Kurzgeschichte
Mein Irrtum

Mein Irrtum

Es war die „Konsum“ Fischhalle. Noch in der Vorwendezeit.

Vis a vis der Hauptpost, hier gab es alles rund um den Fisch.

Über Jahre war ich hier schon Kunde, verschiedene Verkäuferinnen kannte ich mit Namen.

Eigentlich war die Halle eher schlicht. Der Verkaufs- und Vorbereitungsteil war mit Fliesen ausgekleidet, eine Tür war Zugang, wie auch Ausgang.

Vor ein paar Wochen hatte man die Fischhalle renoviert. Äußerlich wirkte alles wie neu, vorn rechts war nun der Zugang und links eine neue Tür, der Ausgang.

Mit einem bestimmten Ziel hatte ich die Vst betreten, sicher wollte ich Fischfilet kaufen.

Wie immer stand eine Schlange im Laden und man musste warten. Egal, das war man ja gewöhnt.

Es dauerte auch nicht lang, ich wurde bedient und mit der Ware in der Hand wandte ich mich der Tür zu, durch die ich die Halle betreten hatte.

Doch ein Schreck durchzuckte mich, Die sonst so willige Tür war dicht – echt zu!

Mein erster Gedanke – die klemmt!

Also zog ich etwas stärker.

Und noch ein wenig mehr.

Nicht die Tür, sondern das Schließblech gab nach und ich hatte es mit allen 4 Holzschrauben in der Rechten.

Sekundenbruchteile war ich bewegungsunfähig.  Was tun?

Dann ging ich zur Glastheke, legte das Teil mit den Schrauben ab, murmelte so was, wie „Entschuldigung, das war wohl locker!“ und verließ durch die neue Ausgangstür das Fischverkaufsparadies.

2010-04-20