Biografien & Erinnerungen
Erdbeben

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"Erdbeben"
Veröffentlicht am 26. Januar 2010, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
Erdbeben

Erdbeben

ERDBEBEN

 

Vor 46 Jahren erlebte ich ein Erdbeben in der Steiermark. Es war Abend und wir saßen im Wohnzimmer. Plötzlich ein unheilvolles Brummen und Grollen, als ob ein Panzer in unser Haus fahren würde.
Und schon fielen Vasen um, wackelten die Gläser am Tisch.
"Ein Erdbeben!", schrie meine Mutter. Wir stürzten in das Kinderzimmer, rissen die Kinder samt den Decken aus ihren Betten und hasteten ins Freie.
Aber da war es auch schon wieder vorbei. Zitternd standen wir noch eine Weile verängstigt herum, ehe wir in unsere Häuser zurückkehrten,
Das Haus hat ein paar Risse und Sprünge abbekommen. Das Schlimme aber war die jahrelange Angst meiner damals zwei Jahre alten kleinen Tochter. Sie fürchtete sich vor dem Schlafengehen. "Mama, wenn das Bett wieder wackelt...?"  Fast zwei Jahre lang musste ich an ihrem Bettchen sitzen, ihr die Angst nehmen und Geschichten erzählen, bis sie eingeschlafen war. Oft schreckte sie sogar noch hoch, wenn ich ihr Händchen los ließ.

Und das war ein schwaches, ein leichtes Beben unserer Mutter Erde gewesen, sie erzitterte kaum merklich - und doch war der Schock riesig.

Wenn ich die Berichte höre, die Bilder der schrecklichen Tragödie auf Haiti sehe, krampft sich mein Herz vor Schmerz und Mitgefühl zusammen. Das Ausmaß dieser Naturkatastrophe, das Ausmaß der Zerstörung ist so unvorstellbar groß. Eine ganze Region in Trümmern, Menschen, hunderte, tausende Menschen unter zusammenstürzenden Mauern verschüttet, Häuser stürzen ein, Straßen brechen auf wie Höllenschlunde, Menschen schreien, weinen, warten schwer verletzt auf Hilfe oder irren durch das Chaos, um Familienangehörige zu suchen.
Und Kinder? Ich darf nicht an die Kinder denken, wenn sie in den Schrecken dieser Zerstörung unter Trümmern verzweifelt nach der Mutter rufen, auf Hilfe warten. Wenn sie nicht verstehen, was geschehen ist. Kinder, die einsam und erschlagen Opfer auf dem Schlachtfeld der Naturgewalten wurden.
Alle Engel des Himmels möchte ich zu ihnen schicken, auf dass sie sie auf ihren Weg ins Licht zu geleiten.
Den Überlebenden aber müssen wir alle Hilfe zuteil werden lassen, müssen sie unterstützen, wie und wo wir nur können, damit sie ihre Heimat, ihre Stadt, diese kleine Welt der Ärmsten, wieder aufzubauen können.
Das ist der göttliche Funke im Menschen, dass er lieben und helfen kann. Wir müssen diesen Funken zu einem mächtigen Feuer der Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft entfachen.

(C) I. H. 2010

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mukk
Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.

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mukk Re: Wenn mehr Menschen so denken würden -
Zitat: (Original von seelenfluegel am 30.01.2010 - 18:22 Uhr) wie Du, dann sähe diese Welt anders aus. Du machst sie besser und wärmer. Ja solche Erlebnisse können sich in einer Kinderseele tief einprägen und teilweise wird man sie ein Leben lang nicht ganz los. Es ist bewundernswert Dein Appell zur Nächstenliebe. Wie Viele gucken diese Bilder im TV und gehen danach unbekümmert zur Tagesordnung über.

LG Karin


Liebe Karin, du schaffst es immer wieder, mich verlegen zu machen, Danke dir für deinen lieben Kommentar.
Mit ganz, ganz lieben Grüßen in die Schweiz!!
Herzlichst
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: bewegende zeilen..liebe ingrid -
Zitat: (Original von Himmelskind am 26.01.2010 - 23:19 Uhr) lg

birgit


Danke, liebe Birgit, sei lieb gegrüßt!
Herzlichst Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Erdbeben -
Zitat: (Original von Rehmann am 26.01.2010 - 23:40 Uhr) Vor allen die letzte Seite sagt das aus, was am Wichtigsten ist - HILFE !
LG
H. Rehmann



Danke dir,lieber Horst1
Mit liebem Gruß
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Ja Ingrid -
Zitat: (Original von mukk am 29.01.2010 - 18:25 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 27.01.2010 - 10:52 Uhr) auch wenn wir nur mit Geld helfen könne, so geben wir doch unser Bestes.
Ich kann mir die Angst deiner kleinen Tochter vorstellen, hier hat es von ein paar Jahren auch etwas gebebt, fast nichts, aber die Gläser haben im Schrank gewackelt, Sekunden nur und doch blieb eine Angst und Unsicherheit zurück. Wie groß müssen die Angst und die Panik sein, die diese Menschen auf Haiti haben. Man möchtr weinen.

Ich drück dich ein Herzn, deine Ute


Liebe Ute, ja, es geht einem ans Herz. Durch die Gobalisierung erfährt man schnell davon und kann rasch helfen, zumindest mit Geld und menschlichem Einsatz - das Leid und die Verzweiflung können wir diesen Menschen leider nicht nehmen.
Drück dich und schicke liebe Grüße!
herzlichst deine Ingrid



Ja wir können nur mit Geld helfen. Die Leute, die wirklich vor Ort helfen haben meine allergrößte Hochachtung..

Ganz liebe Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Erdbeben -
Zitat: (Original von Windflieger am 27.01.2010 - 09:54 Uhr) Ja liebe Ingrid,
ich habe hier auch mal so ein kleines Beben erlebt.
Was für eine Macht dahintersteckt, kann ich dadurch erahnen.
Ja und helfen ist das einzig richtige!
LG Ivonne


Stimmt, liebe Ivonne, und zwar rasch helfen - wer schnell hilft, hilft doppelt.
Mit liebem Gruß
Ingridt
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Hilfe geben -
Zitat: (Original von sternenglut am 27.01.2010 - 10:30 Uhr) und hoffen, das sie dort ankommt wofür sie bestimmt war,
bewegende Zeilen, liebe Ingrid!
Liebe Frostgrüße aus Berlin
Sibylle


Liebe Sibylle, es ist so wenig, was wir tun können - und doch ist der kleinste Einsatz nötig.
Danke dir! Mit lieben Grüßen
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Ja Ingrid -
Zitat: (Original von timeless am 27.01.2010 - 10:52 Uhr) auch wenn wir nur mit Geld helfen könne, so geben wir doch unser Bestes.
Ich kann mir die Angst deiner kleinen Tochter vorstellen, hier hat es von ein paar Jahren auch etwas gebebt, fast nichts, aber die Gläser haben im Schrank gewackelt, Sekunden nur und doch blieb eine Angst und Unsicherheit zurück. Wie groß müssen die Angst und die Panik sein, die diese Menschen auf Haiti haben. Man möchtr weinen.

Ich drück dich ein Herzn, deine Ute


Liebe Ute, ja, es geht einem ans Herz. Durch die Gobalisierung erfährt man schnell davon und kann rasch helfen, zumindest mit Geld und menschlichem Einsatz - das Leid und die Verzweiflung können wir diesen Menschen leider nicht nehmen.
Drück dich und schicke liebe Grüße!
herzlichst deine Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Ein Appell ... -
Zitat: (Original von Gunda am 27.01.2010 - 11:45 Uhr) ...an unser Mitgefühl und vor allem auch an unsere Hilfsbereitschaft, ein Appell der etwas anderen Art.
Gefühlvoll und nicht reißerisch.
Mögen viele sich davon angesprochen fühlen, Ingrid.

Lieben Gruß
Gunda



Liebe Gunda, danke dir herzlich. Immer wieder stehen wir hilflos und erschüttert vor so vernichtenden Naturkatastrophen...
Mit liebem Gruß
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Re: Hallo Ingrid -
Zitat: (Original von Magdalena am 27.01.2010 - 13:22 Uhr) gut, dass du diesen Text schreibst - dein Apell mit sehr viel liebevolle Energie.
LG Magdalena


Liebe Magdalena, danke dir fürs Lesen und die netten Worte.
Mit lieben Grüßen
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
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