Vorwort
Endlich ist es geschafft, die goldene Feder ist mir zugeflogen. Jetzt kann ich meine Hörspiele direkt bei myStories veröffentlichen. Zur Feier dieser Tatsache, habe ich den Text, den ich als aller erstes (in sehr schlechter Qualität) vertont habe noch ein mal neu vertont. Er ist jetzt zu einem richtigen Leckerbissen geworden.
Ich wünsche viel Spaß beim hören und lesen! Zieht euch warm an, es wird gruselig.
 
Die Musik ist übrigens per Computerprogramm zum ersten mal ganz selbst gemacht : )
“Komm doch näher, damit ich dich erreichen kann!” Tom grub sich mit  aller Kraft in sein aufgewärmtes Bett. Er zog sich die Bettdecke bis zu  den Ohren und hoffte so ihnen entrinnen zu können. “Du brauchst keine  Angst zu haben, wenn es dunkel ist” hatte man ihm immer wieder beteuert.  Aber was sollte er denn tun? Sollte er etwa seine Angst einfach  vergessen?
“Sei unbesorgt, ich tu dir doch nichts”. Wieder lockte  ihn eine der finsteren Gestalten. Normalerweise wurden sie von Toms  Nachtlicht vertrieben oder zumindest gezwungen sich von ihm ab zu  wenden. Dann fühlte er sich sicher. Denn wenn sie ihn nicht ansahen,  davon war er absolut überzeugt, konnten sie ihm auch nichts an haben.  Wie sollten sie denn auch, wenn in die andere Richtung blickten? 
Das  Licht leuchtete in einem schönen blau. Manchmal blieb er nach dem  Gutenachtkuss noch einige Minuten wach, um es zu beobachten. Auch in  dieser Nacht hatte er das getan. Allerdings war es plötzlich aus  gegangen. Er wusste noch nicht einmal, ob sein geliebtes Nachtlicht  kaputt war oder ob der Strom ausgefallen war. Er traute sich nicht den  Weg in Richtung des Lichtschalters in Angriff zu nehmen. Dazu hätte er  nämlich eine der Gestalten passieren müssen.
“Wenn du nicht zu  uns kommst, kommen wir zu dir”. Tom krallte sich mit seinen Fingern in  die Bettdecke. Er wusste nicht viel von ihnen. Er wusste nur, dass sie  vor jeder Lichtquelle flüchteten. Sie waren zwar immer da aber nur  nachts schienen sie ihm wirklich etwas an haben zu können. Auch in  dieser Nacht flohen sie. Sie neigten sich weg von Toms Fenster, auf der  Flucht vor dem Mondlicht. Als Tom noch einmal einen vorsichtigen Blick  in Richtung der dunklen Gestalten warf, fiel ihm auf, dass sie näher zu  kommen schienen. “Ich darf sie blos nicht berühren, sonst ziehen sie  mich zu sich hinüber, ins Schattenreich”. Sie kamen näher und näher. Tom  konnte spüren, wie sein junges Herz pochte. Er zog seine Füße an und  machte sich so klein wie er nur konnte. Eine der Gestalten hielt langsam  aber unaufhaltsam auf ihn zu. Sie kroch den Boden lautlos entlang und  verschlang alles in ihrem Weg. Alles was sie traf wurde in eine  unheimliche Dunkelheit gehüllt.
Eine sehr große Gestalt streckte  sich plötzlich in die länge und versuchte nach Tom zu greifen, als ein  Auto vor seinem Fenster vorbei fuhr. Als sie bemerkte, dass sie Tom  verfehlt hatte, zuckte sie zurück in ihre ursprüngliche Form. Tom fiel  erst jetzt auf, dass er umzingelt war. Umzingelt von einer Armee,  bestehend aus kleinen und großen Gestalten der Finsterniss. Er drängte  sich in die hinterste Ecke seines Bettes, um ihnen noch ein paar Minuten  länger aus weichen zu können.
“Gleich sind wir bei dir”. Tom  zitterte am ganzen Körper, denn er war machtlos. Er war ihnen  ausgeliefert. Schon bald würden sie ihn überrollen und in Dunkelheit  hüllen. Sie hielten direkt auf ihn zu, Zentimeter für Zentimeter. Tom  sah seinem Schicksal in die Augen und gab sich ihm hin. Er hatte keine  andere Wahl, als sich zu fügen. Er machte sich bereit, das kommende zu  ertragen, egal was passieren würde. Er wurde nun von einer spitzen  Gestalt berührt. Sie schien ihre dunkle Hand langsam nach seinem Körper  aus zu strecken. Sie versuchte ihn zu ergreifen und mit sich zu ziehen.  Irgendwie war ihre Berührung ganz sanft und doch aufgezwungen. Tom bekam den  Eindruck schon das unausweichliche, dass ihm bevorstand zu spüren. Der  Schatten erklomm seine Bettdecke und hielt schließlich auf sein Gesicht  zu. Gerade war die Gestalt dabei an seiner Wange entlang zu laufen, als  sich plötzlich sein Nachtlicht wieder ein schaltete.
Die Gefahr  war augenblicklich gebannt. Die Gestalten flohen nun wieder in alle  Richtungen davon. Nun konnte er aufatmen. Er war gerettet und sicher,  zumindest solange, wie sein Nachtlicht leuchtete.