Gedichte
Wünsch dir was - aber richtig

Ich will das nicht, ich fahr nicht mit,

da mag ich echt nicht hin,

ich mach das dann ein andres Mal,

für mich macht‘s keinen Sinn.

Naja und dann, dann dacht ich doch,

ach stell dich nicht so an,

sag einfach ja und freu dich drauf,

man ja nie wissen kann.

Ich packe meine sieben Sachen,

schau noch mal ganz genau,

Lippenstift, Spiegel und auch Kamm,

ich bin ja schließlich Frau.

Als ich dann auf dem Parkplatz steh,

freu ich mich wirklich sehr,

Es wird bestimmt ein schöner Tag,

ach Herz was willst du mehr.

Wie schön, ach je was freu ich mich,

Sie sind ja auch dabei,

so alle mal die Pässe her,

mit ihrem Konterfei.

Die Tasche groß, noch nagelneu,

ich kenn mich grad nicht aus,

suche in jedem kleinsten Eck,

der Pass, der ist zu Haus.

Oje du Arme, ach wie schad‘,

Papiere müssen sein.

Macht nichts, sag ich dann frohgemut,

ich fahr dann wieder Heim.

Mein erster Wunsch der sagte ja,

ich mag da echt nicht hin,

dass ich’s mir anders überlegt,

ergab dann keinen Sinn.

Mal wieder habe ich gelernt,

wie wichtig es doch ist,

dass man konkret und detailliert,

niemals den Wunsch vergisst.

Und die Moral von der Geschicht,

dein Wunsch wird meistens wahr,

ich wollte diese Reise nicht,

das wird mir grade klar.

© Ute AnneMarie Schuster