Gedichte
Dieseits von Luxemburg - und jenseits von mir

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"Dieseits von Luxemburg - und jenseits von mir"
Veröffentlicht am 09. November 2009, 26 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch. Georg Bernard Shaw Wirds besser? Wirds schlimmer?, fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich :Leben ist immer lebensgefährlich. Erich Kästner Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt ...
Dieseits von Luxemburg - und jenseits von mir

Dieseits von Luxemburg - und jenseits von mir

Beschreibung

Ein paar Gedichte, die während ein paar langweiligen Mathestunden und einigen kostbaren Augenblicken der Liebe entstanden

Mit dir am Kai

Von 13 klaren Regeln

Und 7 scharfen Sachen

Wirst du mit mir Segeln?

Wirst du mit mir Lachen?

 

In aller Herren Länder

Mit aller Gnaden Kraft

Siehst du jeden Sender?

Durchlebst du jede Nacht?

 

Unter den hellen Sternen

Unter Gottes Mond

Kannst du von ihm lernen?

Weißt du wo er wohnt?

 

Bei allen guten Geistern

Treue Bibel, weiße Tauben

Glaubst du nun den Meistern

Oder meinen Augen?

Oh Nacht, oh Pracht

Oh Nacht, oh Pracht

In dunklen Schatten

Deren Glück wir spürten, hatten

Deren Liebreiz wir waren

Lustempfinden, Liebe sacht

Mit Raben über uns in Scharen

 

Blut

Blut, Blut, blutrot

Ist seit jeher

Der Tod

 

Das d reimt sich auf das t

Das a auf das h

Egal wo ich geh, steh, fleh

Am Ende immer das h

 

Rot, Rot, blutrot

Sind aller Menschen Lippen

Zwischen dem Herz stehen Rippen

Es schlägt genau bis zum Tod

 

C wie C-Dur

Ich warte nur

Bis alle Cs verklungen

Und jedes C gesungen

 

Blut, Blut, blutrot

Ist seit jeher

Die Wut

Auf unserer Erde

 

Ein Licht scheint

Durch die Fasern schöner Weiden

Was uns vereint

Zwingt uns auch zu Leiden

 

Ein Wind schlägt durch die Masten

Geblähter Segel im Hafen

Ein Schäfer hält an, zu Rasten

Mit seinen 50 Schafen

 

Ein Kiesel rollt den Berg herab

Sonnenrot im Tal

Die Zeit des Reisenden wird knapp

Im Wasser singt ein Wal

 

Das Salz rinnt langsam danieder

Es blitzt am Horizont

Die Katze schnurrt schon wieder

Während sie sich sonnt

 

Es regnet in der Wüste

Der Schnee belegt den Harz

Es brandet an der Küste

Es träumt derweil das Erz

 

Westwärts tobt der Ostwind

Es klammert eine Hand

„Weil die Dinge nun so sind“

Sagt er, bevor er verschwand

 

Die Giraffen recken den Hals

Die Löwen sehen empor

Beim Feuerwerke knallst

Es dirigiert, Der Tenor

 

Ein Kuss verbindet die Lippen

Geld fließt ohne Ziel

Sie boten ihm an zu strippen

Aber er wünschte zuviel

 

Ein Wandersmann pflückt eine Blume

Die Ampel springt auf grün

Ein Tennisplatz entfernt vom Ruhme

Weizenpflanzen, golden blühn’

 

Die einzige Wolke am Himmel

Allein sitzen die Raben

Geheiratet hatten sie mit Gebimmel

Bevor sie beide starben

 

Ein Clown erhellt die Gesichter

Keiner schaut das Reh

Es gab einen fairen Richter

Der tat niemandem weh

 

Durch die Straßen Madrids

Hetzt der Eifelturm

Jemand erzählt einen Witz

Ein Kitz, Ein Wunderwurm

 

Die Zeit läuft immer weiter

Ein jeder trinkt Kaffee

Pat erschoss einen Reiter

Der lag danach im Klee

 

Die Oper ist gefüllt

Das letzte Licht geht aus

Ein Brustansatz verhüllt

Wie Müll zum Fenster raus

 

Ein Fisch empfindet Schmerzen

Der Delphine ist ein Säugetier

Es heizt der Dichter mit Kerzen

Der Schlaue zählt bis zur 4

 

Die Geister erwachen lebendig

Die Engelein lächeln still

In der Kirche sind sie freudig

Weil Gott es nun mal so will

 

Am Ende jedes Gedichts

Steht die Frage nach dem Sinn

Und beim Heben jedes Gewichts

Kommt erst später, der Gewinn

Unfung der modernen Dichtung

Posse’

 

Der ganze Dreh

Der Sache ist

Was ich versteh

Was du vergisst

Vergess’ ich eh

 Wird nie vermisst

 

Dran ist…

 

Dran ist der

Der dran gezogen

Dran ist wer?

Ich hab gelogen

Dran ist her

Ist weiter gezogen

Für den der will zum Schluss : Die quere Welt(1. Kapitel)

Die Flaggen standen auf Halbmast, der Wind warf sie durch und durch, geradezu majestätisch, zeigten sie nie ihr ganzes. Durch die müden Fenster des 4.Stocks sah man sie so klar, wie sonst nirgendwo. Der 4.Stock war eigentlich der 3. Stock, denn das Erdgeschoss war der 1.Stock. Das an sich ist schon verwirrend, noch viel klarer wird diese Verwirrung wenn man noch erfährt, dass das Gebäude durchaus ein Erdgeschoss besaß.

Treshok sah aus dem Fenster, betrachtete die Wolkenformationen und ließ den Tacker in seiner Hand nervös auf und zu schnappen. Am Boden lagen die Haftklammern verstreut, als wären es tote Fliegen.

Treshok berührte die trübe Scheibe und versuchte zu fassen was zwischen seinen Gedanken, seinen Sinnen, seiner Seele in diesem Raum und der ganzen, vollen, allumfassenden Welt draußen lag.

 

Seine Füße hatten ihn kurz darauf nach draußen getragen, vor die Tür des hohen Hauses und er sah hinauf zu den Flaggen. Kreuz und Trikolore. Er lief die Straßen auf und ab ohne Ziel. Rohre lagen unbenutzt auf den Wegen, Ziegel ohne Wand, Mauern ohne Häuser, Fahnen ohne Mast. Es roch verbrannt, die Welt schien wie betäubt von einer Last.

Schließlich setzte er sich auf eine Holzbank und sank tief in sie hinein, die Hände gruben in den Taschen nach allerhand. Die Vögel stimmten ein Lied für ihn an und er gab ihnen 5 Pence, 3 Shilling. Die Bank war beschmiert mit allerlei Schmiererei. Überall Herzen und + Zeichen, die verwischt und vergessen dort standen. Leichen einer längst gestorbenen Liebe, die sich modernd gegen das Sterben wanden. Der Wind frischte auf und er musste seinen Mantel enger schlingen. Der Wind konnte ihn zwar nicht durchdringen, aber die Kälte konnte es und so erhob er sich voll Widerwillen wieder.

 

Als nächstes spazierte er durch den Park. Die Bäume flüsterten und er lauschte ihren Gesprächen. Ihre Botschaften überbrachte der Wind, aber jetzt war er gerade woanders und nun unterhielten sie sich einfach so, jeder wie mit dem eigenen Kind. Treshok wanderte bequem auf dem Weg, der sich mit leisem Knirschen beschwerte. Dünn schien ihm einen Moment Hundegebell ans Ohr zu dringen. Aber er schloss es aus und bevor er das Ende des Parks erreichte hatte er eine weitere schöne Erinnerung gesammelt. 

 

Das Cafe war sein Lieblingsort, wenn man mal vom Park und dem Haus mit den Flaggen vorm Fenster absah. Es regnete draußen und die Gullys tranken gierig, die Ströme die die Straßen hinab flossen, immer im Versuch sich zu vereinigen. Der dunkle Himmel sah drängend und unerbittlich hinab, während das Wasser die Seelen zu reinigen schien, alles atmete auf. Der Lauf des Wassers strebte zusammen und band sich kristallklar, bevor die Gullys ihn verschluckten. Jeder Tropfen gab gütig sein Individuum auf und wurde eins mit dem Wasser. Die Bürgersteige, die Hausdächer, die Menschen, hatten ihre Farbe gewechselt unter den kleinen Kristallen, alles wurde immer nasser. Absonderlich war jedem gehenden Menschen ein Regenschirm an die Hand gebunden. Wer keinen Besaß war ein Läufer und sprintete die Straßen entlang. Die Scheibe grenzte die Welt und fing die Tropfen ab.

Literarisch lyrische Miniaturen

Schachnovelle(Eine Basis)

 

Er schiebt beharrlich die Figuren

Rauf und runter übers Brett

Sind schwarz und weiß, gleich Huren

Manchmal prüde, manchmal nett

 

Das Kreuz steht einsam

Von Türmen flankiert

Und von allen gemeinsam

Als Ziel anvisiert

 

Mal springend, mal gerade

Bewegen sich die stummen Reiter

Mal längs der Fassade

Läufer, Bauern immer weiter

 

Bis zum Ziel wenn dann anstatt

Matt

Es heißt

Schach Matt

 

Der glückliche Tod (Eine Philosophie)

 

Zum Glück braucht es allein

Den Willen zum glücklich sein

 

J.D. Salinger (Ein Lob)

 

Die Entschlüsselung des Lebens

Ist beileibe kein Fingerzeig

Denn dann zeigt man vergebens

Was sich zeigt durch Zeit

 

Weimar (Ein Wutanfall)

 

Oh Werther, ich

Grüße dich

Willst du mir vergeben

Das, bei all deinem Streben

Ich werther trauere

Noch bedauere

Werther wohl eher

Verfluche und verlache

Nun geh’ er

Und tue was er mache

Seelenfeinde

Wildfremd ist das Land in mir

Die Hitze der Zigarren

Rauch steigt auf zu dir

Und du scheinst still zu lachen

 

Küsst der Schmerz auch ohne

Herz und ohne Wissen

So hat er doch

Den Leib mir aufgerissen

 

Kennt keiner meine Qualen

Meine Seufzer, meine Tränen

Was kämen sie sogleich

Wenn sie in einem Streich

Meine Hoffnung stahlen

Und meine Liebe nähmen

Wahrheit - Die nicht zu definierende Weltengleichung

Die Wahrheit ist ein schweres Thema

Das es sofort zu erörtern gilt

Wohlgleich sie passt in kein Schema

Obwohl sie einen Zweck erfüllt

 

Was wurde nicht schon alles unternommen

Um die Wahrheit zu fixieren

Oft erklärt doch stets verschwommen

Sie alle sind ihr nur nah gekommen

Und um ein Beispiel zu zitieren:

 

Für Kafka ist Kunst ein Übel, ein Fluch

Für Platon eine Blendung, eine Täuschung, ein Tuch

Für manche der Spiegel der Natur

Für manche pure Sinnes-Kur

 

Wer hat Recht? Was ist echt?

Was ist Bildung, was Fassade?

Was ist schlecht? Was gerecht?

Was ist wahr heutzutage?

 

Kann jemand das sagen

Ohne Zweifel und ganz klar

Selbst, sollte es jemand wagen

Er käme der Wahrheit höchstens nah

Werden

Die Zeit, die dreht sich

Wie ein Rad

Und gräbt sich in die Erde

Folgt einem unbestimmten Pfad

Auf dem gibt es kein „war“

Kein „bin“

Sondern nur ein „werde“

Gruß einer anderen

Oh du Welt, meinen Gruß

send ich dir

Ich setze einst einen Fuß

Auf den Grund

Mir

Ist als sei es

Ein guter Grund

Verlässlich und fest

Manchmal verwund-

bar, aber immer

Beschaulich und schön

Niemals schlimmer

Als Sterben gehen’

Und doch so traurig

Zu greifen, zu fassen

Zu lockend

Ihn doch zu verlassen

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Hörbuch

Über den Autor

BrianBrazzil
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch.
Georg Bernard Shaw

Wirds besser? Wirds schlimmer?,
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich
:Leben ist immer
lebensgefährlich.
Erich Kästner

Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.
Oscar Wilde

Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.
Mark Twain

Ich glaube nicht an Wunder, ich habe ihrer zu viele gesehen.
Oscar Wilde

Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
Franz Kafka

Der Hinz und der Kunz
sind Rechte Toren
lauschen offenen Munds
statt mit offenen Ohren.
Erich Kästner

Liebe das Leben und denk an den Tod.
Tritt wenn das Ende kommt stolz beiseite.
Einmal leben zu müssen ist das erste Gebot,
Nur einmal Leben zu dürfen, das zweite.
Erich Kästner

Übrigens, besucht mal meine Websitebooksthatbite.de ;)
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BrianBrazzil Re: Nicht nur viel zu lesen gibt es hier... -
Zitat: (Original von kleinertod am 03.12.2009 - 14:43 Uhr) ...auch der Inhalt lohnt die Mühe.

Eine schöne Sammlung, die gerne aufgeteilt werden könnte (meiner Meinung nach).

Ein lieber Gruß vom Kater


Vielen Danke Kater :)

Du hast recht, aber da ich nur noch selten dazu komme hier zu schreiben, fasse ich dann lieber fast alles zusammen.

Schönen Gruß
zur Vorweihnachtsstimmung :)
BRian
Vor langer Zeit - Antworten
kleinertod Nicht nur viel zu lesen gibt es hier... - ...auch der Inhalt lohnt die Mühe.

Eine schöne Sammlung, die gerne aufgeteilt werden könnte (meiner Meinung nach).

Ein lieber Gruß vom Kater
Vor langer Zeit - Antworten
BrianBrazzil Re: Die -
Zitat: (Original von RS79 am 12.11.2009 - 12:10 Uhr) Wahrheit ist wahrlich schwer zu finden
würde mehr als nur 5 Sterne an diese Sammlung binden


GVLG Gina



Danke, ich freue mich sehr über deinen Kommentar :) :)
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