Ich hätte nie gedacht, dass ich es jemals zu schätzen weiß, was Freundschaft für eine Bedeutung hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich so lerne zu lieben wie jetzt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so verändern könnte. [Die Kapitel werde ich nach und nach hochladen.]
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---- 3 Monate zuvor ---
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«Chelsea, aufwachen.», dröhnte es in meinen Ohren.
Ich drehte mich auf die andere Seite und atmete laut aus. Plötzlich spürte ich eine kalte Hand an meinem Arm.
« Schätzchen, dein Frühstück ist fertig. »
Ich zuckte zusammen und riss die Augen auf.
« Ah!», sprudelte es aus mir heraus.
« Was ist denn los?», hörte ich meine Mum fragen. Ich sah sie unglaubwürdig an.
«Seit wann weckst du mich?», mein Ton war sehr aufgewühlt.
«Ich habe mir gedacht, es würde dir mal gut tun nicht von deinem nervigen Wecker geweckt zu werden.», versuchte sie mir schonend beizubringen.
«Nein! Mach‘ das nie wieder. Niemals!», ich sprang auf und eilte ins Bad. Wie sehr ich es verfluchte, mit meiner Mum ein Gespräch zuführen. Warum versteht sie denn nicht, dass ich ihr aus dem Weg gehe?
Ich klatschte mir Wasser ins Gesicht und trocknete es danach.
«Freitag, es ist Freitag!»
Ich sah grinsend in den Spiegel, was sich aber schleunigst wieder änderte.
«Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!»
Hektisch holte ich ein Wattepad aus einer Dose. Ich drückte etwas Reinigungscreme aus einer Tube und rieb sie auf mein Kinn.
So einen schrecklichen Pickel hatte ich seit Monaten nicht mehr gesehen.
Mir kamen fast die Tränen. Da findet die Party des Jahres statt und ich bekomme einen miesen Pickel.
Ich rührte mir eine Gesichtsmaske an. Mit Aloe Vera Extrakten.
Ich tupfte sie mir auf mein Kinn und setzte mich mit samt Nagelfeile und Nagellack auf die Kante der Badewanne.
Ich feilte meine Nägel und lackierte sie mir mit rotem Nagellack. Nachdem ich mir die Maske abgespült hatte, sprang ich unter die Dusche.
Das warme Wasser klatsche auf meine Schulter. Ich konnte mich nach dem Schock mit meiner Mum richtig entspannen.
Nachdem ich mich angezogen, Haare geföhnt und geschminkt hatte holte ich meine Schultasche aus meinem Zimmer. Ich hatte keinen Hunger. Also ging ich stumm am Wohnzimmer vorbei, wo meine Mum saß.
«Chelsea du hast dein Frühstück vergessen, Miss Johnson hat es dir so schön zubereitet.», sagte sie in einem hochnäsigem Ton.
«Kein Hunger!», brummelte ich und knallte die Haustür hinter mir zu.
Der frische Wind pustete mir leicht durchs Gesicht. Ich schloss die Augen, da mich die Sonne blendete.
Als ich die vielen Stufen unseres Hauses runter gegangen bin, blieb ich mit einem charmanten Lächeln stehen.
Da stand er… der heißeste Typ der Schule. Und er holt mich ab!
Ich weiß nicht, ob man das zwischen uns Liebe nennen kann.
Wenigstens haben wir Spaß zusammen. Ich ging rasch auf ihm zu und presste meine Lippen auf seine.
Er fuhr mir mit seiner Hand durch mein Haar und ich merkte die bösartigen Blicke meiner Mutter in meinem Rücken.
Aber ganz ehrlich: Es war mir total egal.
Ich lebe mein Leben, so wie ich will!
Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten stieg ich in sein Auto.
Er fuhr los. Übrigens, sein Name ist Alex.
«Kommst du heute Abend?», fragte er gelangweilt und legte seine rechte Hand auf meinem Oberschenkel.
«Natürlich! Wie könnte ich das verpassen?», zischte ich.
«Gut…», er hielt an einer roten Ampel und warf einen Blick auf mich.
«Du siehst toll aus. Neues Outfit?», er drückte wieder auf das Gaspedal.
Ich lächelte.
«Ja…Ich war gestern mit Julie Shoppen.»
«Kommst du nach der Schule mit zu mir?», fragte er und fuhr auf den Schulparkplatz.
Da kam mir plötzlich der 50ste … oder 40ste Geburtstag meines Vaters in den Sinn.
Ich hatte es eigentlich versprochen zukommen, aber was soll’s?!
«Ja, gerne. Ich freue mich schon.», ich grinste und streichelte sanft seinen Arm.
Und dann ist es auch schon passiert…
Hunderte von Blicken trafen uns. Ich liebte es im Mittelpunkt zustehen.
Ich lächelte und lehnte mich zu Alex rüber. Ich fing an seinen Hals zu küssen.
Als er einen Parkplatz gefunden hatte nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich leidenschaftlich.
Ich war das glücklichste Mädchen der Welt. Nach einiger Zeit löste ich mich von ihm.
«Wir sollten gehen.», sagte ich zaghaft.
Er lächelte mich an und sprang aus seinem Wagen. Nachdem er mir die Tür aufgehalten hatte und ich ausgestiegen war, schlang er sofort seinen Arm um meine Hüfte.
Bei ihm fühlte ich mich so geborgen.