Gedichte
Mondsucht

Ja ich geb es ehrlich zu,

ich lebe nach dem Mond,

weil ich mir da ganz sicher bin,

dass das sich wirklich lohnt.

Da fang ich mal mit Fische an,

da darf ich Blumen gießen,

doch nie im Leben würde ich,

Friseurbesuch genießen.

Bei Widder, ja da backe ich gern,

mal einen leck´ren Kuchen,

da wird er locker und ganz leicht,

wer will, kann es versuchen.

Ja und bei Stier, da trink ich viel,

weil das so gut entwässert

und irgendwie merk ich da auch,

das vieles sich verbessert.

Na, wenn er dann im Zwilling steht,

da steig ich auf die Waage,

jetzt heißt es, etwas Disziplin,

dem Naschzeug ich entsage.

Der Krebs, der ist für mich bestimmt,

da gönn ich mir ein Bad,

ganz heiß und salzig muss es sein,

weil anders ich´s nicht mag.

Ja und bei Löwe und nur dann,

lass ich die Haare schneiden,

kein andrer Tag ist so perfekt,

ich muss dann nicht so leiden.

Zeigt sich die Jungfrau im Kalender,

dann ist mal wieder Schönheit dran,

Ich leg mir auf am Tag ´ne Maske,

weil´s dann der Schatz nicht sehen kann.

Die Waage macht mich ausgeglichen,

und wieder mal stell ich mich drauf,

denn ohne ab und an Kontrolle,

da bleibt doch manches Kilo drauf.

Skorpion sagt mir doch allen Ernstes,

dass ich Diät mal machen soll,

ein rascher Blick in meinen Spiegel,

o je, das ist ja echt nicht toll.

Und der Schütze schreit Massage,

wieder mal ein Tag für mich,

Liebling bitte leg dich nieder,

heut verwöhne ich mal dich.

Mit dem Steinbock kann ich leben,

stell mir rasch die Saune an,

in den Pausen feil ich Nägel,

weil ich so entspannen kann.

Nur der Wassermann der quält mich,

weil ich den nicht wirklich mag,

fordert er doch ich soll putzen,

meine Fenster an dem Tag.

Ja so leb ich meine Mondsucht,

ganz genussvoll, gerne aus,

mal genieß ich und mal putz ich,

alles strahlt sogar das Haus.

©UteAnneMarieSch