Kurzgeschichte
Allein

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"Allein"
Veröffentlicht am 19. Juni 2010, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Allein

Allein

Beschreibung

Für alle, die es schwer im Leben haben.

Er war allein. Es war dunkel geworden, alle anderen Wartenden waren in den letzten Bus gestiegen, doch er nicht. Er saß noch allein an der Bushaltestelle und sah auf die gegeüberliegenden Seite, wo man durch weiße Vorhänge in ein hellerleuchtetes Zimmer sehen konnte. Ein Familie saß dort an einem Esstisch und lachte. Anscheinend hatte der Vater einen Witz gerissen und die Kinder hielten sich die Bäuche vor lachen und schlugen mit der Faust auf den Tisch. Die Mutter holte schmunzelnd eine Torte. Die Kinder hörten auf zu lachen und setzten sich gerade hin und nahmen die Teller mit Torte, die die Mutter ihnen gab. Der Vater nahm die Mutter in den Arm und beide sahen lächelnd den Kinder zu, die sich die Torte so wie ein hungriges Rudel Wölfe ihn ihren Mund stopften. Ihm kullerte eine Träne die Wange herunter. So etwas war nie für ihn möglich. Er konnte keine Kinder bekommen, er konnte sich nicht fortpflanzen. Er stand auf und ging weg und hinterließ eine kleine Pfütze aus salzigem Wasser am Boden.

Er hatte seinen Vater nie kennengelernt, als er drei war, hatte er seine Mutter verlassen. Seine Mutter war zehn Jahre danach tödlich verunglückt und er wurde, da er sonst keine Verwandte hatte, in Waisenhaus und zwei Jahre später in eine Bauersfamilie geschickt. Dort musste er bis zu seinem 18. Lebensjahr schuften und wurde von den Bauernsöhnen schickaniert.

Jetzt war er hier, allein, keine Freunde, keine Zukunft. Die Kappi fiel ihm vom Kopf un er hustete. Bluttröpfchen flog durch die Luft. Dann erbrach sich und der Boden wurde rot. Doch sein Erbrechen endete nicht. Er fing an zu schwitzen und versuchte, nach Luft zu schnappen. Er fiel auf den Boden in eine blutige Pfütze. "Bitte," flehte er leise, " bitte, lass es aufhören." Und plötzlich, wie durch ein Wunder, hörte es auf. Obwohl alle Laternen aus waren, sah er auf einmal ein grelles Licht und eine übermenschlcihe Stimme, die sagte: "Komm!" Und er stand auf und ging in das helle Licht hinein.

 

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lightanddark

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lightanddark Re: Guter Stil -
Zitat: (Original von Micha2071 am 20.06.2010 - 12:50 Uhr) Aber dies könnte eher ein Anfang für eine Story sein. Um sie als Kurzgeschichte alleine stehen zulassen ist die Info von Bauernhof und kinderheim zuviel. Weil sich nicht mehr darauf bezogen wird. Sonst fand ich die Idee ganz gut und deine Schreibe ist flüssig. (Da hab ich manchmal so meine Probleme)
Du hast die Einsamkeit deines (Anti)Helden sehr gut herüber gebracht, sehr deutliche Formulierungen und Worte benutzt.
Das es nicht Fantasy war hat mich überrascht.
Schönen Sontag
Micha



Ohh, vielen Dank. Warum sollte es denn Fantasy sein? Ich hatte mal überlegt, es weiter zu schreiben, aber irgendwie hatt ich doch keine Lust. Tja, es ist echt zu viel, aber es soll eigentlich nur sein Leiden verdeutlichen!!
Vor langer Zeit - Antworten
Micha2071 Guter Stil - Aber dies könnte eher ein Anfang für eine Story sein. Um sie als Kurzgeschichte alleine stehen zulassen ist die Info von Bauernhof und kinderheim zuviel. Weil sich nicht mehr darauf bezogen wird. Sonst fand ich die Idee ganz gut und deine Schreibe ist flüssig. (Da hab ich manchmal so meine Probleme)
Du hast die Einsamkeit deines (Anti)Helden sehr gut herüber gebracht, sehr deutliche Formulierungen und Worte benutzt.
Das es nicht Fantasy war hat mich überrascht.
Schönen Sontag
Micha
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