Kurzgeschichte
Rosenduft und Wolkenbruch - ..und immer wieder blühn die Rosen..

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"Rosenduft und Wolkenbruch - ..und immer wieder blühn die Rosen.."
Veröffentlicht am 23. Februar 2010, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
Rosenduft und Wolkenbruch - ..und immer wieder blühn die Rosen..

Rosenduft und Wolkenbruch - ..und immer wieder blühn die Rosen..

Beschreibung

... eine Geschicht über Alkoholabhängigkeit und die Liebe... klingt möglicherweise etwas kitschig, ist aber nach einer wahren Begebenheit erzählt...

ROSENDUFT UND WOLKENBRUCH

oder: ..und immer wieder blüh´n die Rosen

 

Rosenduft und Wolkenbruch – Gegensätze würde man meinen, wie hell und dunkel, süß und bitter, wie Mann und Frau, wie Yin und Yang, zwei entgegengesetzte Pole.

Und doch gehört alles zusammen, bedingt eines das andere.

Auch im Leben des Menschen. Bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Manche erleben diese beiden Pole sehr intensiv.

Meine Freundin Cornelia ist ein gutes Beispiel:

 

Cornelia ist eine warmherzige, sanftmütige Frau in den Endvierzigern. Sie und Hugo, ihr Mann, führen eine glückliche Ehe.

Hugos Humor und sein Charme reißen nicht nur Cornelia mit, sondern vermögen eine ganze Gesellschaft zu unterhalten.

Die beiden ergänzen sich wunderbar.

Manchmal beneide ich Cornelia.

Sie sind verliebt wie in ihren Frühlingstagen. Fast immer sieht man sie zusammen. Beide lieben die Natur und die Literatur. Wenn sie spazieren gehen, will Hugo oftmals Gedichte hören, vom Frühling, vom Herbst, von der Liebe ...  Conny weiß so viele auswendig und sagt sie ihm gerne auf.

Sie kochen gemeinsam, pflegen gemeinsam ihren Garten, besonders die vielen Rosen.

Rosen sind Connys Lieblingsblumen.

Abends sitzen Conny und Hugo auf der Terrasse ihres Hauses und  genießen den ausklingenden Tag. Die Amsel singt ihr Abendlied. Die Luft ist still und erfüllt vom Duft der Rosen.

Das ist die Zeit des Rosendufts -  so nennt es Cornelia – die Zeit  der Vollkommenheit und der Harmonie.

 

Aber es gibt auch eine Zeit des Wolkenbruchs, denn Hugo ist leider Alkoholiker. Von Zeit zu Zeit rutscht er ab.

„Es ist wieder so weit.“, klagt Conny und ihre Augen verlieren den sprühenden Glanz.

Sie kämpft. Wie eine Löwin kämpft sie um ihren Hugo. Sie kontrolliert ihn. Dies führt jedoch zu heftigen Auseinandersetzungen und zu Streit. Obwohl ihr der tägliche Kleinkrieg und die Bespitzelungen in der Seele zuwider sind, beobachtet sie jeden Schritt ihres Mannes, durchsucht jeden Winkel in der Wohnung, entdeckt immer wieder geheime Flaschendepots.

Hugo findet immer ausgefallenere Verstecke und raffiniertere Methoden, um an Alkohol zu gelangen und seine Frau zu überlisten. Er wird dreister und aggressiver.

Conny stiller und mutloser, fällt immer tiefer in eine Depression.

Langsam, aber unaufhaltsam braut sich das Unwetter zusammen. Wie unter einem Wolkenbruch scheint Cornelia darin hilflos zu ertrinken.

In ihrer Seele wird es finster und kalt. Die Lebensfreude schwindet. Verzweiflung erfasst sie.

„Ich kann nicht mehr.“, sagt sie. Und Tränen stürzen, gleich einem Wolkenbruch, aus ihren Augen. Tränen, die einzigen Lebenszeichen in den wundgeweinten, traurigen Augen, die wie erloschen scheinen, wie tot.

In dieser Zeit möchte ich meine Freundin in die Arme nehmen und ihr helfen, sie trösten.

Doch wie soll ich sie trösten? Wie kann ich ihr helfen?

Sie verkriecht sich wie ein krankes Tier, will ihren Schmerz allein tragen.

„Conny“, flehe ich sie an, „sprich dich aus, denk´ auch an dich – du gehst ja zu Grunde.“

Aber Conny lächelt nur matt.

„Lass nur“, sagt sie, „ich weiß, nach diesen Wochen des Wolkenbruchs kommt wieder die Zeit des Rosendufts.

Wir haben es immer geschafft – wir schaffen es auch diesmal.“

 

 

Und Recht hat sie.

Ich weiß nicht, wo sie die Kraft hernimmt - vielleicht ist es die Macht der Liebe - aber jedes Mal reißt sie ihren Hugo vor dem drohenden Abgrund zurück, rettet ihn und sich vor dem Absturz.

 

Und siehe da .... langsam lichten sich die Wolken am Himmel des täglichen Lebens. Am Horizont zeigen sich erste Sonnenstrahlen ... und es dauert nicht lange, bis für die beiden wieder tausend Rosen blühen und duften, eine ganze Welt voll Rosen.

Die Rosen des Glücks und der Liebe!

 

 

( C )  I. H.

 

 

 

 

 

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NORIS .......das thema alkoholismus ist bedrückend abe es gibt doch hilfe bei den ALANONS....warum geht sie nicht dorthin?....

lg heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Sehr schön geschrieben - aber steckt nicht auch viel Resignation in dieser Frau? Ist das Liebe? Ich glaube, damit wird sie ihm nie helfen, vom Alkohol wegzukommen und die Rosen werden schnell wieder welken.

Lieben Gruß
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Sehr schön geschrieben - aber steckt nicht auch viel Resignation in dieser Frau? Ist das Liebe? Ich glaube, damit wird sie ihm nie helfen, vom Alkohol wegzukommen und die Rosen werden schnell wieder welken.

Lieben Gruß
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: jetzt -
Zitat: (Original von rumpi am 18.08.2010 - 14:06 Uhr) habe auch ich es gelesen.danke für deinen hinweiß.

glg,karsten



Liebste Grüße zu dir, danke für deinen Besuch und fürs Lesen...
Herzlichst!
Mukk
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: jetzt -
Zitat: (Original von rumpi am 18.08.2010 - 14:06 Uhr) habe auch ich es gelesen.danke für deinen hinweiß.

glg,karsten



Liebste Grüße zu dir, danke für deinen Besuch und fürs Lesen...
Herzlichst!
Mukk
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi jetzt - habe auch ich es gelesen.danke für deinen hinweiß.

glg,karsten
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: einfach -
Zitat: (Original von Rajymbek am 12.03.2010 - 11:07 Uhr) nur schön, löiebe Ingrid.

VLG Roland


Lieber Roland, danke dir recht herzlich.
Sei lieb gegrüßt!
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Der Rosenduft -
Zitat: (Original von wega am 16.08.2010 - 17:07 Uhr) kann nur von Dauer sein, wenn sich Hugo seiner Abhängigkeit stellt und sich zum Entzug entschließt. Anders kann ihm Conny nicht helfen.

Ganz wunderschön erzählt, liebe Ingrid.
Liebste Grüße,
deine wega.



Liebe Wega, danke dir. Hugo hat sich einer Entziehungskur gestellt. Aber die Rückfälle, die immer wieder kamen, haben die beiden alleine geschafft, ich denke mit Connys Liebe und ihrem eisernem Willen ...und das durch 20 Jahre hindurch...
Sei ganz lieb gegrüßt!
deine Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Oh je -
Zitat: (Original von MarionG am 16.08.2010 - 17:08 Uhr) Liebe Ingrid,
ich finde es erstaunlich, dass man einen Alkoholiker, der immer wieder dem Alkohol verfällt, doch immer wieder retten kann. Bewundernswert auch, dass die Liebe das übersteht.
Ich glaube, ich könnte das nicht - und ich hätte auch irgendwann einfach keine Lust mehr. Umso bewundernswerter, dass Conny die Hoffnung nie aufgibt.
Dieser sch..... Alkoholismus - und doch soo weit verbreitet.
Dein Text ist wunderbar geschrieben - schon der Anfang zwingt einen, weiterzulesen.
Liebe Grüße und *****
Marion
PS: Ich drücke Conny die Daumen, dass sie es immer wieder schafft. Schöner wäre es, würde Hugo endlich die Finger ganz vom Alkohol lassen.



Hallo, liebe Marion, danke dir ganz herzlich für deinen ausführlichen Kommi. Leider schaffen es nur wenige, wie Conny und Hugo, zumindest zeitweise trockene Zeiten zu erleben - diese dauerten bei den beiden meist sogar recht lange, bis sich der Teufelskreis wieder langsam und kaum merklich einschlich. Aber Conny nahm mit ihrem aufmerksamem Blick und ihrer großen Liebe immer wieder und zwar erfolgreich den Kampf auf.
Ich habe diese Geschichte aufgeschrieben, weil sie wahr ist und zeigt, DASS MAN DIESER SUCHT HERR WERDEN KANN..
Mit lieben Grüßen
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: -
Zitat: (Original von MarianneK am 16.08.2010 - 23:29 Uhr) Diese Geschichte macht sehr nachdenklich und bin froh dass Du sie geschrieben hast, denn sie zeigt das wahre Liebe alle verzeiht und sich daran hält was man vor Gott versprochen hat. Man soll zusammenhalten, wie in Guten, so auch in schlechten Zeiten.

Ich weiß nicht ob ich es aushalten würde, denn ich habe schon zu oft erlebt was der Alkohol aus einem Menschen macht. Habe bei uns in der Firma so manches Drama miterlebt, ob einfacher Arbeiter oder höherer Angestellter.

Liebe Grüße
Marianne



Liebe Marianne, es ist ein ganz trauriges Thema unserer Zeit, das der Wohlstand mitgebracht hat. Leider schaffen die wenigsten den Ausstieg aus diesem Teufelskreis.
Danke dir für deine Gedanken und den lieben Kommi, sei allerherzlichst gegrüßt! Freue mich immer sehr über deinen Besuch, bin derzeit leider sehr sporadisch im Netz, darum verzeih, bitte, wenn ich Beiträge übersehe oder nicht gleich kommentiere.
LG Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
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