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Diagnose Leben

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"Diagnose Leben"
Veröffentlicht am 07. April 2010, 4 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Frage nicht nach meinem Namen, denn er bestimmt nicht, wer ich bin. Frage nicht nach meinem Alter, denn es sagt nichts über meine Stärke aus. Weder die geistige, noch die körperliche. Frage nicht nach meinem Aussehen, denn das Aussehen kann sich verändern. Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen, so stelle sie weise. Denn das Recht der Beantwortung liegt am Ende bei mir.
Diagnose Leben

Diagnose Leben

Die Knochen wollen nicht, der Geist sträubt sich und doch ist Bewegung in diesen rot getünchten Quadratmetern zu erkennen. Schwermütig schwanke ich zu diesem monotonen Schrillen hin, das die Verdammnis meiner Welten bedeutet, um es wieder für Stunden ins Koma zu schlagen.
Blutiges Licht bedeckt mein Gesicht und lässt mich resignierend aufatmen, denn die Stunden der Hoffnungslosigkeit haben erst begonnen, wo sie doch noch vor wenigen Stunden geendet hatten.
Es ist ein kurzer Augenblick der triefenden Erkenntnis, die sich sirupartig den Gedanken entgegen zieht.
Das Rot wird zur Seite geschlagen und eine Flut weißen Lichtes verätzt meine gebeutelten Lider.
Die Kälte ist den ersten Ausuferungen der Blühte gewichen.
Erfreulich.
Für Andere.
Nicht mich.

Durch die klare Wand, die bei rechtem Licht den Schatten einer Vogelscheuche zu werfen scheint, fliegen Miniversionen des Weltenzerstörers, den ich noch vor wenigen Augenblicken ins Koma schickte.
Gedankliche Schüsse der Verwünschungen scheinen das Ziel jedoch zu verfehlen, denn sie landen auf dem einen Anblick, der mich hoffen lässt.
Hoffen, dass die rote Dämmerung wieder über mich bricht und die Welten wieder ihren Herrn begrüßen können.
Diese eine Tanne, die ihre Arme so weit nach unten hängen lässt, dass sie den Maulwürfen die Zinken kitzeln könnte, ist das momentane, perfekte Ebenbild zu der Vogelscheuche und sie wirft noch immer den Duft des Schlafes von sich.
Doch die harte Realität schlägt mit der Geschwindigkeit eines D-Zuges ein und zerrt den sich windenden Geist zu der einen Sache, die nun unumgänglich die letzten Wölkchen der Welten ausradiert.
...

Die Tür geht auf und die letzten Schritte, die die rote Zuflucht von der Wärme des menschlichen Giftes trennt, werden mit einem "Tschüss" geschleift.

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Hörbuch

Über den Autor

Luzifer
Frage nicht nach meinem Namen,
denn er bestimmt nicht, wer ich bin.
Frage nicht nach meinem Alter,
denn es sagt nichts über meine Stärke aus.
Weder die geistige, noch die körperliche.
Frage nicht nach meinem Aussehen,
denn das Aussehen kann sich verändern.

Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen,
so stelle sie weise.
Denn das Recht der Beantwortung
liegt am Ende bei mir.

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Luzifer Re: interessant -
Zitat: (Original von rumpi am 05.09.2012 - 18:24 Uhr) zu lesen. habe ja nun aber die auflösung gelesen,sonst wäre es für mich zu hoch:-))

lg,karsten

Solange es interessant zu lesen war/ist und ein wenig zum Nachdenken anregt, was dahinter stecken könnte, hat der Text seinen Zweck erfüllt. =)

Schöne Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi interessant - zu lesen. habe ja nun aber die auflösung gelesen,sonst wäre es für mich zu hoch:-))

lg,karsten
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von Joesieg7 am 12.04.2010 - 17:55 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 12.04.2010 - 12:35 Uhr)
Zitat: (Original von Joesieg7 am 10.04.2010 - 20:11 Uhr) Ich glaub dieser Moment vor dem Tote geht etwas ruhiger ab. Manche wollen dabei alleine sein andere sind froh in dieser Stunde ihre Lieben um sich zu haben. Ich habe schon ein paar mal bei Sterbenden am Bett gesessen und stellte die Dankbarkeit fest, wie gesagt der eine wollte beim Sterben allein sein und der andere liess sich dabei die Hand halten. Was aber bei allen gleich war ,der Blick in die Vergangenheit.Ich finde es richtig toll,das du dieses schwere Thema aufgegriffen hast. Sei lieb gegrüßt Elke

Liebe Elke,
was du gesagt hast, stimmt und ich gebe dir recht. Und auch wenn ich kein Problem mit schwierigen Themen habe (wohl eher damit sie in Grenzen zu halten), so ist dieses Werk keinem solchen gewidmet. Liest es sich wirklich wie der Übergang zum Tod? Denn das würde ich wirklich toll finden und wäre auch mit dem Titel super kombiniert. ^^
WG
Luzifer


Hallo mein lieber Luzifer, der eine mag darin den Anfang also Geburt sehen, ich habe beim lesen an das Ende gedacht. Es ist nicht dieses plötzliche sterben, nein dieses langsame gehen eines menschen. Da wo er bis zu seiner Geburt wieder zurück schaut und alles noch ein mal erlebt und sich vieleicht dann auch noch die Frage stellt, ob all sein handeln und tun richtig war. Sei lieb gegrüßt Elkle

Na, wenn man allein den letzten Satz nimmt, so fragt sich das LyrIch tatsächlich, ob sein handelt und tun richtig war =)
Es freut mich aber trotztdem, dass es auf so einen Gedanken bringt. Multi-interpretationsfähiger Text ^^
Vor langer Zeit - Antworten
Joesieg7 Re: Re: -
Zitat: (Original von Luzifer am 12.04.2010 - 12:35 Uhr)
Zitat: (Original von Joesieg7 am 10.04.2010 - 20:11 Uhr) Ich glaub dieser Moment vor dem Tote geht etwas ruhiger ab. Manche wollen dabei alleine sein andere sind froh in dieser Stunde ihre Lieben um sich zu haben. Ich habe schon ein paar mal bei Sterbenden am Bett gesessen und stellte die Dankbarkeit fest, wie gesagt der eine wollte beim Sterben allein sein und der andere liess sich dabei die Hand halten. Was aber bei allen gleich war ,der Blick in die Vergangenheit.Ich finde es richtig toll,das du dieses schwere Thema aufgegriffen hast. Sei lieb gegrüßt Elke

Liebe Elke,
was du gesagt hast, stimmt und ich gebe dir recht. Und auch wenn ich kein Problem mit schwierigen Themen habe (wohl eher damit sie in Grenzen zu halten), so ist dieses Werk keinem solchen gewidmet. Liest es sich wirklich wie der Übergang zum Tod? Denn das würde ich wirklich toll finden und wäre auch mit dem Titel super kombiniert. ^^
WG
Luzifer


Hallo mein lieber Luzifer, der eine mag darin den Anfang also Geburt sehen, ich habe beim lesen an das Ende gedacht. Es ist nicht dieses plötzliche sterben, nein dieses langsame gehen eines menschen. Da wo er bis zu seiner Geburt wieder zurück schaut und alles noch ein mal erlebt und sich vieleicht dann auch noch die Frage stellt, ob all sein handeln und tun richtig war. Sei lieb gegrüßt Elkle
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Moinsen Luzi -
Zitat: (Original von Lordkotz am 12.04.2010 - 12:14 Uhr) ja wie ich bereits erwähnte recht opulente Bilderflut! Denke nicht das es um den Moment vor dem Tod geht sondern die Spanne zwischen Geburt und eben zwangsläufig dann dem Ende...Geboren um zu sterben...das was dazwischen ist ist eben auch nicht immer das was man sich so denkt

Lg
Olli

Moin Lord,
danke für den Feedback. Du warst sogar recht nah dran. Der Tag als Geburt und doch auch als Ende. Geboren um zu sterben trifft es recht gut. Und doch ist es weniger. Es ist nur die Geburt, aber eine halbe nur. Der Körper wacht, der Geist will nicht.
Danke dir sehr.
Liebe Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: -
Zitat: (Original von Joesieg7 am 10.04.2010 - 20:11 Uhr) Ich glaub dieser Moment vor dem Tote geht etwas ruhiger ab. Manche wollen dabei alleine sein andere sind froh in dieser Stunde ihre Lieben um sich zu haben. Ich habe schon ein paar mal bei Sterbenden am Bett gesessen und stellte die Dankbarkeit fest, wie gesagt der eine wollte beim Sterben allein sein und der andere liess sich dabei die Hand halten. Was aber bei allen gleich war ,der Blick in die Vergangenheit.Ich finde es richtig toll,das du dieses schwere Thema aufgegriffen hast. Sei lieb gegrüßt Elke

Liebe Elke,
was du gesagt hast, stimmt und ich gebe dir recht. Und auch wenn ich kein Problem mit schwierigen Themen habe (wohl eher damit sie in Grenzen zu halten), so ist dieses Werk keinem solchen gewidmet. Liest es sich wirklich wie der Übergang zum Tod? Denn das würde ich wirklich toll finden und wäre auch mit dem Titel super kombiniert. ^^
WG
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: -
Zitat: (Original von Sofie am 09.04.2010 - 15:45 Uhr) Luzi erkläre mir deine Worte, denn ich bin ratlos :(

Du bist ratlos und trotztdem bewertest du so gut? Interessant =)
Die Erklärung habe ich bei PhanThomas schon eingeläutet ^^
Werte Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Könnte glatt einer... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 08.04.2010 - 22:49 Uhr) ... von Ollis Texten sein, was die volle Dröhnung an Bildern angeht. Hmm, ich wollte eine Interpretation wagen, aber ich glaube, dieses Mal sehe ich eher einen Trip vor mir. So gar nichts Greifbares. Vielleicht auch so gewollt? Diagnose Leben. Hmm. Der Moment vor dem Tod? Bin mal auf Erklärung gespannt!

Liebe Grüße
Thomas

Nachdem der Lord nun auch seinen Beitrag geleistet hat, kann ich ja "auflösen".
Es ist nichts anderes als der tägliche Kampf des Erwachens. Vielleicht müsste man wissen, dass ich mit roten Vorhängen schlafe (sehr beruhigendes Licht übrigens, das Rot), aber im Großen und Ganzen ist es der Ablauf des Morgens.
Ist es mit den Infos nun deutlich? =)
Liebe Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Joesieg7 Ich glaub dieser Moment vor dem Tote geht etwas ruhiger ab. Manche wollen dabei alleine sein andere sind froh in dieser Stunde ihre Lieben um sich zu haben. Ich habe schon ein paar mal bei Sterbenden am Bett gesessen und stellte die Dankbarkeit fest, wie gesagt der eine wollte beim Sterben allein sein und der andere liess sich dabei die Hand halten. Was aber bei allen gleich war ,der Blick in die Vergangenheit.Ich finde es richtig toll,das du dieses schwere Thema aufgegriffen hast. Sei lieb gegrüßt Elke
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