Romane & Erzählungen
Teil 7 Der erste Umzug - Wie man zu einem Kater kommt...

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"Der Hund betrachtet dich als Rudelführer, für die Katze bist du nur Personal"
Veröffentlicht am 19. Juni 2010, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Der Hund betrachtet dich als Rudelführer, für die Katze bist du nur Personal

Teil 7 Der erste Umzug - Wie man zu einem Kater kommt...

 

Wir hatten damals ja nur eine sehr kleine Zweizimmer-Wohnung, weil es in der ehemaligen DDR ein Ding der Unmöglichkeit war, mit nur einem Kind eine größere Wohnung zu bekommen, denn diese waren sehr begehrt und wohl meistens nur durch eine entsprechende Bonuszahlung erhältlich, sofern man keine gute Bekannte auf dem Wohnungsamt hatte.

Doch aus den Wohnblocks der ehemaligen Arbeiterwohngenossenschaft, den sogenannten AWG´s zogen immer mehr unserer Nachbarn aus, mit denen man so lange Wand an Wand gelebt und sich gut verstanden hatte. Teils aus Gründen des Arbeitsplatzes, teils auch weil manche

Familien sich vergrößerten und die beengten siebenundvierzig Quadratmeter für mehr, als zwei Personen zu klein wurden.


In die nun leerstehenden Wohnungen zogen jedoch immer mehr Leute, mit denen man dann doch nicht so gern zu tun haben wollte.


Da wir beide Arbeit hatten sahen wir uns in der Lage, uns nun auch nach einer größeren Wohnung umzusehen und wurden eines Tages in der Innenstadt fündig.

Es war ein Zweifamilienhaus mit einem kleinen Laden im Erdgeschoß, von außen ganz nett anzusehen. Die Wohnung in der ersten Etage machte ebenfalls einen recht wohnlichen Eindruck.

Eine schon etwas angestaubte, ältere Küche war ebenfalls im Mietpreis enthalten. Es tat mir natürlich weh, dass ich meine schöne Einbauküche, die ich erst 1995 gekauft hatte, nicht mitnehmen konnte.

Die Wohnung bestand zwar auch nur aus zwei Zimmern, hatte aber fast die doppelte Grundfläche unserer alten Wohnung.

Außerdem gab es im Wohnzimmer Parkett (leider nur Weichholz, ein Fauxpas, was wir damals nicht beachteten).

Der Umzug fand in der heißesten Zeit im Juni 2000 statt.

Wir hatten ein Umzugsunternehmen damit betraut, das heißt nur für die Möbel und den Aufbau. Alles andere mussten wir selbst transportieren. Und unser Tigerchen wuselte auch immer dazwischen herum. Abends wollten wir nun unsere Eckcouch wieder zusammen bauen, aber Katerchen hatte sich wieder mal unsichtbar gemacht und war nirgends zu finden. Mir kroch die Angst durch die Glieder: Wo war der Kater. War er vielleicht bei dem ganzen Trubel ausgebüchst?

Ich brüllte schluchzend meinen werten Herrn Ehemann an: "Du hast bestimmt ´ne Türe offengelassen und nu isser fort." Der brüllte natürlich zurück: "Du und dein dämlicher Kater...ich habe aber nichts offen gelassen."


Also Schuhe angezogen, runter auf die Straße und überall gesucht und gerufen. Er würde sich doch nicht so weit von uns entfernen, dazu hat er doch zu viel Angst. Aber weiß man, was in so einem Katzenköpfchen vor sich geht? Natürlich nicht. Der Nachbar von gegenüber, ein Kneipenwirt, wurde aufmerksam auf meine Bemühungen und er fragte mich, wie denn mein Kater aussähe, denn außer seinem dicken Peter, der Freilauf hatte, hätte er

eigentlich kein weiteres Katzentier auf unserer Straße, einer Spielstraße, gesehen. Weinend ging ich also wieder in die Wohnung, nicht ohne zuvor die gesamte Nachbarschaft rebellisch gemacht zu haben. „Katze entlaufen, hört auf den Namen „Purzel“ und ist ein hübscher Grautiger“. Nun war es aber an der Zeit, wieder mal ein bisschen an’s Einräumen der Wohnung zu denken. Wir nahmen uns also erst einmal unsere Eckcouchteile vor, die zusammen gesetzt werden mussten. Und als wir das eine Eckteil aufklappten, welches einen kleinen Kasten unter dem Sitz hatte, wer lag da und gähnte uns gelangweilt an? Ja, es war unser

Kater, der sich in einem unbeobachteten Augenblick von der Seite in besagten Kasten zurückgezogen hatte und dort den ganzen Trubel verschlafen hatte.


Wie froh wir da waren, kann man sich sicherlich vorstellen.

In der neuen Wohnung waren sehr kleine und

niedrig, fast in Kniehöhe angebrachte Fenster und hier musste wir gewaltig aufpassen, dass unser Kater nicht mal von da aus auf das Verdeck eines Lastwagens sprang, denn ebenfalls gegenüber befand sich ein Bäckerladen und wenn dort Mehl oder andere Bäckereiwaren angeliefert wurden, dann reichte das Verdeck des LKW’s fast bis unter unser Schlafzimmerfenster. Wenn also ein Fenster offen stand, wäre es unserem Kater ein Leichtes gewesen, auf so ein Verdeck zu springen und sich als Schwarzfahrer zu betätigen.

Einmal hätte es auch fast geklappt. Ich konnte ihn noch in letzter Sekunde von diesem Vorhaben abhalten, und das obwohl er ansonsten nicht der Mutigste unter den

Schnurrtonproduzenten war.


In Kürze folgt Teil 8


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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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otello05 toll, wie du das wieder geschrieben hast, unser Kater hatte das auch drauf als wir hier ins Haus gezogen sind...
aber sag mal, seit das hier umgestellt ist, kann ich bei aufgeschlagenem Buch die unteren 2 Zeilen nur erahnen, sie lassen sich nicht hochscrollen. Deckblatt und rückwertiger Deckel sind wieder vollständig zu sehen. Wie kommt das? glg karin note 1 von mir
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Meinst Du Dein eigenes "Buch" oder die Bücher anderer. Wenn Du selbst schreiben willst, dann klicke einfach oben rechts auf das Blatt mit der umgeknickten Ecke, dann zeigt Dir das Programm, wie sich der Text auf den Seiten arrangiert.
Wenn es bei den Büchern anderer ist, dann kannst Du versuchen die beiden Buttoms Strg und + gleichzeitig zu drücken. Das vergrößert den Text aner auch die Seiten.
Danke für das Lob.
GLG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
otello05 guten morgen Bärbel, ich meinte deine letzten Bücher die ich gelesen habe
glg karin
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Vielleicht kommt es auf den Browser an, mit dem Du ins Net gehst. Ich arbeite mit Google.
Vor langer Zeit - Antworten
otello05 hab es eben mal mit strg- probiert, doch die letzten Reihen bleiben verschluckt, nur das Gesamtbild wird kleiner oder größer
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Nee, Du musst Strg und + drücken, das vergrößert
Vor langer Zeit - Antworten
otello05 ich habe schon immer Firefox seit ich pc`s habe, das ist erst seit der Umstellung von myStory, das Alte war besser und man konnte sich gut zurechtfinden...schade
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das neue ist ebenso leicht zu bedienen, Du wirst es sicher noch merken. Und wenn Du eine Frage hast, dann stell sie ruhig (kann man auch im Forum machen- auch da wird man Dir weiterhelfen) und auch ich helfe Dir gerne. Habe auch anfangs auf das neue MS geschimpft. Ansonsten kannst Du auch dem Lukas, dem Administrator, Deine Probleme schildern. Der bemüht sich sicher auch, Dir zu helfen. Ach ja, über Firefox schreibe ich ja auch. Geht aber auch über Google Chrome.
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Ach, wie herrlich! Meine Lilli hat inzwischen schon drei Umzüge mitgemacht, allerdings bisher immer ganz in Ruhe entweder vor oder nach den Möbeln, sodass mir solche Aufregung bisher weitgehend erspart blieb. Was in so einem Katzenkopf vorgeht, frage ich mich allerdings auch öfter. Wir kommen gerade vom Tierarzt. Letzte Woche hätte sie den guten Mann fast angefallen, heute war sie die liebste Katze der Welt. Kommentar des Arztes: "Da haben Sie eine richtige Charakterkatze abbekommen". Nun ja ... ;)

Liebe Grüße,
Jasmin
Vor langer Zeit - Antworten
baesta DEn zweiten Umzug haben wir dann auch anders organisiert, da ging es mit mehr Ruhe ab. Der erste war wohl zum Anlernen. Aber unser Kater ist Umziehen ja auch gewöhnt, weil wir ihn immer mit in den Urlaub nehmen (müssen).
Danke fürs Lesen und den netten Kommi.
Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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