Romane & Erzählungen
Paris bei Nacht - Teil 1

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"Paris bei Nacht - Teil 1"
Veröffentlicht am 21. April 2010, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ...
Paris bei Nacht - Teil 1

Paris bei Nacht - Teil 1

Beschreibung

Der schüchterne Joan lernt in Paris die faszinierende Künstlerin Sabina kennen. Auf einem Ausflug verknüpft sich ihre junge Liebe auf magische Weise, mit Ereignissen, die schon vor langer Zeit stattgefunden haben...

Evelyne erzählt

Ich war schon als kleines Kind magisch von der Birke auf dem Hügel angezogen. Immer standen Blumen und Kerzen darunter, oder kleine Heiligenbildchen. Einmal sah ich dort zwei Kinder spielen, ein Junge und ein Mädchen, sie waren ganz durchsichtig, wie zarte Nebel. Ich lief zu meiner Großmutter Anna um sie danach zu fragen. "Sie suchen dort etwas, was sie verloren haben, und können es nicht finden!" sagte ich.
Großmutter weinte, dann erzählte sie mir die Geschichte von ihren toten Kindern, Simon und Julienne. Sie hatten sich so lieb und ein böser Mann hatte sie getötet, zusammen, als sie sich küssten.
"An dem Ort, wo sie gestorben sind",erzählte sie, " hat Robert einen Baum gepflanzt, und nun weißt Du, warum ich immer Blumen und Kerzen dort hin stelle."

Ich fragte, ob ich das auch tun dürfe, und sie nickte. Seitdem bin ich jeden Tag dort hin gegangen, habe für die Kinder Lieder gesungen, Blütenblätter gestreut  und Lichter angezündet. Zu Mutter Maria auf unserem Hausaltar habe ich gebetet: "Sie wollen so gerne wiederkommen, weil sie doch etwas verloren haben. Bitte zeige ihnen den Weg. Ich zünde ihnen jede Nacht eine Kerze an, damit sie den Weg finden! Aber Du musst mir helfen, alleine schaffe ich es nicht!"
Das habe ich getan, bis ich sechs Jahre alt war.
Und dann, eines Nachts waren sie da. Sie waren mit Großmutters altem Roller gekommen, den sie vor ein paar Jahren verkauft hatte.
Doch ich konnte mich noch an ihn erinnern, weil er mit roten Rosen bemalt war. Unser Hund bellte, und dann war es still. Ich stieg aus dem Bett und sah aus dem Fenster, auch Großmutter sah hinaus, ich konnte unter mir ihr weisses Haar im Mondlicht schimmern sehen. 
Und da standen sie, an die Schuppenwand gelehnt, und küssten sich. Ich wusste, dass sie es waren, ich hatte sie ja als Geister am Baum gesehen, nur waren sie diesmal richtige Menschen, und ein wenig älter.
"Mutter Maria, lass mein Licht brennen!", betete ich. Ich hatte es ja, wie jeden Abend, unter die Birke gestellt. Von meinem Fenster im ersten Stock, konnte ich auf den Hügel sehen. Großmutter lief in Pantoffeln und Morgenrock zur Tür hinaus, als die Beiden weiter fuhren. Da war der Lichtschein des Rollers unter der Birke, der gleich darauf erlosch. Im Mondschein bewegten sich die Shilouetten, wie tanzende Schatten in der Nacht.
Beruhigt legte ich mich schlafen. Meine Gebete waren erhört worden. Sie waren wieder da. Jetzt würde alles gut werden. "Danke, Mutter Maria!", murmelte ich im Halbschlaf noch, dann umfing mich der Schlaf mit seinen sanften Schwingen.

Der Rosenroller

Joan lag auf Sabinas grossem Bett und sah verträumt zum Fenster hinaus. Die Tagesdecke aus dunkelrotem Samt schmiegte sich an seinen nackten Körper, wie die Wellen des Wassers vor zwei Wochen, als sie mit ihm in der Nacht - Hand in Hand - auf den Grund eines Teiches im grossen Park getaucht war. Gemeinsam hatten sie die Luft angehalten und von dort unten den Mond und die Sterne betrachtet, die ihren milden, zauberhaften Schein in das stille Wasser warfen.

Seit er ihr auf dem   'Gare de l'est'   begegnet war hatte sich seinLeben radikal verändert.


Die Vorhänge aus schwarzer Spitze bauschten sich im Wind, der durch das offenstehende Fenster der Pariser Dachwohnung hereinwehte. In Sabinas Zimmer war so ungefähr alles in den Farben Rot und Schwarz gehalten: Rote Wände, schwarze Möbel, rote Blumentöpfe und ein dicker roter Teppich mit schwarzen orientalisch anmutenden Ornamenten darauf.




Fortsetzung folgt

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Hörbuch

Über den Autor

Iriana
Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ich immer auch künstlerische Ambitionen: Musik, Malen, Schreiben, Theater spielen. Ich bin ein naturverbundener Mensch und lebe gern sehr einfach mit und in der Natur.
Seit 2008 lebe ich in Leipzig, habe mich von einer langen chronischen Krankheit kuriert und bin Anfang dieses Jahres (2017) nun in Rente gegangen. Die letzten Jahre habe ich eine Schreibpause eingelegt, zumindest auf dieser Plattform hier, aber nun bin ich wieder da.
Zeit für ein neues Spiel... Mal sehen was mir so einfällt...

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Iriana Re: -
Zitat: (Original von Joesieg7 am 21.04.2010 - 21:49 Uhr) Schöne Geschichte und ich werde auf jeden Fall die Fortsetzung lesen. Das Wochenende fahren wir nach Frankreich, mal sehen ob ich einen von den Zweien treffe,kan sie auch mal schön grüßen.....lach. Elke


ja, schau doch mal nach, aber ich denke sie existieren eher im Kopf.
aber die Schauplätze - nämlich vor allem Paris - die gibt es. Und ich habe mich ja tatsächlich auch in Paris das erste Mal verliebt. Ja, ein paar Sachen sind schon wahr...Also die Fortsetzungen da gibt es jeden Tag am Mittag genau eine. Die nächsten drei sind schon paletti.

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Joesieg7 Schöne Geschichte und ich werde auf jeden Fall die Fortsetzung lesen. Das Wochenende fahren wir nach Frankreich, mal sehen ob ich einen von den Zweien treffe,kan sie auch mal schön grüßen.....lach. Elke
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Herzberührend -
Zitat: (Original von Iriana am 21.04.2010 - 09:51 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 21.04.2010 - 09:36 Uhr) Ich glaube, dass wir alles was wir uns wünschen zu sehen, auch sehen dürfen.
Und auch die traurigste Liebe, findet durch die Zuversicht eines kleinen Mädchens doch noch Erfüllung, wunderschön.

Ich bin neugierig, wie es weiter geht.

Ganz liebe Grüße an den Tag,

deine Ute



Liebe Ute,

Das ist wieder ein so wunderschöner Satz, den Du mir da schreibst.
Ich glaube, dass wir alles was wir wünschen zu sehen, auch sehen dürfen.
Weisst Du, als ich diesen Roman begonnen habe aufzuschreiben, da war ich von einer Möglichkeit zu einer Veröffentlichung so weit entfernt, wie die Sonne von der Erde. Und dennoch habe ich gleich einen Vorspann geschrieben, in dem ich mich als Autorin vorgestellt habe, und was ich (rein imaginär) schon für Werke von mir veröffentlicht habe usw.
Es blieb natürlich nur bei einem Fragment, welches ich jetzt zu vervollständigen versuche.

Aber das mit der Veröffentlichung darf ich heute tatsächlich sehen.
Ich bin noch sehr ängstlich, da dies mein erster Roman ist, den ich hier rein stelle...

Vielen Dank für Deine ermutigenden Worte. Der zweite Teil ist vorhin fertig geworden, gerade arbeite ich am Dritten. Ich hoffe so, dass ich den Mut finde durchzuhalten...aber ich glaube schon.

Denke an Dich und Deine Lieben, und hoffe es ist alles rund gelaufen.

ganz liebe Grüße,

Maria


Mein Mann ist nun mit dem Auto unterwegs, der Sohn nimmt den Zug und im Moment sieht alles nach happy Urlaub aus.
Der Schatz hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil er ohne mich fährt, aber ich hab ihm versichert, dass ich kein bisschen leide (ok, 3 Tränchen, heimlich, als das Auto abfuhr und mir bewusst wurde, dass es sich ja immerhin um fast 2 Wochen handelt).
Ich habe heute Großkampftag, Matrazen reinigen und solch niedere Arbeiten, Radio auf Hilfe gut dass hier keiner wohnt ;-) und Sonnenschein, für eine wunderbare Wanderung und und und.

Ich weiß, dass du es schaffst. Ich merke, dass ich manchmal ein anderes Thema brauche, deshalb habe ich eigentlich viel zu viele angefangene Geschichten. Macht aber nichts.

Ganz liebe Grüße deine Ute

wow ich habe so wunderschönen Sonnenschein, ich schick dir einen Arm voll.
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: phantasie,,, -
Zitat: (Original von zwinkerherzl am 21.04.2010 - 09:39 Uhr) oder wahrheit?
liebe maria,die liebe musste(muss)ja groß sein.ach....himmlich...


Beides: Phantasie und Wahrheit, aber was was ist, wird noch nicht verraten!

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: -
Zitat: (Original von Schreibweib am 21.04.2010 - 09:50 Uhr) schööön, macht Lust auf mehr!
Die beiden Geschichten, gehören die zusammen oder steht jede für sich Einzeln?
bestimmt kann man mehr sehen, wenn man dazu bereit ist.... die Zeit reif ist...
GLG
Steffi


Hallo Steffi,

Im ersten Teil habe ich die beiden getrennten Erzählstränge kurz vorgestellt, die sich - wie in der Einführung angekündigt - später miteinander verweben werden. Mit dem Kapitelanfang wollte ich ein wenig Spannung erzeugen, es geht dann auch bald weiter, vielleicht heute schon. Musste nur erst antesten, ob Interesse da ist, bevor ich mich so richtig reinsteigere...

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Herzberührend -
Zitat: (Original von timeless am 21.04.2010 - 09:36 Uhr) Ich glaube, dass wir alles was wir uns wünschen zu sehen, auch sehen dürfen.
Und auch die traurigste Liebe, findet durch die Zuversicht eines kleinen Mädchens doch noch Erfüllung, wunderschön.

Ich bin neugierig, wie es weiter geht.

Ganz liebe Grüße an den Tag,

deine Ute



Liebe Ute,

Das ist wieder ein so wunderschöner Satz, den Du mir da schreibst.
Ich glaube, dass wir alles was wir wünschen zu sehen, auch sehen dürfen.
Weisst Du, als ich diesen Roman begonnen habe aufzuschreiben, da war ich von einer Möglichkeit zu einer Veröffentlichung so weit entfernt, wie die Sonne von der Erde. Und dennoch habe ich gleich einen Vorspann geschrieben, in dem ich mich als Autorin vorgestellt habe, und was ich (rein imaginär) schon für Werke von mir veröffentlicht habe usw.
Es blieb natürlich nur bei einem Fragment, welches ich jetzt zu vervollständigen versuche.

Aber das mit der Veröffentlichung darf ich heute tatsächlich sehen.
Ich bin noch sehr ängstlich, da dies mein erster Roman ist, den ich hier rein stelle...

Vielen Dank für Deine ermutigenden Worte. Der zweite Teil ist vorhin fertig geworden, gerade arbeite ich am Dritten. Ich hoffe so, dass ich den Mut finde durchzuhalten...aber ich glaube schon.

Denke an Dich und Deine Lieben, und hoffe es ist alles rund gelaufen.

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Schreibweib schööön, macht Lust auf mehr!
Die beiden Geschichten, gehören die zusammen oder steht jede für sich Einzeln?
bestimmt kann man mehr sehen, wenn man dazu bereit ist.... die Zeit reif ist...
GLG
Steffi
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Herzberührend - Ich glaube, dass wir alles was wir uns wünschen zu sehen, auch sehen dürfen.
Und auch die traurigste Liebe, findet durch die Zuversicht eines kleinen Mädchens doch noch Erfüllung, wunderschön.

Ich bin neugierig, wie es weiter geht.

Ganz liebe Grüße an den Tag,

deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
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