Kurzgeschichte
Berührungen

Der Raum war von der Musik erfüllt die aus dem Radio erklang.

Die Spiegel schimmerten in sanften Licht der herunter gedrehten Leuchten, deren Licht nur noch zu einem Viertel schienen und daher eher eine Art Kerzenlicht hervorheben.

„Weißt du, ich verstehe beide Seiten.“ sagte sie sanft in die Dunkelheit hinein.

„Ach ja und was sind beide Seiten?“

„Deine und ihre. Deine, weil es dich einfach an nervt, dass sie dir mit den Kindern immer auf der Pelle rückt und ihre, weil sie sich nach deiner nähe sehnt.“

„Ich glaube..:“

„Brauchst du nicht“, unterbrach sie ihn „Sie sehnt sich nach dir, nach dem was du ihr einst gabst, nach dem, was sie glaubte als sie am Altar-Ja-sagte.“

Er schwieg ins Licht hinein, nur Schatten konnte man erkennen und die starre Silhouette von ihm bewegte sich langsam auf sie zu.

Das melancholische Lied wiederholte sich.

Sie hatte immer hin ein paar Tanzschritte geübt, bevor er einfach hereingeplatzt war.

„Sie sehnt sich nach dem Augenblick, als du sie das erste Mal berührt hattest, nach dem Augenblick an dem sie deinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, nach dem Moment an dem sie glaubte, das du ihr die Welt zeigen würdest. Doch statt dessen lässt du sie stehen, mit den Kindern. Die Zeit kann nicht zurück gedreht werden, aber man kann ihren weiteren Verlauf verändern.“

„Du glaubst das sich alles wieder richten wird? Bist du so Naiv? Ich dachte“ Dröhnte seine tiefe Stimme nun leiser „das es nicht so enden wird, ich hatte auch geglaubt ihr die Welt zeigen zu können, doch das will sie nicht mehr, lieber verschanzt sie sich bei ihren Verwandten, oder geht sonst irgend wohin.“

„Hast du ihr das mal gesagt? Wahrscheinlich nicht, den ich könnt nicht miteinander reden..ihr beide verschanzt euch in eurer Umgebung, an statten eine gemeinsame zu suchen.“

Er schüttelte den Kopf, schaute leicht nach oben, glaubte kaum was sie sagte, immer hin war sie wohl eher die gewesen, mit der er seine Frau betrog.

Wieso stand sie so auf der Seite seiner Frau, sie könnte ihn für sich behaupten, einnehmen, auch wenn das bedeuten würde, das sie schneller Mutter wurde als es ihr wohl lieb ist.

„Sie seht sich also nach meiner nähe, warum wehrt sie mich ab, wenn ich mal will, wieso hat sie genau dann immer Kopfschmerzen?“

Nun rückte sie einen gewaltigen schritt nach vorne, ihre Arme hatten sich an seine Brust geschmiegt und ihre Lippen standen kurz davor zusammen zu finden.

„Es ist nicht immer nur der Sex der als Nähe zählt, es ist nicht nur das körperliche Gefühl welches zeigt das man einen mag“ hauchte sie sanft ihm zu „Manchmal ist es auch nur der Gedanke, geliebt zu werden, der dazu beiträgt sich begehrt zu fühlen“

Sie strich langsam über seinen Bauch und sagte dann die Berührungen ab.

„um einen Menschen zu verstehen, muss man manches Mal nicht aus seinen eigenen Augen sehen, sondern aus die der anderen Person um sie zu verstehen. Manches mal reicht auch nur eine kurze Aufmerksamkeit, die dann in einem Blicke zeigt was wichtig ist.“

Schwer schluckend schien er zu verstehen, dennoch wusste er nicht was sie meinte.

„Du bist eigenartig weißt du das?“

„Nimm sie mal in dem Arm wenn sie es fordert, tue als würdest du sie beschützen, selbst wenn es im Spaß ist, erlaube dir ihr ein Gentleman zu sein, zeige ihr, dass sie sich nicht getäuscht hat...denn wenn sie den Mann liebt, den ich liebe, dann hat sie das vor recht mit ihm glücklich zu werden.“

Sie drehte sich um, der Song war in seinem letzten Akt und nun stand er alleine im Raum nach und überlegte, wie das leben weitergehen sollte.