Ei da liegt im Stall
Ei da liegt im schnöden Stall,
das Kind wes sucht wer überall.
Im Dreck der Welt bei Schaf und Vieh,
suchst du's vergeblich, findst es nie.
Es ist vergraben unter Bergen,
im Herzen dir, wohl bei den Zwergen.
Da wo die Träume sind verborgen,
da kümmert es dahin, in deinen Sorgen.
Da schreit es aus der Kinderkehle,
geradewegs aus deiner Seele,
nach Liebe und Angenommensein.
Es wohnt darin seitdem du klein.
Dies Kind kam in die Welt der Reichen,
im Stall, da alle animalisch gleichen.
Keiner, der davon sich stehlen kann,
selbst der größte Recke und stärkste Mann.
Traurig werden spät die Blicke,
da lösen sich, Gemeinschaftsstricke.
Sie sind der letzte Halt vorm Fall,
wenn wir entschweben einst ins All.
Das Kind geht mit in seinem Kerker,
es zu entbinden, bracht uns Ärger.
Mutlos sei das Leben uns verstrichen,
wird's heißen, wenn wir einst verblichen.
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