Geliebte Christiane,
ich weiß, dass ich das nicht schreiben dürfte. Nur wenn’s nun mal die Wahrheit ist. Was ich an so einem Morgen, hier draußen in der Natur, sitzend an meinem PC fühle, ist eine völlig neue Erfahrung. Alles ist anders. Mein Hunger, mein Leben, mein Fühlen - eben meine Sinne. Fehlt bloß noch das der Affe schreibt, daran bist nur Du schuld. Mitnichten. Ich selbst hab mich ja in die Gefahr begeben. Wieso Gefahr? Eben, so ein Blödian, baggert Dich an und schwafelt dann noch so ein Quark. Es wär’ so schön gewesen, es hat nicht sollen sein - davon sang schon Omi Selma Siegmund. Schwüre sind sinnlos und unmodern. Sag’s mit Taten oder lass’ es sein, echt... Da komm’ ich feiger Mann und seh’ mich bei unserem letzen Abschied vorm Hotel. Im Geiste waren die Arme um Dich gelegt... Nur ein Zwinkern hät genügt... Mein Herz reicht für die ganze Welt, schon wieder so ‘ne Asche. Wie die Stare am Morgen könnte ich singen ohne zu wissen weshalb. Das Gefühl, selbst Tiere sollen’s haben. Geliebte (wie lange hab’ ich das intime Wort nicht geschrieben gar gesprochen), am Ende dieser Zeilen soll auf jeden Fall ein Dank stehen. Auch wenn meine Liebe einseitig bliebe und nie erwidert würde, ich behalt sie im Herzen, als einen jener Lenze, die unauslöschlich in die Vita des JFW eingehen. (So schön hoch gestochen, was??) Nur das ich es keinen erzählen kann, wo ich es doch in die Welt hinausschreien möchte, ist bitter!!! Ade, mein Lieb’ ich schließe diese Zeilen, nicht ohne Dich zu küssen, denn so hab’ ich den Mut. Viel Kraft und Glück im NEUEN LEBEN wünscht der, der zu spät kam