Sonstiges
Schattenkind

Schattenkind.

Geh nur mein Kind,

geh nur voran,

du bist ja nicht allein,

an deinen Füßen klebt er ja,

wird stets dein Schatten sein.

Was ist ein Schatten,

Mama sag,

fragt es, das kleine Kind,

ein Schatten der passt sehr gut auf,

weil Kinder klein doch  sind.

Mama schau her,

wie groß er ist,

und nun ist er ganz klein,

Ich habe Angst, verstehe nicht,

warum muss er hier sein?

Du fragst zu viel,

sei still mein Kind,

Mama braucht ihre Ruhe,

wenn du willst, dann nimm ihn ab

und  steck ihn  in die Truhe.

Ein Schloss Mama,

hängt dort davor,

was kann ich da denn machen,

und außerdem ist er jetzt weg,

was macht der denn für Sachen.

Ein Schatten, Kind,

ist immer da,

bei Tag und auch bei Nacht,

er geht mal vor mal hinter dir

weil er dich stets bewacht.

Wieso Mama,

wächst er so schnell,

wird groß und dick und klein,

kein Kind verändert sich so schnell,

Mama, das kann nicht sein.

Ich fürchte mich,

das Kindlein spricht,

Mama was will der Schatten,

will böses er und zwingt er mich,

und schlägt er mich mit Latten.

Ach Kindchen,

ach du bist so dumm,

warum soll er dich schlagen,

ein Schatten der beschützt dich nur,

wie kannst du so was sagen.

Wie viele Schatten

hat ein Kind,

Mama, sag es mir ehrlich.

Einen mein Kind, hat jedes nur

und der ist nicht gefährlich.

Ich habe Zwei,

das Kind nun spricht,

den einen an den Füßen,

der andere, der ist Papa,

er sagt ich hab zu büßen.

Lüg nicht mein Kind,

das tut man nicht,

wie kannst du so was sagen,

sprich niemals wieder solches aus,

sonst muss ich Papa fragen.

Tu‘s nicht Mama,

er bringt dich um,

er soll ruhig weiter schlagen,

ich hab nur dich auf dieser Welt,

ich werde es ertragen.

Im Arm hält sie

das kleine Kind,

sie kann es nicht verstehen,

was hat sie eigentlich gedacht,

war sie denn blind im Sehen.

Komm her mein Kind,

die Zeit ist reif,

wir brauchen keinen Schatten,

der schlägt und böses mit dir tut,

und schlägt mein Kind mit Latten.

Nimm das

was dir am Herzen liegt,

wir brauchen nicht sehr viel,

verzeih mein Kind, das ich nicht sah,

dies allzu böse Spiel.

Wein nicht Mama,

das Kindlein spricht,

und streichelt sie ganz leicht.

an den Füßen je ein Schatten klebt,

der nie von Ihnen weicht.

©Ute AnneMarie Schuster 8.8.2010