Fantasy & Horror
Die Legende der Drachenkriege Teil 2

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"Die Legende der Drachenkriege Teil 2"
Veröffentlicht am 01. April 2010, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Die Legende der Drachenkriege Teil 2

Die Legende der Drachenkriege Teil 2

Beschreibung

Hier ist, nach dem Prolog, nun das erste Kapitel meiner neuen Geschichte. Hoffe es gefält euch

Regen, Blitze und ein nächtlicher Besucher

Sie hörte Stimmen. Viele Stimmen. Sie redeten ohne Unterlass und scheinbar ohne sich gegenseitig zuzuhören. Sie war noch nicht wach genug um zu verstehen, was die Stimmen sagten, aber ihrem Ton nach zu urteilen waren die Personen, denen die Stimmen gehörten, allesamt kurz vor einem hysterischen Anfall.

Sie konzentrierte sich und öffnete die Augen, nur um sie sofort wieder zu schließen. gleißend helles Licht flutete ihr Blickfeld und sie wollte sich die Hand vor die Augen halten, merkte dann aber das sie ihre Hand nicht bewegen konnte. Sie konnten keines ihrer Körperteile bewegen. Es kam ihr vor als ob jemand mit einem Schlauch alle Kraftreserven aus ihr herausgezogen hatte.

„ Sie ist wach!“

„ Sie hat die Augen aufgemacht!“

„ Sie lebt!“

„ Kommen sie her, Herr, ihre Tochter hat die Augen aufgemacht!“

„ Liebes, was ist mit dir?“

Tausend Stimmen hämmerten auf Kaya ein und begruben sie unter sich wie eine Lawine einen ahnungslosen Wanderer. Sie wollte die Augen wieder öffnen, aber sie konnte nicht einmal mehr die Lider bewegen. Die Dunkelheit hüllte sie ein und die Stimmen wurden am Rande ihres Bewusstseins immer leiser, bis sie irgendwann verstummten.

Kaya fiel wieder in eine Boden- und Traumlose Ohnmacht.

 

Als sie wieder erwachte war es still. Angenehm still. Sie öffnete die Augen und merkte keinen Unterschied. Es musste Nacht sein. Langsam und unter größter Kraftanstrengung drehte sie den Kopf und sah das Mathias, der alte Hausdiener, der schon seit über 60 Jahren im Dienst der Familie stand, auf einem Stuhl direkt neben ihrem Bett hing und schlief. Sie drehte den Kopf weiter und erkannte, während sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten, das sie in ihrem Zimmer lag. Sie fühlte sich so unendlich schwach und zerbrechlich. Es kam ihr vor, als ob die Decke, mit der man sie bis zum Kinn zugedeckt hatte, sie erdrücken würde. Sie schob den rechten Fuß unter der Bettdecke hervor um zumindest mit einem Körperteil dieser unglaublichen Hitze und Beklommenheit zu entkommen. Doch kaum hatte sie den Fuß auch nur bis zum Knöchel unter der Bettdecke hervorgeschoben da durchfuhr sie ein Schock als hätte sie ihren Fuß in eine Schale mit Eiswasser gesteckt. So schnell wie es ihr in ihrem Zustand möglich war zog sie den Fuß wieder unter die Bettdecke, doch auch nachdem er wieder im warmen stickigen war, fühlte er sich noch immer wie ein Eisklotz an. Und noch während Kaya einfach nur dalag und darüber nachdachte ob und wie sie Mathias wecken sollte schlief sie wieder ein.

Dieses Spiel wiederholte sich noch einige Male. Ungefähr zweimal am Tag wachte sie auf und fühlte sich immer ein kleines bisschen kräftiger. Es dauerte zwei Tage bis sie wieder mehr als ein Stöhnen herausbrachte und mit jemanden reden konnte. Ihr Vater erzählte ihr davon, wie sie mitten auf der Feier kopfüber ins Büffet gestürzt war und danach zwei ganze Tage nicht aufgewacht sei. In dieser Zeit hatten alle möglichen Ärzte eine Theorie nach der anderen über den Vorfall entwickelt und während sie diese Theorien, meist von Mathias, zu hören bekam entwickelte sie regelrechte Mordgedanken gegenüber diesen stümperhaften Ärzten.

Einer hatte behauptet, sie hätte ein Betäubungsmittel genommen und den ganzen Auftritt geplant weil sie von ihrem Vater angeblich nicht genug Aufmerksamkeit geplant. Ein anderer vertrat die Theorie, dass ein Dämon sich in ihr einquartiert hätte und das er alleine ein kompliziertes Ritual kannte mit dem man ihn wieder austreiben konnte. Er hatte beteuert, dass er das Ritual alleine mit ihr vollziehen müsste und das sie dazu nackt in eine große Wanne mit Wasser gelegt werden musste. Kaya war sehr froh das ihr Vater diesen Mann, gleich nachdem er seine Idee vorgetragen hatte, davon gejagt hatte. Es gab noch über ein Dutzend weiterer Theorien und Kaya verlor bald jegliches Interesse daran sie alle zu hören. Letzen Endes fasste Mathias es gut zusammen:

„Sie haben alle ein Haufen Geld für ihre Anwesenheit verlangt aber etwas herausgefunden hat das ganze Pack auch nicht.“

Fünf Tage nach ihrem Ohnmachtsanfall konnte sie wieder aufstehen und schaffte es durch ihr Zimmer zu gehen. Erst beim Rückweg zu  ihrem Bett strauchelte sie und musste von Mathias aufgefangen werden.

Ihr Vater holte noch viele Ärzte aber keiner konnte irgend eine Krankheit oder Erscheinungen für eine solche feststellen und so blieb Kaya nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen würde.

Nach gut einer Woche überredete sie Mathias, dass es nicht mehr nötig war an ihrem Bett zu schlafen. Nicht, dass sie die Anwesenheit des alten Mannes gestört hätte, aber er wirkte jeden Tag müder und erschöpfter und Kaya vermutete, dass er noch eine weitere Woche auf einem alten Holzstuhl nicht überleben würde.

 

 

Kaya wachte auf. Es war Nacht. Sie überlegte warum sie aufgewacht sein könnte und gab sich die Antwort selber als ein weiterer Blitz ihr Zimmer taghell erleuchtet. Sie schrak zuerst zusammen und drehte sich zu der breiten Fensterfront, die fast zwei drittel ihres Zimmers einnahm. Wobei Zimmer eine relative Bezeichnung war. Kayas Zimmer war riesig. Ein gewaltiges Himmelbett in dem sie soeben lag. Ein Schreibtisch, der einem königlichen Schreiber alle Ehre gemacht hätte, ein Klavier an dem sie, sobald es ihr wieder besser gegangen war ein paar Töne gespielt hatte, ein Tisch mit 6 Stühlen auch wenn es noch nicht so gewesen war, dass alle diese Plätze jemals besetzt gewesen wären, eine Tür im Hintergrund des Zimmers führt zu einem Badezimmer, eine weitere zu einem begehbaren Kleiderschrank. Ihre Wände die nicht von Fenster gesäumt waren, sowie ihr Fußboden waren in einem beruhigend blassen Gelb gestrichen das schon fast ins weiße überging. Dazu orangene Vorhänge vor der Fensterfront und das eigene kleine Reich war vollendet.

Der Donner des eben hereinstrahlenden Blitzes lies sie abermals zusammenfahren. Sie gähnte, setzte sich in ihrem Bett auf und blickte zu ihrer Fensterfront. Ein weiterer Blitz erleuchtete ihr Zimmer. Es gab wohl irgendwo einen Spalt zwischen den Vorhängen durch den das Blitzlicht in den Raum leuchtete. Es donnerte wieder und erst als der Donner verebbt war merkte Kaya was sie störte. Sie hörte den Regen. Hörte wie die Regentropfen auf Stein, Glas und Holz prasselten wie eine Armee, die sich gegen eine Festungsmauer warf. Sie musste vergessen haben eines der Fenster zu schließen. Deshalb war es auch wieder so kalt hier drin.

Fröstelnd stand sie auf, wobei ihr das Nachthemd um die Beine strich und ging auf die Fensterfront zu. Sie spürte einen kalten Luftzug und bewegte sich in die Richtung aus der sie ihn wahrgenommen hatte. Frösteln schlang sie ihre Arme um sich selbst, während sie langsam auf das Fenster zutapste. Verdammt, sie hätte doch eine Kerze anzünden sollen, der Mond schien nur schwach und sie sah so gut wie nichts. Da wieder ein Luftzug, sie wandte sich noch einen Schritt nach links wo sie das offene Fenster vermutete.

Ein weiterer Blitz durchzuckte die Nacht wie ein Messer, das durch weiche Butter schnitt und erleuchtete das Zimmer taghell. Kaya schrie auf, taumelte einen Schritt zurück und hielt sich, vor Entsetzen, eine Hand vor den Mund. Eines der großen Fenster war tatsächlich offen gewesen. Die Vorhänge wirbelten, von kräftigen Windstössen gepackt durch die eisige Nachtluft und dort mitten auf dem Fenstersims stand ein Mann. Das Licht hatte ihn kaum eine Sekunde lang beleuchtet und sie konnte sich nicht wirklich daran erinnern wie er aussah. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt den Schock zu verarbeiten das er da war!

„ Hab keine Angst, ich bin nicht hier um dir wehzutun.“ sagte eine Stimme, mehr konnte Kaya nicht ausmachen da sich wieder völlige Dunkelheit über ihr Zimmer gesenkt hatte. Durch diese verdammten Blitze gewöhnten sich ihre Augen noch nicht mal an die Dunkelheit.

„ Wer sind sie und was wollen sie hier!“ keuchte sie während sie mit stolpernden Schritten nach hinten zurückwich und dabei gegen einen der sechs unnötigen Stühle stieß. Sie strauchelte und wäre beinah mitsamt dem Stuhl hingefallen, konnte sich aber gerade noch fangen. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals und sie verspürte eine ungekannte Angst, die versuchte sie zu überwältigen, die ihr riet sich unter das Bett zu werfen solange dort zu bleiben bis dieser Albtraum zu Ende war.

„ Wie gesagt, ich möchte dir nichts tun. Ich will nur mit dir reden.“

sagte er mit völlig ruhiger Stimme. Er versuchte sie wie ein Tier zu beruhigen. Wie einem Huhn, dem der Schlachtklotz und die Axt gezeigt wird, dem aber gesagt wird, dass es keine Angst zu haben braucht.

„ Verschwinden sie!“ schrie sie und warf allen Mut den sie noch aufbringen konnte in diese zwei Worte.

Ein weiterer Blitz erhellte das Zimmer und Kaya sah das der Mann einen Schritt von dem Fenstersims gemacht hatte und nun mit einem Bein in ihrem Zimmer stand. Das war nun endgültig zu viel für Kaya, sie geriet nun endgültig in Panik.

„ Hilfe! Mathias, Hilfe!“ schrie sie aus voller Kehle während sie nach hinten stolperte in Richtung Tür.

Ein leises Lachen erklang vom Fenster und Kaya wirbelte herum als ein weiterer Blitz das Zimmer hell erleuchtete. Der Mann auf ihrem Fensterbrett sprang mit einem vollendeten Rückwärtssalto aus dem Fenster und war verschwunden noch bevor das Zimmer wieder im Dunkeln lag.

Kaya hatte nun die Tür erreicht und wollte gerade die Klinke nach unten drücken als die Tür aufflog und Markus, der Anführer der Leibwache ihres Vater, gefolgt von zwei Soldaten und Mathias in den Raum stürzten. Sie alle trugen nur eine dürftige Bekleidung. In Mathias Fall ein weites Nachhemd, im Fall der Leibwache nur ein Lendenschurz, doch dafür hatten sie alle ihre Schwerter in der Hand.

„ Was ist hier passiert?“ schrie Markus sofort.

„ Ein Mann, am Fenster.“ keuchte Kaya und drückte sich an Mathias der sie beschützend in dem Arm nahm, obwohl sie beide wussten, dass der wahre Schutz von dem drei bewaffneten ausging. Markus stürmte sofort in Richtung Fenster während einer seiner Männer ihm mit einer Kerze in der Hand folgte. Der dritte blieb bei Mathias und Kaya und stellte sich breitbeinig vor sie.

Markus warf einen Blick auf das offene Fenster und blickte hinter die Gardinen.

„ Er ist aus dem Fenster gesprungen.“ stieß Kaya schnaufend hervor.

Markus, seine beiden Männer, sowie Mathias blickten sie ungläubig an dann ging Markus vorsichtig zu ihr nahm sie vorsichtig, so als ob jeden Moment zusammenbrechen könnte, am Arm und führte sie ans Fenster.

„ Du hattest einen Albtraum,“ sagte er beruhigend, „ wir sind hier in der fliegenden Feste, niemand kann hier in dein Fenster klettern und schon gar nicht wieder herausspringen.“

Kaya schluckte und blickte aus dem Fenster. Hunderte von Metern unter ihr erkannte sie die Dächer der Stadt. Markus hatte natürlich recht. Ihr Zimmer befand sich mehrer hundert Meter über dem Erdboden. Niemand konnte aus ihrem Fenster springen oder hineinklettern. Aber der unbekannte Besucher hatte es getan. Und wenn Kaya sich je an etwas halten konnte dann war es ihr Verstand gewesen.

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Kenshin Re: -
Zitat: (Original von EagleWriter am 03.07.2012 - 16:16 Uhr) Hab mir schon den Prolog durchgelesen und muss sagen mir gefällt die Geschichte bisher. Werde mir mit der Zeit auch den Rest durchlesen.

lg
E:W


"Der Rest" ist aber noch ein bisschen :)
Freut mich wenn es dir gefällt.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Hab mir schon den Prolog durchgelesen und muss sagen mir gefällt die Geschichte bisher. Werde mir mit der Zeit auch den Rest durchlesen.

lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Kenshin Re: Jaja -
Zitat: (Original von Arrix am 02.05.2010 - 11:56 Uhr) da ist wohl jemand äußerst akrobatisch. *gg*

Wirklich schön geschrieben, aber eine kleine Stelle ist mir aufgefallen:
"nicht genug Aufmerksamkeit geplant" Sollte das nicht "nicht genug Aufmerksamkeit bekam" heißen?

Lohnt sich alle Male zu lesen, bin gespannt auf den dritten Teil.


danke für dein Kommentar, dass hört man natürlich gerne das jemandem seine Geschichte gefällt und bei dem Punkt mit der Aufmerksamkeit hast du natürlich vollkommen recht^^
Da haben mein Korekturleser und ich nicht aufgepasst...
Vor langer Zeit - Antworten
Arrix Jaja - da ist wohl jemand äußerst akrobatisch. *gg*

Wirklich schön geschrieben, aber eine kleine Stelle ist mir aufgefallen:
"nicht genug Aufmerksamkeit geplant" Sollte das nicht "nicht genug Aufmerksamkeit bekam" heißen?

Lohnt sich alle Male zu lesen, bin gespannt auf den dritten Teil.
Vor langer Zeit - Antworten
Sunnypluesch Wunderbar spannend geschrieben.
Vor langer Zeit - Antworten
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