Biografien & Erinnerungen
"Laus-Buben-Geschichten aus meiner Kindheit" - Wir trieben die Kühe von der Weide!

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""Laus-Buben-Geschichten aus meiner Kindheit" - Wir trieben die Kühe von der Weide!"
Veröffentlicht am 22. Juni 2010, 10 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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"Laus-Buben-Geschichten aus meiner Kindheit" - Wir trieben die Kühe von der Weide!

"Laus-Buben-Geschichten aus meiner Kindheit" - Wir trieben die Kühe von der Weide!

Beschreibung

Wieder einmal machten wir "Blödsinn", denn wir konnten es nicht lassen! Also trieben wir die Kühe aus der Weide und rauchten Strohhalme.

\"Laus-Buben-Geschichten aus meiner Kindheit\"

"Laus Buben-Geschichten aus meiner Kindheit"

 Wir trieben die Kühe von der Weide!

 Es war ein heißer Sommertag im Jahr 1979, wir kamen gerade alle aus der Schule und begannen damit uns auf den Rest des Tages zu freuen, endlich Zeit wieder „Blödsinn“ zu machen, so wie wir es öfters taten. Also zog ich mir meine alten Klamotten an, denn mit neuen Klamotten wären wir niemals außer Haus gegangen, dass hätten unsere Eltern schon gar nicht zugelassen, von wegen gute Klamotten, so wie wir jeden Tag ausgesehen hatten als Kinder, „dreckig und speckig“, nein das durfte nicht sein. Also ging ich außer Haus und sah wie der Lutz auf der Straße stand mit seinem Fahrrad, mein kleiner Bruder Sven kam kurz darauf hinterher und fragte: Ralf, was wollt Ihr heute noch so anstellen? Ich hatte nicht lange nachgedacht und erwiderte: Sven, wir werden wohl wieder irgendwelchen „Blödsinn“ anstellen, wie immer, aber erzähle bloß den Eltern nichts davon, ansonsten passe ich nicht mehr auf dich auf, hast du mich verstanden? Wie aus der Pistole geschossen kam ein ja ja Ralf, ich erzähle schon nichts den Eltern, aber du musst mich mit nehmen, sonst sag ich es den Eltern. Nun ja, man musste eben immer den kleinen Bruder mitnehmen, ansonsten wären wir nie dazu gekommen unseren „Blödsinn“ aus zu hecken. Ich und Sven liefen zu Lutz hinüber, der im anderen Haus neben uns wohnte und der Sohn des damaligen Bürgermeisters war und grüßten uns. Hallo Lutz sagte ich und fragte Ihn, was er wohl an diesem Tag noch vor hatte! Lasst uns doch in den Pfarrgrund gehen und irgendetwas anstellen, antwortete Lutz und wir waren voll dabei, denn was sollten wir auch ständig nur auf der Straße herum toben, wo uns die Eltern, oder die anderen Erwachsenen ständig im Visier hatten, nein das wollten wir nicht, sondern immer schön weit weg, sodass uns keiner sehen konnte. Ich sagte zu meinem kleinen Bruder: Warte hier bei Lutz, ich geh nochmal schnell zu Mutti und sage Bescheid wo wir stecken. Also bin nochmal in die Wohnung gegangen und erzählte meiner Mutter, dass ich, Sven und der Lutz in den Pfarrgrund gehen wollten, aber dass Ihr mir ja keinen „Blödsinn“ anstellt, kam gleich über Mutti' s Lippen. Ja ja Mutti, sagte ich, wir machen doch keinen „Blödsinn“, dass weißt du doch!

Ihr und keinen „Blödsinn“, wer' s glaubt wird selig! Seht zu das Ihr fortkommt, aber spätestens 18 Uhr seit Ihr wieder zu hause, ansonsten bekommt Ihr was vom Vater, dass weißt du doch.

Nun ja so war das eben, also verschwand ich so schnell es ging, damit es sich Mutti nicht anders überlegen konnte. Raus zur Tür und nichts wie weg, dass war meine Devise. Ich lief hinüber zu Lutz und Sven und erzählte sogleich, „dass wir abhauen konnten“, denn Mutti hatte ja das o.k. gegeben. Also machten wir uns auf den Weg zum Pfarrgrund, dabei überquerten wir erst die Halde und dann den Hang hinab und schon mussten wir nur noch über das Feld laufen und schon waren wir da. Wir legten uns in das total ausgetrocknete Gras, dann sahen wir noch ein paar Strohhalme die auf dem Feld herum lagen und schon kamen wir auf die Idee Strohhalme zu rauchen. O weh dieses Zeug hatte gestunken und wir ebenso, vor allem aber aus dem Mund, nur gut das es damals Pfefferminz zum lutschen gab, ansonsten hätten wir aber was vom Vater bekommen.

Irgendwann kam Lutz auf die Idee: Ralf, Sven, kommt lasst uns doch die Kühe vom Bauern aus der Weide treiben, dass bekommt hier eh keiner mit, wir sind doch hier ganz allein, sagte Lutz.

So wie wir eben waren, machten wir natürlich jeden „Blödsinn“ mit und schon nahm alles etwas Gestalt an. Wir öffneten das Tor zur Weide und Lutz holte sich einen Stock und hob ihn auf, dann liefen wir hinein zu den Kühen, die uns natürlich etwas sonderbar anschauten, also uns kam es damals so vor. Lutz sagte, ich hau jetzt dieser blöden Kuh eine hinten drauf, mal sehen ob sie sich bewegt, also schlug er zu und die blöde Kuh machte nur noch muh und dann rannte sie plötzlich los wie ein angestochenes Huhn das vor seinem Henker zu fliehen versuchte, doch plötzlich sah ich wie die Kuh sich herumdrehte und auf mich zu gerannt kam und ich schrie, du blöde Kuh, lass mich bloß in Ruh, dann nahm ich aber meine beiden Beine unter mein Hinterteil und rannte los wie ein Leichtathlet, denn Sport war meine Lieblingsdisziplin, also rannte ich wie der Teufel aus dem Tore, was wir geöffnet hatten und versteckte mich hinter der Großen Buche, was damals der älteste Baum von Lugau war. Über 400 Jahre hatte er auf dem Buckel gehabt, was für ein Baum! Lutz und Sven lachten sich natürlich krumm vor lachen, und ich schrie hinüber: Ihr braucht gar nicht so blöd zu grinsen, Ihr Blödis. Doch dann brach das Chaos völlig aus, überall standen plötzlich die Kühe im Wald herum und Lutz versuchte sie natürlich wieder auf die Weide zu treiben, doch diese waren stur

wie mein Vater, wenn er schlechte Laune hatte. Es war einfach nichts mehr zu machen, die Kühe folgten ihrem Herdentrieb und spazierten quitsch vergnügt am Friedhof vorbei, immer in Richtung des „Alten Glockenturms“, bis sie plötzlich die Talsraße erreichten. Nun gut es lag sowieso auf dem Weg, denn der Bauer wohnte ja da unten auf der Talstraße: Leider wusste nur der Bauer nichts davon, denn wir hatten Ihm das ja nicht erzählt, warum auch, da wäre es ja kein „Blödsinn“ mehr gewesen. Also ließen wir die Kühe Kühe sein und ließen sie frei ziehen, danach folgten wir unserem kindlichem Trieb ja nicht erwischt zu werden und hauten ab und machten uns wieder auf den Weg nach hause. Als wir wieder zu hause waren, schaute Mutti gerade zum Fenster hinaus und fragte uns: N' a schon wieder da, habt wohl wieder was angestellt? Nein nein Mutti, wir waren ganz liebe Jung' s und haben nur Spaß gehabt. Ja ja, wer' s glaubt wird selig, nur gut, dass wir nicht alles sehen was Ihr so anstellt, ich glaube da könnten wir euch nur noch die Löffel lang ziehen.

Und so verging der Tag, unsere Eltern hatten nie etwas davon erfahren, und das war gut so!

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schreiber304

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schreiber304 Re: Die Mama tat sicher gut daran, dass sie ab und an die Augen - Ja ja Ute, ich glaube auch, dass es manchmal besser ist, wenn die Mama nicht alles erfährt!

LG Ralf

Zitat: (Original von timeless am 24.06.2010 - 21:34 Uhr) geschlossen hielt.

Regt einen nur auf, was die Herzchen so anstellen.

Ich habe panische Angst vor Kühen und werde von meinen Bauern nur ausgelacht, weil ich lieber einen Umweg von einer halben Stunde mache, als an den Kühen vorbeizu marschieren.

Inzwischen bist du aber sicher etwas braver geworden.

Liebe Grüße Ute

Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter Na, was so ein richtiger Kuhtreiber ist, der ...
Also würde ich auch nicht veraten!
Vor langer Zeit - Antworten
schreiber304 Re: Die Mama tat sicher gut daran, dass sie ab und an die Augen - Hallo Ute,

danke für deine Bewertung! Natürlich bin ich heute etwas braver als früher, man wird ja auch älter.


LG Ralf

Zitat: (Original von timeless am 24.06.2010 - 21:34 Uhr) geschlossen hielt.

Regt einen nur auf, was die Herzchen so anstellen.

Ich habe panische Angst vor Kühen und werde von meinen Bauern nur ausgelacht, weil ich lieber einen Umweg von einer halben Stunde mache, als an den Kühen vorbeizu marschieren.

Inzwischen bist du aber sicher etwas braver geworden.

Liebe Grüße Ute

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Die Mama tat sicher gut daran, dass sie ab und an die Augen - geschlossen hielt.

Regt einen nur auf, was die Herzchen so anstellen.

Ich habe panische Angst vor Kühen und werde von meinen Bauern nur ausgelacht, weil ich lieber einen Umweg von einer halben Stunde mache, als an den Kühen vorbeizu marschieren.

Inzwischen bist du aber sicher etwas braver geworden.

Liebe Grüße Ute
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