Fantasy & Horror
Blutspuren im Wüstensand

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"Blutspuren im Wüstensand"
Veröffentlicht am 06. Mai 2010, 22 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Blutspuren im Wüstensand

Blutspuren im Wüstensand

Beschreibung

Wie der Titel schon sagt nicht wirklich ein zweiter Teil, aber so eine Art Erweiterung, von "Blutspuren im Schnee". Man kann diesen Text allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Blutspuren im Wüstensand


Es war Mittag. Die heißeste Zeit des Tages. Die Sonne strahlte gnadenlos auf den Marktplatz hinab. Die Temperaturen waren ins unermessliche gestiegen, und doch glaubte Darius das es immer noch heißer werden würde. Er schwitzte unter seiner Kleidung. Schwitzen war gar kein Ausdruck mehr für das er fühlte. Er zerfloss förmlich innerlich. Der Marktplatz war von Häusern umgeben und kein Windzug erreichte ihn. Die Luft stand still und die Hitze lies sie flimmern, als ob man auf einen Punkt über einem lodernden Feuer guckte, dachte Darius.

Menschenmassen drängten sich über den Marktplatz. Es sah aus wie in einem Ameisenhaufen. Unzählige Gestalten die in einem ewigen Kreislauf über den Platz liefen und ihren jeweiligen Aufgaben und Bedürfnissen nachgingen. Darius blickte mit zusammengekniffenen Augen in Richtung Sonne. Noch eine Stunde höchstens, dann würde es wieder kälter werden. Er fühlte sich so ausgedörrt und schwach, dass er sich mit einer Hand gegen die Hauswand direkt neben ihm lehnte. Fluchend riss er die Hand sofort wieder zurück. Der raue Sandstein hatte sich in der Sonne erhitzt und war heiß wie ein glühendes Stück Kohle.

„ Ist alles okay, Hauptmann?“ fragte einer der Männer hinter ihm.

„ Ja, ja, es ist nichts.“ winkte Darius ärgerlich ab und machte einen Schritt von der vermaledeiten Hauswand weg.

Er lies seine Augen wieder über die Menschenmenge gleiten ohne genau zu wissen worauf er achten sollte. Das Essen wurde immer knapper, vom Trinken gar nicht zu sprechen. Die Bevölkerung hungerte und die, die es noch nicht taten, wie er selber eingeschlossen, würden es vermutlich in absehbarer Zeit. Mit über 50.000 Mann waren sie gegen die Festung gerückt und hatten sie unbesetzt vorgefunden. Der Feind hatte seine größte und bevölkerungsreichste Stadt geopfert und war geflohen. Sie hatten zwar die Stadt erobert ohne einen Mann zu verlieren, trotzdem wusste Darius dass das Sterben beginnen würde. In der Stadt lebten 200.000 Menschen, doch mit den Soldaten und den Flüchtlingen, die sich in der Stadt verschanzt hatten schätzen die Kommandeure die Bevölkerung der Stadt auf weit über 300.000. Sie aßen sich Tag für Tag gegenseitig das Essen weg und Darius wusste, dass das große Hungern bereits begonnen hatte. Die Armen starben bereits. Vermutlich würde die Hungersnot in etwas einer Woche auch die Mittelschicht der Stadt erreicht haben und dann würden bald auch die Soldaten hungern. Es war geplant gewesen, die Stadt im Sturm zu  nehmen und damit diesen Krieg zu beenden, doch nun besaßen sie die Stadt, aber kein Wasser, kein Essen und zu wenig Schatten. Über die Hälfte der Soldaten waren neue Truppen aus dem Westen. Die Zahl der Sonnenbrände und Sonnenstiche stieg von Tag zu Tag. Der Feind hatte auf seinem Rückzug einen Grossteil der Vorräte mit sich genommen und würde sich nun den Bauch voll schlagen. Sie brauchten Wasser, sonst würden sie alle hier sterben. Natürlich waren Reiter losgeschickt worden, um in den umliegenden Militärlagern und Städten nach Vorräten zu bitten, doch der Feind war nicht einfach so abgezogen. Dort draußen, außerhalb der Stadtmauern, irgendwo inmitten der Wüste lauerten sie und töteten jeden Reiter. Sie wussten genau wie schlecht es der Stadt erging und dass man das unbesiegbare Heer, das sie niemals in einer Feldschlacht besiegen könnten, in einigen Wochen zur bedingungslosen Kapitulation zwingen könnten. Natürlich hatten Offiziere vorgeschlagen, sich mit einem Bruchteil des Heeres bis zur nächsten Stadt durchzukämpfen. Doch in einer Stadt mit 250.000 hungrigen Einwohner brauchten sie jeden Mann um einen Aufstand zu verhindern. Aus dieser Falle gab es kein Entkommen. Man hätte natürlich die Festung aufgeben und sich zurückziehen können, doch der Offizier, der diesen Vorschlag gemacht hatte war auf eben diesem Marktplatz öffentlich ausgepeitscht worden. Man hatte diese Festung eingenommen und würde sie nun halten, komme was da wolle.

„ Verdammt heiß, Hauptmann.“

Darius beachtete den Soldat mit einem kurzen Blick und zwang seine Mundwinkel zu einem halbherzigen Grinsen.

„ Das können Sie laut sagen.“

Die Moral der Truppen war schon niedrig genug, da musste man als Offizier immer einen guten Eindruck machen. Allerdings musste sein Lächeln eher abschreckend als freundlich gewirkt haben, denn der Soldat machte einen Schritt zurück und beobachtete die Menschenmenge vor sich plötzlich mit solcher Anstrengung als ob es dort etwas wichtiges zu sehen gebe. Darius seufzte leise, so leise, dass es niemand hörte - hoffte er. Er würde heute Abend mit seinen Vorgesetzten reden. Sie mussten sich zusammentun und den Heerführer noch einmal auf den Rückzugsversuch ansprechen. Darius wusste, dass er damit riskierte, sich auch einer Bestrafung auszusetzen, aber das war im relativ egal. Es war bestimmt nicht ruhmreich sich aus einer eroberten Stadt zurückzuziehen, doch der Oberkommandierende konnte nicht 50.000 Mann einfach so in diesem Glutofen sterben lassen. Darius würde mit allen Mitteln versuchen, die oberen Offiziere auf seine Seite zu ziehen. Die meisten Offiziere sahen die Situation als verloren an und sie würden zusammen versuchen, den Heerführer zu überzeugen, denn Darius hatte kein Interesse daran hier in der Wüstensonne zu verdursten. Er würde sich heute Abend mit seinem Vorgesetzten beraten und...

„ Haltet den Dieb!“

Der Schrei hallte über den ganzen Marktplatz und unzählige Köpfe drehten sich. Ein Dieb. Der Hunger stieg und deshalb war Diebstahl nichts ungewöhnliches. Die Händler, die ihre Ware noch auf dem Markt verkauften, waren sich sicher, dass sie aus dieser Stadt herauskommen würden und sich noch gut die Taschen füllen könnten, doch die Bevölkerung hungerte und so stieg die Anzahl von Dieben immer weiter. Allerdings erwischte man kaum jemanden. Die Bevölkerung war zu dicht und zahlreich als das man jemanden verfolgen konnte, trotzdem sprangen Darius Soldaten hinter ihm hervor und rannten auf die Menge zu, mit den Augen hektisch nach dem Dieb suchend. Auch Darius machte einen Schritt beiseite und lies seinen Blick aufmerksam über die Menschenmenge gleiten.

„ Haltet den verdammten Mistkerl!“ keifte die Stimme des Händlers weiter über den Marktplatz. Und da sah Darius eine Gestalt, die sich aus der Menge löste, den Händen einem seiner Männer auswich und flink wie ein Wiesel weiterhuschte. Darius brauchte nur eine Sekunde, um die Situation zu durchblicken. Der Dieb war ein Junge. Sie hatten schon mehrere Männer gefangen und auch schon zwei Frauen, aber dieser Junge war noch ein richtiges Kind.

Der Kleine schlug eine Haken um einen weiteren von Darius Männern und rannte stolpernd weiter. Darius Blick folgte dem Jungen. Er war dürr und hatte struppiges schwarzes Haar. Er hielt etwas an seine Brust gedrückt und seine nackten Füße huschten über den Sandboden. Zwei weitere Männer sprangen dem Jungen in den Weg und dieser musste eine blitzschnelle Drehung vollführen, um ihnen nicht in die Arme zu laufen. Doch der Junge war schnell. Er fiel zwar fast hin, kam aber wieder auf die Beine und hastete nun direkt auf Darius zu. Darius traute sich ohne weiteres zu, den Jungen zu packen oder zumindest zu Fall zu bringen, aber...

Der Junge sah ihn zu spät und konnte nicht mehr ausweichen. Sein Gesicht verzog sich vor Schrecken, als ihm klar wurde, dass das das Ende seiner durchaus eindrucksvollen Flucht war.

... Darius war nicht hier, um kleine Kinder, die Essen stahlen um am Leben zu bleiben, zu fangen! Er machte einen kleinen Schritt beiseite und lies den Jungen an sich vorbeirasen. Als der Junge nun direkt auf seiner Höhe war, sah Darius das er höchstens zehn Jahre als war und wirklich dünn wie ein Gerippe. Für einen Moment kreuzten sich ihre Blicke. Der Blick des Jungen, voller Erstaunen und Verwunderung und Darius, der ruhig und auf den ersten Blick emotionslos war, aber wenn man genau hinsah zierte ein winziges Lächeln seine Mundwinkel. Dann war der Augenblick vorbei und der Junge war hinter Darius und rannte weiter. Eine Sekunde später stolperten Darius Männer an ihm vorbei um den Jungen zu verfolgen.

„ Was sollte das?“

Darius drehte sich betont langsam um.

„ Ich habe ihn nicht zu fassen bekommen.“ erwiderte er langsam

Der Kommandant, der von dem Eroberer der Stadt für die Sicherheit eben dieser zuständig war, trat noch einen Schritt näher an Darius und durchbohrte ihn mit seinen Blicken. Ihm unterstanden sämtliche Soldaten, die zur Kontrolle der Stadt in den Straßen  positioniert worden waren und somit auch Darius, obwohl er eigentlich in einer anderen Abteilung war. Er war ein großer Mann und der lange Mantel, den er trotz der Hitze trug, ließ ihn noch größer wirken als er wirklich war.

„ Du hast ihn vorbeigelassen.“ zischte er leise, aber immer noch laut genug, so dass Darius ihn ohne Probleme verstehen konnte.

„ Schwachsinn.“

„ Ich könnte dich festnehmen lassen.“

„ Mit welcher Begründung?“

„ Unterstützung des Pöbels und Hilfestellung bei einer Rebellion.“

Darius lachte laut auf. Ihm war bewusst, dass ihn alle Soldaten in Hörweite und auch ein Grossteil der Bevölkerung musterte. Doch das war ihm egal.

„ Das ist nun wirklich etwas hochgegriffen.“ antwortet er, nachdem sein Lachen  verklungen war und einen Augenblick später, gerade so viel später, dass man es als Spott auffassen konnte, aber nicht musste, fügte er hinzu:

„ Kommandant.“

Für einen Moment war sich Darius sicher, sein Gegenüber, dem die Gesichtszüge nun entgültig entglitten, würde ihn angreifen. Langsam legte Darius eine Hand auf seinen Schwertgriff. Sein Gegenüber ballte beide Fäuste. Darius zog das Schwert einen Zentimeter aus der Scheide. Sein Gegenüber hob die beiden Fäuste auf Brusthöhe.

„ Schluss damit!“

Der erste Offizier der Armee, die nun innerhalb der Mauern herrschte, trat schnaubend vor sie. Er war kleiner als sie beide und in einem Kampf vermutlich jedem von ihnen beiden unterlegen, doch die Vier Gepanzerten hinter ihm machten dies allemal wett.

„ Hört auf euch wie kleine Jungen zu streiten. Wir habe hier einen Auftrag zu erfüllen.

Darius stieß das Schwert zurück in die Scheide und nahm demonstrativ die Hand vom Griff und sein Gegenüber öffnete ebenso öffentlich beide Fäuste und verschränkte die Arme vor der Brust.

„ Wir haben den kleinen Dieb!“

Darius fuhr auf dem Absatz herum und blickte einem Dutzend Soldaten entgegen. Zwei von ihnen hatten den Jungen gepackt und schleiften das kreischende und tretende Kind hinter sich her.

„ Sehr gut, Männer. Da hinauf mit dem kleinen Dieb.“ befahl der erste Offizier und dirigierte die Soldaten zu dem Podest, das normalerweise für Ansprachen und dergleichen genutzt wurde.

Darius folgte dem Trupp von Soldaten automatisch, die den Jungen in Richtung des Podiums zerrten. Er hätte nicht damit rechnen sollen, dass der Junge es schaffte. Die Männer waren ihm zu dicht auf den Fersen gewesen und mit seinen kurzen Beinen hatte er schlechte Karten gehabt.

Immer mehr Menschen unterbrachen das Ein- und Verkaufen von Waren und drehten sich in Richtung des Podiums. Darius blieb vor der Holzkonstruktion stehen und beobachtete wie die beiden Soldaten den Jungen auf dem Podest festhielten. Der Kleine trat um sich und schrie etwas in seiner Heimatsprache. Darius konnte nur wenige Brocken eben dieser, doch er war sich sicher das der Junge sich einige besonders schlimme Beschimpfungen für die Besatzer ausgedacht hatte.

„Hört her!“

Die Stimme des ersten Offiziers der Stadt hallte über den ganzen Marktplatz.

„ Dieser Junge hat das Gesetz gebrochen und nun wird ihm seine gerechte Strafe widerfahren!“

Die Männer, die seine Worte nicht verstanden bekamen das Gesagte von ihren Nachbarn übersetzt und so hing die gesamte Menschenmenge mehr oder weniger an den Lippen des Offiziers. Es kamen immer weitere Soldaten aus den Seitenstraßen und aus der Richtung des Palastes. Und vor dem Podium bildete sich eine immer dicker werdende Wand aus Soldaten.

„ Jeder von euch kennt die Strafe für Diebstahl!“ ertönte die Stimme des ersten Offiziers wieder über den Marktplatz.

Er wartet eine Sekunde bis sich der Pulk wieder beruhigt hatte und jedem seine Worte übersetzt worden waren.

„ Hackt ihm die rechte Hand ab!“ schrie er und wandte sich damit an die Männer die neben ihm auf dem Podium standen.

Die Soldaten nickten. Die beiden Männer, die den Junge festhielten zogen ihn an das Geländer des Podiums und packten seinen Arm.

Es brauchte einige Sekunden bis die Worte des Offiziers übersetzt worden waren, dann brach Tumult auf. Schreie gellten über den Platz und die Einheimischen schoben sich lautstark in Richtung Podium.

Überall um den Platz flogen Schwerter aus den Scheiden und die Soldaten stießen die ersten Menschen vom Podium weg. Es dauerte noch einige Momente, doch die Menge beruhigte sich wieder. Niemand wollte sein Leben für einen unbekannten Dieb riskieren und jedem war klar, dass ein Aufstand mit brachialer Waffengewalt niedergeschlagen würde.

Darius konnte es nicht glauben. Er brauchte einige Sekunden bis er das Geschehen verstand. Dann machte er einen Schritt auf die Treppe des Podiums zu.

„ Das war Mundraub!“ schrie er.

„ Raub ist Raub!“ brüllte der Kommandant hinter ihm und man bemerkte deutlich die Schadenfreude, die in seinen Worten mitschwang.

Während die Menge nun endgültig verstummte, packten die Soldaten den Jungen fester und einer von ihnen drückte den nackten Arm auf das Geländer, so dass das Handgelenk des Kleinen auf dem Holz lag. Als er hörte, was ihm bevorstand begann er sich noch erbitterter zu wehren, doch gegen drei erwachsene Soldaten hatte er keine Chance.

„ Das ist doch Wahnsinn! Sie werden eine Rebellion auslösen, wenn sie ihm hier die Hand abhacken.!“

Doch der erste Offizier lachte nur:

„ Nein! Das hier wird sie abschrecken und sie Furcht lehren.“

Darius machte noch einen Schritt auf der Treppe und packte ohne es zu merken seinen Schwertgriff, sodass seine Knöchel weiß hervortraten.

„ Er ist noch ein kleiner Junge! Er hat nur etwas gestohlen um am Leben zu bleiben!“

Mehrere Soldaten in seiner Nähe zogen ihre Schwerter und spannten ihre Muskeln an. Die Stille auf dem Marktplatz war absolut, außer den Schreien des Jungen und Darius Stimme.

„ Er ist ein Dieb, und bekommt nun seine verdiente Strafe.“ antworte der Kommandant hinter Darius, gehässig lachend während er an ihm vorbeistampfte.

Eine Axt wurde an Darius vorbei dem 1.Offizier auf das Podium gereicht.

 „Als Anführer der Sicherheitskräfte ist das wohl meine Aufgabe.“, sagte der Kommandant.

„ Tun sie was sie nicht lassen können.“ grinsend drückte ihm der Anführer die schartige Axt in die Hand.

Der Junge schrie und trat um sich, doch egal was er tat: Gegen die Hände der Soldaten die ihn niederdrückten hatte er nicht mal den Hauch einer Chance.

Darius konnte es nicht glauben. Bis vor einigen Minuten war das hier noch ein ganz normaler Tag gewesen und nun, von einem auf den anderen Moment war er in einem Alptraum gefangen. Einem Alptraum, aus dem es kein Entkommen gab.

„ Er ist doch noch ein Kind!“ schrie er, während er noch einige schnelle Schritte die Treppe empor machte.

„ Halten sie endlich den Mund!“ schrie der erste Offizier und machte eine wütende Geste in Darius  Richtung. Soldaten versperrten ihm mit gezückten Schwertern den Weg und packten ihn bei den Schultern, als er sich an ihnen vorbeischieben wollte.

„ Das ist Wahnsinn.“ schrie Darius.

Es musste ein Alptraum sein. Solche Sachen passieren nicht in der Realität. Irgendjemand musste doch zu Vernunft kommen, musste erkennen das dies nur ein kleines Kind war, das den Hunger nicht mehr ausgehalten hatte und sich deshalb etwas zu essen stiebitzt hatte. Doch niemand erkannte es. Der Junge hatte angefangen zu weinen und zerrte schluchzend an seiner Hand, die immer noch auf das Geländer gepresst wurde.

Der Kommandant trat über ihn und stellte sich breitbeinig hin. Darius warf  sich nun entgültig mit aller Kraft gegen die Soldaten, die ihn festhielten und drückte sie beiseite bevor sie sich gegen ihn lehnen konnten, doch es reichte nicht. Immer mehr Arme schlangen sich von vorne und von hinten um ihn und drückten ihn gegen den Rand des Podestes.                            

„ Hören sie auf damit! Es ist noch ein Kind!“

Der erste Offizier drehte sich nun wutentbrannt um und schlug Darius mit der flachen Hand ins Gesicht.

„ Wenn sie nicht sofort den Mund halten, schlagen wir dem kleinen Dieb beide Hände ab!“ kreischte er Darius entgegen. Innerlich gefror etwas in Darius, trotz der Hitze die ihn immer noch folterte, nun aber seine geringste Sorge war.

Der Kommandant stand breitbeinig über dem Jungen.

Darius schaffte es einen Arm aus dem Griff der Soldaten die ihn hielten zu reißen.

Der Kommandant hob die Axt über den Kopf.

Der Junge schrie, weinte, trat und zerrte an seinem rechten Arm.

Darius bekam den zweiten Arm frei indem er sich einfach nach vorne fallen ließ und so die Männer hinter ihm nach vorne riss. Er war frei.

Die Sonnenstrahlen der heißen Nachmittagsonne reflektierten sich auf der Klinge der Axt, während diese wie ein Damoklesschwert über dem Geschehen verweilte.

Darius machte einen Schritt nach vorne, taumelte, strauchelte und kippte bedrohlich zur Seite, fiel aber nicht.

Der Junge weinte und schrie. Darius konnte nicht alles verstehen, aber er glaubte die Worte:

Mama, Gnade und Bitte herauszuhören.

Die Axt sauste wie ein Blitzschlag hinab.

Der Junge weinte.

Die Menge hielt den Atem an.

Darius packte den Griff seines Schwertes und zog es aus der Scheide, unendlich langsam wie es ihm vorkam und schrie:

„NEIN!“

Die Sonne brach sich auf dem Stahl.

Ein Pfeifen durchschnitt die Stille als die Waffe durch die Luft fuhr.

Und dann traf sie ihr Ziel.

Blut spritzte, spritze vom Podium mitten auf den staubigen Boden des Marktplatzes.

Blutspuren im Wüstensand...

 

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Kenshin

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Arrix Re: Re: Oh mann -
Zitat: (Original von Kenshin am 09.05.2010 - 18:01 Uhr)
Wird der Junge den gerettet?
Dachte ich hätte das Ende extra jedem selber überlassen ( kann natürlich sein das bei dir der Junge noch gerettet wird...^^ )

Aber das ist Augenwischerei, vielen Dank für den ehrlichen Kommentar, und man muss sich über die kleinen Sachen freuen, wenigstens hat es dir sprachlich gefallen... schon mal ein anfang
:=)))

Wie gesagt finde es gut, dass du deine ehrliche Meinung geschrieben hast, so weiß ich wenigstens voran ich bin^^


Deswegen habe ich ja auch die Rettung in " gesetzt. ;-)
Mir ist schon klar, dass das Ende offen ist. :P Ändert aber auch nicht wirklich was.

Bitte, bitte. Ich mein, ich kann ja auch nicht von anderen erwarten, was ich selbst nicht tue oder? ^^
Vor langer Zeit - Antworten
Kenshin Re: Oh mann -
Zitat: (Original von Arrix am 09.05.2010 - 15:16 Uhr) Blutspuren im Schnee fand ich eindeutig besser.
Ich find diese Geschichte ist irgendwie Klischee pur. ^^ Die Szene mit der Axt und die "Rettung" in aller letzter Sekunde.

Das Sprachliche ist ohne Frage klasse. Nur eine Wiederholung am Anfang ist mir aufgefallen.

~Arrix


Wird der Junge den gerettet?
Dachte ich hätte das Ende extra jedem selber überlassen ( kann natürlich sein das bei dir der Junge noch gerettet wird...^^ )

Aber das ist Augenwischerei, vielen Dank für den ehrlichen Kommentar, und man muss sich über die kleinen Sachen freuen, wenigstens hat es dir sprachlich gefallen... schon mal ein anfang
:=)))

Wie gesagt finde es gut, dass du deine ehrliche Meinung geschrieben hast, so weiß ich wenigstens voran ich bin^^
Vor langer Zeit - Antworten
Arrix Oh mann - Blutspuren im Schnee fand ich eindeutig besser.
Ich find diese Geschichte ist irgendwie Klischee pur. ^^ Die Szene mit der Axt und die "Rettung" in aller letzter Sekunde.

Das Sprachliche ist ohne Frage klasse. Nur eine Wiederholung am Anfang ist mir aufgefallen.

~Arrix
Vor langer Zeit - Antworten
Kenshin Re: -
Zitat: (Original von Zarabeth am 07.05.2010 - 17:00 Uhr) Oh, Himmel, ich hoffe, es geht noch weiter! Netter Charakter, schwierige Umstände verspricht Spannung...


Danke für den Kommentar, wenns dir gefallen hat kannst du auch noch "Blutspuren im Schnee" lesen, die beiden sind sich wie gesagt in ihrem Aufbau ähnlich
Vor langer Zeit - Antworten
Zarabeth Oh, Himmel, ich hoffe, es geht noch weiter! Netter Charakter, schwierige Umstände verspricht Spannung...
Vor langer Zeit - Antworten
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