Gedichte
Die Logik des Tötens

Die Logik des Tötens

Das Töten, sage ich dir, hat eine Logik.
Diese ist allein im Leben begründet,
denn es gäbe kein Töten ohne das Leben.
Das Töten, sage ich dir, entspringt aus dem Leben,
es ist ein Kampf um das Leben,
denn alles was tot ist, braucht nicht getötet zu werden.
Alles was Tot ist, sage ich dir, wird die Grundlage,
die Grundlage für neues Leben.
Denn der Tot selbst ist der Übergang in anderes Leben.
Der Tot sage ich dir, schafft neues Leben.
Nur der Willen steht eine geraume Zeit gegen den Tot,
bis dieser mit ihm um das Leben gerungen hat.
Für oder gegen das Leben, für oder gegen den Tot.
Den Tot aber, sage ich dir, suchen die Toten,
denn alles Leben, sucht das Leben.
Also lass die Toten den Tot suchen,
aber erzähle ihnen vom Leben, von der Schönheit des Duftes,
erzähle ihnen von der Schönheit des Weibes
und erzähle Ihnen von der Fröhlichkeit des Kindes,
denn die Toten suchen das Kind, die Fröhlichkeit des Kindes.
Die Toten suchen die Neugeburt im Kind,
das macht sie aktiv zum Töten.
Allein das Kind, sage ich dir sucht das Leben.
Das Kind in den Toten ist tot, deshalb suchen die Toten den Tot.
Das sage ich dir, ist die Logik des Tötens.
Also erwecke die Kinder in den Toten,
oder glaubst du noch immer nicht an die Auferstehung der Toten?
Sie allein, sage ich dir, durchbricht die Logik des Tötens.

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