Gedichte
Beste Freundin - und nichts blieb übrig

Du hattest wirklich Monopol.

Freundin, so nannte ich dich.

Doch was du dir geleistet hast,

das gab mir einen Stich.

„Du wirst benutzt“, hast du gesagt,

mit Blick zu meinem Mann,

„zeig ihm die kalte Schulter doch",

so rietest du mir dann.

„Geh, sei ein bisserl distanziert,

du klebst wie eine Klette.

Mach doch auch mal etwas für dich,

sei nicht immer nur die Nette“.

Na und wenn das die Freundin sagt,

sie meint es doch nur gut,

dann geh ich halt ein Stück zurück,

sie weiß ja wie man´s tut.

Und dann,  dann sehe ich euch Zwei,

ihr haltet zärtlich Händchen,

wartet auf mich in dem Cafe,

und knüpft ganz locker Bändchen.

Doch wieder mal fall ich drauf rein,

auf deine falsche Art,

du nimmst mich ganz lieb in den Arm

und  antwortest mir zart:

"He Süße, ach du weißt ja nicht,

dein Mann, ihn plagen Sorgen,

ich tröstete ein bisschen ihn,

machs gut, ich seh dich morgen".

Du rufst mich an, bist so allein,

willst wissen wie´s mir geht,

fragst: wo ist denn dein lieber Mann,

ob neben mir er steht.

Nein liebste Freundin, hier ist er nicht.

Der ist noch im Büro.

"hab keine Zeit" hör ich dich noch,

frag mich weshalb wieso.

Ja Sorgen mach ich mir um dich,

deine Stimme klang so klein,

ich ruf zurück und kümmer mich,

ich will ja Freundin sein.

Spät in der Nacht, ja fast am Morgen,

da kommt mein Schatz nach Haus,

irgendwas riecht so  bekannt,

ich kenn mich echt nicht aus.

„Besucht uns doch“, sagst du ganz lieb,

„ihr ward so lang nicht hier“,

Küsschen rechts und Küsschen links,

„Wie lieb, ich danke dir“.

Doch dieses mal seh ich den Blick,

den  meinem Mann du  schenkst,

erkenne jetzt das falsche Spiel,

was du so böse lenkst.

Du willst ihn ganz allein für dich,

das wird mir nun erst klar,

ich war so dumm und dachte nie

das du bist die Gefahr.

Wie lang ihr Euer Spiel getrieben,

ich will es gar nicht wissen,

nur eines werd ich sicher nicht,

als Freundin dich vermissen.

Freundin, für mich ein heilig Wort,

vor Hass könnt ich dich töten.

Dein böser, falscher Schlangenkuss,

ließ dich nicht mal erröten.

Auch wollte ich verzeihen dir,

doch hab ich´s nicht geschafft,

ganz lange Zeit war Wut in mir,

noch heut fehlt mir die Kraft.

Der Hass, die Wut, vergraben tief,

in meines Herzens Zimmer.

Vertrauen, wem? Dem Mann und dir?

Misstrauen bleibt für immer.

©UteAnneMarieSchuster 10.6.2010