Romane & Erzählungen
Reality Life

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"Reality Life "
Veröffentlicht am 21. Januar 2010, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Reality Life

Reality Life

Beschreibung

Mona kann sich eigentlich nicht beschweren im Leben. Sie hat ihren untreuen Freund los, einen sicheren Job, einen netten Untermieter und ist mit sich und der Welt im Reinen. Ihr Leben verläuft ziemlich entspannt bis der neue Kollege kommt und ihre Gefühle auf den Kopf stellt. So, mein erster öffentlicher Versuch. Ich bitte um Erbarmen und eine ehrliche Meinung. :-)

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Wohlig  streckte sich Mona in ihrem Bett. Nach zwei Wochen Urlaub war es heute wieder an der Zeit auf Arbeit zu gehen. Ihre Freude darüber hielt sich jedoch in Grenzen. Zu schön war die Zeit des „Nichtstuns“ gewesen. Die komplette Wohnung war auf Hochglanz poliert und endlich hatte sie sich mal wieder mit ihren Freunden treffen können, ohne Zeitdruck im Nacken. Mit einem letzten kritischen Blick auf den roten Wecker streckte sie ihre Füße unter der Bettdecke hervor und ertastete ihre Pantoffeln. Als sie die Decke beiseite schob, fröstelte die junge Frau. Es wurde wirklich Zeit das der Frühling kam. Vor fünf Wochen saß sie noch gemütlich unter dem Weihnachtsbaum bei ihren Eltern. Natürlich lag wie jedes Jahr an diesem Tag kein Schnee. Die Eiseskälte und das Schneewetter kam pünktlich zum Jahresanfang als alle wieder auf Arbeit mussten. Mit einem  ausgiebigen Gähnen schlurfte sie über den Flur in die Küche und schaltete die Pad Kaffeemaschine ein. Das Überlebenselixier am Morgen.

Die Tür zu Piers Zimmer am gegenüberliegenden Ende des Flurs war noch geschlossen und es sah auch nicht aus als würde sich daran bald etwas ändern.  „Pier?“, zaghaft klopfte sie an und öffnete die Tür. Dunkel lag das Zimmer ihres Untermieters vor ihr und nur vereinzelt waren Umrisse erkennbar. Blind ihren Instinkten folgend tastete sie sich in die Richtung vor wo sie sein Bett vermutete und stieß auch prompt mit  dem Fuß gegen den Bettpfosten. Leise fluchte sie auf, als der Schmerz anfing zu kribbeln. „Pier.“, sanft schüttelte sie ihn an den Schultern, „Aufstehen sonst kommst du zu spät zur Arbeit.“ Ein Grummeln ertönte und dann verschwand ein blonder Wuschelkopf unter der  Bettdecke. Missmutig zog Mona ihm ein Stück die Decke weg. „Ich mach dir auch Kaffee. Los jetzt – aufstehen.“ Wieder erklang ein murrender Laut und sie sah sich schon zu drastischeren Weckmethoden greifen, als ein gemurmeltes ‚okay‘ ertönte. 

Als Mona eine halbe Stunde später fertig aus dem Bad kam saß Pier zu ihrer Verwunderung bereits am Küchentisch und sah sie fröhlich an. „Guten Morgen.“  „Guten Morgen“, erwiderte sie und ließ sich ihm gegenüber auf die Sitzbank fallen. Stirnrunzelnd betrachtete sie ihn. „Wie machst du das? Ich stehe immer als Erstes früh auf und trotzdem bist du vor mir fertig. Du hast sogar schon Frühstück gemacht!“ Pier grinste sie nur an und biss herzhaft in sein Toast. „Tja, wir Männer müssen halt nicht erst stundenlang Spachtelmasse auf unser Gesicht auftragen.“ Mona streckte ihm die Zunge raus und genoss die Wärme der Kaffeetasse in ihren Händen. „Gehst du für mich?“, seufzte sie, „Ich habe absolut keine Lust.“  „Solche Wörter aus dem Mund einer Workaholicerin?“ Pier zog eine Augenbraue hoch. Der großgewachsene blonde Mann war seit über 2 Jahren schon ihr Untermieter, nachdem sie ihren damaligen Freund vor die Tür gesetzt hatte. Sie hatten sich über gemeinsame Freunde auf einer Party kennen gelernt und sofort miteinander gut unterhalten. Es hatte nicht lange gedauert und Pier war bei ihr eingezogen. Rein freundschaftlich natürlich. Er war sowieso gerade auf Wohnungssuche gewesen und für sie allein waren die Mietkosten einfach nicht tragbar auf Dauer. Viele konnten es gar nicht glauben, dass sie wirklich nur eine Freundschaft verband, da sie so gut im Zusammenleben miteinander harmonierten. Sicher gab es eine Phase mal wo sie überlegt hatten ob das wirklich nur Freundschaft war, aber schnell hatten sie festgestellt, dass eine Beziehung nicht funktionieren würde. Dafür waren ihre Interessen dann doch zu unterschiedlich, auch wenn es im Bett miteinander klappte. Mona grinste, kosten war ja erlaubt, schließlich befanden sie sich beide nicht in einer Beziehung und besser als sich jemand Fremdes an den Hals zu werfen. Pier lächelte sie an, als hätte er ihre Gedanken erraten und stand auf um zwei Toasts aus dem Toaster zu holen. Er arbeitete mittlerweile in einem Maklerbüro hier in der Stadt. Trotz des Anzugs konnte man erkennen, dass er eine ziemlich muskulöse Figur hatte. Das blaue Hemd umschmeichelte seinen Oberkörper und passte hervorragend zu der schwarzen Nadelstreifen-Anzugshose und dem ebenso geschnittenen Jackett. Er könnte Adonis fast schon Konkurrenz machen, dachte sie schmunzelnd. Pier merkte ihren Blick. „Was ist los Sonnenschein, kommt langsam die Vorfreude auf sich wieder in die Arbeit stürzen zu können?“ „Ts… so schlimm bin ich ja nun auch nicht. Ich geh halt einfach gerne auf Arbeit. Auch wenn sicher der halbe Schreibtisch heute voll liegt.“ Sie seufzte gespielt auf und strich sich ihr braunes Haar zurück. „Was hältst du davon wenn ich heute Abend Pizza auf den Heimweg mitbringe?“ Er schien kurz zu überlegen und nickte dann. „Meinetwegen, aber komm nicht so spät ich habe heute noch eine Verabredung.“ Hellhörig sah sie auf. „Mit wem? Kenne ich sie?“ Pier grinste sie frech an. „Zum Glück bist du ja nicht neugierig.“ Er fing an den Tisch abzuräumen und warf einen Blick auf die Uhr. „Ich bin nicht neugierig, nur ein sehr interessierter Mensch.“ Sie grinste und legte ihren Kopf schief. „Komm bitte, sag schon.“ Er lehnte sich gegen die Küchenzeile und schien zu überlegen. „Hm, also dunkle Haare, ziemlich groß und sportlich, dunkle Augen… Ich glaube braune. 28 Jahre alt, vor kurzem wieder hier hergezogen. Gleich zwei Straßen weiter. Hm… Was gibt es noch zu sagen? Ach, und ist in der gleichen Branche wie du tätig.“ „Wow, klingt nicht schlecht und wann stellst du sie mir vor?“ Seine Stirn legte sich in leichte Falten als er nach dachte. „Was hält du von heute Abend?“ Überrascht sah Mona ihn an und wehrte ab. „Nee lass mal, ich wollte mich nicht in dein Date hängen.“ Er lachte kurz auf. „Das ist kein Problem. Ich würde mich sogar freuen. Dann mach bitte mal pünktlich Feierabend. Ich besorg‘ einen guten Film und du Pizza, okay?“ „Verstanden!“, sie salutierte zum Spaß und sprang dann auf. „Verdammt ich komm noch zu spät.“, eilig rannte sie in ihr Schlafzimmer und wühlte eines ihrer grauen Kostüme aus den Schrank welches sie mit einer violetten Satinbluse kombinierte. Mit einem letzten Blick in den Spiegel prüfte sie ihr Make-up und band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz. „Mona, ich mach schon mal los. Bis heute Abend und einen schönen ersten Tag.“, hörte sie Piers Stimme aus dem Flur und dann klackte auch schon die Wohnungstür im Schloss. Leise vor sich hin fluchend, aufgrund der Verspätung schlüpfte Mona in ihre Schuhe, hang sich ihren Mantel über den Arm und verließ mit der Handtasche in der Hand die Wohnung. Eisige Kälte schlug ihr im Freien entgegen und eilig rannte sie zu ihrem Auto. Zitternd schloss sie die Tür auf und warf ihre Tasche auf den Beifahrersitz. Während sie ihren Mantel anzog fuhr ein Auto nur wenige Meter an ihr vorbei und bespritzte sie mit Schneematsch. „Args, pass doch auf du Volltrottel“, schimpfte sie den weißen Audi A4 hinterher und hob die Faust. Sie entspannte sich erst wieder als sie mit den Wagen in Richtung ihrer Arbeitsstelle fuhr.

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Majuchu
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