Diese Geschichte dreht sich um die 19-jährige Abigail, deren Tochter und die Familie Tamino, die unsterblich ist. Abigail ist es vorher gesagt, das sie auch eine Unsterbliche werden soll, doch glaubt Abigail nicht an solche Dinge. Auch ihr Freund, Mario, spielt eine gewisse Rolle, denn er ist der Vater von der kleinen Charlotte, doch er verändert sich immer mehr und wird zu einem Albtraum, Abbie fasst einen Entschluss, der ihr und das Leben ihrer Tochter für immer beeinflussen wird.
Vorwort:
Mein Leben war wie ein Kartenhaus zusammen gefallen. Ich hatte wirklich geglaubt, das er mich liebte. Ich glaubte, das er meine große Liebe war. Doch von einer auf die andere Minute war dieser Glaube zusammen gestürzt. Er liebte mich nicht, nein. Das tat er nicht. Er sah mich als sein Eigentum an. Aber das wollte ich nicht sein. Niemals wollte ich jemanden gehören. ZU jemanden gehören das ja, aber niemals wollte ich das Eigentum von jemanden sein. Und ganz besonders nicht das Eigentum von IHM.
----
Ich musste aufstehen. Ich musste ihm zeigen, das ich nicht schwach war. Ganz im Gegenteil, ich musste ihm endlich zeigen, das er keine Macht über mich hatte. Von dem Schlag noch immer benommen stand ich auf und stellte mich ihm entgegen. Doch das ließ ihn nur drei Sekunden zögern und seine Hand flog wieder zur Faust geballt durch die Luft, genau auf mein Gesicht zu. Seine Faust traf meine Schläfe, meine Beine gaben nach und ich schlug wieder auf dem Boden auf. Er war stark. Stärker als ich. Wie konnte ich nur glauben, das ich stärker als er war? Wie konnte ich glauben, das ich mich von ihm lösen konnte? Wie konnte ich glauben, das er mich in Ruhe lassen würde, wenn ich Mut bewies? Ich spürte wie Blut langsam an meinem Gesicht herab lief und auf mein Shirt tropfte. Wie konnte ich nur jemals auf so einen Typen herein fallen? Wie konnte ich? Doch das Leben konnte sich ändern, das würde ich bald erfahren.
Drei Monate vorher.
Berlin. Neukölln. 12.885 Einwohner. Ich saß auf dem Rasen des Körnerparks in Berlin. Es war Sommer, die Sonne schien und es war nicht sehr viel los, denn die meisten Leute befanden sich wohl im Urlaub. Eine junge Frau, ungefair in meinem Alter saß in dem Parkcafe, indem ich als Aushilfe jobbte, und sah ihrem Sohn dabei zu, wie er am Wasserbecken spielte. Der leichte Wind strich mir durch meine schwarzen Haare und ließ mir meine kurzen Strähnen ins Gesicht fallen. Nachdenklich saß ich da und schaute einem Wasserspiel zu. Charlotte, die meine grünen Augen und Marios braune, mit einem Rotstich versehenen Haare geerbt hatte, saß neben mir, in ihrem pinken Sommerkleidchen, auf dem Rasen und schaute sich ebenfalls das Wasserspiel an. Im Gegensatz zu mir hatte Charlotte neue Klamotte, ich hatte noch immer dieselben Klamotten, die ich mit Sechzehn hatte, das war jetzt knapp zwei Jahre und ein paar Monate her, das Geld reichte einfach nicht. Mein Freund und Vater von Charlotte, unserer Tochter, Mario, hatte sich in den letzten Wochen sehr verändert... Gestern die Szene die er mir gemacht hatte, weil ich ihm sagte, das ich nicht seine Bedienung war, war unglaublich.
Ich war gerade dabei die Küche sauber zu machen, bevor ich Charlotte ins Bett bringen wollte, als er mich rief. „Aaaaaabbiie, bring mir mal das Bier aus dem Kühlschrank.“ Innerlich verdrehte ich die Augen, er war das typische Beispiel eines Mannes der mit seinem Leben im Moment nicht klar kam. Er war Arbeitslos, seitdem er die Schule nach der neunten Klasse abgebrochen hatte. „Hol es dir selbst“, sagte ich zurück und wusch weiter das Geschirr ab. Er trank für meinen Geschmack sowieso viel zu viel Alkohol. Was seit ein paar Wochen immer mehr wurde, es blieb nicht nur bei einem Bier, nein, es wurden sechs bis zehn Flaschen, manchmal kam er auch stockbesoffen nach Hause. Kein Wunder das unser Geld von vorne bis hinten nicht reichte. Wir hatten es zwar aufgeteilt, wer was bezahlte, doch reichte das Geld meistens nur bis Mitte des Monats. „Man, jetzt bring mir das verdammte Bier, ich habe keine Lust aufzustehen.“ „Bin ich deine Bedienung oder was?“, langsam wurde ich ärgerlich, ich war hier nicht seine Sklavin. Er konnte sich ruhig selbst bewegen. „Abbie, jetzt mach mir keine Szene und bring mir mein Bier“, rief er und die Wut in seiner Stimme war kaum zu überhören. Ich seufzte. Natürlich gab ich ihm nach.
„Ich bringe es dir gleich“, rief ich ins Wohnzimmer. „Ich will es jetzt trinken, also beweg deinen süßen Arsch hierher.“ Davon ließ ich mich nicht beirren, ich wusch noch in ruhe die drei Teller und trocknete die dann noch ab. Dann erst holte ich das Bier aus dem Kühlschrank und brachte ihm das ins Wohnzimmer, wo Mario sich auf unserem Zweisitzsofa lang gemacht hatte. „Na endlich, wurd auch Zeit“, maulte er und streckte nur seine Hand nach der Flasche aus, anstatt sich zu erheben, um mir etwas entgegen zukommen. Ein „Danke“ bekam ich natürlich nicht. Das war eindeutig zu viel verlangt. Marios braune Augen waren auf dem Fernseher gerichtet wo ein Fußballspiel lief. Unsere Wohnung war klein, sie bestand aus drei kleinen Wohnräumen, Miniküche und einem kleinen Badezimmer. Was anderes konnten wir uns nicht leisten. Doch für meine Tochter und mich reichte mein Geld, was ich vom Staat bekam und was ich als Aushilfe beim Kellern verdiente. Im Moment arbeitete ich jeden Nachmittag, da Sommerferien waren und die meisten meiner Kollegen in den Urlaub geflogen waren. Ein Glück für uns. So verdiente ich mehr Geld. Für Charlotte drehte ich jeden Cent dreimal um. Ich ging aus dem kleinen Wohnzimmer in das Zimmer meiner Tochter und machte sie Bettfertig. Sie war zwei und würde im Dezember schon drei werden. Nachdem sie schlief ging ich ins Bad um zu duschen. Ich hatte die Realschule erfolgreich beendet, wenn Charlotte endlich einen Kindergartenplatz bekam, wollte ich mir eine Lehrstelle suchen. Was gar nicht so einfach war. Doch ich würde das irgendwie schaffen, ich wollte schließlich eine gute Zukunft für meine Tochter.
Ein paar weiße Wolken hatten sich am Himmel gebildet und zogen vorüber. Charlotte beobachtete eine Biene, die auf einer Kleeblüte saß. Auf dem Weg befand sich eine kleine Familie. Ein Elternpaar mit einem ungefair fünfjährigen Jungen und einer etwas älteren Frau. Der Junge rief „Oma. Oma guck mal“, und zeigte auf den Springbrunnen aus dem die Wasserspiele kamen. „Oma“, echote Charlotte. Ich lächelte, noch ein neues Wort was sie gelernt hatte. Ich hatte die Wörter „Oma“ und „Opa“ nie in ihrer Gegenwart gebraucht, deswegen kannte Charlotte sie nicht. Das erste Wort was sie gesprochen hatte, war tatsächlich „Mama“, gewesen, was mich total stolz gemacht hatte. Normalerweise sprachen Kinder meistens das Wort „Papa“ zuerst aus, aber bei meiner Tochter war es anders. „Wo ist Oma?“, fragte sie auf ihre kindliche, süße Art und Weise.
Ich senke traurig den Blick. Meine Mutter hatte mich rausgeschmissen nachdem ich ihr erzählt hatte, das ich Schwanger war. Mein Vater wusste davon nichts, ihm hatte sie wohl erzählt, das ich abgehauen sei. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann und daher viel unterwegs, wenn er nicht unterwegs war, war er zuhause bei meiner Mutter und ich hatte keine Chance ihm zu erzählen was geschehen war. Natürlich hatte ich es versucht. Ich hatte ihm Briefe geschrieben, doch die kamen immer wieder zurück, wenn ich sie ohne Absender verschickte, kam trotzdem keine Antwort, ich nahm an, das sie meine Mutter versteckte oder so etwas. Dadurch hatte Charlotte nie ihre Oma und Opa kennen gelernt. Marios Mutter lebte seit einem Jahr nicht mehr, sie war an Krebs verstorben. Seinen Vater hatte er, soweit ich wusste, nie kennen gelernt.
„Schatz, Oma ... Oma wohnt in einer anderen Stadt, deswegen können wir sie nicht sehen“, log ich. Ich konnte nicht gut Lügen, das war schon immer so. Aber meine kleine Tochter merkte es ja noch nicht. Wenn sie älter war, würde ich es ihr erzählen. Damit sie es verstand. „Wollen wir noch auf den Spielplatz gehen?“, fragte ich sie. „Jaaaaaa“, sie lachte und sprang auf. Fröhlich, wie immer, sprang sie über den Rasen und wartete ungeduldig, bis ich mich erhoben hatte und mit ihr zusammen auf den Spielplatz ging, der nur einen Katzensprung von unserem Block war. Charlotte zog ungeduldig an meiner Hand, ich ging ihr offensichtlich zu langsam. „Na na, Schatz, wir haben noch genügend Zeit“, sagte ich und lächelte.
Wir überquerten die Schierkerstraße, in der wir wohnten und gingen zum Spielplatz. Charlotte ließ meine Hand los und rannte die letzten Meter zur Schaukel. „Mami, ich möchte schaukeln“, sagte sie und setzte sich auf eine der Schaukeln. „Soll ich dir anschwung geben?“, fragte ich. Sie nickte und ich nahm die Schaukel an den Seiten in die Hände und ging wenige Schritte zurück und ließ sie los. Charlotte quiekte vergnügt. „Frau Livius?“, fragte mich jemand, zudem ich mit dem Rücken stand. Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht unserer Nachbarin, Frau Specht. „Guten Tag Frau Specht“, grüßte ich sie und lächelte. „Es tut mir leid, aber ich kann morgen nicht auf die kleine Charlotte aufpassen“, sagte sie mit bedauern. „Oh“, mehr konnte ich nicht sagen. Ich hatte fest damit gerechnet, Frau Specht passte immer auf Charlotte auf, wenn ich arbeiten war. Mario hatte dazu keine Lust. Obwohl es auch seine Tochter war. Als ich das erst mal Arbeiten war, hatte er gesagt, er passe auf sie auf. Nichts war, ich kam wieder nach Hause, er war verschwunden und Charlotte saß alleine in der Wohnung und spielte. Seitdem passte Frau Specht auf sie auf. „Es tut mir wirklich leid, aber ich habe einen ganz wichtigen Arzttermin, der lässt sich nicht verschieben“, sagte sie. „Frau Specht, das macht nichts, gehen Sie ruhig zu Ihrem Arzttermin.“
„Das nächste Mal bin ich wieder da und passe auf sie auf.“ Frau Specht war eine etwas ältere Frau. Sie war wegen eines Arbeitunfalls Frührentnerin und konnte so ihren Beruf nicht mehr ausüben. Ihre langen blonden Haare hatte sie immer zu einem schweren Knoten zusammen gebunden und ihre blauen Augen saßen hinter einer runden Brille. Bis zum Abend blieben Charlotte und ich auf dem Spielplatz, dann gingen wir nach Hause. Mario wartete bestimmt schon auf uns. Besser gesagt, darauf dass endlich das Essen fertig wurde. Vor einigen Wochen wäre er noch mit nach draußen gekommen. Aber jetzt war er das komplette Gegenteil von dem alten Mario, in den ich mich verliebt hatte. Und der neue Mario tat weder etwas für mich, noch etwas für Charlotte, er tat den ganzen Tag eigentlich gar nichts. Er lag faul auf dem Sofa, schaute Fernsehen, war mit Kumpels unterwegs und betrank sich oder er trank zuhause. Auch vor Charlotte. Dafür hatte ich ihm schon einmal eine Ohrfeige verpasst. Mario war so verdutzt gewesen, das es einige Minuten dauerte, ehe er begriff, das ich ihm welche gescheuert hatte. Aber das ging gar nicht, vor einem Kind Alkohol zu trinken, genauso wenig wie zu Rauchen.
Ich schloss die Haustür auf, meine kleine Tochter und ich betraten den Hausflur und gingen eine Treppe nach oben. Auf der ersten Etage angekommen schloss ich die zweite Haustür auf, die zu unserer Wohnung führte. Charlotte drängelte sich an mir vorbei und blieb abrupt stehen. „Mama.“ Mehr sagte sie nicht, ihr Blick war auf die offene Wohnzimmertür gerichtet, aus der ein gewaltiger Qualm kam. Ich konnte Mario und zwei weitere Personen lachen hören. „Geh bitte in dein Zimmer, Kleines“, sagte ich zu Charlotte und stürmte ins Wohnzimmer. Das Bild was sich mir bot, ließ die Wut in mir aufkochen. Noch nie war ich so wütend gewesen. „MARIO THIELMANN! WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?“, keifte ich los. Mario saß mit zwei weiteren Kumpels die ich nicht mal kannte auf dem Sofa, vor ihnen war eine Shisha auf dem kleinen Wohnzimmertisch aufgebaut. „Man, Abbie, mach keine Szene und hau ab“, schnauzte Mario. „MACH DAS DING AUS. DENKST DU EIGENTLICH MAL NACH?“, brüllte ich. „WORÜBER?“, jetzt wurde auch er laut. Seine beiden Kumpels lachten laut los.
„Mario, wir haben eine kleine Tochter“, sagte ich jetzt leiser, doch war ich immer noch aufgebracht. „DU hast eine Tochter, Abbie“, er stimmte in das Lachen seiner Freunde ein. Diese fünf Wörter verletzten mich zutiefst. So sah er das also, es war mein Kind, ich trug alle Verantwortung alleine. Er hatte damit nichts zu tun. Ich ging zur Balkontür und öffnete sie weit. Dann verließ ich das Zimmer, schloss die Tür hinter mir und atmete tief durch. Charlotte kam auf mich zu gerannt und lächelte mich an. „Essen?“, fragte sie. „Ja, Mama macht jetzt essen, geh noch etwas spielen“, antwortete ich ihr und ging in die Küche um etwas zu Essen zu zaubern.
Nudeln und Tomatensoße war das Ergebnis. Morgen müsste ich erst einmal wieder einkaufen gehen. Nach der Arbeit. Nur was sollte ich in dem Zeitraum mit Charlotte machen? Ich konnte sie nicht hier bei Mario lassen. Er konnte noch nicht einmal mit sich selber umgehen, wie sollte er da noch auf ein kleines Kind aufpassen? Charlotte, die überall Tomatensoße im Gesicht verschmiert hatte, schaute mich traurig an. Ich hatte schon seit mehreren Tagen keinen wirklichen Appetit. Das blieb natürlich nicht lange unbemerkt, meine Tochter war sehr aufmerksam, was so etwas anging. In dem Moment, hörte ich wie die Wohnzimmertür aufging und Mario mit seinen zwei Kumpels heraus kam. Sie lachten laut, es war bald kein Lachen mehr, sondern ein Brüllen. Die Haustür wurde geöffnet und wieder zugezogen, dann war es still. „Mama, wo ist Papa?“, fragte mich meine kleine Tochter. „Ich weiß es nicht. Komm iss weiter Schatz, wir wollen schließlich noch Baden, oder?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ist warm draußen.“ Ja, da hatte sie recht, es war wirklich warm draußen. „Wir können ja kaltes Wasser nehmen“, schlug ich vor. Sie nickte und fing an zu strahlen. Dann piekste sie ihre restlichen Nudeln auf.
Nachdem Charlotte gebadet, ihren Schlafanzug an und ihre Zähne geputzt hatte, legte sie sich in ihr Bett und schmiss ihre Decke aus dem Bett. Ich hob sie nicht wieder auf, ich konnte sie verstehen. Ich würde später auch ohne Decke schlafen. „Soll ich dir eine Geschichte vorlesen oder möchtest du eine Kassette hören?“, fragte ich sie. „Kassette“, antwortete sie und schaute mich mit ihren, meinen grünen Augen an. „Okay, welche möchtest du denn hören? Benjamin Blümchen, Winnie Puh oder Märchenwelt?“ „Benjamin Blümchen.“ „Welche?“, fragte ich wieder. „Die hier“, Charlotte zeigte auf eine Kassette. „Benjamin Blümchen als Gärtner“, las ich vor und sie strahlte. Ich schaltete ihren Kassettenrekorder ein und die Geschichte begann mit dem üblichen Titellied. Schon nach fünf Minuten des zu Hörens war Charlotte eingeschlafen und schnarchte leise. Trotzdem ließ ich die Kassette durchlaufen, falls sie wieder aufwachte. Dann schlich ich mich aus dem Zimmer und schloss leise die Tür.
Was sollte ich jetzt tun? Abwaschen? Nein, dazu hatte ich jetzt keine Lust. Ich ging ins Wohnzimmer, was inzwischen wieder rauchfrei war, und von da aus auf den Balkon. Gedanken versunken stützte ich mich mit den Ellenboden auf der Steinmauer ab und legte meinen Kopf in meine Hand. Was führte ich eigentlich für ein Leben? Was führte meine kleine Tochter für ein Leben? Ihr Vater sah sie nicht als Tochter an. Er zog lieber um die Häuser, bekiffte oder betrank sich, als sich um unsere Tochter zu kümmern, während ich arbeiten war. Warum hatte er sich so verändert? Wir lebten doch schon seit einigen Monaten, bald Jahren in dieser Situation. Ich wusste das er jeden Abend mit einer anderen zugange war, mich mit fremdem Mädchen betrog. Doch hoffte ich noch immer, das er wieder zu mir zurückkam. Immerhin hatten wir eine Tochter zusammen. Allerdings war diese Hoffnung vor einigen Stunden geplatzt. Was hielt mich hier noch? Ach ja. Ich liebte ihn und ich konnte mir alleine keine Wohnung leisten. Aber das war doch nicht der einzige Grund. Im Notfall gab es doch diese Mutter – Kinder Häuser, oder? Wenn Mario sich nicht bald änderte, würde ich ihn verlassen. Bald. Doch würde Charlotte es verkraften? Sie würde dann ohne Vater aufwachsen. Ach was dachte ich denn da, Charlotte war ohne diesen neuen Mario viel besser dran. So einen Vater brauchte sie nicht. Meine Tränen liefen. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg über meine Wangen.
Zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Doch ich machte weiter. Nein, ich musste weiter machen. Ich würde nicht aufgeben, niemals im Leben würde ich aufgeben. Schon alleine wegen Charlotte. Das waren meine üblichen Gedanken, wenn ich am nächsten Morgen aufwachte. Doch es war noch nicht Morgen. Draußen war es noch dunkel. Zumindest schien die Sonne nicht. Die Schlafzimmertür wurde geöffnet und jemand kam trampelt und schwankend ins Zimmer. Mario. Wer auch sonst um diese Uhrzeit, außerdem hatte sonst niemand einen Schlüssel zu unserer Wohnung. Er ließ sich auf seine Hälfte des Bettes fallen und begann sofort zu schnarchen. Mario stank wie ein Aschenbecher, hatte er etwa auch noch geraucht? Nichts wie raus, in diesem Zustand mochte ich nicht mit ihm in einem Bett schlafen, auch so, egal ob er betrunken war oder nicht, wollte ich im Moment nicht mit ihm in einem Bett schlafen. Ich stand auf und ging aus dem Zimmer, im Wohnzimmer rollte ich mich auf dem Sofa zusammen und war wenige Augenblicke auch wieder eingeschlafen.
Am nächsten Morgen weckte mich meine kleine Tochter. Sie berührte mich sachte am Arm. „Mama, ich hab Hunger“, nuschelte sie, als sie sah, das ich langsam wach wurde. Wenn sie wollte, konnte sie schon klar und deutlich sprechen, wie gesagt, wenn sie wollte. Klar hatte sie noch große Schwierigkeiten, was die Grammatik und Satzstellung anging, aber welches Kind hatte das nicht in dem Alter? „Ich mache dir gleich etwas zu essen“, sagte ich und setzte mich auf. Die Balkontür stand offen, hatte ich sie vergessen gestern Abend zuzumachen? Nicht das es schlimm gewesen wäre, hier in dieser Wohnung war sowieso nichts zu holen. Wir besaßen nichts Wertvolles. Das einzige was Wertvoll war, war meine kleine Tochter, die mich gerade mit ungeduldigen Augen ansah. Außerdem kam man nicht so schnell auf den Balkon, man müsste entweder sehr sportlich sein oder eine Leiter mit sich herum tragen, da wir im ersten Stock wohnten. „Mama, komm“, sagte sie nur und streckte mir ihre Hand entgegen. „Ja, ich komme schon.“ Mit diesen Worten erhob ich mich vom Sofa und wir gingen zusammen in die kleine Küche.
„Was möchtest du denn essen, Charlotte. Cornflakes oder Toastbrot?“. Sie überlegte kurz und zeigte dann auf die Cornflakes. „Okay. Dann brauchen wir noch Milch, einen Löffel und eine Schüssel“, sagte ich. „Hilfst du mir beim Suchen?“ Meine kleine Tochter nickte. Sie kannte das Spiel schon. Das machten wir jeden Morgen. Ich nannte ihr die Sachen, die wir brauchten und dann suchten wir sie zusammen. Es war eine Art Morgenritual. Und Kinder brauchten so etwas bekanntlich. Nachdem wir alle Dinge gefunden hatten und meine Tochter glücklich ihre Cornflakes aß, wand ich mich der Spüle zu und spülte schon einmal die Sachen ab, die ich gestern Abend liegen gelassen hatte. „Fertig Mama“,teilte mir Charlotte mit. „Möchtest du noch etwas essen, Liebling?“ „Nein.“ „Dann bring mir doch die Schüssel, dann kann ich sie auch gleich noch abwaschen“, bat ich und meine Tochter brachte mir die Schüssel. Danach verschwand sie aus der Küche, vermutlich in ihr Zimmer um dort ein bisschen zu spielen.
Während ich die Schüssel abwusch schweiften meine Gedanken ab. Was sollte ich nur heute mit Charlotte machen? Hier lassen konnte ich sie nicht. Frau Specht war verhindert. Und die anderen Nachbarn waren genauso unfähig wie Mario, auf ein kleines Kind auf zu passen. Ich sah nur eine Möglichkeit, ich musste Charlotte mit zur Arbeit nehmen. Es ging einfach nicht anders. Im Café gab es eine kleine Ecke die extra für Kinder angefertigt wurde. Dort konnten sie spielen, während sich ihre Eltern nett Unterhielten, oder ähnliches. Nachher würde ich mit ihr zusammen einen kleinen Rucksack mit Spielsachen packen. Mein Blick fiel auf die Uhr. Es war erst kurz nach halb neun. Ich hatte also noch sieben Stunden Zeit ehe ich zur Arbeit musste. In der Zeit musste ich bloß drei wichtige Dinge erledigen. Einkaufszettel schreiben, einkaufen gehen und den Haushalt machen...
Der Haushalt war relativ schnell gemacht. Daher ich mir jeden Tag die Zeit nahm und sie auch hatte, war nie viel zu erledigen. Küche sauber machen, die gesamte Wohnung saugen, auch im Schlafzimmer, auch wenn Mario noch schlief. Es war mir egal. Wenn er meinte, er musste sich bis tief in die Nacht in irgendwelchen Kneipen mit seinen Kumpels und mit fremden Weibern vergnügen und herumtreiben, dann musste er auch damit klar kommen, das ich nicht ewig darauf warten würde, das er wach wurde. Schließlich musste ich auch noch mit ihm sprechen, das es so nicht mehr ging. Entweder er änderte sich wieder, oder ich würde ihn verlassen. Dann konnte er alleine zusehen, wie er klar kam. Ich würde ihm bis heute Abend Bedenkzeit geben, wenn ich mit Charlotte von der Arbeit kam, sollte er mir seine Entscheidung mitteilen und Notfalls würde ich noch heute Abend die Koffer packen.
„Mama, komm spielen“, sagte Charlotte, als ich gerade den Staubsauger hinter die Küchentür stellte. „Charlotte, du musst noch Zähne putzen, dann können wir Spielen“, antwortete ich. „Ja. Komm.“ Sie nahm meine Hand und wir gingen ins Badezimmer. Dort holte ich ihren Hocker hervor, den sie brauchte um ans Waschbecken zu gelangen. Charlotte füllte ihren Zahnputzbecher mit Wasser. „Machst du mir bitte drauf?“, fragte sie und hielt mir ihre kleine Zahnbürste und die Zahnpasta entgegen. „Natürlich Schatz.“ Ich machte ihr die Zahnpasta auf die Zahnbürste und gab es ihr zurück. Meine kleine Tochter war von Geburt an, ein leichtes Kind gewesen, sie hat Nachts nie viel geschrien und wenn dann nur zweimal in der Nacht. In allem was sie lernte was sie gleich sehr sicher, auch wenn es meistens nicht immer gut ausging, wie mit dem Treppen hinunter gehen...
Nach dem Zähne putzen gingen wir in ihr Zimmer und spielten eine Weile mit ihren Spielsachen. „Charlotte, wollen wir gleich Einkaufen gehen?“, fragte ich sie. Das mussten wir unbedingt noch vor dem Mittagessen machen, denn ich konnte nicht schon wieder Nudeln mit Tomatensoße auf den Tisch stellen. Sie fing an zu strahlen und kam auf mich zu gerannt. „Sofort?“, fragte sie mit ihrer kindlichen Stimme. In dem Moment hörte ich die Schlafzimmertür aufgehen. Mario war also wach. „Nein, nicht sofort. Aber gleich. Ich muss noch schnell etwas mit Papa besprechen“, damit ließ ich sie allein in ihrem Zimmer zurück und ging ins Wohnzimmer um mich dort schon mal psychisch auf dieses Gespräch vorzubereiten. Es würde mir nicht leicht fallen Mario diesen Kompromiss zu geben, doch musste es sein, damit es mir gut ging.
Es dauerte bestimmt unendlich viele Minuten, als Mario endlich, nur in Boxershorts bekleidet, das Badezimmer verließ. „Schatz, ich muss mit dir reden“, sprach ich ihn gleich an. Er sah mir kurz in die Augen und setzte sich dann neben mich auf das Sofa. „Was gibt’s Süße?“ Verwundert über seine Reaktion blieb ich einige Sekunden still. „Mario, so wie es jetzt ist, kann es nicht weiter gehen... Ich werde dir zwei Möglichkeiten und bis heute Abend Bedenkzeit geben. Die eine währe, du wirst wieder so wie früher, oder die zweite, du bleibst so wie in den letzten Wochen, doch dann ohne mich und Charlotte, dann werden wir dich verlassen.“ Während ich sprach, schaute ich ihn an. Von ihm kam einige Zeit keine Antwort und ich befürchtete schon, das gleich wieder der große Streit ausbrechen würde, doch als er mir seine Antwort gab, war ich wirklich erleichtert. „Ich brauche nicht solange Zeit um mir bewusst zu sein, was ich will. Das was ich will bist du. Und unsere Tochter.“ Über diese Worte war ich so überrascht, das mir der Mund aufklappte. Ehrlich gesagt, hatte ich damit gerechnet, das er mir das komplette Gegenteil, wie gestern Abend an den Kopf knallen würde.
Charlotte kam ins Zimmer gerannt und kletterte auf meinen Schoß. „Mama, gehen wir einkaufen?“, nuschelte sie. „Ja, wir gehen jetzt einkaufen. Möchte Papa vielleicht mitkommen?“, fragend schaute ich Mario an. Doch er schüttelte den Kopf. „Wenn ihr nichts dagegen habt, geh ich noch ne Runde pennen.“ Irgendwie war es so was von klar, das er jetzt nicht mitkommen würde. „Okay, dann mach das. Dann gehen wir eben alleine Einkaufen“, sagte ich und stand mit Charlotte auf den Armen auf. „Viel Spaß“, wünschte uns Mario, der auch aufgestanden war und sich auf dem Weg ins Schlafzimmer machte. „Danke.“ Nachdem Charlotte und ich fertig angezogen waren, verließen wir mit einem Korb und meiner Handtasche unsere Wohnung und das Haus. Am ende der Straße befand sich ein großer Supermarkt mit vielen Geschäften, dort konnte man alles finden, was man brauchte. Von Lebensmitteln bis Hammer und Nägel.
„Mama ist Papa krank?“, fragte Charlotte, als wir fast bei dem Supermarkt angekommen waren. „Nein, er ist nur Müde. Er hat nicht viel geschlafen“, antwortete ich. Sie lächelte mich an. „Was möchtest du denn heute Essen?“ „Nudeln?“, sie schaute mich unschuldig an. Jetzt musste ich lächeln. „Die hatten wir doch gestern erst.“ „Aber lecker“, sagte sie. Also würde es heute wieder etwas mit Nudeln geben. Nur nicht mit Tomatensoße. Im Supermark angekommen, holte ich den Einkaufszettel hervor. „Schatz, möchtest du mir helfen, die Sachen zu finden?“, fragte ich meine kleine Tochter, die einen kleinen Kindereinkaufswagen vor sich her schob, während ich einen Normalen vor mir hatte. „Jaaa“, sie fing an zu strahlen, das machte sie gerne, egal wo, aber sobald es etwas zu helfen gab, war sie Feuer und Flamme. „Okay, dann suchen wir mal die Nudeln“, sagte ich und zusammen begaben wir uns auf die Suche. Irgendwann hatten wir alles zusammen, was auf meinem Zettel stand und wir gingen Richtung Kasse. Ich sah auf die Uhr. Halb eins war es schon, nur noch zwei Stunden und ich musste auf der Arbeit erscheinen.
„Mama“, Charlotte war einige Meter hinter mir stehen geblieben und schaute einem weißen Teddybär in die Augen. „Was ist denn?“, ich ging die wenigen Meter zurück und kniete mich neben sie. „Kann ich den haben?“, fragte sie kleinlaut und schaute mich mit ihren, meinen grünen Augen an. „Möchtest du den unbedingt haben?“ „Jaaa“, quängelte sie. Ich seufzte. Ich hatte ihr die letzten drei male schon etwas verweigert, diesmal konnte ich das einfach nicht. „Okay, setz ihn in deinen Wagen“, stimmte ich zu und Charlotte begann noch mehr zu strahlen. Auf dem Weg nach hause redete Charlotte die ganze Zeit mit ihrem neuen Teddybären. Es war süß ihr dabei zu zu sehen und zu zu hören. Nur achtete sie so kaum darauf, wo sie hin ging. „Charlotte, pass auf du rennst gleich gegen einen Laternenpfahl.“ Warnte ich sie. Sie schaute auf und sah mich an. „Achte bitte mehr auf den Fußgängerweg, ich kann dich nicht an die Hand nehmen, ich habe beide Hände voll“, bat ich sie. Ich ging zwar auf der Straßenseite, aber dennoch hatte ich Angst, das sie sich verletzen könnte, weil sie nicht aufpasste. Charlotte nickte und hörte auf mich. So wie immer, ich lächelte. Meine Tochter war in der Tat ein einfaches Kind. Meine eine Hand wurde lahm. In der einen trug ich den Einkaufskorb und in der anderen Hand einen sechserträger Wasser.
Im Hausflur stellte ich die Wasserflaschen auf den Boden und schloss die Tür auf. Charlotte rannte sofort in die Wohnung in Richtung Schlafzimmer. „Papa. Guck. Mama hat mir einen Teddy gekauft“, ihre Stimme klang fröhlich und gut gelaunt. Ich trug die Einkäufe in die Küche und packte sie dort aus. „Du hast der Kleinen einen Teddy gekauft?“, fragte Mario und umarmte mich dabei von hinten. Während er das sagte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Er war wieder der alte Mario, in den ich mich verliebt hatte, da war ich mir sicher. „Ja, unserer Tochter verdient das Beste vom Besten, das müsstest du doch wissen.“ „Ja, das weiß ich. Immer wird sie das beste verdienen, egal wie alt sie ist“, murmelte er. „Was gibt es heute zu essen?“ „Nudeln. Hat sich Charlotte gewünscht“, antwortete ich ihm. „Ah. Sie isst nur noch Nudeln. Sie wird ein richtiger Nudelfreak, genau wie du“, ich konnte sehen wie er lächelte. Es spiegelte sich in der Glasschranktür.
Nach dem Essen wusch ich das Geschirr ab und machte die Küche sauber. Mario war vor dem Fernseher verschwunden, so wie immer. Charlotte spielte in ihrem Zimmer, als ich es betrat. „Liebling, packst du dir ein paar Spielsachen in diesen Rucksack?“, fragte ich sie und sie nickte lieber, statt mir zu antworteten. „Mama, wo gehen wir hin?“, fragte sie mich, als sie ein paar Spielsachen in den Rucksack getan hatte. „Wir gehen zu Mamas Arbeit, ich nehme dich heute mal mit.“ Sie strahlte mich an. „Nicht zu Frau Specht?“ Ich schüttelte mit meinem Kopf. „Nein, heute mal nicht.“ Charlotte brauchte ewig, um sich entscheiden zu können, was sie alles an Spielsachen mitnehmen wollte.
„Tschüss Schatz, bis später“, verabschiedete ich mich mit Charlotte an der Hand. Sie trug wieder eines ihrer Sommerkleider und ihre Sandalen. Ich hatte meine Arbeitskleidung schon an, ich musste mir nur später nur noch meine Schürze umbinden. „Tschau, viel Spaß.“ Wünschte er mir tatsächlich Spaß bei der Arbeit? Während er sich wieder mal einen gemütlichen Tag auf dem Sofa machte? „Such dir auch eine Arbeit“, sagte ich und lächelte leicht. „Ich bin dabei“, sagte er ausweichend. „Bis heute Abend“, sagte ich nur und ging mit Charlotte aus der Wohnung, interessierte es ihn gar nicht, warum ich Charlotte mit zur Arbeit nahm?
„Sind viele auf Arbeit?“, fragte Charlotte mich, als wir die Straße überquerten. „Geht so, mal sehen, das weiß ich nie vorher.“ Als wir über die Straße überquert hatten, stoppte ich kurz und kniete mich vor meine Tochter. „Charlotte, hör mir jetzt ganz genau zu. Bei der Arbeit, gibt es eine kleine Ecke, extra für Kinder, also für dich. Dort wirst du heute spielen, bis ich mit der Arbeit fertig bin. Und komm bitte nicht zu mir gelaufen, wenn ich bei Kunden bin, okay?“ Ob sie das alles verstanden hatte? Ich hoffte es doch. Weil ich nicht wirklich wusste, wie meine Chefin reagieren würde, wenn ich andauernd von meiner Tochter bei der Arbeit gestört wurde. Am Ende würde ich noch meinen Job verlieren.
Auf der Arbeit angekommen, brachte ich Charlotte erst einmal in die Spielecke und band mir dann meine Schürze um. „Hallo Abbi, na wie geht es dir?“, fragte mich Zoe. Meine Arbeitskollegin und fast schon Freundin. „Ach ganz gut und dir?“ Sie wusste nicht darüber genau Bescheid, wie es bei mir zu Hause aussah, das wusste eigentlich keiner, worüber ich auch ganz froh war, denn wenn jemand darüber Bescheid gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich meine Tochter schon gar nicht mehr. „Ich kann mich nicht beklagen. Warum hast du heute deine Kleine mitgebracht?“, sie klang wirklich interessiert. „Mein Babysitter ist kurzfristig abgesprungen. Und konnte keinen neuen mehr Organisieren. Aber Charlotte wird keinen stören. Sie wird sich dort ruhig verhalten und spielen.“ Versicherte ich gleich. „Wer weiß, vielleicht ist heute auch nicht viel los und du kannst schon früher gehen. Ich mach die Kassenabrechnung dann alleine“, sie zwinkerte mir zu.
Als sie das so erzählte, wurde meine Aufmerksamkeit auf die Tür gelenkt. Es betraten drei Personen das Cafe. Ein Mädchen mit blonden langen Haare und braunen Augen, ein sportlicher Typ mit schwarzen Haaren und blauen Augen und ein kleiner Junge, etwa Charlottes Alter, mit blonden kurzen Haaren und blauen Augen. Sie sahen ganz normal aus und doch wirkten sie auf mich besonders. Irgendetwas umgab sie. Eine Aura? Ich wusste es nicht und konnte es auch nicht beschreiben. Sofort wollte ich ihnen Vertrauen. Es war fast beängstigend. Auf eine Art und Weise fühlte ich mich sofort bei ihnen geborgen und sicher, obwohl ich sie weder kannte noch mit ihnen Verwandt war. Auch die drei waren wie erstarrt und schauten mich an. Erst nach wenigen Sekunden setzen sie sich wieder in Bewegung und setzen sich an einen Tisch, während sich der Junge auf den Weg in die Spielecke machte.