Gedichte
Geschlagene Kinder

Geschlagene Kinder

Du suchst dein Leben, wo du bist.
Gibst dich gefesselt, frei einer Frist.
Deine Augen streicheln die Liebe,
Ins Herz gebrannt sind die Diebe.

Traurig ist dein Blick ohne Klagen,
sendest zweifelnd, stumme Klagen.
Ist Liebe nicht frei der Schmerzen,
die höhnend, eingebrannt im Herzen?

Du weinst den Fluss der verlorener Tage,
endlos ergiesst sich die bohrende Frage.
Warum ist mir all dieses geschehen,
warum hörte mein Vater nicht das Flehen?

Gleich dem Wolf kämpfte er mich nieder.
Wenn ich rücklinks den Hals bot wieder,
liess er mich unterwürfig gewähren,
schnitt aus dem Herzen die Liebe mit Scheren.

Niemals sicher, wurde erfüllt mein Sehnen,
ekelhaft hängen Haare herab in Strähnen.
Einsam, verkroch mich in die dunkle Höhle,
außen war nur der Erwachsenen Gegröle.

Ein Höhlenkind bin ich so geworden,
verkriech mich am Liebsten in finsteren Orten.
Schaue von Ferne die wärmenden Feuer,
die rundum singen, sind mir wie Ungeheuer.

Flehend ruf ich aus dem Dunkel der Zeit,
zum wärmenden Feuer, ob niemand bereit,
mich zu erlösen aus den finsteren Fängen,
die mich wie Spinnen in Netzen bedrängen.

Da reicht mit sanften Worten ein Arm,
die süße Speise, dass das Herz wird warm,
streichelt mich aus der Höhle des Denken,
dem Eingebrannten, in das eigene Lenken.

Vergebend den Meinen, die selbst verfangen,
werd ich liebend zur Freiheit gelangen.
Schon blüht mir die Rose auf der Liebe Weg,
schmerzhaft der Pfad, schmal ist der Steg.

Copyright © mozimi 2009/11