Romane & Erzählungen
Im Laufe der Zeit

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"Im Laufe der Zeit"
Veröffentlicht am 30. Januar 2010, 4 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Im Laufe der Zeit

Im Laufe der Zeit

Prolog

Ich blickte nach oben in den Himmel und sah makellos blaue Wolken. Wenn ich nach unten schaute,sah ich makellos weißen Schnee. Und wenn ich gerade aus guckte, sah ich einen schönen runden Schneeball auf mich zufliegen. Ich hatte gar nicht mehr die Zeit, mich zu ducken und so landete er mitten in meinem Gesicht. Ein Glück, dass er nicht so feste geworfen war, trotzdem wankte ich und ließ mich theatralisch nach hinten in den Schnee fallen. „Alles in Ordnung bei dir? Tut mir echt Leid, aber ich dachte du würdest dich bücken!“, rief mir Cathie von der anderen Seite des Feldes zu.

Als ich ihr nicht antwortete, wurde sie nervös und lief zu mir rüber. „Du hast dich doch nicht verletzt,oder? Ich sagte dir ja bereits, es war wirklich keine Absicht.“ Nein, verletzt hatte ich mich sicherlich nicht, aber mein ganzes Gesicht war voller Schnee und es fühlte sich an, als würde es einfrieren. Ich lag da also mit geschlossenen Augen und hatte das Gefühl, im Schnee zu versinken. Es gab tatsächlich ungewöhnlich viel davon, einige Dinge konnte man nur noch anhand ihrer Umrisse erkennen. Aber ich freute mich darüber, es war immerhin besser als dieser Pulverschnee,bei dem man nur mit großer Anstrengung erahnen konnte, das es überhaupt geschneit hat. Außerdem vermischte er sich immer mit Dreck und daraus entstand dieser lästige Matsch, der einem jegliche Freude am Schnee verdarb. Und mit ihm ließen sich auch nicht so schöne Schneebälle formen wie mit dem, der gerade in meinem Gesicht lag. Ich hörte, wie sich Cathie alle Mühe gab, so schnell wie möglich zu mir zu kommen. Hastig richtete ich mich auf und wischte mir den Schnee aus dem Gesicht, wobei ich es mir nicht verkneifen konnte, zu grinsen.

„Du bist mir vielleicht eine, ich dachte schon, ich hätte dir die Nase gebrochen oder sonst was, und du liegst da seelenruhig im Schnee rum.“ Cathie setzte ihren strengen Blick auf, doch als sie mein rotes Gesicht sah, musste sie lachen. „Spürst du überhaupt noch irgendwas?“, fragte sie mich. Ich hatte wirklich kein Gefühl mehr im Gesicht, meine Haut fühlte sich unglaublich straff an und meine Nase tropfte wahrscheinlich wie ein Wasserhahn. Vielleicht hätte ich den Schnee sofort wegwischen sollen, dachte ich. „Nein, eigentlich nicht.“,erwiderte ich, sie legte sich neben mich und wir lachten, bis und die Tränen kamen. „Also ich find die Idee, Schlitten fahren zu gehen, ziemlich gut. Meinst du, das wird wie früher sein?“ Seit neuestem hatte Cathie das starke Verlangen, ihre ganze Kindheit noch einmal zu durchleben und ich war der wesentliche Bestandteil davon. Dagegen war nichts einzuwenden, solange es bei so Kleinigkeiten wie Schlitten fahren blieb. „In gewisser Weise bestimmt, Cathie.“, sagte ich und lächelte ihr ermunternd zu, wobei ich mir nicht vorstellen konnte, dass dabei irgendwelche Kindheitsgefühle aufkommen sollten. Den Sinn des Ganzen verstand ich sowieso nicht, es Cathie zu verderben wollte ich nun wieder aber auch nicht. Im Großen und Ganzen macht Schlitten fahren ja auch Spaß, egal wie alt man ist. „Dann wollen wir mal anfangen!“

 

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