Romane & Erzählungen
Die verlorene Liebe

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"Die verlorene Liebe"
Veröffentlicht am 17. Juli 2010, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Als Bücherwurm habe ich früh schon das Schreiben von Gedichten und Geschichten angefangen, was jetzt zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden ist. In meinem Elfenbeinturm (sprich: Vor meinem PC) sitze ich und lasse mich von meiner Phantasie forttragen.
Die verlorene Liebe

Die verlorene Liebe

Die verlorene Liebe

 

Jetzt war es tatsächlich passiert, der kleine Tunichtgut Amor hatte eine Liebe verloren. Da war er sicher wieder zu bequem gewesen die Lieben einzeln abzuliefern, hatte sich übernommen und den Überblick verloren. Dass das einmal passieren würde, sah man ja kommen, aber Amor hatte nicht auf die Mahnungen der anderen gehört.

So war es nun geschehen, eine kleine Liebe wurde verloren, sie fand sich ganz alleine, einsam auf dieser Welt und wusste nicht wohin.

Zuerst war sie schrecklich bekümmert, hatte Angst vor allem, was sie um sich herum sah und suchte weinend irgendwo ein Versteck. Das brachte aber nichts, ihre Einsamkeit wurde damit nur noch größer. Sie musste eben etwas unternehmen, um das zu ändern.

Ich werde mir einfach alleine ein Herz suchen, das mich bei sich wohnen lässt", beschloss die kleine Liebe, als sie sich endlich beruhigt hatte. „Es gibt ja so viele Herzen hier. Alle können doch nicht schon eine Liebe in sich tragen. Ich werde eben so lange suchen, bis ich ein freies Herz finde und weiß, hier bin ich willkommen, hier wird mein Zuhause sein."

Die kleine Liebe machte sich auf die Suche, aber das war nicht so einfach.

Viele Herzen hatten schon eine Liebe und wollten keine Zweite haben. Das hätte ja auch zu Verwicklungen geführt, das sah die Liebe ein.

Andere wieder wollten keine Liebe haben, sie waren zu traurig dazu, oder sie hatten ein hartes Herz, in dem es keinen Platz für eine Liebe gab.

Gerade, als die verlorene Liebe schon der Mut verlassen wollte, sah sie ein Herzchen, das ihr gefiel. Es sah einsam und verlassen aus. „Da werde ich nochmal mein Glück versuchen", dachte die Verlorene und klopfte an. Zuerst war alles still. „Ist wohl niemand Zuhause." Das konnte aber nicht sein, denn ein Herz ist immer in seinem Herzen, sonst würde es ja nicht leben. Da kam ein Geräusch in Liebes Ohren, "dada, dada, dada", machte es, „iich bin dada, dada", sagte das Herz überrascht, als es öffnete. Es rechnete schon lange nicht mehr mit Besuch.

Kurz, nachdem es verlassen wurde, war das anders, da erwartete es immer, dass eine neue Liebe käme, um bei ihm zu wohnen. Das hatte sich allerdings mit der Zeit geändert, es gewöhnte sich schweren Herzens an seine Einsamkeit und erwartete nun keine Besuche mehr.

Umso mehr freute es sich über die verlorene Liebe. „Komm nur herein", sagte sie lächelnd, „du bist herzlich eingeladen, ich würde mich freuen, wenn du bei mir bleiben würdest."

Das brauchte sie der kleinen Liebe nicht zweimal sagen. „Gern nehme ich deine Einladung an und ich verspreche dir, dass du nie mehr einsam sein wirst, denn ich will immer bei dir bleiben."

So war allen beiden geholfen, die Liebe hatte ein Herz und das Herz hatte eine Liebe gefunden.

Einträchtig lebten sie zusammen, die Liebe durfte sich im Herzchen ausbreiten und wachsen. Beide waren miteinander zufrieden.

Manchmal hatte das Herzchen so ein leicht wehes Gefühl, aber es wollte die Liebe nicht beunruhigen und behielt das für sich. Allerdings ging es der Liebe genauso, auch sie wollte es dem Herzen leicht machen und verheimlichte das Ziehen, das sie manchmal hatte.

Nach einiger Zeit klopfte es bei den beiden an, und als sie öffneten stand eine Frau vor der Tür. „Entschuldigen sie bitte, ich bin auf der Suche nach einer Bleibe, aber bekommen sie keinen Schreck ich brauche nicht viel Platz. Sie würden mir aus der Not helfen, wenn ich bleiben dürfte", bat sie noch, als sie hereingebeten wurde, denn es war unhöflich jemanden vor der Türe abzufertigen.

Ach Verzeihung, ich habe mich ihnen ja noch nicht vorgestellt, ich bin eine Sehnsucht", klärte die Besucherin auf, „ich muss wegen meines Berufes viel unterwegs sein und werde ihnen nicht andauernd im Herzen liegen."

Sollten sie diese Sehnsucht bei sich aufnehmen? Sicher wäre noch ein Plätzchen für sie zu finden, wenn sie ein bisschen zusammenrückten.

Und so wurde diese Sehnsucht willkommen geheißen und zog bei ihnen ein.

Die Frau war auch wirklich oft unterwegs. Sie störte die beiden nicht. Wenn sie aber da war, erzählte sie von den wunderbarsten Sachen, die es auf der Welt gab. Sie schilderte ihre Erlebnisse so anschaulich, dass das Herz und die Liebe lust bekamen, sie einmal auf einen Ausflug zu begleiten.

Die Drei machten sich also eines Tages auf, um die Herrlichkeiten der Welt zu bestaunen.

Dort draußen war ja allerhand los, das Herz und die Liebe wussten nicht, wo sie zuerst hinschauen sollten, sie waren einfach tief beeindruckt. Die Sehnsucht hatte ihnen vorsichtshalber ein Band angeknüpft, "damit ihr nicht verloren geht", meinte sie und zog die beiden weiter mit sich fort.

Das ging eine ganze Weile so und war auch in Ordnung, aber das Ziehen der Sehnsucht wurde immer stärker und stärker.

Es kommt mir vor als würde die Sehnsucht mich so langsam näher an einen bestimmten Platz ziehen“, flüsterte das Herz leise seiner Liebe zu. „Auch ich fühle dieses Ziehen genauso wie du. Was unsere Sehnsucht wohl mit uns vorhat?“ wisperte die verlorene Liebe zurück.

Und da sahen sie es.

Ihnen kam eine andere Sehnsucht entgegen. Auch sie zog ein Herz mit einer Liebe angebunden hinter sich her, sodass der Abstand weniger und das Ziehen immer mehr wurde.

Dann trafen sich die beiden Sehnsüchte, sie umarmten sich und umschlangen sich dabei mit den Bändern. Immer näher kamen sich die Herzen mit ihren Lieben, und als sie sich ganz nahe waren, spürten sie, dass sie beieinanderbleiben wollten. Die Herzen schenkten einander gegenseitig ihre Lieben und diese umschlangen und küssten sich. Da stand auf einmal das Glück vor ihnen und wollte bei ihnen einziehen. „Bei euch gefällt es mir, hier will ich bleiben“, sagte es einfach und drängte die Sehnsüchte raus aus den Herzen. So hielt das Glück seinen Einzug in die Herzen und die Lieben und das Sehnsuchtsziehen war auf einmal weg. Dafür aber machten die Herzen:

Dada, dada, dada, dada“, wie wild, aber das war ein wunderschönes Gefühl.

Wir gehen gerne“, meinten die Sehnsüchte, „andernorts gibt es noch viel zu tun für uns.“

Zum Abschied winkten sie noch und riefen: „Dürfen wir manchmal zu Besuch kommen?“

Sicherlich“, riefen die Herzen, die Lieben und das Glück gleichzeitig, „ das dürft ihr, nur bleiben könnt ihr nicht. Wenigstens nicht, solange das liebe Glück bei uns wohnt, keiner von uns verlassen wird oder verloren geht.“ So verabschiedeten sich damals alle voneinander.

Lange noch winkten sie sich zu und dann feierten alle zusammen ein Liebesfest. Natürlich ohne die Sehnsüchte, die wurden da nicht mehr andauernd gebraucht. Höchstens zwischendurch einmal und da wurden sie extra eingeladen.

Und wie wunderbar, die Herzen und die Lieben leben bis heute mit Glück friedlich zusammen.

copyright Barbara Kopf

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barmari
Als Bücherwurm habe ich früh schon das Schreiben von Gedichten und Geschichten angefangen, was jetzt
zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden ist. In meinem Elfenbeinturm (sprich: Vor meinem PC) sitze ich und lasse mich von meiner Phantasie forttragen.

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UteSchuster Re: Re: was für ein wunderschönes Liebesmärchen. -
Zitat: (Original von barmari am 18.07.2010 - 10:38 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.07.2010 - 00:42 Uhr) ich bin mir ganz sicher, dass es möglich ist friedlich unter einem Dach zu leben, wenn man Glücklich und von Herzen LIebt,

danke für deine wunderschöne Geschichte,

o was geht hier gerade für ein Wetter runter, Wahnsinn.

Liebe Ute,

ich bin derselben Meinung wie du, man kann dauerhaft lieben, aber man braucht das Glück dazu..

Kein Sonntagswetter, doch die Abkühlung tut gut.

Hoch lebe die Liebe
und sei herzlich gegrüßt
Barbara


Liebe Gute Nacht Grüße Ute




ja hoch lebe die Liebe.

und trotz kleinem Unwetter, scheint die Sonne und es ist wudnervoll draussen.

ganz liebe Grüße und einen wunderschönen Sonntag auch an dich,

Ute
Vor langer Zeit - Antworten
barmari Re: was für ein wunderschönes Liebesmärchen. -
Zitat: (Original von timeless am 18.07.2010 - 00:42 Uhr) ich bin mir ganz sicher, dass es möglich ist friedlich unter einem Dach zu leben, wenn man Glücklich und von Herzen LIebt,

danke für deine wunderschöne Geschichte,

o was geht hier gerade für ein Wetter runter, Wahnsinn.

Liebe Ute,

ich bin derselben Meinung wie du, man kann dauerhaft lieben, aber man braucht das Glück dazu..

Kein Sonntagswetter, doch die Abkühlung tut gut.

Hoch lebe die Liebe
und sei herzlich gegrüßt
Barbara


Liebe Gute Nacht Grüße Ute

Vor langer Zeit - Antworten
barmari Re: Liebste -
Zitat: (Original von Seelenblume am 18.07.2010 - 10:30 Uhr) Barbara, was für eine schöne Tiefganggeschichte....
ich habe dich wieder total gerne gelesen...
Herzlichst von Seelenblume


Liebe Esther,

Das ganzr Leben strbt doch nach Liebe und Glück und das von der Wiege bis zur Bahre. Es ist einfach immer ein aktuelles Thema.

Also streben wir weiter und sei lieb gegrüßt
Barbara
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster was für ein wunderschönes Liebesmärchen. - ich bin mir ganz sicher, dass es möglich ist friedlich unter einem Dach zu leben, wenn man Glücklich und von Herzen LIebt,

danke für deine wunderschöne Geschichte,

o was geht hier gerade für ein Wetter runter, Wahnsinn.


Liebe Gute Nacht Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
barmari Re: ein wunder wunder schönes -
Zitat: (Original von Ostseemoewe am 17.07.2010 - 21:27 Uhr) Märchen
und ich denke manchmal wird es Wirklichkeit
wir müssen nur fest daran glauben.

Ich bin gerührt
LG Ilona


Ja liebe Möwe, man sagt ja nicht umsonst, Glaube kann Berge versetzen

Und wenn es nicht in Wirklichkeit wahr wird, hat man wenigstens davon geträumt.

Liebe Grüße
Barbara
Vor langer Zeit - Antworten
barmari Re: ja, wirklich -
Zitat: (Original von seelchen am 17.07.2010 - 21:32 Uhr) wundervoll!


*hach* seufz.

seelchen


Es geht halt nichts über das Träumen.

Liebe Grüße
Barbara
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe ein wunder wunder schönes - Märchen
und ich denke manchmal wird es Wirklichkeit
wir müssen nur fest daran glauben.

Ich bin gerührt
LG Ilona
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