Romane & Erzählungen
Schöpfungsgeschichte mal anders

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"Schöpfungsgeschichte mal anders"
Veröffentlicht am 08. Februar 2010, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Schöpfungsgeschichte mal anders

Schöpfungsgeschichte mal anders

Schöpfungsgeschichte mal anders

Am Anfang war nichts, bis auf IHN. Oder besser gesagt, alles war im perfekten Chaos. Nur das hält niemand wirklich lange aus und so beschloß ER etwas zu erschaffen, etwas wirklich eigenes.

Am 1. Tag schuf ER die Erde, indem er das Feste vom Flüssigen getrennt hat. So gab es also Land und Flüsse, die zu dem ganz großen Flüssigen führten, das nannte er Meer. Über allem lag die Atmosphäre, noch nicht wie unsere heute. Viel mehr Schwefelverbindungen, kaum Sauerstoff. Es stank zum Himmel, aber ER war vom ungewohnten Schöpfen k.o., deshalb ruhte er aus und wollte ein andermal weitermachen. ER schlief ein, nachdem ER sich sagte, dass dies der 1. Tag gewesen sei, und das es morgen weiterginge.

 

Als ER wieder wach wurde, merkte ER es gleich: Zum ersten Mal überhaupt spürte ER etwas unter sich.,das musste wohl die Erde sein. ER stand auf und stapfte eine Weile umher. Dabei bekam ER nasse Füße, denn da es absolut dunkel war, konnte ER nicht merken, das ER direkt in den nächsten Fluß lief. Nun blieb ER im kühlen Flusswasser stehen, bücke sich und wusch sich das Gesicht. „Ja“, sagte ER sich, „heute werde ich mein Werk vollenden! Es soll eine Sonne Scheinen am Tag, damit man sieht wo man hingeht. Und damit es nachts nicht völlig dunkel ist, sollen Sterne leuchten am Himmel. Auch einen Mond soll es geben, der nicht immer voll zu sehen sein soll, damit es nicht immer gleich dunkel in jeder Nacht sei, denn das macht es spannender.“ So gab es nun Tag und Nacht und der Mond wechselte innerhalb von etwa 28 Tagen seine Gestalt von Neumond zum Vollmond und wieder zurück zum Neumond. Tagsüber wurde es auch immer wärmer, denn die Sonne machte nicht nur Licht. „Aber“, murmelte der Schöpfer, “das habe ich doch gar nicht gewollt. Verliere ich die Kontrolle? (Gähn...) Ich bin ja so müde, jetzt. Morgen..., morgen werde ich sehen, das ich

jemanden schaffe, der für alles das verantwortlich sein kann.  ... morgen...“

 

Am folgenden Tag sprach ER: In den Meeren, Flüssen und am Land sollen Pfanzen wachsen, die sind unbedingt erforderlich, den ohne Pflanzen fehlt der Sauerstoff ohne den sonst nichts wirklich leben kann. Schade nur, dass das mit der Verantwortung abgeben jetzt noch nichts werden kann, denn da sich die Pflanzen nicht fortbewegen kann, sind sie als Hüter und Wächter über meine Schöpfung wohl nicht akzeptabel.

Er ging noch ein wenig hin und her schwamm auch ein wenig im Meer und in den Flüssen.

ER war zufrieden mit seinem Werk und wollte erst morgen weitermachen.

 

Am 4. Tag schuf ER alle Lebewesen im Wasser: Zunächst Bakterien und andere Einzeller wie Geißel- oder Pantoffeltierchen und wie sie sich noch alle nennen. Dann schuf ER auch noch Krebse, Schnecken, Fische aller Art und was sonst noch so im Wasser lebt. Als alles fertig war, erinnerte ER sich noch, dass er die lästige Verantwortung für die Welt und Ihre Bewohner abgeben wollte: Er fragte alle, aber ausnahmslos alle sagten: „Nee, wieso denn das, was hätten wir davon? Wenn DU’s gemacht hast, musste auch selber drauf Acht geben, haste DIR selbst eingebrockt!“ Ärgerlich ging ER wieder an Land, ließ sich von der abendlichen Sonne trocknen, wurde wieder müde und sagte sich: „Moorgeen maach ich mieer ähndlich den, der auf Alles aufpassen soll! (Gähhn)“ ...und bald schlief ER schon wieder.

 

Am nächsten Tag schuf ER zunächst alle Tiere auf dem Lande, von den kleinsten Insekten bis zu größten Tieren wie Pferden und Elefanten.Danach machte ER alle Vögel, die die Lüfte bevölkerten, kleine und größere. Sie lebten von Planzen, Samen oder Früchten. Einige fraßen auch kleinere Tiere, aber das war nicht schlimm, denn viele vermehrten sich zu stark. ER lächelte, denn ihm fiel etwas gutes ein. ER fragte diesmal alle Vögel, ob sie nicht auf SEINE wunderbare (so sicher war ER sich da nicht.) Welt Acht geben wollten. Die Vögel fragten, was sie denn davon hätten, für so eine verantwortungsvolle Aufgabe müsse es doch einen Lohn geben. Die Frage freute IHN, denn zum ersten klang das nicht so frech wie die Antwort der Wassertiere gestern und zweitens, ja zweitens war da seine saustarke Idee: ER erklärte nur die, die Verantwortung übernähmen dürften Tiere (fr)essen, alle anderen ausschließlich Pflanzen. Da erhob sich ein lautes Lachen, ein piependes, schnatternde und krächzendes Lachen. Verduzt fragte ER was so Lustig sei. Die Vögel antworteten: „Wie willst DU das denn kontrollieren? Zu faul selbst nach dem Rechten zu Schauen und wer soll dann aufpassen, dass alle anderen Vögel rein vegetarisch leben?“ Traurig und ängstlich zog ER sich zu SEINEM Schlafplatz zurück. SEINE Zuversicht, die Verantwortung abgeben zu können sank fast bis auf den Nullpunkt. In verzweifelter Hoffnung legte ER sich hin und schlief auch bald ein.

 

Als ER am 6. Tag erwachte, hatte ER eine sagenhafte Idee: Wer auf SEINE Schöpfung acht geben sollte, müsse IHM schon irgendwie ähnlich sein. Er machte sich sehr viel Mühe: Er versuchte aus Lehm eine Figur zu formen. Sie sollte IHM ähneln. Das war gar nicht so einfach, der Lehm durfte weder zu feucht, noch zu trocken sein. Nach vielen Versuchen war er endlich zufrieden. Dann erweckte ER das Lehmmännchen mit seinem Atem zum Leben. ER fragte Adam, so nannte sich das Männlein, ob er nicht Chef sein wolle, Chef über alles rings umher. Adam war begeistert: Chef sein, das ist super, macht bestimmt jede Menge Spaß und ich.... ja ich will gerne.

Später hat ER für Adam dann noch eine Eva gemacht und Adams Söhne übernahmen dann irgendwann die Chefposition ein. Man bediente sich ohne Sorge am Fleisch der wilden Tiere, nahm sich von Früchten und Samen soviel man wollte. Noch später veränderte man die Pflanzen und Tiere durch Züchtung,( ob sie den Menschen nicht gut genug war?). Aber irgendwann bestand Gefahr, das viele Pflanzen und Tiere aussterben könnten. ER versuchte oft, ihnen klar zu machen das der Chef, auch für die Erhaltung der Erde und aller Bewohner zuständig sei. Leider gefielen den Adamssöhnen diese „dunkle“ Seite des Chef seins nicht. Ab er vielleicht ist es ja noch nicht zu spät...

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Buchfink Re: -
Zitat: (Original von Luap am 15.05.2010 - 17:01 Uhr) Auch so könnte es gewesen sein...
Es ist nie zu spät... wobei ich mir bei all den Nachkommen Adams und Evas manchmal nicht so sicher bin... ach ja, ich bin ja auch einer davon... :-)))


Lieben Gruss
Paul
Ja, hoffen wir, das es noch nicht zu spät ist und der Mensch möglichst bald kapiert, das er (mit) verantwortlich ist für den Erhalt der Erde.
LG Ines


Vor langer Zeit - Antworten
Luap Auch so könnte es gewesen sein...
Es ist nie zu spät... wobei ich mir bei all den Nachkommen Adams und Evas manchmal nicht so sicher bin... ach ja, ich bin ja auch einer davon... :-)))


Lieben Gruss
Paul

Vor langer Zeit - Antworten
Buchfink Re: -
Zitat: (Original von Iriana am 06.05.2010 - 11:53 Uhr) eine sehr witzige und einfallsreiche Neufassung...
Na hoffentlich kapiert dieser Schef noch, dass Scheffe nicht nur scheffeln sondern auch Verantwortung tragen...

ganz liebe Grüße,

Maria

Ja, währe echt Vorteilshaft, wenn der Mensch das noch vor Zerstörung der Erde feststellen würde.
LG Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana eine sehr witzige und einfallsreiche Neufassung...
Na hoffentlich kapiert dieser Schef noch, dass Scheffe nicht nur scheffeln sondern auch Verantwortung tragen...

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Buchfink Re: Zunächst -
Zitat: (Original von Robin am 18.02.2010 - 10:09 Uhr) einmal muss ich Windflieger zustimmen: du hast das alles mit sehr viel Humor und Liebe beschrieben. Das fällt einem beim Lesen richtig auf und ich musste mehr als nur einmal schmunzeln :-)
Hat mir sehr gut gefallen, deswegen auch 5 Sterne.

Liebe Grüße
Lisa

Hallo Lisa
Vielen Dank für Dein Kompliment, es freut mich sehr das es Dir gefällt und danke für die Sterne.
LG Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Zunächst - einmal muss ich Windflieger zustimmen: du hast das alles mit sehr viel Humor und Liebe beschrieben. Das fällt einem beim Lesen richtig auf und ich musste mehr als nur einmal schmunzeln :-)
Hat mir sehr gut gefallen, deswegen auch 5 Sterne.

Liebe Grüße
Lisa
Vor langer Zeit - Antworten
Buchfink Re: Lach* ja da hat der Chef -
Zitat: (Original von timeless am 08.02.2010 - 22:52 Uhr) doch ein bissel verfrüht den Chefsessel zurecht gerückt. Meine Güte, da soll er die Jungs mal richtig durchbeuteln, so geht es auf jeden Fall nicht weiter, die machen ja was sie wollen.

Ganz lustigerzählt und zum nachdenken animiert.

Eine schöne Eistandsgeschichte.

Liebe Gute Nacht Grüße schickt dir Ute

Danke, Ute.
LG Ines
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Lach* ja da hat der Chef - doch ein bissel verfrüht den Chefsessel zurecht gerückt. Meine Güte, da soll er die Jungs mal richtig durchbeuteln, so geht es auf jeden Fall nicht weiter, die machen ja was sie wollen.

Ganz lustigerzählt und zum nachdenken animiert.

Eine schöne Eistandsgeschichte.

Liebe Gute Nacht Grüße schickt dir Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Buchfink Re: Hallo Buchfink -
Zitat: (Original von Windflieger am 08.02.2010 - 19:17 Uhr) Die Geschichte ist einfach klasse! Mit viel Witz und Humor beschreibst Du unseren Gott doch sehr menschlich.
Aber was liegt näher, hat er uns doch nach seinem Ebenbild erschaffen.
LG Ivonne

Hallo Ivonne
Ja so sehe ich das auch, ich hab mich ja auch beim Schreiben der Story stark an den Ablauf der biblischen Schöpfungsgeschichte gehalten.
LG Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Hallo Buchfink - Die Geschichte ist einfach klasse! Mit viel Witz und Humor beschreibst Du unseren Gott doch sehr menschlich.
Aber was liegt näher, hat er uns doch nach seinem Ebenbild erschaffen.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
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