Gedichte
Der Tod kommt

Der Tod ist allein

Der Tod ist, wenn er kommt, allein.
Im Tanzen wird er bei dir sein.
Kalt und dunkel schwingt er dich,
bleich auf die Bahre, macht den Strich.

Im Saldo und dem Sein auf Erden,
 ist schon vorbei dein stolzes Werden.
Jede Frage ist erstarrt,
im stummen Mund vom Tod vernarrt.

Nackt, ohn Kleidung, liegst auf der Bahre,
noch einmal kämmt man dir die Haare.
Das Leichenhemd, ganz weiß mit Spitzen,
du wirst darunter nie mehr schwitzen.

Kalt und selig ist der Schrein,
in dem du liegst nun ganz allein.
Die zu dir kämen an dein Grab,
die werfen Erd und Blum hinab,

Die zu dir kämen, ist dein Will,
bevor der Tod dich tanzt ganz still.
Bevor der Tod dir nimmt die Hitze,
die vormals war, wie tausend Blitze.

Geschrieben in den Stein der Zeit,
erkennst du nun die Ewigkeit.
Der einsam steht, da vor der Mauer,
der trägt im Herzen tiefe Trauer.

Der dich einst küßte, weich und warm,
im Lebenstanz dich führt im Arm,
der bleibt zurück auf dieser Welt,
sehnt dich zu retten, dich als Held.

Doch Bruder Tod hält dich gefangen,
bist nun für immer fortgegangen.
Drum lebe wohl im Sein der Herzen,
ich bleib zurück, behalt die Schmerzen.

Copyright © mozimi 2010/03