Fantasy & Horror
Der Adept (7) - Das Vermächtnis des toten Magiers (7)

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"Der Adept (7) - Das Vermächtnis des toten Magiers (7)"
Veröffentlicht am 12. Juni 2007, 22 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ehemann, Vater, Großvater - alles optimiert: nur eine Frau, nur einen Sohn, nur eine Tochter, nur eine Enkelin, nur einen Enkel.,, nein, seit dem 24.02.08 (kurz nach 6) sind's zwei In Jahreszahlen: 57, 54, 35, 33, 12, 1 (Stand: 2007)
Der Adept (7) - Das Vermächtnis des toten Magiers (7)

Der Adept (7) - Das Vermächtnis des toten Magiers (7)

Der Adept
Das Vermächtnis des toten Magiers (7)


„Aber klar, Alter. Das ist doch wohl nur allzu verständlich. Ich an deiner Stelle könnte jetzt auch nicht Geburtstag feiern und die Sau rauslassen. Kopf hoch, wird schon irgendwie weitergehen ...“
Nacheinander telefonierte sich Jochen Reinders durch seinen Freundeskreis hindurch, um die eigentlich für den morgigen Tag geplante Geburtstagsfeier abzusagen.
Schon alleine der tod seines besten Freundes Markus Topas hätte ein fröhliches Feiern unmöglich gemacht. Und nun war auch noch ein Familienmitglied seit dem gestrigen Tag wie vom Erdboden verschwunden!
Jochen Reinders ahnte nicht im Entferntesten, wie nahe er mit seiner Definition zum Verschwinden von Barbara Kosberg an die Realität herankam.
Vom Polizeirevier aus, in dem er die Vermißtenanzeige zu Protokoll gebracht hatte, waren auch sogleich Anfragen an sämtliche Krankenhäuser in der Stadt sowie in umliegenden Ortschaften hinausgegangen. Allerdings machte man Jochen schon vorab nicht allzu viele Hoffnungen.
Glücklicherweise, hieß es bisweilen, hatte es in den letzten 48 Stunden keine schweren Unfälle gegeben, bei denen es Verletzte oder gar Tote gegeben hätte. Der Name der Vermißten, Barbara Kosberg, wurde nirgendwo registriert. Das gleiche Ergebnis brachten auch die Anfragen bei den in Frage kommenden Krankenhäusern.
Man hatte Jochen damit vertröstet, dass es immer mal vorkomme, dass Personen, aus welchen Gründen auch immer, ganz einfach von der Bildfläche verschwinden. Verschwinden w o l l t e n!
Sicherlich würde sich seine Verwandte schon bald wieder mit einer simplen und plausiblen Erklärung melden.
Natürlich wollte man aber auch ein Kapitalverbrechen nicht generell und von vornherein ausschließen, aber die Erfahrung habe gezeigt, dass in den meisten Fällen die Vermißten von sich aus wieder die Verbindung zu anderen aufgenommen hätten.
Ein schwacher Trost für Jochen. Dennoch mußte er sich wohl oder übel mit der Erklärung des Beamten abfinden und mehr oder minder erfolglos wieder den Heimweg antreten...

*****

„So, mein kommender Herrscher aller Lebenden und Toten. Hier habe ich zur Abwechslung deiner Lektüre mal ein wenig das Neueste vom Tage!“ Luvor überreichte mit einer nahezu graziösen Verbeugung Markus eine Tageszeitung.
„Wurde auch mal Zeit, dass ich mal was anderes zu lesen kriege, als all die verstaubten Schmöker hier. Lass doch mal sehen, was sonst noch so alles in der Welt passiert ist.“
Doch trotz der willkommenen Freude über die kleine Abwechslung, las Markus nur mit halber Aufmerksamkeit. Die Krise im mittleren Osten gipfelte erneut einer Eskalation entgegen ... andernorts traten Politiker und andere Persönlichkeiten des Lebens aufgrund von irgendwelchen Skandalen und Skandälchen von ihren Posten zurück ... Markus las von kurzfristig inhaftierten Promis und von solchen, die es noch werden wollten ... Klatsch und Tratsch aus aller Welt, und doch mehr Banales als wirklich Interessantes.
Er blätterte sich zum Sportteil der von Luvor gebrachten Zeitung durch. Auch wenn er sich nicht direkt speziell für eine Sportart interessierte, so fand er an dieser Rubrik doch erheblich mehr Lesefreude und Begeisterung als an den übrigen Beiträgen und Berichten. Als er sich bis aufs letzte Blatt durchgelesen hatte, fiel sein Augenmerk auf einen kurzen Artikel, der durch das dazugehörige Foto seine Aufmerksamkeit erregte:
„Vermißt!“, hieß es in der fettgedruckten Überschrift. Markus brauchte keinen zweiten Blick für das Foto. Er kannte diese Frau. Ihr Name sprang ihm auch förmlich aus dem Text heraus entgegen: Barbara Kosberg! Seit dem gestrigen Tag galt die junge Frau als vermißt und die Bevölkerung wurde um sach- und zweckdienliche Hinweise gebeten.
Barbara ... Jochen ... drängte es sich in Markus’ arbeitenden Hirnwindungen in sein Bewußtsein. Verdammt! Und er saß hier und war zur Untätigkeit verurteilt!
Markus hielt Luvor den Zeitungsartikel unter die Nase: „Hier, du kleiner großer Zaubermeister. Sag mir, wo ist diese Frau?“
Luvor blickte auf die Zeitung, dann Markus verständnislos an: „Woher soll ich das wissen? Was ist mit ihr?“
„Verschwunden!“ antwortete Markus knapp. „Sie wird vermißt. Eine Verwandte von meinem besten Freund und ... ach, hier, lies selbst!“
Mit diesen Worten drückte er Luvor unwirrscher als vorgehabt die Zeitung in die Hände. Luvor streifte ihn dafür mit einem vorwurfsvollen Blick, ehe er sich dem Artikel zuwandte und gab nach dem Lesen die Zeitung wieder zurück: „Bedau’re, oh Herrscher in spe, aber das ist nicht so ganz mein Fach, die Vermißten-Suche!“
Markus hatte schon eine ähnlich flappsige Antwort auf der Zunge, aber der persönliche Bezug zu dieser Angelegenheit ließ ihn seine Absicht gleich wieder ändern: „Ich denke, euch ... oder vielmehr: UNS stehen da ein paar andere Möglichkeiten zur Suche und zum Auffinden zur Verfügung, als einem gewöhnlichen Menschen, oder wie seh’ ich das?“
„Ganz recht, Erhabener“, dienerte Luvor auch prompt, schränkte aber ein: „Aber auch uns sind Grenzen gesetzt. Ganz so einfach, wie du es dir vielleicht vorstellen magst, ist auch für uns nicht alles...“
„Aber möglich wäre es?“, schlussfolgerde Markus.
„Was soll möglich sein?“
„Menschenskind, Kleiner!“ entfuhr es Markus. „Liegen deine grauen Zellen noch auf dem Schlummerkissen? Diese Frau zu finden, meine ich. Das muss doch möglich sein ... oder..?“
„Sicher ist das möglich“, nickte Luvor auch tatsächlich. „Allerdings ist es trotzdem nicht so einfach. Ich will mal versuchen, es dir zu erklären. Also, ist sie ganz normal verschwunden ... entweder weil sie, sagen wir mal als Aussteigerin des Monats auch mal ein paar Schlagzeilen machen will. Oder, eventuell mein Alternativ-Angebot: weil ein recht unehrenhaftes Individuum der menschlichen Spezies sie ... kkrrrkkgghh ...!“ Luvor unterstrich seine umständliche Auslegung mit an die Kehle gehaltener Hand, die er dann zur Seite wegzog. „Du verstehst, mein Schutzbefohlener?“
Markus nickte ungeduldig, wagte jedoch keinen Ton, weil er befürchtete, dass Luvor in seinen Erklärungen sonst womöglich noch weiter abschweifen könnte.
„Nun“, fuhr der Gnom auch prompt fort, „in einem solchen Fall hätten wir es erheblich schwerer, jemanden ausfindig zu machen. Weil derart aus dem Leben Gerufene nur ganz selten noch aktive Hirntätigkeit aufweisen und wir diese sozusagen dann ja auch nicht anpeilen können. Habe ich mich derweil verständlich ausgedrückt, mein besorgt dreinblickender Gebieter?“
„Ja, ja, ja“, nickte Markus nervös. „Was ist, wenn sie noch lebt...?“
„Nu lass mich doch erst einmal mein gängiges Repertoir abspulen, euer Ungeduldigkeit. Schließlich müssen wir – entgegen den Normalsterblichen – ja auch noch eine weitere Variante ihres möglichen Abgangs in Betracht ziehen...“
„Welche da wäre?“ schnaufte Markus hörbar aufgebracht.
Unbeeindruckt fuhr Luvor fort: „Nun, steht ihr Verschwinde-Trick allerdings auf irgendeine Weise it dem Einwirken von sagen wir einmal magischen oder gar dämonisch-finsteren Kräften in Zusammenhang, tja dann ...“ Markus erschrak bis ins Mark. „Dann wär’s eigentlich problemo!“ beendete Luvor mit breitem Grinsen seine Ausführungen.
Markus hätte dem Kleinen am liebsten auf der Stelle den Hals umgedreht, in derart auf die Folter zu spannen. Doch als sich seine Erregung zu legen begann, fragte er: „Und wie können wir herausfinden, ob nun das eine oder andere, was ich mir leider nur sehr schwer vorzustellen vermag, zutreffend ist?“
Luvor schien den Tränen nahe: „Ich stelle mit Erschrecken fest, dass du kaum gelernt hast, Euer weißmagische Zuversichtlichkeit. Sonst wüßtest du, dass gerade persönliche Schicksale von den finsteren Mächten mit Vorliebe gelenkt und manipuliert werden!“
„Natürlich weiß ich das jetzt auch!“ verteidigte Markus sich. „Ich bin bloß auf dem Gebiet der Magie nur noch nicht so sattelfest, wie du, mein Dreimalneunkluger. da werd’ ich doch auch mal was vergessen dürfen...!“
Luvor blickte strafend zu ihm auf, schüttelte bedächtig seinen Kopf und sagte mit plötzlich veränderter, ernster Stimme: „Du darfst alles – nur nicht vergessen! Es hätte katastrophale Folgen. Für dich, für uns alle. Für die gesamte Menschheit!“
Nach längeren Sekunden des Schweigens streckte er dann seine Hand nach Markus aus:
„Gib mir noch einmal die Zeitung ... bitte ...“ Kein flappsiger Zusatz von der Sorte, die sich Luvor zu eigen gemacht hatte und sie bei passender wie auch unpassendster Gelegenheit anzuwenden.
Stattdessen vertiefte er sich konzentriert auf das Bild des Zeitungsartikels.
Markus sah dem kleinen Kerl die Konzentration an, mit der er förmlich mit dem Bild zu verschmelzen schien. Dazu bewegten sich seine Lippen, ohne dass ein Ton zu hören war.
Plötzlich zuckte Luvors Kopf zurück. Wie unter Schmerzen kniff er seine Augen zusammen, die Zeitung entglitt seinen Händen, flatterte zu Boden. Sofort war Markus bei ihm.
„Was ist mit dir, he. Sag doch was!“
Luvor schüttelte sich angewidert: „Wie ich mir beinahe schon gedacht hatte – auch in diesem Fall haben die finsteren Mächte ihre Finger dabei im Spiel. Diese Frau hatte Kontakt ... zur Hölle!“
„Um Gottes Willen!“ stöhnte Markus auf. Denn wenn ihm eines in den letzten Stunden klar geworden war, dann war das Wissen um Vorgänge auf der Erde, die er vor wenigen Tagen selbst noch als völliger Blödsinn abgetan hätte.
„Nein, nicht um Seinetwillen, sondern ganz nach Asmodis Willen, oh mystischer Regent“, verbesserte Luvor rasch. Diese Frau geriet in Asmodis Fänge. Nicht durch ihn direkt, aber durch einen seiner Mittelsleute. Unwürdige Kreaturen, die noch keinen festen Platz im ewigen Reich der Finsternis bekommen haben und sich in menschlicher Gestalt dafür noch bewähren müssen!“
Kampfeslust stieg in markus auf:
„Und wo finden wir dieses Scheusal?“
„Oh, ein trefflicher Ausdruck, fürwahr – doch leider ...“ Luvors bedauernder Blick unterstrich sein abschlägiges Kopfschütteln, als er weitersprach: „... ist das nicht festzustellen. Jedenfalls nicht von hier aus ...“
„Und Ashra? Könnte sie nicht ...?“
Erneut schüttelte Luvor den Kopf: „Ich fürchte – nein. Auch eine Totenpriesterin kann nicht alles. Oh, ihre Fähigkeiten und Künste sind unvorstellbar. Und doch wieder auch ihren eigenen Gesetzen unterworfen. Um bei unserem Problem zu bleiben: Sie könnte zum Beispiel mit der Seele der Verschwundenen Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, wer für eben ihr Verschwinden verantwortlich ist ...“
„Dann fragen wir sie doch ...!“
„Oh, lass mich doch ausreden, edelblütige Ungedultigkeit! Ich sagte, sie k ö n n t e. Aber dadurch, dass die Vermißte in Asmodis Gewalt ist, ist es auch Ashra nicht mehr möglich, geistigen Kontakt zu ihr aufzunehmen und kann folglich auch nichts in Erfahrung bringen. Aber komm mit. Wir werden die prinzessliche Priesterin fragen!“
Ashra hatte es sich mit völlig menschlichem Verhalten auf der Terrasse bequem gemacht und genoß sichtlich die warmen Sonnenstrahlen, die ihren schlanken Körper wie liebkosend umschmeichelten. Mit geschlossen Augen und nur mit einem knappen Bikini bekleidet, lag sie in einer Sonnenliege.
„Und ich Blödmann sitz’ da oben in meinem Kämmerlein und büffele wie ein Abiturient vor der Prüfung!“ schimpfte Markus leise sich selbst einen Riesen-Trottel. „... Statt neben dieser wahnsinnig aufregenden Frau den Tag zu genießen ...ts...!“
„Dein geistiges Potential zu mehren, ist für alle von größerer Bedeutung als menschlichen Triebgelüsten nachzugeben!“ sagte Ashra ohne ihre Augen zu öffnen. Dann legte sich ein amüsiertes Lächeln um ihre Lippen: „Und wenn du deinen Mund auch wieder zukriegst, Markus Topas, dann komm gern an meine Seite.“
Mit unverändertem Lächeln richtete Ashra sich zur Seite hin auf, blickte den beiden auf sie Zukommenden entgegen.
Markus spürte seine Knie weich werden, als ihm der unverhoffte Blick auf Ashras vollem Busen, der kaum von dem winzigen Oberteil ihres Bikinis verdeckt werden konnte, gewährt wurde.
Ashras Lächeln blieb – auch wenn sie jetzt wie tadelnd ein Kopfschütteln andeutete. Markus räusperte sich verlegen: „Entschuldige, ist sonst bestimmt nicht meine Art, eine Frau dermaßen anzustarren, aber ... aber ...“, er kam ins Stottern, wußte nicht mehr weiter.
„Dann frag’ mich doch einfach wegen deines Problems, das wird dich ablenken.“
Markus brachte es tatsächlich fertig, sich nur auf Ashras Augen zu konzentrieren, dann fragte er:
„Du weißt...?“
Ashra nickte: „Ja. Aber Luvor hat recht. Hierbei sind auch mir die Hände gebunden. Es schmerzt mich, dir auf diese Weise nicht helfen zu können, Geliebter. Denn glaube mir, nichts wäre mir lieber, als mit dir zusammen meine erste Schlacht gegen die finsteren Mächte aufzunehmen. Doch die Zeit ist noch nicht reif. Du bist noch nicht soweit. Noch lange nicht bereit!“
„Das wollen wir aber dann doch erst einmal sehen, teuerste Freundin!“ versuchte Markus sich ihrem Sprachgebrauch anzupassen: „Und ich will dir gern auch rasch erzählen, wie ich vorzugehen gedenke. Ich fahre hin ... zu Jochen. Ich bringe ihm schon irgendwie bei, dass ich wirklich der bin, für ich mich ausgebe, und ...“
„Damit würdest du keinen Erfolg haben, Geliebter!“ unterbrach Ashra Markus’ Gefühlsausbruch. „Und zum anderen weiß ich zu verhindern, dass du dich alleine, wohin auch immer, begeben wirst!“
„Und wenn ich mich nicht von meinem Plan abhalten lasse? Mich nicht abhalten lassen will und werde?!“
Wie ein kleines trotziges Kind funkelten seine Augen dabei.
Ashra schenkte ihm ein neuerliches, diesmal verständiges Lächeln: „Wer sagt denn, dass dich jemand von deinem Vorhaben abhalten will, mein Geliebter? Ich sagte nur, dass ich dich nicht alleine gehen lasse. Und Luvor wird uns ebenfalls begleiten. Schließlich muss ja einer auf dich aufpassen, während ich mich um die Angelegenheit kümmere!“
„Du ... du meinst ... du meinst, wir kümmern uns zusammen um die Sache, um Jochen..?“
„Gemeinsam können wir es wagen. Allerdings solltest du das hier niemals vergessen, bei dir zu tragen!“ Ashra öffnete ihre zur Faust geballten Hand. Das im Sonnenlicht aufblitzende Metall schwebte augenblicklich in die Höhe und auf Markus zu.
„Das hätte ich gewiss nicht vergessen!“ sagte Markus, während er sein Amulett aus der Luft klaubte und an sich nahm. „Wann wollen wir denn los? Wenn’s nach mir ginge, am besten sofort, auf der Stelle!“
„Wie du befiehlst, Geliebter!“ antwortete Ashra und sprang graziös aus ihrer Liege in die Höhe. Dann fasste sie Markus beim Arm, mit der anderen Hand berührte sie Luvors Schulter ...
Markus spürte nicht mehr als einen gewaltigen Sog, der ihn irgendwie den Boden unter den Füßen wegzuziehen schien – dann fand er sich in bekannter Umgebung wieder: Keine zehn Schritte trennten ihn und seine Begleiter von Jochen Reinders Wohnung!
„Das nenn’ ich Service!“ entfuhr es Markus. Dann spürte er den Druck von Ashras Hand in seiner, blickte sie an. Schade! durchfuhr es ihm dabei, als er nun das schlichte graue Kleid sah, das Ashras vollkommenen Körper jetzt verbarg. Er selbst trug einen grauen Anzug, der ihm wie maßgeschneidert passte.
Hart stieß er seinen Atem aus den Lungen, Luvor schüttelte protestierend seinen Arm in Richtung Ashra: „Aaaah, nein. Du weißt, wie ich diese Art zu reisen hasse, Anbetungswürdige!“
„Ja, ich weiß. Entschuldige bitte. Aber sein Geist ...“ wobei sie zu Markus blickte, „...ist in einer solchen Unruhe, da konnte ich nicht anders.“
„Und wenn uns jemand gesehen hat? So mir nichts, dir nichts, piff-paff, aus dem Nichts heraus und zack sind wir da...?“
„Siehst du hier denn jemanden?“
Luvor blickte sich um. Wie leergefegt war die Straße.
„Es hätte aber auch anders sein können!“
Aber ein Blick in Ashras Augen genügte, um ihm zu zeigen, dass sie gar keinen anderen Zeitpunkt gewählt hätte, um hier unbemerkt zu materialisieren.
„Wie gehen wir weiter vor?“ Markus platzte förmlich vor Ungeduld.
„Halte dich einfach nur an mich, mein Geliebter“, sagte Ashra. „Wir werden zu ihm in die Wohnung hinaufgehen. Er ist zuhause, ich weiß es. Und unserer getreuer Freund wird in der Zeit den Hauseingang nicht aus den Augen lassen. Du weißt, worauf du zu achten hast, Luvor?“
„Welche Frage, meine Hochlieblichkeit! Ehrlich, eigentlich müsste ich jetzt beleidigt sein!“
„Wie wäre es denn zur Entschädigung mit einem netten neuen Spielzeug? Dieser Art etwa...“
Ebenfalls aus dem Nichts heraus materialisierte von einer Sekunde auf die andere ein Streifenwagen am Straßenrand – und Luvor sah sich urplötzlich in der Uniform eines Polizisten wieder, die allerdings aufgrund seiner geringen Körpergröße nicht eben Respekt einflößend wirkte. Markus konnte sich auch ein kurzes Lachen nicht verkneifen: „Am besten, du stellst dich auf den Sitz, mein Freund, sonst siehst du womöglich nicht einmal übers Lenkrad hinaus...“
Luvor nahm es eher gelassen hin: „Du meinst, erhabene Lästerlichkeit, meine gegenwärtige Statur sei unpassend zum Stand meines erhaltenen Berufsstandes? Und wie gefalle ich dergestalt meinem ahnungslosen und erstaunten Ewiglichen?!“
Vor Markus’ Augen schien Luvor sich auszudehnen. Binnen weniger Sekunden-Bruchteilen stand vor ihm ein Zweimeter-Mann, breit wie ein Kleiderschrank, mit bärbeißigem Gesicht.
Markus wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Und so, wie Luvor noch kurz zuvor zu ihm hochsehen mußte, mußte Markus nun den Kopf in den Nacken legen, um in Luvors breit grinsendes Gesicht blicken zu können.
„Donnerlittchen!“ keuchte Markus, der nicht mitbekam, dass Luvor lediglich Markus’ Geist eine Gestalt vorgaukelte, die nicht real existierte. Ashras Lachen lenkte Markus ab: „Das reicht Luvor, du darfst ihn mit deinen Späßen nicht so erschrecken. Obwohl ich mir denke, dass du diese Projektion für andere beibehalten solltest. In deiner wahren Gestalt lockst du vielleicht nur Neugierige an!“
„Auch du, mein Sohn Brutus ...!?“, rezitierte Luvor in gespieltem Unverständnis und würden den beiden keines Blickes mehr, sondern begab sich zum Streifenwagen und ließ sich auf den Fahrersitz fallen.
Die Illusion seines geistiges Einflusses war perfekt. Selbst das Polizeifahrzeug federte stark nach, als sich der „Koloss“ hinter das Lenkrad zwängte.
Zielstrebig gingen Markus und Ashra auf das Haus zu, in dem Jochen Reinders seine Wohnung hatte. Auf den wenigen Schritten dorthin erkundigte Markus sich: „Auf was soll Luvor eigentlich aufpassen?“ „Diese Frage müßtest du dir eigentlich selbst beantworten können, Geliebter.“
Markus sann ernstlich darüber nach. Doch seine grauen Zellen rückten keine vernünftige Antwort auf seine Frage heraus. Verärgert über sein desolates Denkvermögen, stopfte er die Hände in die Hosentaschen. Doch kaum, dass seine rechte Hand mit dem Amulett, das er dort in der Hosentasche bei sich trug, durchzuckte ihn die Erkenntnis: „Ah, ja klar – ich Trottel! So wie wir, werden auch bestimmt ein paar Typen von der Schattenseite mit Jochen Kontakt aufnehmen wollen. Ich kann mir zwar im Augenblick noch kein klares Bild von alledem hier machen, aber ich weiß irgendwie genau, und zwar ganz genau, dass diese Höllenbiester hier ebenfalls auftauchen werden. Ich weiß es.“
„Richtig“, nickte Ashra. „Die Hintergründe werde ich dir später erklären. Jetzt lass dir erst meinen Plan erklären, wie ich vorzugehen gedenke...“

Markus spürte es wie ein Stich ins Herz, als Jochen ihnen die Tür öffnete und sie beide mit wachen Augen taxierte: „Ja, bitte?“
„Herr Reinders? Jochen Reinders?“
Jochen Reinders nickte: „Der bin ich. Ja. Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf..?“
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Jenseitiger
Ehemann, Vater, Großvater - alles optimiert: nur eine Frau, nur einen Sohn, nur eine Tochter, nur eine Enkelin, nur einen Enkel.,, nein, seit dem 24.02.08 (kurz nach 6) sind's zwei
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Jenseitiger Re: Re: Re: Heijeijeijeijei schlamperei ;) -
Zitat: (Original von Apollinaris am 12.06.2007 - 22:31 Uhr) Nein, wieso auch, hab ich schon weniger Arbeit ;).

Pluspunkte am laufenden Band Sammeln tu ich im übrigen am liebsten ;)

Neben meiner zweitliebsten:

>> Alltagsgegenstände auf dem laufenden Band erkennen

Eine Trommel, ein Bär, Waschmaschine, Oma Suse, Schuldschein, Rasensprenger ... .

Darin bin ich auch ungeschlagen, nur am Flughafen verlässt mich meist die Motivation ( zu einseitig, du verstehst ) ;)



Dann leih dir am Flughafen die Röntgen-Kontrollgeräte aus. Wirst sehen, du entdeckst jede Menge Neues und hast Abwechslung satt. Viel Spaß dabei ;))
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Re: Re: Heijeijeijeijei schlamperei ;) - Nein, wieso auch, hab ich schon weniger Arbeit ;).

Pluspunkte am laufenden Band Sammeln tu ich im übrigen am liebsten ;)

Neben meiner zweitliebsten:

>> Alltagsgegenstände auf dem laufenden Band erkennen

Eine Trommel, ein Bär, Waschmaschine, Oma Suse, Schuldschein, Rasensprenger ... .

Darin bin ich auch ungeschlagen, nur am Flughafen verlässt mich meist die Motivation ( zu einseitig, du verstehst ) ;)

Vor langer Zeit - Antworten
Jenseitiger Re: Heijeijeijeijei schlamperei ;) -
Zitat: (Original von Apollinaris am 12.06.2007 - 18:48 Uhr) Nun, steht ihr Verschwinde-Trick allerdings auf irgendeine Weise it dem Einwirken von ( da fehlt ein m )

Denn wenn ihm eines in den letzten Stunden klar geworden war, dann war das Wissen um Vorgänge auf der Erde, die er vor wenigen Tagen selbst noch als völliger Blödsinn abgetan hätte.

( der Satz macht für mich keinen Sinn / versteh ich nicht )

Oh, ihre Fähigkeiten und Künste sind unvorstellbar. Und doch wieder auch ihren eigenen Gesetzen unterworfen.

( würd ich zusammen schreiben )

Hart stieß er seinen Atem aus den Lungen, Luvor

( Eine Lunge reicht ;), würd ich sagen )

Und unserer getreuer Freund wird in der

( unser )

Vor Markus’ Augen schien Luvor sich auszudehnen. Binnen weniger Sekunden-Bruchteilen stand vor ihm ein Zweimeter-Mann, breit wie ein Kleiderschrank, mit bärbeißigem Gesicht.

( würd ich auch zusammen schreiben )

„Auch du, mein Sohn Brutus ...!?“, rezitierte Luvor in gespieltem Unverständnis und würden den beiden keines Blickes mehr,

( auch unverständlich geschrieben )

Markus sann ernstlich darüber nach. Doch seine grauen Zellen rückten keine vernünftige Antwort auf seine Frage heraus.

( würd ich auch zusammen schreiben )

Doch kaum, dass seine rechte

( doch würd ich weglassen )

Doch kaum, dass seine rechte Hand mit dem Amulett, das er dort in der Hosentasche bei sich trug, durchzuckte ihn die Erkenntnis:

( da fehlt was, in Berührung kam o.ä. )

Soweit die neueste Kritik ;)

Sonst wieder sehr interessant geschrieben und erzählt.

Parole:

Weiter, weiter, weiter !!


Du sammelst Pluspunkte am laufenden Band, mein Freund. Schön zu wissen, dass sich Jemand beim Lesen mehr Mühe gibt; Fehler bemerkt und die dann auch mitteilt. Nicht mal die "Schlamperei" nehm ich dir übel. Dass ich jetzt allerdings wirklich damit aufhöre, zur mitternächtlichen Stunde Stories (ungeprüft) hochladen zu wollen, weil doch Jemand drauf wartet, das nimmst du mir hoffentlich nicht übel, oder ...
Beste Grüße
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Heijeijeijeijei schlamperei ;) - Nun, steht ihr Verschwinde-Trick allerdings auf irgendeine Weise it dem Einwirken von ( da fehlt ein m )

Denn wenn ihm eines in den letzten Stunden klar geworden war, dann war das Wissen um Vorgänge auf der Erde, die er vor wenigen Tagen selbst noch als völliger Blödsinn abgetan hätte.

( der Satz macht für mich keinen Sinn / versteh ich nicht )

Oh, ihre Fähigkeiten und Künste sind unvorstellbar. Und doch wieder auch ihren eigenen Gesetzen unterworfen.

( würd ich zusammen schreiben )

Hart stieß er seinen Atem aus den Lungen, Luvor

( Eine Lunge reicht ;), würd ich sagen )

Und unserer getreuer Freund wird in der

( unser )

Vor Markus’ Augen schien Luvor sich auszudehnen. Binnen weniger Sekunden-Bruchteilen stand vor ihm ein Zweimeter-Mann, breit wie ein Kleiderschrank, mit bärbeißigem Gesicht.

( würd ich auch zusammen schreiben )

„Auch du, mein Sohn Brutus ...!?“, rezitierte Luvor in gespieltem Unverständnis und würden den beiden keines Blickes mehr,

( auch unverständlich geschrieben )

Markus sann ernstlich darüber nach. Doch seine grauen Zellen rückten keine vernünftige Antwort auf seine Frage heraus.

( würd ich auch zusammen schreiben )

Doch kaum, dass seine rechte

( doch würd ich weglassen )

Doch kaum, dass seine rechte Hand mit dem Amulett, das er dort in der Hosentasche bei sich trug, durchzuckte ihn die Erkenntnis:

( da fehlt was, in Berührung kam o.ä. )

Soweit die neueste Kritik ;)

Sonst wieder sehr interessant geschrieben und erzählt.

Parole:

Weiter, weiter, weiter !!
Vor langer Zeit - Antworten
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