Romane & Erzählungen
Ohne Volumen

0
"Ohne Volumen"
Veröffentlicht am 11. September 2007, 260 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Du hast noch nichts über dich geschrieben.
Ohne Volumen

Ohne Volumen

Beschreibung

Ein Krimi um Spielbanken, Zocker und Gangster, teils humorvoll.




Hermann G. Neumann


Ohne Volumen
Ein Krimi um
Spielbanken und Zocker

























Mandi saß im Wohnzimmer und das Telefon klingelt, er hebt ab.
»Hallo, hier ist Rico«, hörte er.
»Wie geht’s Dir, alter Kämpfer?«
»Danke, gut«, sagt Rico und weiter,»hast Du Zeit heute Mittag, so um halb zwei, kannst mich nach Bad-Wiessee in die Spielbank fahren? Mit Bus und Bahn ist das zu umständlich für mich. Erst mit dem Zug, dann auf den Anschlußbus in Gmund eine Stunde warten, wäre schön wenn du das machen könntest… zurück fahre ich dann um sieben mit dem Spielbankbus. FahrÂ’ rein in den Hof bei mir und klingle.«
»Ich komme um halb zwei, mach’s gut bis nachher«, sagte Mandi und legte den Hörer auf.
»Carol«, rief Mandi, »Rico hat angerufen, ob ich ihn nach Wiessee fahre, willst Du mitfahr’n, so um Acht sind wir dann wieder hier?«
»Ach nein, fahr’ Du mal alleine, ich bleib’ lieber hier und setze mich auf die Terrasse.«
Mandi zog sich um und fuhr mit dem Auto los.
Rico ist ein alter Freund, schon über 75 und „hausmeistert“ zu seiner Rente als kleinen Nebenverdienst.
Eigentlich hätte Rico das nicht gebraucht denn er hatte vor Jahren einen tüchtigen Batzen Geld geerbt. Aber wie das Leben so spielt: Rico hatte viele „Freunde“ und die haben mit ihm das Erbe verjubelt und nun war nichts mehr da.
Rico teilte sich seine Wohnung mit zwei türkischen Gastarbeitern als Untermieter.
Rente, kleine Jobs und ein bisschen „Hausmeistern“ und ein wenig Spielbank.
Mandi fuhr in den Hof, klingelte und Rico kam. Er hatte stets seinen bayrischen Hut auf und einen Spazierstock dabei.
»Grüߒ dich Rico, komm steig ein.«
»Danke«, sagte der während sie losfuhren, »dass du mich fährst« und weiter, »nachmittags ist es für mich immer besser in der Spielbank, da ist es etwas ruhiger, abends ist mir das zu anstrengend«.
»Ich war schon in vielen Spielbanken, in Garmisch, Wiessee, Salzburg, Seefeld und Lindau«, erzählte Rico, und weiter, »es gibt so viele Möglichkeiten zu gewinnen, aber man kann auch viel verlieren. Einfache Chancen mit rot und schwarz, Pass und Manque, gerade und ungerade Zahlen, Dutzende und Kolonnen, Chevall, Carre´ und die einzelnen Zahlen als Plein.«
»Einiges davon weiß ich ja«, entgegnete Mandi, »viel ist es nicht, aber ich denke für den Anfang reicht´s.«

Inzwischen waren sie auf dem Parkplatz angekommen, Mandi bezahlte die Parkplatzgebühr und sie gingen rein in die Vorhalle. Rico gab Hut und Spazierstock an der Garderobe ab und sagte zu Mandi: »Wir haben jetzt noch genug Zeit, ich gebe einen Kaffee mit Cognac aus, das brauchen wir zur besseren Konzentration.«
»Ich richte mich ganz nach Dir«, entgegnete Mandi.
Sie gingen ins zur Spielbank gehörende Restaurant, setzten sich, die Kellnerin kam und fragte: »Was darf ich bringen?«
»Zwei Kännchen Kaffee und zwei doppelt Cognac, vielleicht haben sie Remi da«, gab Rico die Bestellung auf.
»Habe ich«, sagt die Kellnerin und ging die Bestellung auszuführen. »Gleich doppelte«, sagte Mandi zu Rico. Rico erzählt weiter: »Ich war einige Jahre in Frankreich und war oft in Casinos. Da hatte ich mich mit einem Croupier privat befreundet«, berichtet Rico,
»der erklärte mir, dass die einfache Chance die besten Gewinnaussichten hat. Wenn Du richtig progessierst und dich auf das Spiel konzentrierst so kannst du gewinnen und diese fünfzig zu fünfzig Chance bis auf achtzig Prozent steigern und der Bank bleiben nur noch fünfzehn Prozent. Du kannst das also steuern.«
Während er erzählte rauchte er wie üblich einen seiner Stumpen und die stanken gar fürchterlich.
Es folgten noch einige Belehrungen und Hinweise: »Gewinn in die linke Tasche, Grundkapital in die andere Tasche«, sagte Rico, »immer nachzählen, im Kopf mitrechnen was du an Chips hast und den Überblick nicht verlieren. Also, gehen wir hoch. «

Kurz vor drei Uhr, sie gehen in den 1.Stock zum Spielsaal, tauschten Geld in Jetons um und dann konnte es losgehen.
»Wie viel Geld hast du denn dabei«, fragt Rico.
»So um die Tausend«, erklärte Mandi.
»Da kann ja nichts passieren«, stellte Rico fest.
»Mach Du mal was ich mache, verlierst Du ein Stück, legst Du zwei Stück nach und immer mit der Bank spielen, kommt rot, setze rot nach, kommt schwarz, dann schwarz nachsetzen. Hast du zwei Stück verloren, dann nehme vier Stück«, so sprach Rico.
Mandi mache also was Rico macht: rot; es kommt schwarz; setzen auf schwarz: kommt rot. Setzt auf rot, Mist; kommt schwarz.
Ein unnachahmliches, kurzes, befehlendes:
»Weg, weg, weg von dem Tisch, gehen wir an einen Anderen. Fang wieder mit einem Stück von vorn an«, sagt er, »das holst du wieder auf.«
Also wieder anfangen mit einem Stück; und siehe da, rot nachgesetzt und gewonnen, noch mal rot; wieder gewonnen, dann kommt schwarz; nachgesetzt verdoppelt; gewonnen.
»Gewinn in die eine Tasche, Grundkapitel in die andere«, sagt Rico, »und immer mitrechnen.«
Und so ging es nun im Wechsel hin und her. Dann läuft alles wieder durcheinander und wieder kam Ricos unnachahmliches, kurzes befehlendes: »Weg, weg, weg, vom Tisch, gehen wir an einen Anderen.«
Gewinn in die linke Tasche, Grundkapital in die andere Tasche; immer den Weisungen folgend um den Überblick zu behalten.
Zwischendurch sah Mandi Rico wie er an einem kleinen Tisch an der Seite des Spielsaales seine Chips zählte und so tat Mandi ihm das nach. Sechs Uhr, drei Stunden vergangen, tatsächlich hat es funktioniert mit dem Gewinnen nach Ricos Erklärungen. Sie beendeten beide das Spiel.

Rico hatte mit Fünfern gespielt und gewann dazu. Mandi mit Zehnern und hatte auch Überschuss. Sie gingen zum Auto und fuhren nach Hause.
Rico war natürlich stolz, dass seine Spielart bei Mandi angekommen war. Mandi hatte sich an seine Ratschläge gehalten und dadurch auch Gewinn mitnehmen können. Sie verabredeten öfter ins Casino zu fahren.
Nur: Geduld ist nicht gerade Mandis Stärke; Mandi sah den Einen oder Anderen größere Summen als er gewinnen, und so befasste sich Mandi nach und nach mit dem Zahlenspiel, Cheval und Plein.
Dazu sollte man sich mit den Permanenzen beschäftigen, was Mandi auch tat. Mandi kaufte sich die Permanenzen der letzten drei Monate und hatte die Idee, alle in den Computer in die Tabellen-Kalkulation einzugeben, um zu sehen welche Zahlen öfters, und welche weniger oft gefallen sind.
So kristallisierten sich einige Zahlen heraus die Mandi dann auch zu spielen gedachte und dann auch spielte. Er begann dann mit den Chevall.
War wohl Anfängerglück, denn in einigen Besuchen nach diesem Entschluss gewann Mandi da schon manchmal beträchtliche Summen.

Carol war dann auch sehr oft mitgekommen, fürchterlich neugierig ob das funktioniert, und natürlich auch Rico.
Der schaute Mandis Tun mit gemischten Gefühlen zu und meinte, »na ja, Du hast ja mehr Geld, als ich mit meinen paar Lutschern, da kannst Du auch was riskieren, so schlecht ist dein System nicht«.
Es folgten Tage mit Gewinn, aber auch Tage mit gewaltigen Verlusten. Wenn das Einsatzkapital immer weniger wird, dann kommt bei Mandi immer mehr Nervosität auf und dann macht er Fehler. Anstatt aufzuhören solange noch ein bisschen was da ist, setze Mandi weiter und hoffte, dass er den Verlust wieder aufholen könnte.
»Das ist mal so«, gab Rico zu verstehen.
In Mandis kleiner Baufirma lief es nicht besonders, groß verdient war da im Moment nichts.
Sie fuhren dann wieder in die Spielbank.

Rico tat sich in seinem Alter doch schon schwer beim Einsteigen ins Auto, aber ins Casino fuhr er doch noch öfter mit.
»Entweder dein System ist gut, oder du hast unwahrscheinliches Glück«, sagte Rico, als Mandi wieder relativ viel gewann.
Sie „fachsimpelten“ darüber sehr oft. Hatte Mandi doch von den siebenunddreißig möglichen Zahlen vierundzwanzig besetzt, manche nur mit einem Cheval, manche mit zwei und wieder andere mit drei Jetons. Also blieben der Bank nur dreizehn Zahlen gegen Mandi übrig.
Oft fuhr Mandi mit Carol nur abends in die Spielbank, weil am Nachmittag weniger Leute da waren. Für Mandi war das irgendwie aufregender wenn mehr Betrieb herrschte.
Inzwischen war Mandi in der Spielbank Stammkunde und wurde auch entsprechend behandelt, Eintritt frei, Getränke umsonst, Naja: Er hatte ja auch in der Vergangenheit viel Geld dort gelassen.
Fast immer machte Mandi seine Späße während des Spiels, es lockert alles ein wenig auf, egal ob Mandi gewann oder verlor. Sprüche sagte Mandi so laut, dass es jeder am Spieltisch hören konnte: Zum Tischchef gewandt: »Es gehören drei Dinge zum gewinnen zusammen: der, der richtig setzt, der richtig die Kugel schmeißt, und der Chef, der richtig bremst. Ich habe richtig gesetzt. Jetzt müsst ihr richtig schmeißen und richtig bremsen«.
Oder wenn Mandi verloren hatte, sagte er: „Ist ja ehÂ’ nur Plastik“. Damit meinte Mandi die Chips.

Auf diese Weise lenkte Mandi oftmals die Aufmerksamkeit der Spieler und Zuschauer auf sich, aber das war ihm eigentlich nicht so ganz bewusst wenn er daran dachte. Und wenn, dann nur soviel: es kann ja nicht schaden.
Aber erst waren mal ein paar Tage Pause für Mandi im Casino angesagt. Eines Tages gingen ihm seine Zahlen nicht aus dem Kopf, Mandi dachte an die Spielbank und dann wie eine Aufforderung: Es kamen knapp vier Tausender für Rechnungen aus der Firma herein und so fuhr Mandi abends mit Carol ins Casino. Aber vorsichtshalber lassen sie mal ein paar Hunderter zu Hause.
Mit einer sagenhaften Ruhe spazierte Mandi in den Spielsaal als wollte er sagen: Ihr könnt mich mal, wer sollte mir hier was wollen.
Samstag; viel Betrieb, viele Leute da, irgendwie für Mandi ganz locker und gelöst und ein harmonisches Gefühl.
Mit dem großen Spiel begann er, zwanzig Stücke, alles Cheval nach seinem System. Der erste Einsatz: zwanzig Stücke weg, einfach so. Hm, dann den nächsten großen Satz, wieder zwanzig Stücke, wieder weg.
So war das ja nicht angedacht und ehe Mandi sich´s versah, hatte er gerade mal noch drei Hunderter von drei Tausendern. Dann schau mal was du aus den drei Hundertern noch machen kannst. Zum großen Satz reicht´s nicht mehr, dann spielte Mandi die Dutzend, auch gut. Dutzende ergeben den zweifachen Gewinn und den Einsatz zurück. Irgendwie hatte Mandi die Intuition, dass er auf diesem Wege wieder aufholen kann. Mandi wartete also etwas ab, beobachtete die Permanenzen und hat sich dann für das dritte Dutzend entschieden.
Also, seine letzten drei Hunderter auf das dritte Dutzend und siehe da, die Kugel rollt in eine Zahl des dritten Dutzend.
Da lagen dann nach Auszahlung neun Hunderter. Das kommt noch mal dachte Mandi und ließ die neun Hunderter als Einsatz liegen. Mit seinem Gefühl, seiner Intuition war Mandi sich sicher, das dritte Dutzend kommt noch mal.
Die Kugel rollt und fällt wieder in eine Zahl aus dem dritten Dutzend, gewonnen: Alles zusammen siebenundzwanzig Hunderter. Jetzt nur nicht nachlassen, dachte Mandi und er setzte wieder den großen Satz, zwanzig Stücke: Mit Hunderter.
Und Mandi gewann mit drei Cheval; fünftausend und einen Hunderter. Von da ab setzte er außer dem großen Satz mit zwanzig Stücken noch zusätzlich eine andere Zahl mit als Plein, sozusagen als Joker, das tat er einfach intuitiv und zwar mit zwei Hundertern.
Carol schaute zu und Mandi gab ihr Jetons, fünf Tausender und schickte sie zum einwechseln gegen Bargeld an die Kasse. Sie marschierte los, kam zurück, gab ihm das Geld und in der Zeit wo sie beim einwechseln war hatte Mandi schon wieder gewonnen und sie ging diesmal mit zehntausend zum Einwechseln. Carol war freudig aufgeregt, sie kam mit zehntausend zurück und musste dann gleich wieder zur Kasse gehen, noch mal erhebliches an Jetons eintauschen gegen Bares.
Alles in allem, einschließlich der mitgebrachten drei Tausender, hatten sie einundvierzig Tausender.
Sie sind froh, dass sie das heute so geschafft hatten, beendeten das Spiel und fahren nach Hause mit ihrem Gewinn.

Zu Hause angekommen, zählte Carol das gewonnene Geld noch mal und sagte zu Mandi: »Da waren so zwei Typen die hatten dich beobachtet, zwei mit langen Haaren, der eine hatte da so eine Goldkette mit einem großen Medaillon um den Hals, hast du die beiden auch bemerkt?« »Nein, ich war so mit dem Spiel beschäftigt, dass ich mich gar nicht um andere hätte umgucken können.«
Am nächsten Tag fuhren sie wieder in die Spielbank mit zehntausend und nichts klappte, die waren weg, einfach so.
Aber wie dem auch sei, irgendwann funktionierte das alles nicht mehr und Mandi verlor in den folgenden Tagen immer wieder. In seiner Baufirma lief es auch nicht besonders und er konnte aus Kapitalmangel nicht mehr so oft ins Casino.
Mandi ging dann nur wenn ein paar Einnahmen da waren, aber es gab mehr Verluste als Gewinne.
Eines Tages rief Mandi bei Rico an und einer seiner türkischen Untermieter sagte ihm, Rico sei im Krankenhaus, zwei Wochen später rief Mandi wieder an und erfuhr, dass Rico verstorben und auch schon beerdigt war.
Das Leben geht weiter und die Kugel rollt auch weiter.
Oft ist Mandi mit den letzten „Kröten“ losgefahren und glaubte, dass es mal wieder klappen müsste mit dem Gewinn, aber bis auf ein bisschen Kleingeld war nichts los.
Dann musste Mandi eine längere Pause machen um sich finanziell ein wenig zu erholen.
Es kam ein guter Auftrag für seine Firma herein, und so konnte er wieder sein Glück versuchen.
Aber der Teufel steckt im Detail, es klappte und klappte nicht oder nur ganz selten.
Inzwischen haben sich einige Schulden angesammelt und Mandi wusste nicht, wie er die bezahlen sollte. Dann wieder mal ein „Verzweiflungsgang“ ins Casino und irgendwie dachte Mandi an Rico: Einfache Chance, schwarz, rot, da hat Mandi wieder mit wenig Geld, allerdings auch wenig dazu gewonnen.
Carol hatte auch mit ein paar „Kröten“ mitgemacht es war zwar bescheiden, aber zum Tanken und Einkaufen reichte es für ein paar Tage. Wirtschaftlich ging es ihm immer schlechter und so kam dann auch der unangenehme Mann der sich Gerichtsvollzieher nannte.
Carol sauer, Mandi sauer, aber woher as Geld nehmen damit sie diesen Menschen wieder loswerden. Warten auf den nächsten Geldeingang und dann noch mal einen Versuch wagen, auf biegen und brechen, es muss doch mal wieder klappen. »Wir müssen das Geld, das wir haben vermehren, nur so kommen wir aus diesem Dilemma heraus.«
Es dauerte einige Zeit bis wieder etwas Kapital kam, es war nicht viel, es reichte für das was da im Argen lag, nicht hinten und nicht vorne.
Fuhr Mandi also wieder in die Spielbank, Carol wollte nicht mitfahren so ging Mandi alleine. Dort angekommen, wechselte Mandi sein Geld zu Jetons u, und schaute sich erst mal eine Weile an den verschiedenen Roulettetischen den Verlauf der Zahlenfolgen an. Man sieht ja fast immer dieselben Gesichter und die beiden Typen, auf die m Mandi Carol aufmerksam gemacht hatte, waren auch da.
Mandi hatte Jetons in kleineren Werten, so dass er doch eine ganze Menge davon hatte. Er setzte erst mal den großen Satz mit zwanzig Stücken und wartete bis der Croupier die Kugel warf. Kurz bevor der Croupier die Kugel aus dem Kessel zum Werfen in die Hand nahm hörte Mandi Ricos unnachahmliches, kurzes befehlendes: „Weg, weg, weg“.
Mandi beachtete es nicht sonderlich, er hörte es nur und dachte kurz an Rico, es war ja dessen Stimme und es war sein unnachahmliches, kurzes, befehlendes „weg, weg, weg“.
Der Croupier warf die Kugel, die Kugel rollte im Kessel aus und Mandi hatte verloren, die Kugel fiel in eine der dreizehn Zahlen die er nicht besetzt hatte. Abwarten sagte er sich, lass´ mich mal einige Spiele nicht setzen und versuche es dann später noch mal, noch hatte er genügend Jetons, wenn auch in kleineren Werten.
Eine Weile später nahm er sich ein Herz und setzte wieder den großen Satz mit den zwanzig Stücken. Er hörte wieder: „Weg, weg, weg“; unnachahmlich, kurz, befehlend; es war hundertprozentig Ricos Stimme; Mandi wurde daraufhin etwas nachdenklich.
Was das zu bedeuten hat? Habe ich schon vor lauter „gewinnenwollen“ im Kopf was weg?

Wie auch immer, der Croupier warf die Kugel, die Kugel rollt aus, bleibt liegen und was ist: Wieder nicht eine seiner gesetzten vierundzwanzig Zahlen gefallen, wieder verloren.
Das gibt es doch nicht, sagte Mandi sich innerlich, das kann doch nicht immer daneben gehen. Abwarten, ein paar Spiele aussetzen und dann noch mal probieren: Die zwanzig Stücke gesetzt: der Croupier wirft die Kugel, die Kugel rollt aus: Zero und die hatte er mit drei Cheval besetzt.
Kurze Rechnung so innerlich: Drei Stücke und das mal siebzehnfache Auszahlung macht einundfünfzig Stücke.
Aber es gingen ja vorher drei Spiele verloren mit je zwanzig Stücken, also sollte Mandi doch weitermachen, der eine Gewinn hilft nicht weiter, es muss doch endlich mal wieder mehr sein. Vielleicht läuft jetzt mal eine Serie seiner Zahlen, also einsetzen; zwanzig Stücke, die Kugel rollt, fällt wieder in eine seiner Zahlen.
Auszahlung: Vierunddreißig Stücke: Wird schon besser und Mandi sah seinen weiteren Spielen positiver entgegen.
Den nächsten Satz beginnt Mandi und hatte gerade mal drei Stücke von den zwanzig auf den Tisch gelegt, da kam wieder das unnachahmliche, kurze, befehlende: „Weg, weg, weg“.
Das war bestimmt keiner der um den Tisch herumstehenden Spieler und Zuschauer, das war Ricos Stimme.
Und dann fällt ihm das erst auf: Jedes Mal wann er gesetzt hatte und hörte Ricos „weg, weg, weg“, verlor er.
Das ging ihm in sekundenschnelle durch den Kopf.
Die drei bereits gelegten Jeton nahm Mandi wieder zurück; also wann „weg, weg, weg“ bedeutet, dass von seinen vierundzwanzig Zahlen keine fällt, dann müsste eine von den dreizehn Zahlen fallen die er nicht besetzte beim großen Satz mit zwanzig Stücken.
Gedacht getan: Schnell noch setzen: Die dreizehn Zahlen die er sonst nicht in seinem Spiel dabei hatte.
Sind ja auch nur dreizehn Stücke und keine zwanzig, also nimmt Mandi die Stücke doppelt, das sind dann sechsundzwanzig, aber wenn wirklich eine dieser Zahlen fällt, dann hat er gleich zwei mal fünfunddreißig Stücke Auszahlung.
Jetzt fiebert Mandi natürlich mit dem Rollen der Kugel, innerlich ist er angespannt wie ein Flitzebogen, klappt das nun oder klappt das nicht.
Die Kugel, inzwischen am ausrollen, wird langsamer, eiert ein paar Mal über die Stege im Kessel und bleibt in der „Neun“ liegen. Eine der dreizehn Zahlen: Gewonnen, gleich siebzig Stücke. Wäre Mandi jetzt alleine, hätte er einen Luftsprung gemacht, so machte er den innerlich und sein gesamtes Wohlbefinden steigerte sich gewaltig.
Nun, da kannst du ja mal weitermachen die Glückssträhne ist in Sicht.
Nächstes Spiel: Was nun, die dreizehn Zahlen oder die vierundzwanzig? Also, machte er mit den dreizehn weiter, auch wieder doppelt. Wieder gewonnen. Weiter gesetzt, Mandi wollte die dreizehn Zahlen setzen, nachdem er die ersten drei, vier Stücke gelegt hatte kam wieder das: „Weg, weg, weg“.
Setzt Mandi also die vierundzwanzig Zahlen und gewinnt. Wechselweise ging das so weiter, beim setzen Ricos: „weg, weg, weg“ – bedeutete Verlust, hörte Mandi nichts dann lag er richtig. Die ganze Zeit spielte er mit „Zehnern“ und jetzt wechselte er seine ganzen Jetons in „Hunderter“ um.
Nun erhöhte Mandi seinen Einsatz und Rico meldete sich immer dann mit seinem „weg, weg, weg“ wann er falsch lag.
Sein Gewinn lag dann inzwischen bei so ungefähr fünfzigtausend und er beschloss ab jetzt immer das zulässige Maximum zu setzen. Es lief unwahrscheinlich.

Zwei Typen sitzen an der Seite an den dort befindlichen kleinen Tischen.
»Hast Du gesehen, der gewinnt heute sagenhaft.«
»Der hat ja auch schon viel verloren in der letzten Zeit«, sagt der Andere.
»So viel Glück müssten wir auch mal haben.«
»Schauen wir mal wie es weitergeht.«
Mandis Glückssträhne hielt an, viele schauten zu und da und dort hörte er, wie macht der das, hat der heute ein Glück. An diesem Abend blieb Mandi bis zum letzten Spiel am Rouletttisch. Er wechselte seine Jetons ein: „Fünftausender“, „Tausender“ und die ganzen kleinen Jetons: Fünfhunderter, hunderter. Mandi jubelte innerlich.

Zu Hause angekommen schlief Carol schon, aber der Dickie (das ist ihr Hundchen) weckte Carol auf und sie fragte, »wie war es denn, hast Du wieder alles weg?« An seinem Verhalten muss sie wohl gemerkt haben, dass er nichts verloren hatte. Mandi holte den Gewinn aus seinen Taschen, Carol wurde abwechselnd rot und blass, Worte hat sie erst mal gar nicht herausgebracht.

Nach einer Weile schenkte sie ihm ein Weißbier ein, und er musste ihr erzählen wie er das gemacht hatte.

Nun, da erzählte Mandi ihr die ganze Geschichte von Ricos „weg, weg, weg“. »An das kann ich mich auch noch erinnern«, sagte Carol und sie rätselten herum, woher dieses „weg, weg, weg“, wohl kommen möchte. »Vielleicht ist das deine Einbildung oder auch deine Intuition«, sagte sie.

Eingedenk dessen, dass wann sie mal größer gewonnen und am nächsten Tag wieder viel im Casino verloren, hatten, beschlossen sie beim Frühstück des nächsten Morgens ein bis zwei Tage Pause zu machen und nicht ins Casino zu gehen.

„Bezahlen wir lieber erst mal unsere Schulden bei diesem unangenehmen Menschen, der sich Gerichtsvollzieher nennt. Und kauf´ dir ein gescheites Auto, das Auto das Du hast ist ja auch schon sehr alt.
Anderes Auto gekauft, Schulden bezahlt, Carol Schuhe und „sonstwasweißich“ beim Einkaufsbummel mitgenommen.
Hatte Mandi das Rico zu verdanken, oder war das seine Einbildungskraft mit dem „weg, weg, weg“?
Sie hatten ja einiges an Reserve: Fahren wir heute ins Casino und schauen mal ob es weiter so läuft, wie vor drei Tagen, Carol fährt mit, war ja neugierig was nun heute passiert.
Besonders freundlich wurden sie schon an der Rezeption begrüßt. Mandi dachte sich: Waren die so freundlich, weil er ja wieder verlieren könnte? Wie dem auch sei, freundlich da, freundlich dort. Geld einwechseln und ran an die Roulettetische.
Diesmal mit zweihunderter und fünfhunderter Stücken, schließlich spielte Mandi mit der Spielbank ihrem Geld, das hatte Mandi ja gewonnen drei Tage vorher.
Dann setzte er, erst mal das große Spiel mit zwanzig Stücken zu zweihundert. Gesetzt und gewonnen. Nächstes Spiel setzte Mandi an, kaum drei Stücke: „Weg, weg, weg“ hört er: Also umsetzen auf die andern dreizehn Zahlen und gar kein Zweifel: Mandi gewann.
Carol wusste nicht wie, wo, was. »Hast Du wieder „weg, weg, weg“ gehört«, fragte sie Mandi so, dass es niemand anderer hören konnte. »Ja, habÂ’ ich«, gab er zu verstehen.

Rund um den Tisch waren dann auch viele Zuschauer, Spieler da. Auch die beiden Typen die ihnen schon mal auffielen, waren wieder da und schauten, setzten hie und da, und versuchten mal bei dem einen oder anderen Spiel mitzusetzen. An diesem Abend übertrieb Mandi dann nicht mit dem ständig hintereinander gewinnen und setzte auch schon ein paar Mal absichtlich auf Verlust.
Und trotzdem, sie nahmen größeren Gewinn mit nach Hause.
Wie geht das nun weiter, sie sollen das eigentlich ausnutzen mit dem „weg, weg ,weg“, wer weiß, wie lange das noch anhält, zumal sie einfach keine Vorstellung hatten wieso und woher das kam. Von Rico selbst? Aber das war ja wohl nicht möglich. Mandis Intuition? Wäre auch nicht richtig. Oder sollte Mandi ein Medium sein?
Je länger Mandi darüber nachdachte, umso weniger konnte er sich vorstellen woher das kam. Oder gehörte das schon in den Bereich der Parapsychologie. Oder so was.

Weil sie wissen wollten ob das so weitergeht mit dem „weg, weg, weg“, fuhren sie am nächsten Tag wieder ins Casino.
Ein paar bekannte Gesichter und die beiden Typen waren auch da.
»Lass uns mal näher rangehen, mal sehen ob der heute auch wieder so hoch einsteigt und gewinnt«, sagt der eine Typ zum Anderen.
Auf dieselbe Weise wie sonst gewann Mandi wieder mit Ricos „weg, weg, weg“, den ganzen Abend über. Auch da wieder viele Zuschauer und Spieler die die großen Gewinne sahen. Wieso und warum Mandi so oft gewann, wusste ja keiner.

Sagt der eine Typ zum anderen:
»Da lass’ uns mal was einfallen, den sollten wir mal beobachten, irgendwie kommt mir das spanisch vor.«
»Da läuft doch was«, antwortet der Andere. »Darüber sollten wir mal nachdenken, reden wir mal mit Caro.«
»Wir gehen denen hinterher und gucken, was die für ein Auto fahren«, sagt der eine.

Mandi nahm mit Carol noch einen kleinen Drink an der Bar, holten ihr Hundchen beim Parkwächter ab und fahren Richtung Heimat. »Komm«, sagt der eine Typ, »fahren wir dem mal hinterher und dann wissen wir wo der wohnt, wäre gut, wird Caro interessieren.«
Auf dem Nachhauseweg im Auto bemerkte Mandi kurz vor der Autobahn, dass ihm ein Wagen folgte. Der blieb auch während der ganzen Fahrt hinter ihm bis kurz vor ihrem Haus, das sie dort gemietet hatten und blieb dann ein ganzes Stück hinter ihnen mit ausgeschalteten Scheinwerfern stehen. Das war ein BMW, Zufall oder nicht, Mandi machte sich erst mal keine Sorgen deswegen.

»Merke dir mal Straße und Hausnummer mit, wir werden das sicher brauchen können«, sagt der eine Typ, »jetzt gehen die rein, da wissen wir für heute mal genug und wir können Caro berichten.«

Am nächsten Abend fuhren sie nach Garmisch ins Casino. Sie wollten sehen, wie es weiter geht. Es lief wie schon gewohnt mit dem „weg, weg, weg“. Mit Gewinn fuhren sie nach Hause.
Sie kamen zu Haus an und unweit ihres Hauses stand ein BMW wo normalerweise keine Autos stehen, weil alle in der Straße eine Hofeinfahrt, genügend Platz im Hof und Garagen hatten. Was steht da also nachts ein Auto herum? Ob da jemand drinnen saß, konnte Mandi nicht erkennen und er dachte sich noch nichts dabei, kann ja auch Besuch bei irgendjemand sein.
»Endlich kommen die an, ich möchte bloß wissen wo die heute waren«, meint der eine Typ. Entgegnet der andere: »Der wird auch nicht jeden Tag nach Wiessee fahren, darum haben wir die heute dort nicht gesehen. Wir sollten das genau beobachten und herausfinden wie der das macht mit den großen Gewinnen. Wir können dem ja schlecht einen Zettel hinlegen, er soll morgen nach Wiessee fahren – mit Grüßen von uns und Caro.«
Am nächsten Morgen war der BMW nicht mehr da. Zwei Tage später fährt Mandi wieder ins Casino.
»Guck, da kommt er«, sagt der eine Typ. »Nun aber mal gleich in dem seine Nähe«, befahl der Andere, «und genau hinschauen – und möglichst mit auf dem seine Zahlen setzen, Caro will wissen was da los ist.«
Mandi machte seine Spiele, gewann, hörte Ricos Stimme und es war alles soweit beim Alten.
»Der setzt irgendwie welche Zahlen an, und dann nimmt der die manchmal schnell wieder weg und setzt andere Zahlen, meistens Chevall, aber dann wieder Plano und dann gewinnt der meistens«, sagt der eine Typ zum andern, »komm, gehen wir näher ran, da läuft doch was; wie ich von Anfang an gedacht habe.«

Da Mandi immer nur kurz vorm werfen der Kugel setze, kam da natürlich keiner nach, der seine Zahlen hätte setzen wollen; denn in dem Moment, wann die Kugel rollt heißt es: „Nichts geht mehr“ und es wird kein Satz mehr angenommen. So konnten andere Spieler das nicht mit ausnutzen.
Bis zum späten Abend: Am Tisch steht einer links von Mandi und einer rechts von ihm, so dass er das Gefühl hatte, er werde eingeklemmt. Das Gefühl war auch richtig, denn einer von den beiden fragte so ganz leise und drängend: »Wie machst du das, dass du immer die richtige Zahlenreihe auf den Tisch bringst, setz’ doch mal was früher, ich will da mitlegen.«
Der sprach Mandi auch gleich per „Du“ an und fordernd. Mandi sagte ihm: »Es kann jeder dahin legen wo er will, das ist dein Bier.«
Mandi wechselte daraufhin seinen Standort ging an einen anderen Tisch, die beiden „Herren“ standen zwar noch immer da, aber zumindest hatte Mandi die dann wenigstens zeitweise auf Distanz.
»So kommen wir an den nicht ran«, meint der eine Typ zum anderen, »wir müssen uns was einfallen lassen, komm’ wir warten im Auto auf ihn und rufen Caro an.«
Mandi fuhr nach Hause und diesmal folgte ihm der BMW ständig in sehr kurzem Abstand. Er hat das richtig verstanden: Wir gehen dir nicht von der Pelle. Ihr könnt mich mal, dachte Mandi.
Im BMW die Typen: »Wie macht der das bloß so oft und so viel Gewinn, das ist doch nicht normal«, sagt der eine Typ. Meint der Andere: »Vielleicht hat der ein oder zwei Croupier bestochen, könnte ja sein oder der hat sonst noch was gemacht oder machen lassen.«
»So, nun ist er im Haus, wir warten noch ein paar Minuten und dann reißen wir ihm die Ventile aus den Rädern und dann sind die Reifen platt, das wird der dann schon verstehen«, sagte der Typ mit seinem Goldkettchenbehang.
Die stiegen aus: »Nimm die Zange mit und klettere übers Tor«, befiehlt der Goldbehangene, »reiߒ die Ventile raus und ich passe auf.«
Der tat das auch und kletterte wieder zurück über das Tor
»So, nun fahren wir in den Club«, sagt der Goldbehangene.

Am nächsten Morgen, Mandis Auto stand im Hof, waren alle vier Reifen platt wie er dann feststellte, die Ventile waren rausgerissen. Das war eindeutig eine Warnung nachzugeben und die Typen mit gewinnen zu lassen. Für den Moment hatte Mandi aus den Spielbankbesuchen reichlich Geld und musste nicht gleich wieder ins Casino gehen.
Aber den Wagen der beiden Typen sah Mandi immer wieder in seiner Nähe, mal unweit vom Haus, mal beim Restaurant. Die waren recht unverfroren, die gingen in dasselbe Lokal in dem Mandi auch war und setzten sich möglichst in die Nähe seines Tisches, dass er hören konnte, was die sprachen.
Ganz raffinierten durch die Blume kommenden Drohungen in Bezug auf das Roulettespiel. Das ging etliche Tage so und Mandi holte sich einen langjährigen Mitarbeiter und Freund, zu dem er Vertrauen haben konnte. Der war mal in der DDR Bereitschaftspolizist und hatte schon einiges an Kämpfernatur auf dem Kasten.
Also, Dany kam und Mandi sagte ihm um was es ging, doch von Ricos „weg, weg, weg“ erzählte er ihm nichts. Dany wurde im Gästezimmer bei ihm im Haus einquartiert.
Abends sahen sie den bewussten BMW wieder in der Nähe stehen, die warten sicher bis Mandi losfährt ins Casino. Dany sagte, »wir warten jetzt ab bis es dunkel ist, mir ist da was eingefallen.«
Im Keller standen noch Werkstoffe von Mandis Baufirma herum, unter anderem auch Bauschaum. Dany schlich sich, es war dann schon dunkel, durch die Büsche und schäumte die ganze Kartusche schnell trocknenden Bauschaum in deren Auspuff. Bemerkt hatten die Nichts und von Dany, seinem Freund wussten die auch noch nichts, den hatten die noch nicht gesehen. Dany kam wieder rein ins Haus: »Erledigt«, und meinte: »Warten wir noch ein wenig, dann können wir fahren.«
Mit Schadenfreude und dickem Grinsen bestiegen sie eine halbe Stunde später den Audi und fuhren los, raus aus dem Hof, um die nächste Ecke, steigen aus und peilen hinter einer Zaunhecke den BMW an. Sie hörten schon das surren des Anlassers, aber der Motor stotterte nur, wollte wohl nicht. Sie schauten dann noch zu wie die Typen ausstiegen, Motorhaube aufmachten rumdiskutierten und telefonierten.
Dany grinste und meinte: »Na, wie hab´ ich das gemacht?«
Dann fuhren sie nach Wiessee ins Casino, Carol fuhr auch mit und Dany war zum ersten Mal dabei. Es lief wie immer, Ricos „weg, weg, weg“, war dabei und Dany kam aus dem Staunen nicht heraus. Mit Absicht hat Mandi aber diesmal nicht so viel Gewinn herausgeholt wie sonst, er dachte das sei mal besser so und sie fuhren nach Hause.

Da stand der BMW der beiden Zocker oder Zuhälter noch als sie zu Hause ankamen, sie schauten sich um, aber die saßen nicht drinnen. Am Vormittag konnten sie dann sehen, wie ein Abschleppdienst den Wagen auflud und wegbrachte. »Die sind wir erst mal los«, meinte Dany. »Zu Hause essen oder gehen wir«, fragte Carol. Mandi antwortete: »Wir gehen« und sie taten das auch.
Und wie aus Zauberhand, die beiden Typen kamen kurz nach ihnen ins Restaurant herein und setzten sich zwei Tische weiter von ihnen hin.
Wo kommen die schon wieder her eine Frage die sie sich nicht sofort beantworten konnten. Nach dem Essen fuhren sie noch in ein Kaffee in Schwabing und siehe da, die Typen kamen schon wieder hinterher. Wieder diese verdeckten Halbdrohungen, gerade mal so laut, dass sie diese hören konnten. Dany meinte, er wolle da mal hingehen und denen die Meinung sagen. »Besser wir lassen das, wir kriegen das schon anders in den Griff«, sagte Mandi. »Wie du meinst«, sagte Dany.
Vormittags standen die Typen nicht auf ihrem Beobachtungsposten und Mandi machte sich auf, mit Dany ein unauffällig, auffälliges Auto zu kaufen.
Er entschied sich für einen Mondeo. Kaufen, Zulassen, Versicherung ist immer ein Haufen Gelaufe.
Aber gegen Mittag war auch das geschafft. Mit beiden Autos fuhren sie dann nach Wiessee auf den Casinoparkplatz und ließen gegen eine Gebühr den Mondeo dort stehen und fuhren nach Hause.
So um vier Uhr nachmittags kamen sie an, und prompt standen unweit seiner Wohnung wieder die beiden Typen mit ihrem BMW. Mandi ließ die etwas zappeln und machte sich mit Carol und Dany so gegen sieben Uhr auf die Socken Richtung Wiessee, die Typen natürlich wie immer hinterdrein. Rein ins Casino, eine Weile gewartet und die beiden Typen kamen auch.
Mandi setzte einen Satz, die Typen versuchten mitzusetzen, was misslang. Mandi wartete auf die Auszahlung und nahm seinen Gewinn, immer die beiden auf Tuchfühlung. Dann setze er wieder, viel früher als sonst und ohne Ricos „weg, weg, weg“ abzuwarten. Mandi hoffte, dass es die falschen Zahlen wären, tat so als müsste er mal dringend für kleine Buben und verschwand mit Dany und Carol so schnell es ging auf dem Parkplatz. Hund beim Parkplatzwächter abgeholt, rein in den Mondeo, den Audi ließen sie stehen und ab nach Garmisch ins Casino.
Die haben wir abgehängt, sie feixten darüber. »Denen ihre doofen Gesichter möchte ich sehen wann die merken, dass wir schon lange nicht mehr da sind«, sagte Mandi. Dany meinte, »für heute sind wir die los.« Wieder zu Hause stellten sie das Auto in die Garage und somit war das für die Typen erst mal unsichtbar. Damit Mandi die endgültig loswerde, beschloss er ein paar Tage woanders hinzufahren. Dazu fiel ihm erst mal Baden-Baden ein, da ist ja auch ein Casino.
Mandi nahm Dany, Carol und Hund mit. Sie fuhren nach Wiessee und holten den dort abgestellten Audi. Fahren dann nach Baden-Baden.
Sie gingen in ein Hotel und begaben sich am Abend ins Casino.

Formalitäten erledigt, Euro zu Jetons umgewechselt und ran an die Roulettetische.
Den ersten Satz machte Mandi mit den bekannten zwanzig Stücken und hielt so quasi schon die Hand auf um den Gewinn einzustreichen. Aber was war das , Mandi verlor und er hatte auch nicht Ricos „weg, weg, weg“ gehört. Naja, einmal ist keinmal. Mandi setzte wieder und wieder nix gewonnen, wieder nichts gehört von dem „weg, weg, weg“.
Das dritte Spiel brachte auch keinen Gewinn. Dany meinte, »du bist heute nicht gut drauf« und Carol dachte wohl dasselbe. So spielte Mandi sozusagen ungesteuert und gewann mal, verlor ein paar Mal. An diesem Abend war einiges an Euro weg.
Für sich dachte er, das „weg, weg, weg“, wieso höre ich das nicht mehr.
Wegen des Verlustes meinte Dany, »das Baden-Baden ist irgendwie nichts für dich, in dieser ungewohnten Umgebung fehlen dir jegliche Intuitionen und das Gespür für die Zahlen.«
Noch übernachtet in Baden-Baden und dann fahren sie nach Bad – Homburg, um dort ins Casino zu gehen. Sie steuern Ritters Parkhotel an, machen es sich erst mal gemütlich, sitzen im Restaurant.
Natürlich reden sie über die beiden Typen, die ja jetzt wohl aufgeben würden nachdem die einige Tage umsonst nach ihnen Ausschau halten. Noch nachträglich müssen sie über ihren gelungenen Streich den sie denen gespielt haben lachen und feixen. Abends dann ins Casino. Über die Strasse, durch den Park und sie sind da. Und wieder beginnt das Spiel. Mandi verlor, mal gewann er und am Ende hatte er einige tausend in den Sand gesetzt. Wieder war von Ricos Stimme nichts mehr zu hören.
Dany und Carol machten auch einen recht belämmerten Eindruck, sie übernachteten und fuhren am nächsten morgen nach Hause.

Sie fahren in den Hof, steigen aus dem Audi, schließen die Haustüre auf und da sahen sie die Katastrophe:
Im Wohnzimmer alles aus den Schränken geworfen, Schubladen lagen herum, Tisch, Sessel und Stühle lagen kreuz und quer, die Küche sah nicht besser aus, Scherben auf dem Boden, im Obergeschoß die Schränke umgeworfen, Kissen, Betten alles lag kreuz und quer auf einem Haufen, in beiden Schlafzimmern.

Dany entdeckte dann die aufgebrochene Kellertür, da sind die rein gekommen. Es war völlig klar: Das können nur die beiden Typen gewesen sein.

Carol war fix und fertig. Sie wollte vorerst bis das vorbei war nicht mehr da mit wohnen. Dany macht die Garage auf: Am Mondeo zwei Scheiben eingeschlagen, die Reifen aufgeschlitzt, Motorhaube offen und die ganzen Zündkabel rausgerissen. Überraschungen ohne Ende. Aber es wurde nichts mitgenommen, nichts geklaut.
Es war einiges im Haus so zerstört, dass Mandi einen Container bestellte und Dany räumte alles was kaputt war hinein und weg damit. Dany sagte, »ich ziehe jetzt andere Seiten auf, irgendwie kriege ich die schon.« Mandi denke sich: Bloß welche Seiten aufziehen?
Polizei zu holen wäre ein Blödsinn, denn die würden ihm sowieso nicht glauben warum und wieso das Ganze. Mandi konnte ja schlecht denen von Ricos „weg, weg, weg“ erzählen und von den „Dauergewinnen“. Nächsten Tag noch ein paar Möbel bestellt und liefern lassen, alles war wieder in Butter.
Carol meinte, sie hat jetzt zuviel Angst und Mandi soll sie mal zu ihrer Schwester fahren, die hat genug Platz und sie bleibt so lange dort bis das hier vorbei ist.
Mit Hund und all’ dem was sie für einige Zeit brauchte, brachte Mandi Carol aus dem Schussfeld.
Zwischendurch dachte er auch an das „weg, weg, weg“ – das weder in Bad Homburg noch in Bade Baden zu hören war. Das mit dem „weg, weg, weg“ scheint vorbei zu sein, also muss Mandi sich umstellen. Vielleicht einen guten Auftrag für seine Baufirma besorgen und damit weitermachen solange noch Geld da ist. Arbeiter sind schon wieder zu finden. Oder was könnte er sonst noch tun. Mandi wälzte einige Varianten hin und her, aber so recht war das alles nicht überlegt und durchdacht. Und außerdem ist Mandi nicht mehr der Jüngste. Er fing wieder an, sich Permanenzen in den Computer einzugeben, von drei Monaten und ermittelte so die Zahlenkollone; es kam dieselbe heraus wie die, die er schon immer spielte mit den zwanzig Stücken.
Dany war für ein paar Tage in Leipzig bei seiner Familie, er rief Mandi an, ob er kommen solle. Er sollte, denn es musste ja irgendwie mit irgendwas weitergehen. Noch hat Mandi etwas Kapital, macht er doch mal mit der Spielbank weiter, er wird schon sehen ob nicht noch ein paar Gewinne drinnen stecken mit seinem System. Mandi dachte dann an die beiden Typen und beschloss, mal nach Salzburg zu fahren, da gab es ja auch ein Casino, das weiß Mandi noch von Rico.
Dany kam mit und Mandi nahm sich vor, vorsichtiger zu spielen, auch mal Pausen machen. Permanenzen beobachten und dann mit Verstand und Bauchgefühl einzusetzen.

Erst mal mit etwas kleineren Jetons, Hunderter müssten ja reichen.
Kaum hatte Mandi die ersten drei Jetons gesetzt, kam das unnachahmliche, kurze: „Weg, weg, weg“, damit hatte er nun gar nicht mehr gerechnet und war doch ein wenig durcheinander, so dass er gerade mal noch reagieren konnte und die andere Zahlenkollone auf das Tableau brachte. Es war ein Treffer und er spielte fast immer nach dem „weg, weg, weg“, setzte aber so, dass er auch ab und an verlor. Mandi wollte weder mit großen Gewinnen auffallen noch sonst wie.
Ein solches Malheur wie mit den beiden Typen wollte er nicht noch mal erleben. Dany schaute dem Spiel zu und meinte, dass er sich ja jetzt wieder auf alles richtig eingestellt hätte. Mandi beendete sein Spiel und sie tranken noch gemütlich einen Kaffe und fuhren nach Hause. Im Stillen dachte Mandi über Rico nach, warum er dieses „weg, weg, weg“ in Bad Homburg nicht und auch nicht in Baden- Baden gehört hatte. Naja, vielleicht war er schlecht drauf zu der Zeit.
Zu Hause angekommen klemmte an der Haustür zwischen Griff und Türe ein Briefumschlag. Da ist man ja natürlicherweise neugierig: Was ist das, erst mal aufmachen, nachdem Mandi mit Dany im Wohnzimmer war. Es war ein Schreiben drin:
Wir wünschen keinen Ärger wir sollten darüber mal am Samstag im Casinorestaurant in Wiessee bei einem Cognac sprechen. Wir wollen ja nur ein kleines Entgegenkommen von dir, du weißt ja, so ganz legal, wie auch deine Gewinne sind. Wir erwarten dich.
»Jetzt wird die Sache massiv«, sagte Dany »was tun wir?« Mandi dachte die wären sie los. Für ihn war klar; das waren die beiden Typen die den Brief an die Tür gebracht hatten.
»Fahren wir hin oder was machen wir«,fragte Dany. Mandi wusste erst mal nicht was zu tun wäre, sie tranken noch ein Bier und gingen erst mal zu Bett. Beim Frühstück am nächsten morgen berät Mandi mit Dany weiter, was zu tun wäre.
Anzeige bei der Polizei scheidet aus, das geht nicht, die lachen uns nur aus, da kommt nichts raus dabei. Außerdem hatten wir ja kaum einen Beweis gegen die in der Hand. Sicher: Autonummer hatten sie, Beweis war das aber keiner.
»Ich denke wir fahren da mal am Samstag hin«, instruierte Mandi Dany. „wennÂ’s dir recht ist, Mandi hab noch einen guten Kumpel – ist ein Kleiderschrank und macht auch Kampfsport, war früher mal in denen ihrem Milieu als Rausschmeißer in so einer Bar tätig“. „Dann lassÂ’ den Jens kommen“ – Mandi glaubte das ist gar nicht schlecht.
Der hatte sofort Zeit: er kam mit dem Zug, sie holten ihn am Bahnhof ab – und dann informierten sie ihn, um was es hier ging.
Der Jens machte einen recht guten Eindruck auf Mandi, und so sah er keinen Anlass ihn im Dunkeln tappen zu lassen. Nur: Ricos „weg, weg, weg“, davon sagte Mandi den beiden nichts. Jens erzählte ihm dann, wie es in diesem Zocker - Milieu zugeht und was die sich alles einfallen lassen, um zum Ziel zu kommen. Mandi zeigte ihm auch den Brief. „Alles weiß ich auch nicht“, äußerte er sich, „aber reingeschnuppert in dieses Milieu habe ich schon – und habe da viel mitbekommen“.
Von den Typen wissen wir so gut wie nichts, wo verkehren die, wo wohnen die, was machen die – das müssen sie auch erst mal in Erfahrung bringen.

Dany legte ihm dar, wie er die Burschen sah – und Mandi wurde heiß und kalt von dem was er da von den beiden alles zu hören bekam. Ein bisschen wusste er ja – aber so etwas kannte er nur aus dem Fernsehen.

Er konnte nur noch denken, wir möchten mit denen schnell zu Schluss kommen und die loswerden.

Sie fahren am Samstag dahin – und hören zu, vielleicht bekommen sie dadurch irgendetwas in die Hand, womit sie die kaltstellen können. Hatte Mandi doch Dany und Jens dabei, und außerdem fand das Treffen mit denen in aller Öffentlichkeit statt, – was kann da schon passieren.

Dany und Jens fuhren am Nachmittag in die Innenstadt, – sie wollten da was besorgen und sich auch mal ein wenig umschauen. Als sie abends dann kamen, hatten sie sich auch ein paar „Hilfsmittel“ mitgebracht.
Sie saßen dann noch im Wohnzimmer – hatten zwar den Fernseher laufen, aber ihr Hauptthema waren die Typen und was sie da unternehmen können um die los zu werden.

Samstagabend – sie fahren nach Wiessee ins Casino und rein ins Restaurant.

An einem etwas abgelegenen Tisch saßen die Typen – es war jetzt einer mehr– den neuen Typ hatte Mandi noch nicht gesehen.
Aber sie waren auch zu dritt, Jens war ja dabei – Mandi würde sagen, wir sind zu viert, denn der Jens zählt für zwei, wenn’s darauf ankommt.
Sie gingen zum Tisch und setzten sich den dreien gegenüber ohne piep oder muh.
Dany fing dann an: „Also was ist?“

Wollen wir nicht erst mal einen Kaffee, Cognac oder sonst was bestellen, meinte einer von denen, da redet es sich doch besser.
Meinte der Dany: „Das was hier mit euch abläuft geht auch ohne Kaffee und Cognac“.

Aber der Kellner kam schon an den Tisch für seine Bestellung. Da muss man ja wohl, oder?
Die Bestellung war aufgegeben und der Kellner ging den Kram zu holen.

Nun, fängt der eine an: „So oft und so hoch gewinnt niemand beim Roulett – für uns läuft da was – was, werden wir noch sehen und dann ist das wohl aus mit dem Gewinnen, wir verlangen ja nicht viel. Eine kleine Beteiligung wäre für unsere Hilfe ja angebracht, es ist doch gut in unserem Fall, wenn wir zusammenarbeiten, wir wollen ja nicht dass dir noch mehr passiert; und da war doch vor zwölf Jahren der Professor – der gewann auch zu viel: die Zeitungen waren voll davon –– Tische von der Putzkollone verändern lassen, Croupiers hingen mit drin, dann kam die Kripo, der Staatanwalt - Ergebnis war Casinoverbot und Prozess“.

„Wir würden ja dazu helfen damit nichts auffliegt. Wir verlangen ja nicht viel – eine kleine Beteiligung wäre für unsere Hilfe ja angebracht – in dieser Sache sollten wir Freunde sein und zusammenarbeiten. Wir wollen nicht gleich eine Antwort – du solltest mich aber in drei Tagen unter dieser Handynummer anrufen“. Er legte einen kleinen Zettel hin mit der Rufnummer.
Der Kellner kam: Sprechpause.
Mandi dachte, diese miesen Typen, leben nur auf miese Tour, erpressen, betrügen, wer weiß was sonst noch alles – aus dem Milieu kann nichts Gescheites kommen.

Inzwischen hat der Kellner die bestellten Getränke verteilt und ging.

Der Typ redete weiter, „ Ich habe Deine Freundin mit eurem Hund vor ein paar Tagen in der Innenstadt gesehen – die wäre sicher erfreut noch ein paar gute Freunde wie uns zu haben“.
Da fauchte Dany los:
„Du dreckiger, geistiger Tiefflieger mit deinem Hirn ohne Volumen – was glaubst du denn wen du vor dir hast – eehh. Die Tour kannst du mit deinesgleichen machen, aber nicht mit uns – ich rate dir, halte in Zukunft immer einen großen Abstand von uns“.
Das werden wir ja sehen, fauchte der Typ Nummer zwei.
Dany konterte: „ Ich sagÂ’s nur einmal – noch das Geringste uns gegenüber von wegen Beteiligung, Auto kaputt und so - … wir können das auch – wahrscheinlich ein bisschen besser als ihr und sage deinem Boss, wenn er einen Krieg will, dann kann er ihn haben und nun halte die Fresse“.
„Ihr habt es gehört“, war alles was Mandi sagte.

„Wir sehen und hören noch voneinander“, meinte der mit seiner Goldkette um den Hals, „ Ich erwarte den Anruf“.
„Da kannst du lange warten“, meinte Jens.

„Komm, wir gehen“, sagt Dany und zum Kellner gewandt: „Die Herren möchten zahlen“ und deutete auf die drei Typen. Sie ließen drei Herren mit hochroten Gesichtern zurück.

Und zack, zack – raus auf den Parkplatz, und rein in ihr Auto und weg nach Hause.

Geld musste Mandi auch wieder besorgen – fahren sie zusammen mit nach Salzburg.

Mandi spielte wie immer, auch Ricos „weg, weg, weg“ war noch da. Sie fuhren nach Hause und bevor sie ins Haus gingen, fuhren sie alle kleinen Straßen ums Haus herum ab, aber sie sahen nichts Verdächtiges was auf die Anwesenheit der Rotlichttypen schließen lies.

Zu oft im selben Casino größere Gewinne zu machen, ist nicht gut, man fällt auf. Spielbank wechseln, war die Devise.
Also fuhren sie nach Seefeld in Österreich – auch da klappte alles und sie übernachteten dort in der Nähe.

Nächsten Tages von Seefeld nach Garmisch – auch dort hatte Mandi Erfolg. Er übertrieb es nicht und hielt die Gewinne schon hoch, aber nicht zu hoch.
Sie übernachteten im Hotel zur Post und beim Frühstück beriet Mandi sich mit Dany und Jens über das weitere Vorgehen.
Wichtig war ja mal zu ermitteln, wo und wie sie den Aufenthaltsort der Rotlichtypen herausfinden. Angriff sei ja mal die beste Verteidigung.

Durch München fahren und Ausschau nach den Typen ihrem Auto halten – da fahren sie in drei Wochen noch rum. Heben sie sich das mal für später auf, bis ihnen was einfällt.

Sie können über die Handynummer und das Autokennzeichen der Typen deren Aufenthaltsort festzustellen – ist gar nicht so einfach, wenn man nicht die richtigen Leute kennt – vorerst musste das mal warten, bis ihnen dazu was einfiel.

Fahren sie erst mal weiter in die nächste Spielbank. Lindau wäre eine, also hingefahren – auch da lief es gut und Mandi hatte einiges an Reservefinanzen.

So recht weiter wusste Mandi im Moment auch nicht, von den Typen nichts zu sehen, nichts zu hören. Dany meinte, das ist vielleicht die Ruhe vor dem Sturm oder die haben aufgegeben.


Vielleicht bekommen sie etwas über die heraus, wenn sie wieder nach Wiessee fahren – meinte Dany. Naja, probieren sie das und sie fuhren des Abends.

Etwas später, denn wenn diese Typen aufkreuzen, dann nachts; bei denen fängt der Tag erst am Abend an.

Im großen Spielsaal war keiner zu sehen, auch nicht unten im Erdgeschoß im Automatensaal. Mandi ging nach oben, spielte mal an dem Tisch, mal an einem anderen, spielte nicht zu hoch und machte mit Ricos „weg, weg, weg“ sanfte Gewinne.

Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste.
Sie sahen die Typen nicht und beendeten ihren Besuch im Casino und fuhren nach Hause.
Also, fahren sie am nächsten Tag wieder los.

Sie kamen in der Spielbank an und schauten bei den Automaten, da war keiner von denen und gingen nach oben zum großen Spiel, da war auch keiner zu sehen. Dany hatte sich etwas abgesondert, setzt auch mal ein paar Jetons, an diesem Tisch, an jenem Tisch und hielt die Augen offen.

Was nun, es war keiner da, meinte Mandi auf der Fahrt Richtung Autobahn.
Und da sagte Dany, „schau mal nach hinten – mir scheint da fährt uns seit Wiessee ein Wagen hinterher – vielleicht haben die irgendwo auf uns gelauert“.
Mandi reagierte, wollte wissen ob der Wagen ihnen folgt, oder ob das ein Zufall war.

Also bog er kurz vor der Autobahn ab, und fuhr durch Holzkirchen; jawohl, der Wagen folgte ihnen und Mandi bog in eine Seitenstraße ein, fuhr ums Carre und noch einmal und war dann hinter denen. Sie erkannten den Wagen; da waren also die Typen wieder. Die fuhren erst mal weiter, vor ihnen – was sollten die auch erst mal anderes tun.

Kurz vorm Ortsausgang eine Tankstelle – die fahren da rein. War zwar zu erwarten – aber wie nun weiter, Mandi wollte ja herausbekommen, wo die verkehren oder wo die wohnen. Auf jeden Fall: Sie haben die aus ihrem Bau gelockt.

Anrufen wollte Mandi die Kerle erst mal nicht. Das wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklug, so meinte er.

Die müssten vor ihm fahren – also bog Mandi noch mal in eine Seitenstrasse auf der freien Strecke ein, hielt an, schaltete die Scheinwerfer aus. Sie sehen die noch vorbei fahren, warteten einen Augenblick und fahren dann hinterher. Doch die waren verschwunden, sie konnten sie nicht mehr einholen und sie sahen die auch im Moment nicht mehr. Die kommen morgen bestimmt wieder meinte Dany – und die werden dann mit Sicherheit ganz massiv was tun.

Aber Mandi wollte die Typen dahin bringen, dass die sich selbst schachmatt setzen.
Sie kamen zu Hause an, und siehe da, die Rotlichttypen standen ganz in der Nähe seines Hauses. Wir lassen nicht locker, sollte das wohl heißen.

Jens hatte sie schon beobachtet und nun wechselten sich Dany und Jens ab, ob die vielleicht ins Haus eindringen wollten. Doch nach einiger Zeit verschwanden sie.
Mandi lag dann noch einige Zeit wach im Bett und dachte nach.
Also die Typen denken, Mandi hätte in der Spielbank in Wiessee irgendwas manipuliert – und würde Croupiers bestechen oder so was. Demnach konzentrieren die sich ja auf Wiessee und nicht auf eine andere Spielbank.

Die ganze Ecke, Holzkirchen, Tegernsee und was so drum herum liegt kannte Mandi gut, und er machte mir im Stillen einen Plan zurecht.

Denen das Auto zu ruinieren wäre gut - so stehen die nachts in der Prärie und müssen ja irgendwie weiterfahren – und da könnte man rausbekommen, wohin die sich abholen lassen oder wohin die mit einem Taxi fahren.

Also, Dany, Jens, auf geht’s, sagte Mandi am nächsten Morgen, wir brauchen erst mal einen geländegängigen Wagen und dann bereiten wir denen eine schöne Überraschung vor. Jens bleibt hier und bewacht das Haus – man weiß nicht, was denen alles einfällt.
Mandi kaufte also einen gebrauchten Pajero, -stabiler Geländewagen - als Leihwagen konnte er das nicht machen – wer weiß was passiert.

Natürlich ist es wichtig, dass die Typen sie in dem neuen Wagen erkennen und vor allem dass die wissen, das ist ihr Wagen.

Mandi fährt die Strecke ab, die nach Wiesse führt – und zurück, schaute sich alles an; das dürfte ja klappen.

Sie beobachteten dann abends, als es schon dunkel war, die Straße vor dem Haus, und auch die im kleinen Umkreis. Die waren nicht zu sehen – also warten sie mal bis die wieder erscheinen und dann im Hof den Geländewagen sehen. Die müssen ja wissen mit was sie fahren – die halten sonst nur Ausschau nach dem Audi.

Am nächsten Abend waren die Rotlichttypen da. Mandi nahm Jens und Dany mit ließ sich noch etwas Zeit und fuhr dann schön langsam los, Richtung Wiessee. Die Typen hinterher.

All zu schnell konnte man heute sowieso nicht fahren, es regnete leicht. Für Mandi wie bestellt. Mandi mit seinen beiden Begleitern kommt in Wiessee auf dem Parkplatz der Spielbank an.

Sie warteten bis die Typen auf dem Parkplatz ebenfalls ankamen und dann stiegen sie aus, Mandi, Jens und Dany gingen in die Spielbank – die Rotlichttypen hinterher.
Mandi setzte seine Spiele, ließ sich sehr wenig gewinnen und viel verlieren – Ricos „weg, weg, weg“, verhalf ihm ja zu seiner Strategie.

Und nun ging das Spielchen mit den Typen los. Die standen ja, wie nicht anders zu erwarten, sehr nahe bei Mandi, wie Hündchen bei Fuß, aber Dany und Jens hielten sich auch unmittelbar neben Mandy.

Mandi sagte halblaut zu Dany, aber so, dass einer der Typen es noch verstehen konnte; „ich denke wir fahren nach Garmisch, ich glaubÂ’ die zwei arbeiten heute in Garmisch, die wechseln ja auch manchmal.
Fahren wir nachher dahin, nehmen wir die Abkürzung über den schmalen Waldweg – da sind wir schneller dort und brauchen nicht über Tölz zu fahren“.

„Kommt, trinken wir noch ein Bier und fahren dann“.

Der Typ hat die Ohren gespitzt – und tuschelte dann schon mit den beiden anderen.

Sie fuhren los, taten das nicht ganz so schnell und achteten immer darauf, dass die hinterherkamen. Und dann rein in den Waldweg. Von da ab fuhren sie so schnell es ging und die Typen folgten ihnen, sie bogen rechts ab in einen anderen Weg und so nach dreihundert Meter kommt ein tiefes Schlammloch, kräftig Gas gegeben und im Karacho da durch.
Die Typen gaben auch Gas, sahen das Schlammloch zu spät – und saßen mit ihrem Wagen fest.

Ein Stück weiter hielte Mandi an, machte die Scheinwerfer aus und beobachtete die Typen. Die probierten ihren Wagen da raus zu bringen, aber da ging nichts mehr.

Dany schlich sich im Dunkeln an die heran, um zu hören was die reden.

Nach einer Weile kommt Dany zurück: – geschimpft und geflucht haben die, einer hat telefoniert, er will abgeholt werden, aber er weiß nicht wo sie sind – irgendwo zwischen Wiessee und Garmisch auf einem Waldweg, sagte der ins Handy.

Den Rest können sie sich selber aus angemessener Entfernung ansehen.
Sie fuhren einen Bogen über die kleinen Waldwege und kamen an der Hauptstraße wieder an. Dort verdrückten sie sich mit samt Auto schön in die Büsche, so dass sie den Weg, in den sie vorher eingebogen waren einsehen konnten, soweit das in der Dunkelheit möglich war.

Sie schätzten, dass die so etwa eine Stunde über den Waldweg zu stolpern hatten. Und nun warteten sie auf deren Erscheinen.
Ihre Geduld wurde stark beansprucht – die brauchten etwas länger – ach, denen ihre Klamotten, die werden aussehen, feixte der Dany und der Jens.

Die standen dann im Regen und warteten, so wie das aussah auf einen der sie abholt. Nach einer Weile kam ein Taxi und sie sahen, wie die einstiegen. Nun fuhr Mandi erst mal ohne Licht aus den Büschen und auf die Straße.

Etwas später schaltete er dann die Scheinwerfer ein, und fuhr langsam hinterher. Auf der Autobahn blieb er dann in angemessener Entfernung hinter dem Taxi. Er verfolgte dies, bis zur Schleißheimer Straße, das Taxi hielt und einer der Typen stieg aus – und ging in ein Haus, das Taxi fuhr weiter.

Sie merkten sich die Hausnummer und verfolgten das Taxi weiter. In der Herzogstraße hielt das Taxi vor einem Wohnhaus an und es stieg wieder einer von den beiden Typen aus. Sie merkten sich die Hausnummer.

War noch einer drin, und zwar der, den die als Verstärkung geholt hatten. Also, weiter hinterher. Und nicht weit – der stieg aus – auch hier die Hausnummer merken. Eigentlich wollten sie sich den schnappen, aber bis sie parken konnten war der im Haus verschwunden.
Sie warteten eine Weile und sahen dann wie im vierten Stock das Licht eingeschaltet wurde. Wo die anderen wohnen, wussten sie auch, dann würden sie deren Namen auch noch herausfinden. Arbeiten die nun allein, oder stecken da noch mehrere mit drin, diese Frage muss auch noch geklärt werden.

Nicht, dass sie es dann mit noch mehr Typen zu tun bekommen, als sie verkraften können.

Ihm wird schon was einfallen, sagte Mandi. Zurückfahren und im Wald denen das Auto demolieren, dazu waren sie jetzt doch zu müde. Fahren sie erst mal nach Hause – und schlafen sich aus. Der Tag und die Nacht waren lang.

Am nächsten Tag wollte Mandi die Sache mal vorantreiben und schickte Dany und Jens los, Mandi sagte ihnen dass sie sich in der Schleißheimer Straße mal umsehen sollten, und beobachten, ob die Kerle wegfahren und wohin und wenn möglich, von dem Golbehangenen den Namen herauszubringen.
Dany und Jens kamen so um zwölf Uhr zu Mandi, und berichteten, dass denen ihr Auto in einer Seitenstraße der Schleißheimer Straße geparkt war – und sie hätten gewartet bis der eine von denen los fuhr. Der hat den anderen abgeholt, und Dany mit Jens immer hinterher.

Sie blieben dran und die Typen parkten dann im Hof eines „Sauna-Club“. Wir parkten ein bisschen weiter davon weg, berichteten sie. Da brannte eine rote Laterne vor der Einfahrt. Das ist in der Lochhausener Straße. Ziemlich draußen, sagt Jens. Vom vorbeifahren kenne er das, erklärte Mandi Jens und Dany.

Scheint so, als wäre da ein Zusammenhang.

Die Typen sind dann so um zehn rum weggefahren in eine Kneipe, Adresse haben wir auch. Was die dort tun, wissen wir nicht.
Am nächsten Tag: Jens und Dany fragten im Haus wo der Goldbehangene wohnte, eine ältere Dame nach dem mit der Goldkette. Die sagte ihnen, der heißt Alois Berger und wohnt im Dachgeschoß.

Dany und Jens bereiten sich darauf vor, denen beim nächsten Zusammentreffen die Hucke vollhauen, oder ähnliches, damit die mal endlich die Schnauze voll haben.

Mandi meinte, dass sie abwarten sollten bis die wieder was unternehmen und inzwischen fahren wir rundum in die Casinos und sammeln Geld ein – solange er noch so gut drauf wäre mit seinen Intuitionen mit den Zahlen.

Sie machen das Haus dicht und fahren für ein paar Tage los, nimmt sich jeder mit, was sie im Hotel so benötigen.

Seefeld, Salzburg, Garmisch, Wiessee, und dann das wieder rückwärts.
So konnte Mandi die Gewinne im Rahmen halten – und Ricos „weg, weg, weg“ verhalf ihm dazu.

Danach fuhren sie weiter weg – Bad Homburg: und da warÂ’s wieder aus mit dem „weg, weg, weg“. Nächsten Tag nach Wiesbaden ins Casino – auch nichts mit Ricos „weg, weg, weg“.

Dany meinte, das sind die falschen Spielbanken – irgendwie haut das mit deiner Intuition hier nicht hin.

Probieren sie das Ganze noch mal in Baden- Baden: Kein Gewinn war auch nichts zu hören von Ricos „weg, weg, weg“.

So stieg Mandi dann dahinter, dass Ricos „weg, weg, weg“, wahrscheinlich nur in den Casinos funktioniert, wo der selbst mal gespielt hatte.
Sie fahren nach Lindau: Dort war es wieder da, das „weg, weg, weg“.


Inzwischen hatte Mandi genügend Kapital angesammelt und kaufte ein mittelgroßes Haus mit Garten und großzügigen sechs Zimmern, Hobbyräume im Keller und Doppelgarage.

Dany und Jens organisierten den Umzug, Mandi holte Carol bei ihrer Schwester zum Möbel aussuchen, brachte sie aber wieder zurück – sie wollte erst wieder in München sein, wenn das mit den Typen erledigt ist.

Mandi hatte dann noch einiges beim Steuerberater und beim Notar wegen des neuen Hauses zu tun, lauter zeitraubende Gänge.

Sie fuhren dann wieder nach Wiessee in die Spielbank und so abends um zehn sahen sie die Typen. Soweit sie sehen konnten, waren die heute zu viert – ob das der Boss von denen war, oder nur Verstärkung? Jens und Dany passten auf und die Typen beobachteten Mandi sehr genau. Scheint nicht der Boss dabei zu sein, meint der Jens, das ist auch nur so ein Schmalspurganove.

Es ist immer so an den Spieltischen, dass die Croupiers nach einer gewissen Anzahl Spiele durch andere Croupiers ausgetauscht werden. Die ausgetauscht werden, machen dann eine Pause und kommen dann an einem anderen Tisch wieder zum Einsatz.

Sobald die Croupiers an Mandis Tisch ausgetauscht wurden, hörte er auf zu spielen, und machte so lange Pause, bis diese Croupiers wieder - in der Regel an einem anderen Tisch – das weitere Spiel übernahmen.


Nach drei, vier Stunden hatten das die Typen bemerkt. Das sollten sie ja auch – selbst wenn die am Ende beim Casino Mandi anschwärzen wollten – es wäre nichts zu finden, Dank Ricos „weg, weg, weg“.

So kurz nach ein Uhr ging Mandi seine Jetons einwechseln und er verlässt mit Dany und Jens den Spielsaal. Es war ja nicht anders zu erwarten, die Rotlichtypen kamen und hinterher und einer von denen stieg in den BMW, stellte sich rückwärts vor den Pajero, damit Mandi nicht fahren sollte. Drei von denen bewegten sich auf Mandis Auto zu, sie verschlossen die Türen von innen.
Da Mandi aber den Geländewagen hatte, fuhr er intuitiv einfach los und schob den BMW vor sich her. Die drei, die nicht im Auto saßen, rannten wie die Hasen zu Seite – und Mandi gab Vollgas, schlug das Steuer ein und schob deren Wagen schräg von sich weg.

Ab ein Uhr nachts ist der Parkplatz nicht mehr bewacht, kein Parkplatzwächter mehr da, so konnte Mandi das ja machen.

Blech hat wohl geknirscht, Stoßstange bei denen verbogen – bei Mandi war nichts passiert, am Pajero war ja vorne ein Superrammschutz.
Mandi fuhr gleich weiter, und bis die Typen sich von ihrem Schrecken erholt hatten, war er schon ein ganzes Ende Richtung München vor denen.

Jetzt haben wir den Krieg, meinte Dany.

Da hinten sind die, sie fahren einen anderen Weg heute, denn der Pajero ist nicht so schnell wie denen ihr BMW. Die sollen nicht erfahren, dass Mandi umgezogen ist, falls die ihm doch noch hinterherfahren wollten.
Mandi hatte schon einiges vorbereitet für die nun folgende Action.

So schnell es ging, fuhren sie nach Hause und tauscht



Hermann G. Neumann


Ohne Volumen
Ein Krimi um
Spielbanken und Zocker

























Mandi saß im Wohnzimmer und das Telefon klingelt, er hebt ab.
»Hallo, hier ist Rico«, hörte er.
»Wie geht’s Dir, alter Kämpfer?«
»Danke, gut«, sagt Rico und weiter,»hast Du Zeit heute Mittag, so um halb zwei, kannst mich nach Bad-Wiessee in die Spielbank fahren? Mit Bus und Bahn ist das zu umständlich für mich. Erst mit dem Zug, dann auf den Anschlußbus in Gmund eine Stunde warten, wäre schön wenn du das machen könntest… zurück fahre ich dann um sieben mit dem Spielbankbus. FahrÂ’ rein in den Hof bei mir und klingle.«
»Ich komme um halb zwei, mach’s gut bis nachher«, sagte Mandi und legte den Hörer auf.
»Carol«, rief Mandi, »Rico hat angerufen, ob ich ihn nach Wiessee fahre, willst Du mitfahr’n, so um Acht sind wir dann wieder hier?«
»Ach nein, fahr’ Du mal alleine, ich bleib’ lieber hier und setze mich auf die Terrasse.«
Mandi zog sich um und fuhr mit dem Auto los.
Rico ist ein alter Freund, schon über 75 und „hausmeistert“ zu seiner Rente als kleinen Nebenverdienst.
Eigentlich hätte Rico das nicht gebraucht denn er hatte vor Jahren einen tüchtigen Batzen Geld geerbt. Aber wie das Leben so spielt: Rico hatte viele „Freunde“ und die haben mit ihm das Erbe verjubelt und nun war nichts mehr da.
Rico teilte sich seine Wohnung mit zwei türkischen Gastarbeitern als Untermieter.
Rente, kleine Jobs und ein bisschen „Hausmeistern“ und ein wenig Spielbank.
Mandi fuhr in den Hof, klingelte und Rico kam. Er hatte stets seinen bayrischen Hut auf und einen Spazierstock dabei.
»Grüߒ dich Rico, komm steig ein.«
»Danke«, sagte der während sie losfuhren, »dass du mich fährst« und weiter, »nachmittags ist es für mich immer besser in der Spielbank, da ist es etwas ruhiger, abends ist mir das zu anstrengend«.
»Ich war schon in vielen Spielbanken, in Garmisch, Wiessee, Salzburg, Seefeld und Lindau«, erzählte Rico, und weiter, »es gibt so viele Möglichkeiten zu gewinnen, aber man kann auch viel verlieren. Einfache Chancen mit rot und schwarz, Pass und Manque, gerade und ungerade Zahlen, Dutzende und Kolonnen, Chevall, Carre´ und die einzelnen Zahlen als Plein.«
»Einiges davon weiß ich ja«, entgegnete Mandi, »viel ist es nicht, aber ich denke für den Anfang reicht´s.«

Inzwischen waren sie auf dem Parkplatz angekommen, Mandi bezahlte die Parkplatzgebühr und sie gingen rein in die Vorhalle. Rico gab Hut und Spazierstock an der Garderobe ab und sagte zu Mandi: »Wir haben jetzt noch genug Zeit, ich gebe einen Kaffee mit Cognac aus, das brauchen wir zur besseren Konzentration.«
»Ich richte mich ganz nach Dir«, entgegnete Mandi.
Sie gingen ins zur Spielbank gehörende Restaurant, setzten sich, die Kellnerin kam und fragte: »Was darf ich bringen?«
»Zwei Kännchen Kaffee und zwei doppelt Cognac, vielleicht haben sie Remi da«, gab Rico die Bestellung auf.
»Habe ich«, sagt die Kellnerin und ging die Bestellung auszuführen. »Gleich doppelte«, sagte Mandi zu Rico. Rico erzählt weiter: »Ich war einige Jahre in Frankreich und war oft in Casinos. Da hatte ich mich mit einem Croupier privat befreundet«, berichtet Rico,
»der erklärte mir, dass die einfache Chance die besten Gewinnaussichten hat. Wenn Du richtig progessierst und dich auf das Spiel konzentrierst so kannst du gewinnen und diese fünfzig zu fünfzig Chance bis auf achtzig Prozent steigern und der Bank bleiben nur noch fünfzehn Prozent. Du kannst das also steuern.«
Während er erzählte rauchte er wie üblich einen seiner Stumpen und die stanken gar fürchterlich.
Es folgten noch einige Belehrungen und Hinweise: »Gewinn in die linke Tasche, Grundkapital in die andere Tasche«, sagte Rico, »immer nachzählen, im Kopf mitrechnen was du an Chips hast und den Überblick nicht verlieren. Also, gehen wir hoch. «

Kurz vor drei Uhr, sie gehen in den 1.Stock zum Spielsaal, tauschten Geld in Jetons um und dann konnte es losgehen.
»Wie viel Geld hast du denn dabei«, fragt Rico.
»So um die Tausend«, erklärte Mandi.
»Da kann ja nichts passieren«, stellte Rico fest.
»Mach Du mal was ich mache, verlierst Du ein Stück, legst Du zwei Stück nach und immer mit der Bank spielen, kommt rot, setze rot nach, kommt schwarz, dann schwarz nachsetzen. Hast du zwei Stück verloren, dann nehme vier Stück«, so sprach Rico.
Mandi mache also was Rico macht: rot; es kommt schwarz; setzen auf schwarz: kommt rot. Setzt auf rot, Mist; kommt schwarz.
Ein unnachahmliches, kurzes, befehlendes:
»Weg, weg, weg von dem Tisch, gehen wir an einen Anderen. Fang wieder mit einem Stück von vorn an«, sagt er, »das holst du wieder auf.«
Also wieder anfangen mit einem Stück; und siehe da, rot nachgesetzt und gewonnen, noch mal rot; wieder gewonnen, dann kommt schwarz; nachgesetzt verdoppelt; gewonnen.
»Gewinn in die eine Tasche, Grundkapitel in die andere«, sagt Rico, »und immer mitrechnen.«
Und so ging es nun im Wechsel hin und her. Dann läuft alles wieder durcheinander und wieder kam Ricos unnachahmliches, kurzes befehlendes: »Weg, weg, weg, vom Tisch, gehen wir an einen Anderen.«
Gewinn in die linke Tasche, Grundkapital in die andere Tasche; immer den Weisungen folgend um den Überblick zu behalten.
Zwischendurch sah Mandi Rico wie er an einem kleinen Tisch an der Seite des Spielsaales seine Chips zählte und so tat Mandi ihm das nach. Sechs Uhr, drei Stunden vergangen, tatsächlich hat es funktioniert mit dem Gewinnen nach Ricos Erklärungen. Sie beendeten beide das Spiel.

Rico hatte mit Fünfern gespielt und gewann dazu. Mandi mit Zehnern und hatte auch Überschuss. Sie gingen zum Auto und fuhren nach Hause.
Rico war natürlich stolz, dass seine Spielart bei Mandi angekommen war. Mandi hatte sich an seine Ratschläge gehalten und dadurch auch Gewinn mitnehmen können. Sie verabredeten öfter ins Casino zu fahren.
Nur: Geduld ist nicht gerade Mandis Stärke; Mandi sah den Einen oder Anderen größere Summen als er gewinnen, und so befasste sich Mandi nach und nach mit dem Zahlenspiel, Cheval und Plein.
Dazu sollte man sich mit den Permanenzen beschäftigen, was Mandi auch tat. Mandi kaufte sich die Permanenzen der letzten drei Monate und hatte die Idee, alle in den Computer in die Tabellen-Kalkulation einzugeben, um zu sehen welche Zahlen öfters, und welche weniger oft gefallen sind.
So kristallisierten sich einige Zahlen heraus die Mandi dann auch zu spielen gedachte und dann auch spielte. Er begann dann mit den Chevall.
War wohl Anfängerglück, denn in einigen Besuchen nach diesem Entschluss gewann Mandi da schon manchmal beträchtliche Summen.

Carol war dann auch sehr oft mitgekommen, fürchterlich neugierig ob das funktioniert, und natürlich auch Rico.
Der schaute Mandis Tun mit gemischten Gefühlen zu und meinte, »na ja, Du hast ja mehr Geld, als ich mit meinen paar Lutschern, da kannst Du auch was riskieren, so schlecht ist dein System nicht«.
Es folgten Tage mit Gewinn, aber auch Tage mit gewaltigen Verlusten. Wenn das Einsatzkapital immer weniger wird, dann kommt bei Mandi immer mehr Nervosität auf und dann macht er Fehler. Anstatt aufzuhören solange noch ein bisschen was da ist, setze Mandi weiter und hoffte, dass er den Verlust wieder aufholen könnte.
»Das ist mal so«, gab Rico zu verstehen.
In Mandis kleiner Baufirma lief es nicht besonders, groß verdient war da im Moment nichts.
Sie fuhren dann wieder in die Spielbank.

Rico tat sich in seinem Alter doch schon schwer beim Einsteigen ins Auto, aber ins Casino fuhr er doch noch öfter mit.
»Entweder dein System ist gut, oder du hast unwahrscheinliches Glück«, sagte Rico, als Mandi wieder relativ viel gewann.
Sie „fachsimpelten“ darüber sehr oft. Hatte Mandi doch von den siebenunddreißig möglichen Zahlen vierundzwanzig besetzt, manche nur mit einem Cheval, manche mit zwei und wieder andere mit drei Jetons. Also blieben der Bank nur dreizehn Zahlen gegen Mandi übrig.
Oft fuhr Mandi mit Carol nur abends in die Spielbank, weil am Nachmittag weniger Leute da waren. Für Mandi war das irgendwie aufregender wenn mehr Betrieb herrschte.
Inzwischen war Mandi in der Spielbank Stammkunde und wurde auch entsprechend behandelt, Eintritt frei, Getränke umsonst, Naja: Er hatte ja auch in der Vergangenheit viel Geld dort gelassen.
Fast immer machte Mandi seine Späße während des Spiels, es lockert alles ein wenig auf, egal ob Mandi gewann oder verlor. Sprüche sagte Mandi so laut, dass es jeder am Spieltisch hören konnte: Zum Tischchef gewandt: »Es gehören drei Dinge zum gewinnen zusammen: der, der richtig setzt, der richtig die Kugel schmeißt, und der Chef, der richtig bremst. Ich habe richtig gesetzt. Jetzt müsst ihr richtig schmeißen und richtig bremsen«.
Oder wenn Mandi verloren hatte, sagte er: „Ist ja ehÂ’ nur Plastik“. Damit meinte Mandi die Chips.

Auf diese Weise lenkte Mandi oftmals die Aufmerksamkeit der Spieler und Zuschauer auf sich, aber das war ihm eigentlich nicht so ganz bewusst wenn er daran dachte. Und wenn, dann nur soviel: es kann ja nicht schaden.
Aber erst waren mal ein paar Tage Pause für Mandi im Casino angesagt. Eines Tages gingen ihm seine Zahlen nicht aus dem Kopf, Mandi dachte an die Spielbank und dann wie eine Aufforderung: Es kamen knapp vier Tausender für Rechnungen aus der Firma herein und so fuhr Mandi abends mit Carol ins Casino. Aber vorsichtshalber lassen sie mal ein paar Hunderter zu Hause.
Mit einer sagenhaften Ruhe spazierte Mandi in den Spielsaal als wollte er sagen: Ihr könnt mich mal, wer sollte mir hier was wollen.
Samstag; viel Betrieb, viele Leute da, irgendwie für Mandi ganz locker und gelöst und ein harmonisches Gefühl.
Mit dem großen Spiel begann er, zwanzig Stücke, alles Cheval nach seinem System. Der erste Einsatz: zwanzig Stücke weg, einfach so. Hm, dann den nächsten großen Satz, wieder zwanzig Stücke, wieder weg.
So war das ja nicht angedacht und ehe Mandi sich´s versah, hatte er gerade mal noch drei Hunderter von drei Tausendern. Dann schau mal was du aus den drei Hundertern noch machen kannst. Zum großen Satz reicht´s nicht mehr, dann spielte Mandi die Dutzend, auch gut. Dutzende ergeben den zweifachen Gewinn und den Einsatz zurück. Irgendwie hatte Mandi die Intuition, dass er auf diesem Wege wieder aufholen kann. Mandi wartete also etwas ab, beobachtete die Permanenzen und hat sich dann für das dritte Dutzend entschieden.
Also, seine letzten drei Hunderter auf das dritte Dutzend und siehe da, die Kugel rollt in eine Zahl des dritten Dutzend.
Da lagen dann nach Auszahlung neun Hunderter. Das kommt noch mal dachte Mandi und ließ die neun Hunderter als Einsatz liegen. Mit seinem Gefühl, seiner Intuition war Mandi sich sicher, das dritte Dutzend kommt noch mal.
Die Kugel rollt und fällt wieder in eine Zahl aus dem dritten Dutzend, gewonnen: Alles zusammen siebenundzwanzig Hunderter. Jetzt nur nicht nachlassen, dachte Mandi und er setzte wieder den großen Satz, zwanzig Stücke: Mit Hunderter.
Und Mandi gewann mit drei Cheval; fünftausend und einen Hunderter. Von da ab setzte er außer dem großen Satz mit zwanzig Stücken noch zusätzlich eine andere Zahl mit als Plein, sozusagen als Joker, das tat er einfach intuitiv und zwar mit zwei Hundertern.
Carol schaute zu und Mandi gab ihr Jetons, fünf Tausender und schickte sie zum einwechseln gegen Bargeld an die Kasse. Sie marschierte los, kam zurück, gab ihm das Geld und in der Zeit wo sie beim einwechseln war hatte Mandi schon wieder gewonnen und sie ging diesmal mit zehntausend zum Einwechseln. Carol war freudig aufgeregt, sie kam mit zehntausend zurück und musste dann gleich wieder zur Kasse gehen, noch mal erhebliches an Jetons eintauschen gegen Bares.
Alles in allem, einschließlich der mitgebrachten drei Tausender, hatten sie einundvierzig Tausender.
Sie sind froh, dass sie das heute so geschafft hatten, beendeten das Spiel und fahren nach Hause mit ihrem Gewinn.

Zu Hause angekommen, zählte Carol das gewonnene Geld noch mal und sagte zu Mandi: »Da waren so zwei Typen die hatten dich beobachtet, zwei mit langen Haaren, der eine hatte da so eine Goldkette mit einem großen Medaillon um den Hals, hast du die beiden auch bemerkt?« »Nein, ich war so mit dem Spiel beschäftigt, dass ich mich gar nicht um andere hätte umgucken können.«
Am nächsten Tag fuhren sie wieder in die Spielbank mit zehntausend und nichts klappte, die waren weg, einfach so.
Aber wie dem auch sei, irgendwann funktionierte das alles nicht mehr und Mandi verlor in den folgenden Tagen immer wieder. In seiner Baufirma lief es auch nicht besonders und er konnte aus Kapitalmangel nicht mehr so oft ins Casino.
Mandi ging dann nur wenn ein paar Einnahmen da waren, aber es gab mehr Verluste als Gewinne.
Eines Tages rief Mandi bei Rico an und einer seiner türkischen Untermieter sagte ihm, Rico sei im Krankenhaus, zwei Wochen später rief Mandi wieder an und erfuhr, dass Rico verstorben und auch schon beerdigt war.
Das Leben geht weiter und die Kugel rollt auch weiter.
Oft ist Mandi mit den letzten „Kröten“ losgefahren und glaubte, dass es mal wieder klappen müsste mit dem Gewinn, aber bis auf ein bisschen Kleingeld war nichts los.
Dann musste Mandi eine längere Pause machen um sich finanziell ein wenig zu erholen.
Es kam ein guter Auftrag für seine Firma herein, und so konnte er wieder sein Glück versuchen.
Aber der Teufel steckt im Detail, es klappte und klappte nicht oder nur ganz selten.
Inzwischen haben sich einige Schulden angesammelt und Mandi wusste nicht, wie er die bezahlen sollte. Dann wieder mal ein „Verzweiflungsgang“ ins Casino und irgendwie dachte Mandi an Rico: Einfache Chance, schwarz, rot, da hat Mandi wieder mit wenig Geld, allerdings auch wenig dazu gewonnen.
Carol hatte auch mit ein paar „Kröten“ mitgemacht es war zwar bescheiden, aber zum Tanken und Einkaufen reichte es für ein paar Tage. Wirtschaftlich ging es ihm immer schlechter und so kam dann auch der unangenehme Mann der sich Gerichtsvollzieher nannte.
Carol sauer, Mandi sauer, aber woher as Geld nehmen damit sie diesen Menschen wieder loswerden. Warten auf den nächsten Geldeingang und dann noch mal einen Versuch wagen, auf biegen und brechen, es muss doch mal wieder klappen. »Wir müssen das Geld, das wir haben vermehren, nur so kommen wir aus diesem Dilemma heraus.«
Es dauerte einige Zeit bis wieder etwas Kapital kam, es war nicht viel, es reichte für das was da im Argen lag, nicht hinten und nicht vorne.
Fuhr Mandi also wieder in die Spielbank, Carol wollte nicht mitfahren so ging Mandi alleine. Dort angekommen, wechselte Mandi sein Geld zu Jetons u, und schaute sich erst mal eine Weile an den verschiedenen Roulettetischen den Verlauf der Zahlenfolgen an. Man sieht ja fast immer dieselben Gesichter und die beiden Typen, auf die m Mandi Carol aufmerksam gemacht hatte, waren auch da.
Mandi hatte Jetons in kleineren Werten, so dass er doch eine ganze Menge davon hatte. Er setzte erst mal den großen Satz mit zwanzig Stücken und wartete bis der Croupier die Kugel warf. Kurz bevor der Croupier die Kugel aus dem Kessel zum Werfen in die Hand nahm hörte Mandi Ricos unnachahmliches, kurzes befehlendes: „Weg, weg, weg“.
Mandi beachtete es nicht sonderlich, er hörte es nur und dachte kurz an Rico, es war ja dessen Stimme und es war sein unnachahmliches, kurzes, befehlendes „weg, weg, weg“.
Der Croupier warf die Kugel, die Kugel rollte im Kessel aus und Mandi hatte verloren, die Kugel fiel in eine der dreizehn Zahlen die er nicht besetzt hatte. Abwarten sagte er sich, lass´ mich mal einige Spiele nicht setzen und versuche es dann später noch mal, noch hatte er genügend Jetons, wenn auch in kleineren Werten.
Eine Weile später nahm er sich ein Herz und setzte wieder den großen Satz mit den zwanzig Stücken. Er hörte wieder: „Weg, weg, weg“; unnachahmlich, kurz, befehlend; es war hundertprozentig Ricos Stimme; Mandi wurde daraufhin etwas nachdenklich.
Was das zu bedeuten hat? Habe ich schon vor lauter „gewinnenwollen“ im Kopf was weg?

Wie auch immer, der Croupier warf die Kugel, die Kugel rollt aus, bleibt liegen und was ist: Wieder nicht eine seiner gesetzten vierundzwanzig Zahlen gefallen, wieder verloren.
Das gibt es doch nicht, sagte Mandi sich innerlich, das kann doch nicht immer daneben gehen. Abwarten, ein paar Spiele aussetzen und dann noch mal probieren: Die zwanzig Stücke gesetzt: der Croupier wirft die Kugel, die Kugel rollt aus: Zero und die hatte er mit drei Cheval besetzt.
Kurze Rechnung so innerlich: Drei Stücke und das mal siebzehnfache Auszahlung macht einundfünfzig Stücke.
Aber es gingen ja vorher drei Spiele verloren mit je zwanzig Stücken, also sollte Mandi doch weitermachen, der eine Gewinn hilft nicht weiter, es muss doch endlich mal wieder mehr sein. Vielleicht läuft jetzt mal eine Serie seiner Zahlen, also einsetzen; zwanzig Stücke, die Kugel rollt, fällt wieder in eine seiner Zahlen.
Auszahlung: Vierunddreißig Stücke: Wird schon besser und Mandi sah seinen weiteren Spielen positiver entgegen.
Den nächsten Satz beginnt Mandi und hatte gerade mal drei Stücke von den zwanzig auf den Tisch gelegt, da kam wieder das unnachahmliche, kurze, befehlende: „Weg, weg, weg“.
Das war bestimmt keiner der um den Tisch herumstehenden Spieler und Zuschauer, das war Ricos Stimme.
Und dann fällt ihm das erst auf: Jedes Mal wann er gesetzt hatte und hörte Ricos „weg, weg, weg“, verlor er.
Das ging ihm in sekundenschnelle durch den Kopf.
Die drei bereits gelegten Jeton nahm Mandi wieder zurück; also wann „weg, weg, weg“ bedeutet, dass von seinen vierundzwanzig Zahlen keine fällt, dann müsste eine von den dreizehn Zahlen fallen die er nicht besetzte beim großen Satz mit zwanzig Stücken.
Gedacht getan: Schnell noch setzen: Die dreizehn Zahlen die er sonst nicht in seinem Spiel dabei hatte.
Sind ja auch nur dreizehn Stücke und keine zwanzig, also nimmt Mandi die Stücke doppelt, das sind dann sechsundzwanzig, aber wenn wirklich eine dieser Zahlen fällt, dann hat er gleich zwei mal fünfunddreißig Stücke Auszahlung.
Jetzt fiebert Mandi natürlich mit dem Rollen der Kugel, innerlich ist er angespannt wie ein Flitzebogen, klappt das nun oder klappt das nicht.
Die Kugel, inzwischen am ausrollen, wird langsamer, eiert ein paar Mal über die Stege im Kessel und bleibt in der „Neun“ liegen. Eine der dreizehn Zahlen: Gewonnen, gleich siebzig Stücke. Wäre Mandi jetzt alleine, hätte er einen Luftsprung gemacht, so machte er den innerlich und sein gesamtes Wohlbefinden steigerte sich gewaltig.
Nun, da kannst du ja mal weitermachen die Glückssträhne ist in Sicht.
Nächstes Spiel: Was nun, die dreizehn Zahlen oder die vierundzwanzig? Also, machte er mit den dreizehn weiter, auch wieder doppelt. Wieder gewonnen. Weiter gesetzt, Mandi wollte die dreizehn Zahlen setzen, nachdem er die ersten drei, vier Stücke gelegt hatte kam wieder das: „Weg, weg, weg“.
Setzt Mandi also die vierundzwanzig Zahlen und gewinnt. Wechselweise ging das so weiter, beim setzen Ricos: „weg, weg, weg“ – bedeutete Verlust, hörte Mandi nichts dann lag er richtig. Die ganze Zeit spielte er mit „Zehnern“ und jetzt wechselte er seine ganzen Jetons in „Hunderter“ um.
Nun erhöhte Mandi seinen Einsatz und Rico meldete sich immer dann mit seinem „weg, weg, weg“ wann er falsch lag.
Sein Gewinn lag dann inzwischen bei so ungefähr fünfzigtausend und er beschloss ab jetzt immer das zulässige Maximum zu setzen. Es lief unwahrscheinlich.

Zwei Typen sitzen an der Seite an den dort befindlichen kleinen Tischen.
»Hast Du gesehen, der gewinnt heute sagenhaft.«
»Der hat ja auch schon viel verloren in der letzten Zeit«, sagt der Andere.
»So viel Glück müssten wir auch mal haben.«
»Schauen wir mal wie es weitergeht.«
Mandis Glückssträhne hielt an, viele schauten zu und da und dort hörte er, wie macht der das, hat der heute ein Glück. An diesem Abend blieb Mandi bis zum letzten Spiel am Rouletttisch. Er wechselte seine Jetons ein: „Fünftausender“, „Tausender“ und die ganzen kleinen Jetons: Fünfhunderter, hunderter. Mandi jubelte innerlich.

Zu Hause angekommen schlief Carol schon, aber der Dickie (das ist ihr Hundchen) weckte Carol auf und sie fragte, »wie war es denn, hast Du wieder alles weg?« An seinem Verhalten muss sie wohl gemerkt haben, dass er nichts verloren hatte. Mandi holte den Gewinn aus seinen Taschen, Carol wurde abwechselnd rot und blass, Worte hat sie erst mal gar nicht herausgebracht.

Nach einer Weile schenkte sie ihm ein Weißbier ein, und er musste ihr erzählen wie er das gemacht hatte.

Nun, da erzählte Mandi ihr die ganze Geschichte von Ricos „weg, weg, weg“. »An das kann ich mich auch noch erinnern«, sagte Carol und sie rätselten herum, woher dieses „weg, weg, weg“, wohl kommen möchte. »Vielleicht ist das deine Einbildung oder auch deine Intuition«, sagte sie.

Eingedenk dessen, dass wann sie mal größer gewonnen und am nächsten Tag wieder viel im Casino verloren, hatten, beschlossen sie beim Frühstück des nächsten Morgens ein bis zwei Tage Pause zu machen und nicht ins Casino zu gehen.

„Bezahlen wir lieber erst mal unsere Schulden bei diesem unangenehmen Menschen, der sich Gerichtsvollzieher nennt. Und kauf´ dir ein gescheites Auto, das Auto das Du hast ist ja auch schon sehr alt.
Anderes Auto gekauft, Schulden bezahlt, Carol Schuhe und „sonstwasweißich“ beim Einkaufsbummel mitgenommen.
Hatte Mandi das Rico zu verdanken, oder war das seine Einbildungskraft mit dem „weg, weg, weg“?
Sie hatten ja einiges an Reserve: Fahren wir heute ins Casino und schauen mal ob es weiter so läuft, wie vor drei Tagen, Carol fährt mit, war ja neugierig was nun heute passiert.
Besonders freundlich wurden sie schon an der Rezeption begrüßt. Mandi dachte sich: Waren die so freundlich, weil er ja wieder verlieren könnte? Wie dem auch sei, freundlich da, freundlich dort. Geld einwechseln und ran an die Roulettetische.
Diesmal mit zweihunderter und fünfhunderter Stücken, schließlich spielte Mandi mit der Spielbank ihrem Geld, das hatte Mandi ja gewonnen drei Tage vorher.
Dann setzte er, erst mal das große Spiel mit zwanzig Stücken zu zweihundert. Gesetzt und gewonnen. Nächstes Spiel setzte Mandi an, kaum drei Stücke: „Weg, weg, weg“ hört er: Also umsetzen auf die andern dreizehn Zahlen und gar kein Zweifel: Mandi gewann.
Carol wusste nicht wie, wo, was. »Hast Du wieder „weg, weg, weg“ gehört«, fragte sie Mandi so, dass es niemand anderer hören konnte. »Ja, habÂ’ ich«, gab er zu verstehen.

Rund um den Tisch waren dann auch viele Zuschauer, Spieler da. Auch die beiden Typen die ihnen schon mal auffielen, waren wieder da und schauten, setzten hie und da, und versuchten mal bei dem einen oder anderen Spiel mitzusetzen. An diesem Abend übertrieb Mandi dann nicht mit dem ständig hintereinander gewinnen und setzte auch schon ein paar Mal absichtlich auf Verlust.
Und trotzdem, sie nahmen größeren Gewinn mit nach Hause.
Wie geht das nun weiter, sie sollen das eigentlich ausnutzen mit dem „weg, weg ,weg“, wer weiß, wie lange das noch anhält, zumal sie einfach keine Vorstellung hatten wieso und woher das kam. Von Rico selbst? Aber das war ja wohl nicht möglich. Mandis Intuition? Wäre auch nicht richtig. Oder sollte Mandi ein Medium sein?
Je länger Mandi darüber nachdachte, umso weniger konnte er sich vorstellen woher das kam. Oder gehörte das schon in den Bereich der Parapsychologie. Oder so was.

Weil sie wissen wollten ob das so weitergeht mit dem „weg, weg, weg“, fuhren sie am nächsten Tag wieder ins Casino.
Ein paar bekannte Gesichter und die beiden Typen waren auch da.
»Lass uns mal näher rangehen, mal sehen ob der heute auch wieder so hoch einsteigt und gewinnt«, sagt der eine Typ zum Anderen.
Auf dieselbe Weise wie sonst gewann Mandi wieder mit Ricos „weg, weg, weg“, den ganzen Abend über. Auch da wieder viele Zuschauer und Spieler die die großen Gewinne sahen. Wieso und warum Mandi so oft gewann, wusste ja keiner.

Sagt der eine Typ zum anderen:
»Da lass’ uns mal was einfallen, den sollten wir mal beobachten, irgendwie kommt mir das spanisch vor.«
»Da läuft doch was«, antwortet der Andere. »Darüber sollten wir mal nachdenken, reden wir mal mit Caro.«
»Wir gehen denen hinterher und gucken, was die für ein Auto fahren«, sagt der eine.

Mandi nahm mit Carol noch einen kleinen Drink an der Bar, holten ihr Hundchen beim Parkwächter ab und fahren Richtung Heimat. »Komm«, sagt der eine Typ, »fahren wir dem mal hinterher und dann wissen wir wo der wohnt, wäre gut, wird Caro interessieren.«
Auf dem Nachhauseweg im Auto bemerkte Mandi kurz vor der Autobahn, dass ihm ein Wagen folgte. Der blieb auch während der ganzen Fahrt hinter ihm bis kurz vor ihrem Haus, das sie dort gemietet hatten und blieb dann ein ganzes Stück hinter ihnen mit ausgeschalteten Scheinwerfern stehen. Das war ein BMW, Zufall oder nicht, Mandi machte sich erst mal keine Sorgen deswegen.

»Merke dir mal Straße und Hausnummer mit, wir werden das sicher brauchen können«, sagt der eine Typ, »jetzt gehen die rein, da wissen wir für heute mal genug und wir können Caro berichten.«

Am nächsten Abend fuhren sie nach Garmisch ins Casino. Sie wollten sehen, wie es weiter geht. Es lief wie schon gewohnt mit dem „weg, weg, weg“. Mit Gewinn fuhren sie nach Hause.
Sie kamen zu Haus an und unweit ihres Hauses stand ein BMW wo normalerweise keine Autos stehen, weil alle in der Straße eine Hofeinfahrt, genügend Platz im Hof und Garagen hatten. Was steht da also nachts ein Auto herum? Ob da jemand drinnen saß, konnte Mandi nicht erkennen und er dachte sich noch nichts dabei, kann ja auch Besuch bei irgendjemand sein.
»Endlich kommen die an, ich möchte bloß wissen wo die heute waren«, meint der eine Typ. Entgegnet der andere: »Der wird auch nicht jeden Tag nach Wiessee fahren, darum haben wir die heute dort nicht gesehen. Wir sollten das genau beobachten und herausfinden wie der das macht mit den großen Gewinnen. Wir können dem ja schlecht einen Zettel hinlegen, er soll morgen nach Wiessee fahren – mit Grüßen von uns und Caro.«
Am nächsten Morgen war der BMW nicht mehr da. Zwei Tage später fährt Mandi wieder ins Casino.
»Guck, da kommt er«, sagt der eine Typ. »Nun aber mal gleich in dem seine Nähe«, befahl der Andere, «und genau hinschauen – und möglichst mit auf dem seine Zahlen setzen, Caro will wissen was da los ist.«
Mandi machte seine Spiele, gewann, hörte Ricos Stimme und es war alles soweit beim Alten.
»Der setzt irgendwie welche Zahlen an, und dann nimmt der die manchmal schnell wieder weg und setzt andere Zahlen, meistens Chevall, aber dann wieder Plano und dann gewinnt der meistens«, sagt der eine Typ zum andern, »komm, gehen wir näher ran, da läuft doch was; wie ich von Anfang an gedacht habe.«

Da Mandi immer nur kurz vorm werfen der Kugel setze, kam da natürlich keiner nach, der seine Zahlen hätte setzen wollen; denn in dem Moment, wann die Kugel rollt heißt es: „Nichts geht mehr“ und es wird kein Satz mehr angenommen. So konnten andere Spieler das nicht mit ausnutzen.
Bis zum späten Abend: Am Tisch steht einer links von Mandi und einer rechts von ihm, so dass er das Gefühl hatte, er werde eingeklemmt. Das Gefühl war auch richtig, denn einer von den beiden fragte so ganz leise und drängend: »Wie machst du das, dass du immer die richtige Zahlenreihe auf den Tisch bringst, setz’ doch mal was früher, ich will da mitlegen.«
Der sprach Mandi auch gleich per „Du“ an und fordernd. Mandi sagte ihm: »Es kann jeder dahin legen wo er will, das ist dein Bier.«
Mandi wechselte daraufhin seinen Standort ging an einen anderen Tisch, die beiden „Herren“ standen zwar noch immer da, aber zumindest hatte Mandi die dann wenigstens zeitweise auf Distanz.
»So kommen wir an den nicht ran«, meint der eine Typ zum anderen, »wir müssen uns was einfallen lassen, komm’ wir warten im Auto auf ihn und rufen Caro an.«
Mandi fuhr nach Hause und diesmal folgte ihm der BMW ständig in sehr kurzem Abstand. Er hat das richtig verstanden: Wir gehen dir nicht von der Pelle. Ihr könnt mich mal, dachte Mandi.
Im BMW die Typen: »Wie macht der das bloß so oft und so viel Gewinn, das ist doch nicht normal«, sagt der eine Typ. Meint der Andere: »Vielleicht hat der ein oder zwei Croupier bestochen, könnte ja sein oder der hat sonst noch was gemacht oder machen lassen.«
»So, nun ist er im Haus, wir warten noch ein paar Minuten und dann reißen wir ihm die Ventile aus den Rädern und dann sind die Reifen platt, das wird der dann schon verstehen«, sagte der Typ mit seinem Goldkettchenbehang.
Die stiegen aus: »Nimm die Zange mit und klettere übers Tor«, befiehlt der Goldbehangene, »reiߒ die Ventile raus und ich passe auf.«
Der tat das auch und kletterte wieder zurück über das Tor
»So, nun fahren wir in den Club«, sagt der Goldbehangene.

Am nächsten Morgen, Mandis Auto stand im Hof, waren alle vier Reifen platt wie er dann feststellte, die Ventile waren rausgerissen. Das war eindeutig eine Warnung nachzugeben und die Typen mit gewinnen zu lassen. Für den Moment hatte Mandi aus den Spielbankbesuchen reichlich Geld und musste nicht gleich wieder ins Casino gehen.
Aber den Wagen der beiden Typen sah Mandi immer wieder in seiner Nähe, mal unweit vom Haus, mal beim Restaurant. Die waren recht unverfroren, die gingen in dasselbe Lokal in dem Mandi auch war und setzten sich möglichst in die Nähe seines Tisches, dass er hören konnte, was die sprachen.
Ganz raffinierten durch die Blume kommenden Drohungen in Bezug auf das Roulettespiel. Das ging etliche Tage so und Mandi holte sich einen langjährigen Mitarbeiter und Freund, zu dem er Vertrauen haben konnte. Der war mal in der DDR Bereitschaftspolizist und hatte schon einiges an Kämpfernatur auf dem Kasten.
Also, Dany kam und Mandi sagte ihm um was es ging, doch von Ricos „weg, weg, weg“ erzählte er ihm nichts. Dany wurde im Gästezimmer bei ihm im Haus einquartiert.
Abends sahen sie den bewussten BMW wieder in der Nähe stehen, die warten sicher bis Mandi losfährt ins Casino. Dany sagte, »wir warten jetzt ab bis es dunkel ist, mir ist da was eingefallen.«
Im Keller standen noch Werkstoffe von Mandis Baufirma herum, unter anderem auch Bauschaum. Dany schlich sich, es war dann schon dunkel, durch die Büsche und schäumte die ganze Kartusche schnell trocknenden Bauschaum in deren Auspuff. Bemerkt hatten die Nichts und von Dany, seinem Freund wussten die auch noch nichts, den hatten die noch nicht gesehen. Dany kam wieder rein ins Haus: »Erledigt«, und meinte: »Warten wir noch ein wenig, dann können wir fahren.«
Mit Schadenfreude und dickem Grinsen bestiegen sie eine halbe Stunde später den Audi und fuhren los, raus aus dem Hof, um die nächste Ecke, steigen aus und peilen hinter einer Zaunhecke den BMW an. Sie hörten schon das surren des Anlassers, aber der Motor stotterte nur, wollte wohl nicht. Sie schauten dann noch zu wie die Typen ausstiegen, Motorhaube aufmachten rumdiskutierten und telefonierten.
Dany grinste und meinte: »Na, wie hab´ ich das gemacht?«
Dann fuhren sie nach Wiessee ins Casino, Carol fuhr auch mit und Dany war zum ersten Mal dabei. Es lief wie immer, Ricos „weg, weg, weg“, war dabei und Dany kam aus dem Staunen nicht heraus. Mit Absicht hat Mandi aber diesmal nicht so viel Gewinn herausgeholt wie sonst, er dachte das sei mal besser so und sie fuhren nach Hause.

Da stand der BMW der beiden Zocker oder Zuhälter noch als sie zu Hause ankamen, sie schauten sich um, aber die saßen nicht drinnen. Am Vormittag konnten sie dann sehen, wie ein Abschleppdienst den Wagen auflud und wegbrachte. »Die sind wir erst mal los«, meinte Dany. »Zu Hause essen oder gehen wir«, fragte Carol. Mandi antwortete: »Wir gehen« und sie taten das auch.
Und wie aus Zauberhand, die beiden Typen kamen kurz nach ihnen ins Restaurant herein und setzten sich zwei Tische weiter von ihnen hin.
Wo kommen die schon wieder her eine Frage die sie sich nicht sofort beantworten konnten. Nach dem Essen fuhren sie noch in ein Kaffee in Schwabing und siehe da, die Typen kamen schon wieder hinterher. Wieder diese verdeckten Halbdrohungen, gerade mal so laut, dass sie diese hören konnten. Dany meinte, er wolle da mal hingehen und denen die Meinung sagen. »Besser wir lassen das, wir kriegen das schon anders in den Griff«, sagte Mandi. »Wie du meinst«, sagte Dany.
Vormittags standen die Typen nicht auf ihrem Beobachtungsposten und Mandi machte sich auf, mit Dany ein unauffällig, auffälliges Auto zu kaufen.
Er entschied sich für einen Mondeo. Kaufen, Zulassen, Versicherung ist immer ein Haufen Gelaufe.
Aber gegen Mittag war auch das geschafft. Mit beiden Autos fuhren sie dann nach Wiessee auf den Casinoparkplatz und ließen gegen eine Gebühr den Mondeo dort stehen und fuhren nach Hause.
So um vier Uhr nachmittags kamen sie an, und prompt standen unweit seiner Wohnung wieder die beiden Typen mit ihrem BMW. Mandi ließ die etwas zappeln und machte sich mit Carol und Dany so gegen sieben Uhr auf die Socken Richtung Wiessee, die Typen natürlich wie immer hinterdrein. Rein ins Casino, eine Weile gewartet und die beiden Typen kamen auch.
Mandi setzte einen Satz, die Typen versuchten mitzusetzen, was misslang. Mandi wartete auf die Auszahlung und nahm seinen Gewinn, immer die beiden auf Tuchfühlung. Dann setze er wieder, viel früher als sonst und ohne Ricos „weg, weg, weg“ abzuwarten. Mandi hoffte, dass es die falschen Zahlen wären, tat so als müsste er mal dringend für kleine Buben und verschwand mit Dany und Carol so schnell es ging auf dem Parkplatz. Hund beim Parkplatzwächter abgeholt, rein in den Mondeo, den Audi ließen sie stehen und ab nach Garmisch ins Casino.
Die haben wir abgehängt, sie feixten darüber. »Denen ihre doofen Gesichter möchte ich sehen wann die merken, dass wir schon lange nicht mehr da sind«, sagte Mandi. Dany meinte, »für heute sind wir die los.« Wieder zu Hause stellten sie das Auto in die Garage und somit war das für die Typen erst mal unsichtbar. Damit Mandi die endgültig loswerde, beschloss er ein paar Tage woanders hinzufahren. Dazu fiel ihm erst mal Baden-Baden ein, da ist ja auch ein Casino.
Mandi nahm Dany, Carol und Hund mit. Sie fuhren nach Wiessee und holten den dort abgestellten Audi. Fahren dann nach Baden-Baden.
Sie gingen in ein Hotel und begaben sich am Abend ins Casino.

Formalitäten erledigt, Euro zu Jetons umgewechselt und ran an die Roulettetische.
Den ersten Satz machte Mandi mit den bekannten zwanzig Stücken und hielt so quasi schon die Hand auf um den Gewinn einzustreichen. Aber was war das , Mandi verlor und er hatte auch nicht Ricos „weg, weg, weg“ gehört. Naja, einmal ist keinmal. Mandi setzte wieder und wieder nix gewonnen, wieder nichts gehört von dem „weg, weg, weg“.
Das dritte Spiel brachte auch keinen Gewinn. Dany meinte, »du bist heute nicht gut drauf« und Carol dachte wohl dasselbe. So spielte Mandi sozusagen ungesteuert und gewann mal, verlor ein paar Mal. An diesem Abend war einiges an Euro weg.
Für sich dachte er, das „weg, weg, weg“, wieso höre ich das nicht mehr.
Wegen des Verlustes meinte Dany, »das Baden-Baden ist irgendwie nichts für dich, in dieser ungewohnten Umgebung fehlen dir jegliche Intuitionen und das Gespür für die Zahlen.«
Noch übernachtet in Baden-Baden und dann fahren sie nach Bad – Homburg, um dort ins Casino zu gehen. Sie steuern Ritters Parkhotel an, machen es sich erst mal gemütlich, sitzen im Restaurant.
Natürlich reden sie über die beiden Typen, die ja jetzt wohl aufgeben würden nachdem die einige Tage umsonst nach ihnen Ausschau halten. Noch nachträglich müssen sie über ihren gelungenen Streich den sie denen gespielt haben lachen und feixen. Abends dann ins Casino. Über die Strasse, durch den Park und sie sind da. Und wieder beginnt das Spiel. Mandi verlor, mal gewann er und am Ende hatte er einige tausend in den Sand gesetzt. Wieder war von Ricos Stimme nichts mehr zu hören.
Dany und Carol machten auch einen recht belämmerten Eindruck, sie übernachteten und fuhren am nächsten morgen nach Hause.

Sie fahren in den Hof, steigen aus dem Audi, schließen die Haustüre auf und da sahen sie die Katastrophe:
Im Wohnzimmer alles aus den Schränken geworfen, Schubladen lagen herum, Tisch, Sessel und Stühle lagen kreuz und quer, die Küche sah nicht besser aus, Scherben auf dem Boden, im Obergeschoß die Schränke umgeworfen, Kissen, Betten alles lag kreuz und quer auf einem Haufen, in beiden Schlafzimmern.

Dany entdeckte dann die aufgebrochene Kellertür, da sind die rein gekommen. Es war völlig klar: Das können nur die beiden Typen gewesen sein.

Carol war fix und fertig. Sie wollte vorerst bis das vorbei war nicht mehr da mit wohnen. Dany macht die Garage auf: Am Mondeo zwei Scheiben eingeschlagen, die Reifen aufgeschlitzt, Motorhaube offen und die ganzen Zündkabel rausgerissen. Überraschungen ohne Ende. Aber es wurde nichts mitgenommen, nichts geklaut.
Es war einiges im Haus so zerstört, dass Mandi einen Container bestellte und Dany räumte alles was kaputt war hinein und weg damit. Dany sagte, »ich ziehe jetzt andere Seiten auf, irgendwie kriege ich die schon.« Mandi denke sich: Bloß welche Seiten aufziehen?
Polizei zu holen wäre ein Blödsinn, denn die würden ihm sowieso nicht glauben warum und wieso das Ganze. Mandi konnte ja schlecht denen von Ricos „weg, weg, weg“ erzählen und von den „Dauergewinnen“. Nächsten Tag noch ein paar Möbel bestellt und liefern lassen, alles war wieder in Butter.
Carol meinte, sie hat jetzt zuviel Angst und Mandi soll sie mal zu ihrer Schwester fahren, die hat genug Platz und sie bleibt so lange dort bis das hier vorbei ist.
Mit Hund und all’ dem was sie für einige Zeit brauchte, brachte Mandi Carol aus dem Schussfeld.
Zwischendurch dachte er auch an das „weg, weg, weg“ – das weder in Bad Homburg noch in Bade Baden zu hören war. Das mit dem „weg, weg, weg“ scheint vorbei zu sein, also muss Mandi sich umstellen. Vielleicht einen guten Auftrag für seine Baufirma besorgen und damit weitermachen solange noch Geld da ist. Arbeiter sind schon wieder zu finden. Oder was könnte er sonst noch tun. Mandi wälzte einige Varianten hin und her, aber so recht war das alles nicht überlegt und durchdacht. Und außerdem ist Mandi nicht mehr der Jüngste. Er fing wieder an, sich Permanenzen in den Computer einzugeben, von drei Monaten und ermittelte so die Zahlenkollone; es kam dieselbe heraus wie die, die er schon immer spielte mit den zwanzig Stücken.
Dany war für ein paar Tage in Leipzig bei seiner Familie, er rief Mandi an, ob er kommen solle. Er sollte, denn es musste ja irgendwie mit irgendwas weitergehen. Noch hat Mandi etwas Kapital, macht er doch mal mit der Spielbank weiter, er wird schon sehen ob nicht noch ein paar Gewinne drinnen stecken mit seinem System. Mandi dachte dann an die beiden Typen und beschloss, mal nach Salzburg zu fahren, da gab es ja auch ein Casino, das weiß Mandi noch von Rico.
Dany kam mit und Mandi nahm sich vor, vorsichtiger zu spielen, auch mal Pausen machen. Permanenzen beobachten und dann mit Verstand und Bauchgefühl einzusetzen.

Erst mal mit etwas kleineren Jetons, Hunderter müssten ja reichen.
Kaum hatte Mandi die ersten drei Jetons gesetzt, kam das unnachahmliche, kurze: „Weg, weg, weg“, damit hatte er nun gar nicht mehr gerechnet und war doch ein wenig durcheinander, so dass er gerade mal noch reagieren konnte und die andere Zahlenkollone auf das Tableau brachte. Es war ein Treffer und er spielte fast immer nach dem „weg, weg, weg“, setzte aber so, dass er auch ab und an verlor. Mandi wollte weder mit großen Gewinnen auffallen noch sonst wie.
Ein solches Malheur wie mit den beiden Typen wollte er nicht noch mal erleben. Dany schaute dem Spiel zu und meinte, dass er sich ja jetzt wieder auf alles richtig eingestellt hätte. Mandi beendete sein Spiel und sie tranken noch gemütlich einen Kaffe und fuhren nach Hause. Im Stillen dachte Mandi über Rico nach, warum er dieses „weg, weg, weg“ in Bad Homburg nicht und auch nicht in Baden- Baden gehört hatte. Naja, vielleicht war er schlecht drauf zu der Zeit.
Zu Hause angekommen klemmte an der Haustür zwischen Griff und Türe ein Briefumschlag. Da ist man ja natürlicherweise neugierig: Was ist das, erst mal aufmachen, nachdem Mandi mit Dany im Wohnzimmer war. Es war ein Schreiben drin:
Wir wünschen keinen Ärger wir sollten darüber mal am Samstag im Casinorestaurant in Wiessee bei einem Cognac sprechen. Wir wollen ja nur ein kleines Entgegenkommen von dir, du weißt ja, so ganz legal, wie auch deine Gewinne sind. Wir erwarten dich.
»Jetzt wird die Sache massiv«, sagte Dany »was tun wir?« Mandi dachte die wären sie los. Für ihn war klar; das waren die beiden Typen die den Brief an die Tür gebracht hatten.
»Fahren wir hin oder was machen wir«,fragte Dany. Mandi wusste erst mal nicht was zu tun wäre, sie tranken noch ein Bier und gingen erst mal zu Bett. Beim Frühstück am nächsten morgen berät Mandi mit Dany weiter, was zu tun wäre.
Anzeige bei der Polizei scheidet aus, das geht nicht, die lachen uns nur aus, da kommt nichts raus dabei. Außerdem hatten wir ja kaum einen Beweis gegen die in der Hand. Sicher: Autonummer hatten sie, Beweis war das aber keiner.
»Ich denke wir fahren da mal am Samstag hin«, instruierte Mandi Dany. „wennÂ’s dir recht ist, Mandi hab noch einen guten Kumpel – ist ein Kleiderschrank und macht auch Kampfsport, war früher mal in denen ihrem Milieu als Rausschmeißer in so einer Bar tätig“. „Dann lassÂ’ den Jens kommen“ – Mandi glaubte das ist gar nicht schlecht.
Der hatte sofort Zeit: er kam mit dem Zug, sie holten ihn am Bahnhof ab – und dann informierten sie ihn, um was es hier ging.
Der Jens machte einen recht guten Eindruck auf Mandi, und so sah er keinen Anlass ihn im Dunkeln tappen zu lassen. Nur: Ricos „weg, weg, weg“, davon sagte Mandi den beiden nichts. Jens erzählte ihm dann, wie es in diesem Zocker - Milieu zugeht und was die sich alles einfallen lassen, um zum Ziel zu kommen. Mandi zeigte ihm auch den Brief. „Alles weiß ich auch nicht“, äußerte er sich, „aber reingeschnuppert in dieses Milieu habe ich schon – und habe da viel mitbekommen“.
Von den Typen wissen wir so gut wie nichts, wo verkehren die, wo wohnen die, was machen die – das müssen sie auch erst mal in Erfahrung bringen.

Dany legte ihm dar, wie er die Burschen sah – und Mandi wurde heiß und kalt von dem was er da von den beiden alles zu hören bekam. Ein bisschen wusste er ja – aber so etwas kannte er nur aus dem Fernsehen.

Er konnte nur noch denken, wir möchten mit denen schnell zu Schluss kommen und die loswerden.

Sie fahren am Samstag dahin – und hören zu, vielleicht bekommen sie dadurch irgendetwas in die Hand, womit sie die kaltstellen können. Hatte Mandi doch Dany und Jens dabei, und außerdem fand das Treffen mit denen in aller Öffentlichkeit statt, – was kann da schon passieren.

Dany und Jens fuhren am Nachmittag in die Innenstadt, – sie wollten da was besorgen und sich auch mal ein wenig umschauen. Als sie abends dann kamen, hatten sie sich auch ein paar „Hilfsmittel“ mitgebracht.
Sie saßen dann noch im Wohnzimmer – hatten zwar den Fernseher laufen, aber ihr Hauptthema waren die Typen und was sie da unternehmen können um die los zu werden.

Samstagabend – sie fahren nach Wiessee ins Casino und rein ins Restaurant.

An einem etwas abgelegenen Tisch saßen die Typen – es war jetzt einer mehr– den neuen Typ hatte Mandi noch nicht gesehen.
Aber sie waren auch zu dritt, Jens war ja dabei – Mandi würde sagen, wir sind zu viert, denn der Jens zählt für zwei, wenn’s darauf ankommt.
Sie gingen zum Tisch und setzten sich den dreien gegenüber ohne piep oder muh.
Dany fing dann an: „Also was ist?“

Wollen wir nicht erst mal einen Kaffee, Cognac oder sonst was bestellen, meinte einer von denen, da redet es sich doch besser.
Meinte der Dany: „Das was hier mit euch abläuft geht auch ohne Kaffee und Cognac“.

Aber der Kellner kam schon an den Tisch für seine Bestellung. Da muss man ja wohl, oder?
Die Bestellung war aufgegeben und der Kellner ging den Kram zu holen.

Nun, fängt der eine an: „So oft und so hoch gewinnt niemand beim Roulett – für uns läuft da was – was, werden wir noch sehen und dann ist das wohl aus mit dem Gewinnen, wir verlangen ja nicht viel. Eine kleine Beteiligung wäre für unsere Hilfe ja angebracht, es ist doch gut in unserem Fall, wenn wir zusammenarbeiten, wir wollen ja nicht dass dir noch mehr passiert; und da war doch vor zwölf Jahren der Professor – der gewann auch zu viel: die Zeitungen waren voll davon –– Tische von der Putzkollone verändern lassen, Croupiers hingen mit drin, dann kam die Kripo, der Staatanwalt - Ergebnis war Casinoverbot und Prozess“.

„Wir würden ja dazu helfen damit nichts auffliegt. Wir verlangen ja nicht viel – eine kleine Beteiligung wäre für unsere Hilfe ja angebracht – in dieser Sache sollten wir Freunde sein und zusammenarbeiten. Wir wollen nicht gleich eine Antwort – du solltest mich aber in drei Tagen unter dieser Handynummer anrufen“. Er legte einen kleinen Zettel hin mit der Rufnummer.
Der Kellner kam: Sprechpause.
Mandi dachte, diese miesen Typen, leben nur auf miese Tour, erpressen, betrügen, wer weiß was sonst noch alles – aus dem Milieu kann nichts Gescheites kommen.

Inzwischen hat der Kellner die bestellten Getränke verteilt und ging.

Der Typ redete weiter, „ Ich habe Deine Freundin mit eurem Hund vor ein paar Tagen in der Innenstadt gesehen – die wäre sicher erfreut noch ein paar gute Freunde wie uns zu haben“.
Da fauchte Dany los:
„Du dreckiger, geistiger Tiefflieger mit deinem Hirn ohne Volumen – was glaubst du denn wen du vor dir hast – eehh. Die Tour kannst du mit deinesgleichen machen, aber nicht mit uns – ich rate dir, halte in Zukunft immer einen großen Abstand von uns“.
Das werden wir ja sehen, fauchte der Typ Nummer zwei.
Dany konterte: „ Ich sagÂ’s nur einmal – noch das Geringste uns gegenüber von wegen Beteiligung, Auto kaputt und so - … wir können das auch – wahrscheinlich ein bisschen besser als ihr und sage deinem Boss, wenn er einen Krieg will, dann kann er ihn haben und nun halte die Fresse“.
„Ihr habt es gehört“, war alles was Mandi sagte.

„Wir sehen und hören noch voneinander“, meinte der mit seiner Goldkette um den Hals, „ Ich erwarte den Anruf“.
„Da kannst du lange warten“, meinte Jens.

„Komm, wir gehen“, sagt Dany und zum Kellner gewandt: „Die Herren möchten zahlen“ und deutete auf die drei Typen. Sie ließen drei Herren mit hochroten Gesichtern zurück.

Und zack, zack – raus auf den Parkplatz, und rein in ihr Auto und weg nach Hause.

Geld musste Mandi auch wieder besorgen – fahren sie zusammen mit nach Salzburg.

Mandi spielte wie immer, auch Ricos „weg, weg, weg“ war noch da. Sie fuhren nach Hause und bevor sie ins Haus gingen, fuhren sie alle kleinen Straßen ums Haus herum ab, aber sie sahen nichts Verdächtiges was auf die Anwesenheit der Rotlichttypen schließen lies.

Zu oft im selben Casino größere Gewinne zu machen, ist nicht gut, man fällt auf. Spielbank wechseln, war die Devise.
Also fuhren sie nach Seefeld in Österreich – auch da klappte alles und sie übernachteten dort in der Nähe.

Nächsten Tages von Seefeld nach Garmisch – auch dort hatte Mandi Erfolg. Er übertrieb es nicht und hielt die Gewinne schon hoch, aber nicht zu hoch.
Sie übernachteten im Hotel zur Post und beim Frühstück beriet Mandi sich mit Dany und Jens über das weitere Vorgehen.
Wichtig war ja mal zu ermitteln, wo und wie sie den Aufenthaltsort der Rotlichtypen herausfinden. Angriff sei ja mal die beste Verteidigung.

Durch München fahren und Ausschau nach den Typen ihrem Auto halten – da fahren sie in drei Wochen noch rum. Heben sie sich das mal für später auf, bis ihnen was einfällt.

Sie können über die Handynummer und das Autokennzeichen der Typen deren Aufenthaltsort festzustellen – ist gar nicht so einfach, wenn man nicht die richtigen Leute kennt – vorerst musste das mal warten, bis ihnen dazu was einfiel.

Fahren sie erst mal weiter in die nächste Spielbank. Lindau wäre eine, also hingefahren – auch da lief es gut und Mandi hatte einiges an Reservefinanzen.

So recht weiter wusste Mandi im Moment auch nicht, von den Typen nichts zu sehen, nichts zu hören. Dany meinte, das ist vielleicht die Ruhe vor dem Sturm oder die haben aufgegeben.


Vielleicht bekommen sie etwas über die heraus, wenn sie wieder nach Wiessee fahren – meinte Dany. Naja, probieren sie das und sie fuhren des Abends.

Etwas später, denn wenn diese Typen aufkreuzen, dann nachts; bei denen fängt der Tag erst am Abend an.

Im großen Spielsaal war keiner zu sehen, auch nicht unten im Erdgeschoß im Automatensaal. Mandi ging nach oben, spielte mal an dem Tisch, mal an einem anderen, spielte nicht zu hoch und machte mit Ricos „weg, weg, weg“ sanfte Gewinne.

Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste.
Sie sahen die Typen nicht und beendeten ihren Besuch im Casino und fuhren nach Hause.
Also, fahren sie am nächsten Tag wieder los.

Sie kamen in der Spielbank an und schauten bei den Automaten, da war keiner von denen und gingen nach oben zum großen Spiel, da war auch keiner zu sehen. Dany hatte sich etwas abgesondert, setzt auch mal ein paar Jetons, an diesem Tisch, an jenem Tisch und hielt die Augen offen.

Was nun, es war keiner da, meinte Mandi auf der Fahrt Richtung Autobahn.
Und da sagte Dany, „schau mal nach hinten – mir scheint da fährt uns seit Wiessee ein Wagen hinterher – vielleicht haben die irgendwo auf uns gelauert“.
Mandi reagierte, wollte wissen ob der Wagen ihnen folgt, oder ob das ein Zufall war.

Also bog er kurz vor der Autobahn ab, und fuhr durch Holzkirchen; jawohl, der Wagen folgte ihnen und Mandi bog in eine Seitenstraße ein, fuhr ums Carre und noch einmal und war dann hinter denen. Sie erkannten den Wagen; da waren also die Typen wieder. Die fuhren erst mal weiter, vor ihnen – was sollten die auch erst mal anderes tun.

Kurz vorm Ortsausgang eine Tankstelle – die fahren da rein. War zwar zu erwarten – aber wie nun weiter, Mandi wollte ja herausbekommen, wo die verkehren oder wo die wohnen. Auf jeden Fall: Sie haben die aus ihrem Bau gelockt.

Anrufen wollte Mandi die Kerle erst mal nicht. Das wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklug, so meinte er.

Die müssten vor ihm fahren – also bog Mandi noch mal in eine Seitenstrasse auf der freien Strecke ein, hielt an, schaltete die Scheinwerfer aus. Sie sehen die noch vorbei fahren, warteten einen Augenblick und fahren dann hinterher. Doch die waren verschwunden, sie konnten sie nicht mehr einholen und sie sahen die auch im Moment nicht mehr. Die kommen morgen bestimmt wieder meinte Dany – und die werden dann mit Sicherheit ganz massiv was tun.

Aber Mandi wollte die Typen dahin bringen, dass die sich selbst schachmatt setzen.
Sie kamen zu Hause an, und siehe da, die Rotlichttypen standen ganz in der Nähe seines Hauses. Wir lassen nicht locker, sollte das wohl heißen.

Jens hatte sie schon beobachtet und nun wechselten sich Dany und Jens ab, ob die vielleicht ins Haus eindringen wollten. Doch nach einiger Zeit verschwanden sie.
Mandi lag dann noch einige Zeit wach im Bett und dachte nach.
Also die Typen denken, Mandi hätte in der Spielbank in Wiessee irgendwas manipuliert – und würde Croupiers bestechen oder so was. Demnach konzentrieren die sich ja auf Wiessee und nicht auf eine andere Spielbank.

Die ganze Ecke, Holzkirchen, Tegernsee und was so drum herum liegt kannte Mandi gut, und er machte mir im Stillen einen Plan zurecht.

Denen das Auto zu ruinieren wäre gut - so stehen die nachts in der Prärie und müssen ja irgendwie weiterfahren – und da könnte man rausbekommen, wohin die sich abholen lassen oder wohin die mit einem Taxi fahren.

Also, Dany, Jens, auf geht’s, sagte Mandi am nächsten Morgen, wir brauchen erst mal einen geländegängigen Wagen und dann bereiten wir denen eine schöne Überraschung vor. Jens bleibt hier und bewacht das Haus – man weiß nicht, was denen alles einfällt.
Mandi kaufte also einen gebrauchten Pajero, -stabiler Geländewagen - als Leihwagen konnte er das nicht machen – wer weiß was passiert.

Natürlich ist es wichtig, dass die Typen sie in dem neuen Wagen erkennen und vor allem dass die wissen, das ist ihr Wagen.

Mandi fährt die Strecke ab, die nach Wiesse führt – und zurück, schaute sich alles an; das dürfte ja klappen.

Sie beobachteten dann abends, als es schon dunkel war, die Straße vor dem Haus, und auch die im kleinen Umkreis. Die waren nicht zu sehen – also warten sie mal bis die wieder erscheinen und dann im Hof den Geländewagen sehen. Die müssen ja wissen mit was sie fahren – die halten sonst nur Ausschau nach dem Audi.

Am nächsten Abend waren die Rotlichttypen da. Mandi nahm Jens und Dany mit ließ sich noch etwas Zeit und fuhr dann schön langsam los, Richtung Wiessee. Die Typen hinterher.

All zu schnell konnte man heute sowieso nicht fahren, es regnete leicht. Für Mandi wie bestellt. Mandi mit seinen beiden Begleitern kommt in Wiessee auf dem Parkplatz der Spielbank an.

Sie warteten bis die Typen auf dem Parkplatz ebenfalls ankamen und dann stiegen sie aus, Mandi, Jens und Dany gingen in die Spielbank – die Rotlichttypen hinterher.
Mandi setzte seine Spiele, ließ sich sehr wenig gewinnen und viel verlieren – Ricos „weg, weg, weg“, verhalf ihm ja zu seiner Strategie.

Und nun ging das Spielchen mit den Typen los. Die standen ja, wie nicht anders zu erwarten, sehr nahe bei Mandi, wie Hündchen bei Fuß, aber Dany und Jens hielten sich auch unmittelbar neben Mandy.

Mandi sagte halblaut zu Dany, aber so, dass einer der Typen es noch verstehen konnte; „ich denke wir fahren nach Garmisch, ich glaubÂ’ die zwei arbeiten heute in Garmisch, die wechseln ja auch manchmal.
Fahren wir nachher dahin, nehmen wir die Abkürzung über den schmalen Waldweg – da sind wir schneller dort und brauchen nicht über Tölz zu fahren“.

„Kommt, trinken wir noch ein Bier und fahren dann“.

Der Typ hat die Ohren gespitzt – und tuschelte dann schon mit den beiden anderen.

Sie fuhren los, taten das nicht ganz so schnell und achteten immer darauf, dass die hinterherkamen. Und dann rein in den Waldweg. Von da ab fuhren sie so schnell es ging und die Typen folgten ihnen, sie bogen rechts ab in einen anderen Weg und so nach dreihundert Meter kommt ein tiefes Schlammloch, kräftig Gas gegeben und im Karacho da durch.
Die Typen gaben auch Gas, sahen das Schlammloch zu spät – und saßen mit ihrem Wagen fest.

Ein Stück weiter hielte Mandi an, machte die Scheinwerfer aus und beobachtete die Typen. Die probierten ihren Wagen da raus zu bringen, aber da ging nichts mehr.

Dany schlich sich im Dunkeln an die heran, um zu hören was die reden.

Nach einer Weile kommt Dany zurück: – geschimpft und geflucht haben die, einer hat telefoniert, er will abgeholt werden, aber er weiß nicht wo sie sind – irgendwo zwischen Wiessee und Garmisch auf einem Waldweg, sagte der ins Handy.

Den Rest können sie sich selber aus angemessener Entfernung ansehen.
Sie fuhren einen Bogen über die kleinen Waldwege und kamen an der Hauptstraße wieder an. Dort verdrückten sie sich mit samt Auto schön in die Büsche, so dass sie den Weg, in den sie vorher eingebogen waren einsehen konnten, soweit das in der Dunkelheit möglich war.

Sie schätzten, dass die so etwa eine Stunde über den Waldweg zu stolpern hatten. Und nun warteten sie auf deren Erscheinen.
Ihre Geduld wurde stark beansprucht – die brauchten etwas länger – ach, denen ihre Klamotten, die werden aussehen, feixte der Dany und der Jens.

Die standen dann im Regen und warteten, so wie das aussah auf einen der sie abholt. Nach einer Weile kam ein Taxi und sie sahen, wie die einstiegen. Nun fuhr Mandi erst mal ohne Licht aus den Büschen und auf die Straße.

Etwas später schaltete er dann die Scheinwerfer ein, und fuhr langsam hinterher. Auf der Autobahn blieb er dann in angemessener Entfernung hinter dem Taxi. Er verfolgte dies, bis zur Schleißheimer Straße, das Taxi hielt und einer der Typen stieg aus – und ging in ein Haus, das Taxi fuhr weiter.

Sie merkten sich die Hausnummer und verfolgten das Taxi weiter. In der Herzogstraße hielt das Taxi vor einem Wohnhaus an und es stieg wieder einer von den beiden Typen aus. Sie merkten sich die Hausnummer.

War noch einer drin, und zwar der, den die als Verstärkung geholt hatten. Also, weiter hinterher. Und nicht weit – der stieg aus – auch hier die Hausnummer merken. Eigentlich wollten sie sich den schnappen, aber bis sie parken konnten war der im Haus verschwunden.
Sie warteten eine Weile und sahen dann wie im vierten Stock das Licht eingeschaltet wurde. Wo die anderen wohnen, wussten sie auch, dann würden sie deren Namen auch noch herausfinden. Arbeiten die nun allein, oder stecken da noch mehrere mit drin, diese Frage muss auch noch geklärt werden.

Nicht, dass sie es dann mit noch mehr Typen zu tun bekommen, als sie verkraften können.

Ihm wird schon was einfallen, sagte Mandi. Zurückfahren und im Wald denen das Auto demolieren, dazu waren sie jetzt doch zu müde. Fahren sie erst mal nach Hause – und schlafen sich aus. Der Tag und die Nacht waren lang.

Am nächsten Tag wollte Mandi die Sache mal vorantreiben und schickte Dany und Jens los, Mandi sagte ihnen dass sie sich in der Schleißheimer Straße mal umsehen sollten, und beobachten, ob die Kerle wegfahren und wohin und wenn möglich, von dem Golbehangenen den Namen herauszubringen.
Dany und Jens kamen so um zwölf Uhr zu Mandi, und berichteten, dass denen ihr Auto in einer Seitenstraße der Schleißheimer Straße geparkt war – und sie hätten gewartet bis der eine von denen los fuhr. Der hat den anderen abgeholt, und Dany mit Jens immer hinterher.

Sie blieben dran und die Typen parkten dann im Hof eines „Sauna-Club“. Wir parkten ein bisschen weiter davon weg, berichteten sie. Da brannte eine rote Laterne vor der Einfahrt. Das ist in der Lochhausener Straße. Ziemlich draußen, sagt Jens. Vom vorbeifahren kenne er das, erklärte Mandi Jens und Dany.

Scheint so, als wäre da ein Zusammenhang.

Die Typen sind dann so um zehn rum weggefahren in eine Kneipe, Adresse haben wir auch. Was die dort tun, wissen wir nicht.
Am nächsten Tag: Jens und Dany fragten im Haus wo der Goldbehangene wohnte, eine ältere Dame nach dem mit der Goldkette. Die sagte ihnen, der heißt Alois Berger und wohnt im Dachgeschoß.

Dany und Jens bereiten sich darauf vor, denen beim nächsten Zusammentreffen die Hucke vollhauen, oder ähnliches, damit die mal endlich die Schnauze voll haben.

Mandi meinte, dass sie abwarten sollten bis die wieder was unternehmen und inzwischen fahren wir rundum in die Casinos und sammeln Geld ein – solange er noch so gut drauf wäre mit seinen Intuitionen mit den Zahlen.

Sie machen das Haus dicht und fahren für ein paar Tage los, nimmt sich jeder mit, was sie im Hotel so benötigen.

Seefeld, Salzburg, Garmisch, Wiessee, und dann das wieder rückwärts.
So konnte Mandi die Gewinne im Rahmen halten – und Ricos „weg, weg, weg“ verhalf ihm dazu.

Danach fuhren sie weiter weg – Bad Homburg: und da warÂ’s wieder aus mit dem „weg, weg, weg“. Nächsten Tag nach Wiesbaden ins Casino – auch nichts mit Ricos „weg, weg, weg“.

Dany meinte, das sind die falschen Spielbanken – irgendwie haut das mit deiner Intuition hier nicht hin.

Probieren sie das Ganze noch mal in Baden- Baden: Kein Gewinn war auch nichts zu hören von Ricos „weg, weg, weg“.

So stieg Mandi dann dahinter, dass Ricos „weg, weg, weg“, wahrscheinlich nur in den Casinos funktioniert, wo der selbst mal gespielt hatte.
Sie fahren nach Lindau: Dort war es wieder da, das „weg, weg, weg“.


Inzwischen hatte Mandi genügend Kapital angesammelt und kaufte ein mittelgroßes Haus mit Garten und großzügigen sechs Zimmern, Hobbyräume im Keller und Doppelgarage.

Dany und Jens organisierten den Umzug, Mandi holte Carol bei ihrer Schwester zum Möbel aussuchen, brachte sie aber wieder zurück – sie wollte erst wieder in München sein, wenn das mit den Typen erledigt ist.

Mandi hatte dann noch einiges beim Steuerberater und beim Notar wegen des neuen Hauses zu tun, lauter zeitraubende Gänge.

Sie fuhren dann wieder nach Wiessee in die Spielbank und so abends um zehn sahen sie die Typen. Soweit sie sehen konnten, waren die heute zu viert – ob das der Boss von denen war, oder nur Verstärkung? Jens und Dany passten auf und die Typen beobachteten Mandi sehr genau. Scheint nicht der Boss dabei zu sein, meint der Jens, das ist auch nur so ein Schmalspurganove.

Es ist immer so an den Spieltischen, dass die Croupiers nach einer gewissen Anzahl Spiele durch andere Croupiers ausgetauscht werden. Die ausgetauscht werden, machen dann eine Pause und kommen dann an einem anderen Tisch wieder zum Einsatz.

Sobald die Croupiers an Mandis Tisch ausgetauscht wurden, hörte er auf zu spielen, und machte so lange Pause, bis diese Croupiers wieder - in der Regel an einem anderen Tisch – das weitere Spiel übernahmen.


Nach drei, vier Stunden hatten das die Typen bemerkt. Das sollten sie ja auch – selbst wenn die am Ende beim Casino Mandi anschwärzen wollten – es wäre nichts zu finden, Dank Ricos „weg, weg, weg“.

So kurz nach ein Uhr ging Mandi seine Jetons einwechseln und er verlässt mit Dany und Jens den Spielsaal. Es war ja nicht anders zu erwarten, die Rotlichtypen kamen und hinterher und einer von denen stieg in den BMW, stellte sich rückwärts vor den Pajero, damit Mandi nicht fahren sollte. Drei von denen bewegten sich auf Mandis Auto zu, sie verschlossen die Türen von innen.
Da Mandi aber den Geländewagen hatte, fuhr er intuitiv einfach los und schob den BMW vor sich her. Die drei, die nicht im Auto saßen, rannten wie die Hasen zu Seite – und Mandi gab Vollgas, schlug das Steuer ein und schob deren Wagen schräg von sich weg.

Ab ein Uhr nachts ist der Parkplatz nicht mehr bewacht, kein Parkplatzwächter mehr da, so konnte Mandi das ja machen.

Blech hat wohl geknirscht, Stoßstange bei denen verbogen – bei Mandi war nichts passiert, am Pajero war ja vorne ein Superrammschutz.
Mandi fuhr gleich weiter, und bis die Typen sich von ihrem Schrecken erholt hatten, war er schon ein ganzes Ende Richtung München vor denen.

Jetzt haben wir den Krieg, meinte Dany.

Da hinten sind die, sie fahren einen anderen Weg heute, denn der Pajero ist nicht so schnell wie denen ihr BMW. Die sollen nicht erfahren, dass Mandi umgezogen ist, falls die ihm doch noch hinterherfahren wollten.
Mandi hatte schon einiges vorbereitet für die nun folgende Action.

So schnell es ging, fuhren sie nach Hause und tauscht
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_3878-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_3878-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21217.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21218.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21219.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21220.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21221.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21222.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21223.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21224.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21225.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21226.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21227.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21228.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21229.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21230.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21231.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21232.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21233.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21234.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21235.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21236.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21237.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21238.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21239.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21240.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21241.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21242.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21243.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21244.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21245.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21246.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21247.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21248.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21249.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21250.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21251.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21252.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21253.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21254.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21255.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21256.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21257.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21258.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21259.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21260.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21261.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21262.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21263.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21264.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21265.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21266.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21267.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21268.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21269.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21270.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21271.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21272.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21273.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21274.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21275.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21276.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21277.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21278.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21279.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21280.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21281.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21282.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21283.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21284.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21285.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21286.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21287.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21288.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21289.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21290.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21291.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21292.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21293.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21294.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21295.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21296.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21297.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21298.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21299.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21300.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21301.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21302.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21303.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21304.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21305.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21306.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21307.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21308.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21309.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21310.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21311.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21312.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21313.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21314.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21315.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21316.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21317.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21318.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21319.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21320.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21321.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21322.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21323.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21324.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21325.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21326.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21327.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21328.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21329.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21330.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21331.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21332.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21333.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21334.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21335.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21336.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21337.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21338.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21339.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21340.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21341.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21342.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21343.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21344.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21345.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21346.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21347.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21348.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21349.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21350.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21351.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21352.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21353.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21354.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21355.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21356.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21357.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21358.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21359.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21360.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21361.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21362.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21363.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21364.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21365.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21366.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21367.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21368.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21369.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21370.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21371.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21372.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21373.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21374.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21375.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21376.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21377.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21378.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21379.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21380.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21381.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21382.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21383.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21384.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21385.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21386.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21387.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21388.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21389.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21390.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21391.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21392.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21393.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21394.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21395.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21396.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21397.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21398.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21399.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21400.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21401.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21402.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21403.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21404.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21405.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21406.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21407.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21408.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21409.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21410.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21411.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21412.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21413.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21414.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21415.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21416.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21417.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21418.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21419.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21420.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21421.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21422.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21423.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21424.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21425.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21426.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21427.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21428.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21429.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21430.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21431.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21432.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21433.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21434.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21435.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21436.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21437.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21438.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21439.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21440.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21441.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21442.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21443.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21444.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21445.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21446.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21447.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21448.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21449.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21450.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21451.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21452.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21453.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21454.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21455.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21456.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21457.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21458.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21459.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21460.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21461.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21462.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21463.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21464.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21465.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21466.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21467.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21468.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21469.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21470.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21471.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21472.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21473.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_21474.png
0

Hörbuch

Über den Autor

neumannhg
Du hast noch nichts über dich geschrieben.

Leser-Statistik
183

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
neumannhg Re: Guter krimi -
Zitat: (Original von Nera200 am 11.09.2007 - 21:52 Uhr) sehr spannend

Naja, man tut was man kann - und ein wenig Fantsie gehört ja mit dazu. Manches ist selbst erlebt - und daher besser zu Schreiben.
Gruß H. Neumann
Vor langer Zeit - Antworten
Nera200 Guter krimi - sehr spannend
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
2
0
Senden

3878
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung