Romane & Erzählungen
AMPELN - Paragraphen am Wegesrand

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"AMPELN - Paragraphen am Wegesrand"
Veröffentlicht am 10. März 2010, 14 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich bin aufgeschlossen und tolerant, immer auf der Suche nach Neuem. Ich schreibe gerne und in erster Linie für mich. Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn mitgelesen wird. Auf Bewertung legen ich keinen großen Wert, dafür um so mehr, auf Kommentare jeder Art, hauptsache sachlich und fair. Rechtschreibung ist nicht mein Steckenpferd, mir ist es wichtiger, was damit vermittelt werden soll. Ich gebe mein Bestes, sollten dennoch Fehler ...
AMPELN - Paragraphen am Wegesrand

AMPELN - Paragraphen am Wegesrand

Beschreibung

Mein Protest gegen sinnlose Ampeln

Ampeln?

Ampeln wurden dazu erdacht um den Straßenverkehr zu regeln, vor allem, an stark befahrenen Straßenkreuzungen oder Engstellen.
Sofern sie nicht durch Kreisverkehre abgelöst wurden, kann man in der heutigen Zeit nicht auf sie verzichten, wenn jeder Autofahrer die gleiche Chance erhalten soll, die Kreuzung oder Engstelle gefahrlos zu passieren.
Stop and go, bleibt dabei nicht aus und muß in Kauf genommen werden.
( Das Wissen über die Funktion einer Ampel, setze ich voraus.)
Über eine sinnvoll eingesetzte Ampel gibt es keine Diskussion, aber gibt es nicht Ampeln, die sinnlos sind? Sinnlos deshalb, weil es nichts zu regeln gibt?
Ob eine Ampel sinnvoll oder weniger sinnvoll angebracht ist, hängt natürlich vom Verkehrsaufkommen ab.
Meines Erachtens ist jede Ampel überflüssig wenn ein gefahrloser Straßenverkehr ohne sie denkbar wäre und das sind die meisten.
Vieler Orts in Deutschland, habe ich den Eindruck, daß kleine Orte oder Ansiedlungen nur Ampeln errichtet haben, um dadurch großstädtischer zu wirken, denn, Straßenverkehr, der diese erfordern würde, gibt es nicht.
Unzählige Ampeln befinden sich an stellen, die erstens gut einzusehen sind und zweitens überhaupt nichts zu regeln haben, weil kein oder nur schwaches Verkehrsaufkommen ist.
Des weiteren wäre es denkbar, nachts Ampeln abzuschalten um so Strom und Benzin zu sparen, - was aber scheinbar nicht gewollt ist, denn an verbrauchter Energie , verdient der Staat nicht schlecht.
Einen Sinn solcher Ampeln und auch aller überflüssigen Verkehrsschildern, sehe ich nur in der Gier der Abzocke und Bereicherung der Staatskasse unter dem Deckmantel, - zum Wohle der Allgemeinheit, - die das willig mit sich machen läßt.

Ich persönlich fühle mich bevormundet und entmündigt.
In keiner Lebenslage wird die Willkür der Gesetzgebung, so deutlich sichtbar wie im Straßenverkehr. Man sieht quasi die Paragraphen am Wegesrand.
Der kleinste Verstoß wird geahndet und ist festgelegt in einem Bußgeldkatalog.
Unsichtbar und Undurchschaubar hingegen, ist die gesamte Gesetzgebung, die so kompliziert ist, daß man ihr als Nichtfachmann, hilflos ausgeliefert ist.
Bei allem wird damit argumentiert, dies schütze die Allgemeinheit.

Ampel und Verkehrszeichen, mit dem Anspruch auf gehorsam.
Die Ampel war rot und ich nähere mich ihr, nachts, gegen 24:00 Uhr .
Wie oft stand ich schon vor dieser Ampel, ob am Tage oder in der Nacht, nur um darauf zu warten, daß sie grün wird.
An sich hätte das Stopschild, - welches für den Fall montiert ist, falls die Ampel einmal ausfallen sollte, - voll und ganz gereicht hätte, bei dem allgemeinen, geringen Verkehrsaufkommen und erst recht in der Nacht.
Ein Stopschild war eigentlich auch schon übertrieben, ein Vorfahrtgewährungsschild hätte auch gereicht.( An einem Stopschild müssen die Räder zum Stillstand kommen, ansonsten: Knöllchen! Diese Einnahme ist im anderen Falle nicht gewährleistet.)
An einem Abend wollte ich die Sinnlosigkeit einmal nicht einsehen und fuhr, nachdem ich mich vergewissert hatte, das alles frei war, - was überhaupt kein Problem war, da die Kreuzung hell erleuchtet und gut einzusehen war, - bei rot über die Ampel.
Ich empfand etwas Genugtuung dabei mich nicht von einer sinnlosen Ampel bevormunden zu lassen.Dem sich, mir kurz danach nähernden Einsatzwagen mit Blaulicht, machte ich bereitwillig Platz, denn das hatte bestimmt einen Sinn.
Als ich merkte, das der Einsatz mir galt, weil der Polizeiwagen sich vor mich setzte, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen.
Natürlich wußte ich, daß ich etwas getan hatte, was nicht den Regeln der StVo entsprach.
Nach dem üblichen Prozedere fragte mich ein Polizist, ob ich wüßte warum sie mich anhalten.
Wahrheitsgemäß gab ich Auskunft, mit der größten Selbstverständlichkeit.
“ Dann sind sie absichtlich bei rot über die Ampel gefahren?” fragte mich der Ordnungshüter etwas ungläubig.
“ Ja sicher!” antwortete ich, “ es war doch alles frei und ich habe niemanden gefährdet.
( Diese Frage an sich, fand ich schon ziemlich töricht. Wer nicht absichtlich bei rot über eine Ampel fährt, würde den Straßenverkehr erst recht gefährden. )
Der Beamte und sein Kollege waren sprachlos, - als ob sie so etwas ungeheuerlicheres noch nie gehört hätten.
Als sie die Sprache wieder gefunden hatten, stellte einer fest,” ... aber die Ampel war doch rot.
“ Ich weiß,” antwortete ich, “ aber es war doch alles frei, warum hätte ich anhalten sollen... ?“
“ .... weil die Ampel rot zeigte, “ versuchte er mich zu belehren.
“ ja schon” gab ich kleinlaut zu, “ ... aber warum war sie denn rot”?
Der Kopf des Beamten nahm langsam die gleiche Farbe an, wie die der Ampel.
Seltsamer Weise hatte ich immer noch kein schlechtes Gewissen, weil ich der Meinung war, nichts unrechtes getan zu haben.
Die Beamten fanden langsam ihre Fassung wieder und einer forderte mich auf ihn anzuhauchen.
Zum Glück hatte ich keinen Mundgeruch, sonst hätte ich möglicherweise auch noch mit eine Anzeige, wegen Beamtenbeleidigung, rechnen müssen.
Mit leichtem Kopfschütteln signalisierte er seinem Kollegen, daß kein Alkohol im Spiel sei.
“Also, sie bleiben dabei, daß sie absichtlich bei rot über die Ampel gefahren sind,” wurde ich gefragt, “ .... und machen sie das denn immer?”
Bei dem letzten Teil der Frage wurde ich hellhörig, hätte ein Ja doch meine Verkehrstauglichkeit in Frage gestellt und vielleicht noch eine MPU ( Idiotentest) nach sich gezogen.
“ Natürlich nicht! Ich möchte doch niemanden gefährden,” antwortete ich.
“ Und wenn sie niemanden gefährden?”
“ Natürlich auch nicht ... “
“ Warum sind sie denn jetzt bei rot über die Ampel gefahren?”
“ Ich wollte wissen, ob ich ein schlechtes Gewissen bekomme wenn ich über eine sinnlose Ampel fahre.”
“ Und, haben sie es?”
“ Nein!”
“ Wollen sie damit sagen, daß sie das in Zukunft noch öfter versuchen?” (Achtung, Fangfrage!) 
“ Selbst verständlich nicht, bei rot muß man doch halten, haben sie mir gerade gesagt. ”
Ich bemerkte wie der andere Polizist sich grinsend zur Seite wand. Scheinbar zweifelte er auch an dem Sinn so mancher Ampel oder sonstigen sinnlosen Verkehrszeichen.
Das durfte er natürlich nicht zeigen, sonst würden die Grundlage der Abzocke in Frage gestellt, - denn je uneinsichtiger ein Verkehrszeichen ist, um so höher ist die Wahrscheinlich, daß dagegen verstoßen wird und das garantiert eine gute Einnahme für die Staatskasse.
Apropos Staatskasse, da wir der Staat sind, tun wir immer etwas gutes wenn wir in die Staatskasse einzahlen, wie z.B. Knöllchen.
( Allerdings habe mich schon immer gefragt, was mit den Unsummen geschieht, die auf diese Art eingenommen werden.)
Leicht entnervt wurde die Befragung eingestellt.
Nachdem die Personalien aufgenommen wurden, murmelte der Polizist:
“ .... damit sie das auch nicht vergessen, müssen sie mit einem kräftigen Bußgeld rechnen und Punkte in Flensburg gibt es auch.”
Mit dem Hinweis, daß sie noch bis 06:00 Uhr Dienst haben, verabschiedeten sich die beiden Polizisten, - nicht unfreundlich, eher etwas verunsichert.

Dieses Erlebnis ist eigentlich symptomatisch wie wir uns mit Unsinnigkeiten abfinden müssen.
Müssen? Das ist noch die Frage!
Über wie viele Unsinnigkeiten regen wir uns auf oder wollen sie nicht einsehen, unterwerfen uns der Obrigkeit mit Resignation und der Entschuldigung: Was soll man dagegen tun, die da “ OBEN “ machen doch ohnehin was sie wollen ... usw.
Es ist richtig, der einzelne kann nichts tun, sonst ergeht es ihm so wie mir.
Mag es noch so sinnvoll sein, gegen unsinniges zu verstoßen, der Einzelne wird dafür bestraft, Recht gibt man der Masse.
Leider, - und diese Feststellung stammt nicht ursprünglich von mir, - ist die Masse dumm und sehr leidensfähig.
Man stelle sich vor, ich wäre nicht alleine bei rot über die Ampel gefahren sondern mehrere oder viele......
Wenn es anmeldet ist, sperrt die Polizei sogar die Straße ab, damit man, ganz legal, bei rot über die Ampeln fahren darf. Ist das denn etwas anderes?
Ich glaube nicht an Zufall, daß die Polizei mir aufgelauert hat, eher daran, daß Anwohner der Polizei angezeigt haben, daß diese Ampel häufig bei rot passiert wird.
Solche gesetzesgetreuen Menschen sind es denn auch, vor der die Masse Angst hat, sinnvolles, gegen Unsinniges zu unternehmen.
Ebenfalls ist es unsinnig zu blinken, wenn ich der einzige bin der die Straße befährt, - wenn es ohnehin niemand sieht.
Einer, hinter einer Mauer lauernden Polizeistreife, ist das immerhin 20;- € wert.

Wie schon erwähnt, die Unsinnigkeit von Anordnungen und Gesetzen wird im Straßenverkehr besonders deutlich.
Die angeführten Beispiele, die ich beliebig weiterführen könnte, sind symptomatisch für unsinnige Anordnungen, Vorschriften und Gesetze, die nicht so eindeutig zu sehen sind.
Mir ist kein Beispiel bekannt, das der Gesetzgeber schon einmal ein Gesetz oder Anordnung zurück genommen hätte, weil die Bevölkerung dagegen aufbegehrt hat.
Egal ob es sich dabei um die Rauchverordnung in Gaststädten, Erhöhung der Mehrwertsteuer, Lockerung des Kündigungsschutzes etc. handelt, wir machen einfach alles mit.
Um das zu bestätigen, werden die insgeheim Gescholtenen, bei der nächsten Wahl wieder gewählt, - wobei die Ankündigung einer Erhöhung der Mehrwertsteuer sogar zum Bundeskanzleramt geführt hat.( Ein Wahlversprechen der Regierungspartei.)
Ausländer urteilen gerne über die Eigenschaften der Deutschen u.a.:
... sehr diszipliniert.
Den Begriff Obrighörigkeit scheinen sie nicht zu kennen.

Es würde mich interessieren, wer bereit wäre mit mir, bei rot über eine Ampel zu fahren.
" Natürlich nicht nur die, die am Straßenrande stehen "
Es sollten viele sein und ich fürchte, die paar Leser meiner Geschichte, reichen nicht aus, um die Sinnlosigkeit, einer sinnlosen Ampel, zu demonstrieren.

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alpe456
Ich bin aufgeschlossen und tolerant,
immer auf der Suche nach Neuem.

Ich schreibe gerne und in erster Linie für mich.
Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn mitgelesen wird.
Auf Bewertung legen ich keinen großen Wert,
dafür um so mehr, auf Kommentare jeder Art, hauptsache sachlich und fair.
Rechtschreibung ist nicht mein Steckenpferd, mir ist es wichtiger, was damit vermittelt werden soll.
Ich gebe mein Bestes, sollten dennoch Fehler gefunden werden, die schenke ich dem Finder.

Ich erhoffe mir hier, nette Leute kennen zu lernen, denen es auch um Konversation und Kommunikation geht.

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