Fantasy & Horror
Das Lied der Halbelfen

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"Das Lied der Halbelfen"
Veröffentlicht am 24. Oktober 2009, 126 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Also hier etwas über mich:Ich lese sehr gerne und bin dadurch auch auf die Idee gekommen mal sebst etwas zu schreiben. Meistens habe ich viele Ideen, was ich schreiben könnte und setzte die dann so gut wie möglich um. Ich weiß selbst, dass man an meinen Texten noch viel verbessern kann und arbeite auch daran. =)) Da hier nur Lieblingsbücher erwähnt werden, hier noch drei Mangas die ich besonders mag: \"Soul Eater\", \"Death Note\" und ...
Das Lied der Halbelfen

Das Lied der Halbelfen

Beschreibung

Ein Fantasy-Roman der von den Problemen der Halbelfen handelt. Da sie weder Elfen noch Menschen sind, gehören sie nirgends wirklich dazu und müssen irgendwie versuchen ihren eigenen Platz zu finden. Protagonistin ist die Halbelfe Talia, die ihren heimischen Wald verlassen muss, weil die Elfen Halbelfen nur bis zu einem bestimmten Lebensalter akzeptieren. Nun muss sie sich in unserer Welt zurecht finden, was natürlich zu viel Verwirrung bei ihr führt und sie in einige peinliche Situationen bringt. - Für Malli, die mich überhaupt auf die Idee gebracht hat mich hier anzumelden und für die ich dieses Buch auch irgendwann zu Ende schreiben werde, versprochen !!!

Doppelter Verrat

 

Der Rat hatte sich zusammengeschlossen um zu verhandeln. Es würde eine lange und äußerst mühsame Verhandlung werden, dass wusste man jetzt schon, doch es half nichts, da musste man durch. Areno stand da und fragte sich, warum überhaupt verhandelt wurde. Schließlich war dass Ergebnis doch schon jetzt klar. Es war nicht das erste Mal, dass sie so ein Problem hatten. Normalerweise stimmte er auch mit allen überein, wenn sie am Ende der Besprechung ihre Meinung äußerten, aber diesmal würde es nicht so sein, dass wusste er. Zumindest nicht, wenn er seine ehrliche Meinung sagen würde, was er allerdings nicht vorhatte.

 

Talia lag auf dem Bauch und sah direkt in den Fluss, der sich unter ihrer Nase seinen Weg bahnte. Sie schloss die Augen und streckte ihre Hand in das kühle Wasser. Das tat immer gut. Der Rat hatte eine Versammlung. Es war das erste mal, dass sie nicht anwesend sein sollte, seit sie das Kindesalter überschritten hatte und sie verstand nicht warum. Sie hatte sich doch nichts zu schulden kommen lassen und war mit stolzen sechzehn Jahren doch wohl alt genug um auch schwierige Themen zu verstehen.

Traurig strich sie der kleinen Alraune neben ihr ein Blatt aus dem Gesicht, das sie alleine nicht wegbekam. Dann hielt sie sich das Blatt gegen ihre Haut, die ein noch viel tieferes moosgrün hatte, als das jenes, aber ihre Haare hatten dieselbe hellgrüne Farbe.

Letztendlich wusste sie doch, warum sie nicht teilnehmen sollte. Sie war keine richtige Elfe sondern nur ein Halbelf. Die Feen hatten ihr deshalb früher oft zu verstehen gegeben, dass sie nicht da zu gehörte und die Elfen, zu denen sie ja zur Hälfte gehörte, haben ihr zwar einiges beigebracht, was man als Elfe wissen musste, sie aber nie wie eine richtige behandelt.

Elfen konnten nicht wie ihre nächsten verwandten die Feen fliegen und waren auch wesentlich größer als sie, aber trotzdem unterschieden sie sich immer noch erheblich von den Menschen und dass nicht nur auf Grund der spitzen Ohren die sie hatten sondern auch, weil sie durchaus in der Lage waren Magie zu gebrauchen. Aber ein Elf war nicht grün, er sah eben, bis auf die Ohren, aus wie ein Mensch.

Talia hatte kaum Magie in sich, aber war am ganzen Körper grün. Sie kannte weder ihre Mutter noch ihren Vater, aber sie wusste, dass einer von beiden ein Mensch sein musste. Sie hatte nie ganz begriffen warum die Kinder von Elf und Mensch eine grüne Hautfarbe bekamen, aber es hatte sie auch nicht unbedingt interessiert.

Die kleine Alraune neben ihr schien ihre Trauer zu spüren und fiepte tröstlich, doch dass half ihr auch nicht. Es machte ihr nur noch deutlicher, dass das einzige was sie wirklich konnte das war, dass sie sich mit allen Dingen der Natur verständigen konnte und das konnten die Feen und Elfen auch.

Sie sah wieder in den Fluss und die kleine Alraune kletterte auf ihren Kopf. Sie verweilte vielleicht Stunden so, dass vermochte sie im nachhinein nicht mehr zu sagen, aber sie hatte erst auf geblickt, als sie Schritte hinter sich vernahm. Sie drehte sich um und sah Areno, der auf sie hinab blickte. Für einen Moment meinte sie Trauer in seinen Augen zu sehen, doch einen Augenblick später schien er wieder guter Laune.

„Was machst du denn für ein Gesicht? Steh auf und komm mit, der Rat will dich sehen.“ Erstaunt erhob sie sich. Der Rat will sie sehen? Warum? Was hatten sie nur besprochen? Areno war einer der wenigen Elfen mit denen sie sich immer gut verstanden hatte. „Warum…“ „Sei still, dass wirst du noch erfahren!“ Sei still, dachte sie. Seit wann sprach er so mit ihr?

Es war ein relativ langer Weg, bis sie da waren und Talia erschien er noch mal doppelt so lang, weil sie lauter Fragen quälten, was der Rat nur mit ihr besprechen wollte.

Endlich waren sie da. Elfen so wie Feen gehörten zu dem Rat und so blickten die dreißig Mitglieder dessen auf sie hinab und alle lächelten sie an, als hätten sie eine wunderbare Nachricht für Talia. Jetzt war sie endgültig verwirrt. Ihr viel auch auf, dass außer den Ratsmitgliedern selber, kein anderer mehr anwesend war. Das war noch seltsamer.

Areno wich von ihrer Seite und zog sich zurück. Er wollte nicht in ihrer Nähe bleiben, weil ihn die Entscheidung quälte, die getroffen worden war, dabei hatte er gewusst, dass es so kommen würde!

„Talia“, begann das Oberhaupt des Rats zu sprechen „wir haben dir etwas zu sagen und erst einmal sollst du eins wissen, dass was wir dir jetzt sagen, ist einzig und allein ein Vorschlag, du musst ihn nicht annehmen!“

Talias Herz schlug höher, sie würden ihr vorschlagen zu den Menschen zu gehen, ganz sicher, aber sie würde nein sagen! Egal was der Rat auch sagte, sie würde den Wald nicht verlassen, dafür liebte sie ihn zu sehr.

„Es ist dir ja bekannt, dass die Menschen diese Welt immer mehr verschmutzen und dass damit auch unser Lebensraum immer kleiner wird. Wie viele unzählige magische Wesen sind wegen des Menschen schon gestorben und keiner unternimmt etwas dagegen? Denken wir nur an die Einhörner, Drachen und die ganzen anderen, die ich jetzt nicht alle aufzählen kann. Nun, du bist eine Halbelfe…“

„Aber ich bedrohe diese Welt in keiner Weise“ unterbrach Talia ihn aufgebracht.

Das Oberhaupt lächelte sanft. „ Aber das sagt doch auch keiner. Talia, wir dachten, du könntest vielleicht zu den Menschen gehen. Nur für drei Monate und dort recherchieren, was ihre nächsten Schritte sind. Du wirst auf der einen Seite ganz normal zur Schule gehen und auf der anderen alle nützlichen Informationen sammeln, die wir brauchen um über die Schritte der Menschen informiert zu sein. Das soll eine Ehrenvolle Aufgabe für dich sein.“

Talias Augen verengten sich zu Schlitzen. „Aber die Elfen und Feen haben doch unzählige Spitzel in der Menschenwelt, warum sollte ich da irgendetwas Interessantes in Erfahrung bringen?“

Areno konnte nicht anders, er schmunzelte stolz über seine Schülerin, die immer aufmerksam gelauscht hatte, wenn er ihr alles erklärt hatte. Der Rat war allerdings nicht so erfreut, aber auch nicht aus dem Konzept gebracht. „Du bist jetzt in dem Alter, wo man sich einen Beruf sucht und wir dachten, dass die Arbeit als Spitzel, wie du es nennst, für dich einfach gut in Frage käme.“

„Ich habe kein Interesse daran. Tut mir Leid. Momentan bin ich Blumenmädchen und sehr glücklich darüber.“

„Aber was ist Blumenmädchen im Vergleich zu Unterstützung und Rettung unserer Existenz?“ Die Diskussion zog sich beinahe drei Stunden hin und irgendwann, sagte sie aus Verzweifelung, dass sie es machen würde, doch noch während sie es sagte, überlegte sie schon ob es nicht irgendeinen Wald gab, wo sie sich zurückziehen konnte, ohne dass der Rat es merkte. Aber schon am nächsten Tag merkte sie, dass das wohl nicht so einfach war. Auf irgendeine Magische weise färbte man ihre Haut in einen sonnengebräunten Ton und ihre Haare wurden blond. Nur ihre grünen Augen lies man in Ruhe. Dann musste sie in einen dreitägigen Kurs, der sie darüber aufklären sollte, wie man sich unter Menschen verhielt. Zuletzt gab man ihr einen „Ausweis“ und einen Haufen Papiere, den man in der Menschen Welt angeblich Geld nannte und womit man so ziemlich alles bekommen konnte, was man wollte. Schließlich brachte sie ein kleiner Trupp von fünf Mann, zu einem Haus, wo sie sich eine Wohnung mieten sollte. Noch dazu war sie verpflichtet, sich spätestens jeden dritten Tag bei einem Kontaktmann zu melden. Weglaufen war also fast unmöglich.

Zutiefst geknickt, betrat sie das merkwürdige Gebäude und klopfte an einer Tür, wo jemand auf sie warten würde, der ihr eine Wohnung zeigen wollte. Na toll, dachte sie, dass kann ja heiter werden. Das werden bestimmt die drei schrecklichsten Monate meines Lebens.

 

Areno stand noch am Rande des Waldes, als Talia längst verschwunden war. Seufzend sah er ihr nach und überlegte, ob er sich hätte für sie einsetzen sollen?

„Was guckst denn so trübe?“, fragte eine muntere Stimme und unterbrach damit seine Grübeleien. „Max, wie oft soll ich dir noch sagen, du hast mich zu siezen. Ich werde bald ein ernstes Gespräch mit deinen Eltern führen müssen!“

Areno legte sehr viel wert auf die Höflichkeitsformen, aber irgendwie hatte Max es geschafft, sich mit seiner frechen Art in sein sich in sein altes Herz zu schleichen. Seufzend verdrängte er die lästigen Gedanken an Talia, die doch zu nichts führten.

„Komm mit, du darfst heute etwas lernen, nämlich wie man sich mit erwachsenen unterhält!“, sagte er im strengen Ton zu seinem kleinen Schüler. Max, dachte er argwöhnisch, früher hatten Elfen richtige Namen gehabt, wie es sich für sie gehörte, aber heute passten sie sich immer mehr den Feen an, die schon immer eine Verbundenheit mit den Menschen empfanden, obwohl sie Schritt für Schritt diese Welt, in der sie alle lebten, zerstörten. Max indes jammerte und zappelte an seiner Hand, weil er auf keinen Fall extra Stunden haben wollte, aber Areno lies sich nicht beirren.

„Geh schon mal zur Schule ich muss kurz meine Unterlagen holen.“

„Aber ich will nicht!“, schrie der kleine Max wütend.

Areno verdrehte die Augen. „Noch ein Wort und ich informiere deine Eltern, dass du die nächste Woche in der Schule verbringst, mit extra Stunden und saubermachen!“

Abrupt war Max still, denn er wusste, dass Areno so etwas schon öfters mit seinen Schülern gemacht hatte.

Areno war ein strenger Lehrer, dass wusste er selber, aber die meisten Schüler mochten ihn trotzdem, denn er hatte auch sehr sympathische Seiten an sich. Wenn er so darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass die auch viele Schüler die ihn wirklich gemocht hatten Halbwesen gewesen waren, gegen die er später im Rat ausgesagt hatte. Kopfschütteln dachte er darüber nach, wie es wohl sein musste, wenn der einzige Mensch, dem man wirklich vertraut hatte, einen letzten Endes verrät. Noch ahnte er nicht, dass er das blad am eigenen Leib erfahren würde.

Er kletterte auf den Baum, der für ihn das war, was für Menschen ein Haus ist. Auf diesen Baum waren alle möglichen Sachen mit denen kein Mensch etwas hätte anfangen können, wenn er sie gesehen hätte, aber das konnte ohnehin kein Mensch, da jeder Baum auf den ein Elf oder Feen, lebte magisch versiegelt war. Für einen Moment war er versucht sich auf einer Art Riesenwollknäuel sinken zu lassen, aber er lies es dann doch bleiben. Er wollte Max die langweiligste extra Stunde bescheren, die er je erlebt hatte, damit er endlich aufhörte, so unhöflich zu sein. Das ziemte sich einfach nicht für einen jungen Elf.

„Ach Schatz, da bist du ja endlich.“ Er spürte zwei Arme die ihn umarten und zwei Lippen, die seinen Hals küssten.

„Leonie, ich muss gleich wieder gehen…“ Sie lies ihn los und stellte sich vor ihn. Er sah ihre vorwurfsvollen grünen Augen und musste lächeln.

„Ich will Max nur etwas über die Etiketten unseres Volkes beibringen“, sagte er ruhig. Leonie seufzte und warf ihr grünes Haar zurück.

„Dann kriegst du dein Geschenk aber erst später“, sagte sie mit Unschuldsmiene, dabei wusste sie genau, dass er jetzt wissen wollte, was sie für ihn hatte.

„Was…“

„Verrat ich nicht!“ Sie lachte ihn aus, nein, sie lachte ihn an, so wie nur sie es konnte. Es war dieses Lachen was ihn von Anfang an verzaubert hatte und sie schließlich zu seiner Frau gemacht hatte. Während er eine Art Tasche packte, die die Form einer Fliegenfressendenpflanze hatte, oder vielleicht sogar eine war, dachte er darüber nach, wie seine Eltern reagiert hatten, als er ihnen mitteilte, er würde eine Halbelfe heiraten.

Leonie war mit ihm in dieselbe Klasse gegangen, auch sie sollte später weggeschickt werden, aber irgendwie hatte sie es geschafft den Rat auszutricksen, auch wenn der Rat das heute noch bestreitet. Irgendwie hatte sie es auch geschafft sich in sein Herz zu mogeln, was vor ihr definitiv keine andere geschafft hatte. Letztendlich war es ein schlechter Witz, dass er, der so viele Halbwesen in die Stadt schicken lies, eine Frau hatte, die selbst nur halb zum Volk gehörte. Leonie wusste natürlich nichts davon, der Rat hielt solche Versammlungen streng geheim und Areno selbst hatte auch kein großes Verlangen sie je darüber aufzuklären, dass er so etwas machte. Wozu unnötigen Ärger heraufbeschwören? Er machte sich auf den Weg zu der Schule, die nicht all zu weit weg lag und bemerkte den Schatten nicht, der ihm schon folgte, seit er am Rande des Waldes Talia nachgesehen hatte.

 

Es hatte über zwei Stunden gedauert, bis Talia endlich eine Wohnung gefunden hatte, die ihr einigermaßen gefallen hatte. Die Frau mit der sie gesprochen hatte, war sehr freundlich und geduldig gewesen, wenn auch nicht von Anfang an. Stirnrunzelnd wurde ihr bewusst, dass die Frau eigentlich erst so nett wurde, als Talia ihren mit Magie gefälschten Ausweis vorgelegt hatte und sich als Multimillionärstochter ausgegeben hatte. Sie hatte tatsächlich ziemlich viel Geld zur Verfügung um in der Menschenwelt zu überleben. Ein Glück hatte sie in Menschenlehre immer gut aufgepasst, so hatte sie wenigstens nicht all zu viele Probleme, sich in der neuen Umgebung zu Recht zu finden.

Sie lag auf ihrem Bett und entwarf während dessen einen Plan, der ihr die drei Monate etwas erleichtern würde, oder wenigstens sinnvoller machen würde. Sie würde hier nach ihren Eltern suchen, die beide bei den Menschen lebten und die sie noch nie gesehen hatte, oder sie erinnerte sich nicht mehr daran. Sie wusste auch nicht, warum man sie nicht mitgenommen hatte, aber vielleicht könnte sie all das ja noch herausfinden. Am wenigsten aber konnte sie begreifen, wie man freiwillig die Welt der Feen und Elfen verlassen konnte, nur um hier zu leben.

Allerdings beschäftigte sie noch ein anderer Gedanke und machte sie ziemlich nervös, sie musste ab morgen auch zur Schule gehen. Würde sie auch hier auf so viel Ablehnung stoßen, wie auf ihrer eigenen Schule? Dabei sah sie dank der Magie ganz genau so aus wie ein Mensch. Sie sah sogar aus wie ein ziemlich hübscher Mensch, mit den langen blonden Haaren und der schlanken Figur. Ich will trotzdem nicht zur Schule, dachte sie trotzig, aber der Rat zwang sie dazu ein ganz normales Menschenleben zu führen. Ein Zucken in ihrer Jeanstasche schreckte sie aus ihren Gedanken.

„ Fluffie, was machst du denn hier?“, rief sie aus. Auf ihrem Schoß saß jetzt eine kleine, frech grinsende Alraune.

„Dachtest du, ich lasse dich alleine zu den Menschen? Mmmh echt praktisch, dass du ´ne Wohnung gemietet hast, die schon komplett eingerichtet ist. Ich wollte schon immer wissen, wie dieses Fernsehen der Menschen, von dem man ja so viel hört, so ist. Komm lass uns einen Fernseher suchen. Irgendwo muss doch einer sein! Warum hast du eigentlich eine Wohnung mit zwölf Zimmern gemietet, fünf hätten doch gereicht?“, munter weiter plappernd, trappelte die Alraune durch die Zimmer und stellte fest, dass in jedem dritten ein Fernseher war.

„Guck mal hier ist sogar eine Playstation 3 und ein Nintendo Wii aber ohne Spiele dazu, schade.“ Talia folgte der Alraune und ihre negativen Gedanken ließ sie erst mal hinter sich, mit dem ständig am plappernden Fluffie könnten die drei Monate sogar ganz lustig werden!

 

Areno hatte die Schule noch nicht ganz erreicht, da bemerkte er endlich, dass ihm etwas folgte, die Frage war nur, was es war. Er hielt inne und auch der Schatten stoppte. Er lief weiter und er sah es zwischen den Blättern laufen. Was sollte er jetzt am Besten machen? Er räusperte sich.

„Ist da wer?“, fragte er bemüht beiläufig. Was hätte er sonst tun sollen? Wenn es jemand war, der gefährlich war, konnte er unmöglich nach Hause oder zur Schule gehen, da hätte er vielleicht unschuldige Leute in Gefahr gebracht.

Aber es war sowieso lächerlich, dass irgendjemand ihn etwas antun wollte. Er hatte doch nie etwas verbrochen oder gar jemanden etwas getan, niemanden außer vielleicht den Halbwesen, aber die sind ja dahin zurückgekehrt, wo sie hingehören und den meisten gefällt es am Ende sogar dort. Dieser letzte Gedanke, war der Grund warum er sich nie wirklich Vorwürfe machte, wenn er die Halbwesen wegschickte. Aber der Punkt war nun mal, dass es nicht allen gefiel, denn manche sehnten sich zurück zu der Natur. Doch meistens ließ der Rat sie nicht mehr zurück und brachte lächerliche Vorwände hervor, warum sie noch etwas bei den Menschen bleiben sollten.

„Erkennst du mich denn nicht Areno?“ Die Gestalt war immer noch hinter den Ästen der Bäume verborgen, aber die Stimme kam ihm auf grausige Weise bekannt vor. Er wusste nur nicht mehr woher er sie kannte. Plötzlich machte die Gestalt einen Satz und landete genau hinter Areno. Früher wäre er noch im selben Moment herumgewirbelt und hätte seinen Gegner, inzwischen ging er davon aus das es ein Gegner sein musste, einfach mit der bloßen Faust niedergestreckt und hätte er dem doch standgehalten, hätte er eben etwas Magie gebraucht. Aber er war nicht mehr so wie früher, inzwischen war er alt, über vierhundert Jahre alt.

Er spürte, wie ihm die Gestalt etwas auf dem Mund drückte und entsetzt stellte er fest, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Normalerweise waren Elfen und Feen gleichermaßen gegen Betäubungsmittel resistent, da ihre Magie sie schützte. Höchstens Magie könnte sie betäuben und da wurde ihm mit einem Schaudern bewusst, wer da hinter ihm stand und im Stillen wurde ihm bewusst, dass er vielleicht nicht mehr viel älter wurde. Bevor auch sein Verstand völlig betäubt war durchzuckte ihn noch ein letzter Gedanke: Hättest du mir doch gesagt, Leonie, was du für mich hast, das erfahre ich jetzt vielleicht nie mehr.

Und während Areno von der Gestalt weggeschleppt wurde, saß der kleine Max immer noch da und wartete darauf, dass sein Lehrer ihn nachsitzen lassen würde und er wartete und wartete und irgendwann wurde selbst dem kleinen Max klar, dass sein Lehrer nicht mehr kommen würde und er ging nach Hause.

 

Es war inzwischen morgens, ein Wecker klingelte und Talia zwang sich dazu aufzustehen. Hätte sie bloß nicht bis drei Uhr morgens ferngesehen, aber es war so interessant gewesen, wie da auf jedem Sender etwas anderes lief.

„Hey steh auf.“ Sie piekste die Alraune mit ihrem Fingernagel und Fluffie schreckte hoch. „Ich muss doch nicht zur Schule, warum soll ich auch aufstehen?“, murrte der Kleine. Das er nur so wenig zu sagen hatte deutete daraufhin, dass er sehr müde war. Umso besser, dachte Talia, dann fühlt er sich wenigstens genauso wie ich mich gerade fühle.

„Mitgegangen, mitgefangen mein Kleiner. Denkst du, ich will alleine zu dieser Schule? Er gab ein seltsames quieken von sich, wohl ein Zeichen des Desinteresses, aber sie ließ sich nicht beirren.

„Weißt du, was es heute zu essen gibt? Es gibt Toast“, sagte sie mit honigsüßer Stimme. „Toast?“ fragte der Kleine und sah auf. „Du meinst getoastetes Brot, das wollte ich schon immer mal kosten.“

„Na dann steh auf, sonst frisst der Hund alles auf“, sagte sie.

„Wir haben keinen Hund!“

„Ich will mir aber einen nach der Schule kaufen.“

„Du weißt doch gar nicht, wo du einen Hund kaufen kannst!“

„Das finde ich schon raus, keine Sorge.“

Fluffie stand endlich auf und folgte Talia in die Küche.

„Wenn du schon was kaufen musst, dann hole Spiele für die Playstation und das Nintendo, ich will das unbedingt mal spielen.“

Talia seufzte. „Aber diesmal gehen wir eher ins Bett, sodass wir auch um sechs Uhr schon fit sind!“

Fluffie begann zu protestieren, aber nicht all zu lange, denn bald nahm ihn die, Herausforderung ein Toast von der Größe seiner selbst zu essen, voll in Anspruch.

Talia war froh als sie endlich die Schule erreicht hatte, die sie jetzt drei Monate besuchen würde. Sie musterte das Gebäude skeptisch. Es sah ganz anders aus als die Gebäude, die sie aus dem Unterricht kannte. Allerdings hatte Areno auch immer betont, dass die Menschen dazu neigten, alles immer sehr schnell neu zu machen und zu verändern. Also war sie hier wohl richtig.

Wir müssen zu der Schulleiterin, raunte sie es Fluffie zu. Doch ein Junge direkt neben ihr fühlte sich wohl ebenfalls angesprochen.

„Wer hat das gesagt?“, fragte er und sah sie mit forschenden Augen an. „Kenne ich dich überhaupt?“

Verschreckt blickte Talia in sein Gesicht. Außer mit der Frau, die ihr die Wohnung verkauft hatte, hatte sie noch mit keinen anderen Menschen geredet und sie hatte gehört, dass gerade Jugendliche dazu neigten, schnell zuzuschlagen und sie war nicht besonders stark. Am besten sie wählte ihre Worte sehr vorsichtig.

„Ich habe nicht mit Ihnen gesprochen. Es tut mir außerordentlich Leid, dass ich Sie belästigt habe“, sagte sie, mit einer Stimme, wie sie ein Roboter normalerweise hatte. Der Junge starrte sie an, als wäre sie ein Auto.

„Was? Du… Ach so, verstehe.“ Und dann ging er lachend davon. Talia verstand nicht, aber immerhin, hatte er ihr nichts getan. Es schien so, als würde dies ein gelungener erster Schultag werden. Vielleicht sogar besser, als der auf der Elfenschule. Aber das konnte sie sich eigentlich beim besten Willen nicht vorstellen.

Die Schule war riesig, so viel stand jedenfalls fest. Sie musste sich beeilen, wenn sie die Rektorin rechtzeitig finden wollte. Allein die Eingangstür ist fast doppelt so groß wie ich, stellte sie staunend fest. Sie wollte die Tür öffnen, aber irgendwie klappte es nicht, egal wie sehr sie es versuchte und die Schüler um sie herum schienen kein Interesse daran zu haben in die Schule zu gehen. Ob die alle draußen Unterricht haben, fragte sie sich. Aber sie wusste genau, dass die Frau mit der sie gestern noch gesprochen hatte, gesagt hatte, die Schulleiterin wartete im Büro auf sie und das war sicher innerhalb des Schulgebäudes, oder?

„Du“, sagte derselbe Junge von vorhin, der wie aus dem nichts plötzlich neben ihr aufgetaucht war. „Die Tür ist noch abgeschlossen und wird erst in zehn Minuten geöffnet. Du bist neu hier oder? In welche Klasse kommst du?“

Verstört blickte sie ihn an. Sie war es nicht gewöhnt, dass irgendetwas abgeschlossen war. Sie hatte ja noch nicht einmal die Tür ihres Zwölfzimmerluxusappartements verschlossen.

„Ist alles okay bei dir?“, hakte der Junge nach als sie nicht antwortete.

Endlich nahm Talia sich zusammen, sie durfte einfach nicht so auffallen. Entlarvte man sie als Elfe, dann hatte sie wirklich Probleme.

„Klar ist alles in Ordnung!“ sagte sie. Es war ihr inzwischen aufgefallen, dass hier alle sehr umgangssprachlich miteinander redeten.

„Dann ist ja gut.“, meinte er und lachte. Talias Blick glitt über diesen Jungen mit seinen mittel langen, roten, etwas zerzausten Haaren und den grünen Augen sah er nicht so durchschnittlich aus, wie die anderen hier auf dem Hof. Dann glitt ihr Blick weiter, zu den Jugendlichen neben den er eben noch gestanden hatte. Dabei viel ihr ein Junge auf, der ihr einen Schrecken ein jagte. Es war nur ein ganz kurzer Moment, doch das reichte aus, um sie vor eben diesen zu warnen. Der Junge hatte langes schwarzes Haar und war sehr blass. Er hätte der perfekte Vampir sein können, aber Talia wusste, dass Vampire nicht bei Sonne überleben konnten und trotzdem stimmte etwas nicht, sie wusste nur nicht was. Der Junge neben ihr folgte ihrem Blick.

„Ohh, wenn du in unsere Klasse kommst, willst du dann auch gleich in den „Wir lieben Ken-Club“?“ Sie sah ihn an und verstand wieder mal nicht, was er ihr sagen wollte.

„Was?“ fragte sie verwirrt.

„Ken.“, sagte er in einem belehrenden Ton „so heißt der Junge, den du die ganze Zeit so anstarrst. Alle Mädchen dieser Klasse und die meisten aus parallel und unter Klasse scheinen ihn ziemlich toll zu finden und ein paar haben einen Klub gegründet. Na ja, zumindest gibt es Gerüchte davon.“ Er lachte wieder.

„Aber wieso sollte ich in einen dieser Klubs, ich kenne den Jungen doch gar nicht.“

Der Junge ihr gegenüber war ihr ein einziges Rätsel. Sie verstand einfach nicht, was er ihr sagen wollte.

„Die meisten Mädchen kennen ihn nicht wirklich. Ich glaube, ihnen reicht sein Aussehen.“, gab er Schulter zuckend zurück.

„Er sieht unheimlich aus, er macht mir eher Angst.“, gab sie in einem äußerst abfälligen Ton zurück. Der Junge zuckte wieder mit den Schultern. „Er ist aber eigentlich ganz nett. Manchmal etwas genervt, aber es muss schon komisch sein, wenn einem ständig Leute hinterherrennen, die man kaum kennt.“ Talia antwortete nicht darauf. Sie wusste immer noh nicht warum, aber ihr missfiel der Junge, der aussah wie ein Vampir.

„Ich bin Tom.“, stellte der Junge neben ihr sich schließlich vor.

„Mein Name ist Talia.“ Sie musterte den Jungen namens Tom noch einmal eingehend, da kam eine Lehrerin vorbei, die die Tür auf schloss, sodass sie nun zum Schulleiter gehen konnte.

„Na dann, man sieht sich“, sagte Tom gut gelaunt und ging mit dem Jungen, der Ken hieß und ein paar anderen Leuten lachend davon.

Sie brauchte eine Weile um Endlich den Schulleiter zu finden, aber schließlich stand sie vor dem Büro und sah es mit großen Augen an. Alles an dieser Schule war so neu und modern, dass war schon etwas seltsam für sie. Hoffentlich kam sie einigermaßen auf dieser Schule zu recht. Der Schulleiter stellte sich als überaus netter Mann mittleren Alters heraus, der ihr erst einmal die Sitten und Bräuche dieser Schule vermittelte und sie dann ihrem Klassenlehrer übergab.

So etwas wie einen Klassenlehrer hatte Talia nie gehabt. Auf ihrer Schule hatte es immer nur drei Lehrer gegeben und ihrer war immer Areno gewesen. Auf dieser Schule, schien jedes Fach auch von anderen Lehrern unterrichtet zu werden, was sie irgendwie dumm und seltsam fand.

Endlich stand sie vor der Tür ihrer neuen Klasse. Ihr Klassenlehrer, Herr Brown hieß er, schob sie jetzt in die Klasse hinein. Es gab zwei Sachen, die ihr sofort auffielen, nachdem sie die Klasse betreten hatte. Die erste war, dass der Raum riesig war und die zweite, dass sie in der Klasse von Ken und Tom zu sein schien, zumindest saßen beide in dieser Klasse.

„Ruhe!“, rief Herr Brown und das muntere Schnattern der Klasse verstummt. Alle sahen zu

Ein kleiner Teil der Wahrheit

Tom war nicht all zu spät zu Hause, nach dem er Talia die Stadt gezeigt hatte. Sie war ein seltsames Mädchen, befand er. Gut, Ken war auch seltsam gewesen, als er neu in die Klasse kam, aber er war nicht ganz so anders, wie Talia. Sie unterschied sich deutlich, von einem normalen Menschen, wie man ihn sonst kennen lernte. Die normalsten Sachen hatten sie erstaunt und sie hatte sich zehn neue Haustiere gekauft und das auf einmal. Insgesamt hatte sie jetzt drei Hunde, zwei Katzen, vier Meerschweinchen und einen Hasen Aber was ging ihn das schon an, irgendwie mochte er sie trotzdem. Genauso, wie er Fiona gemocht hatte, als noch keiner in der Klasse auch nur ein Wort mit ihr wechseln wollte. Es war schon komisch, aber irgendwie mochten ihn immer alle und wer er jemanden mochte, wurde diese Person auch von den anderen akzeptiert.

Seine Mutter stand wieder mal in der Küche und machte sein Abendbrot warm. „Wie ist denn dieses neue Mädchen, mit der du heut weg warst?“ fragte sie. Er hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern und so erzählte er ihr offen was er von dem Mädchen hielt. „Hm, sie scheint wirklich etwas sonderbar zu sein, aber das will nichts heißen, sie kann trotzdem ein guter Mensch sein, sie hat es bestimmt sehr schwer, wenn die eigenen Eltern sie verlassen haben. Warum haben die das eigentlich getan?“ „Ich habe sie nicht danach gefragt. Die anderen aus der Klasse haben sie schon genug deswegen gelöchert, aber Johannes hat mir erzählt, dass sie meinten Talia sei jetzt erwachsen genug um auf sich selbst auf zu passen und außerdem wäre sie wohl nicht besonders nützlich gewesen, da die Eltern aus beruflichen Gründen viel reisen müssen. Es sollte wohl zu ihrem Wohl sein.“ „Na, das sind ja feine Eltern, erst ein Kind in die Welt setzen und dann nicht mal abwarten können, es wieder aus dem Haus zu lassen. Ich …“ „Du wirst mich hier noch ewig festhalten bis ich alt und grau bin und wenn ich versuche zu flüchten, wirst du mich verfolgen und …“ Platsch, sie hatte ihn einen nassen Kochlappen vor die Nase geworfen und lachte ihn aus, da er jetzt klatsch nass im Gesicht war. „mach dir mal keine Hoffnungen mit 18. zeihst du mir hier aus, eh ich wegen dir noch mehr graue Haare bekomme…“ „Noch mehr, geht denn das?“ So setzte sich die Unterhaltung fort, bis Tom sich in sein Zimmer zurück zog um noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen. Es war eigentlich ein ganz normaler Tag, aber irgendwie hatte er so ein Gefühl, nichts wirklich bestimmbares, dass etwas anders war als sonst. Er wusste nur noch nicht was.

 

Talia verbrachte den ganzen restlichen Tag damit, ihren neuen Tieren ein möglichst gemütliches Zimmer herzurichten. Am meisten faszinierten sie die Meerschweinchen, die kleinen fiependen Geschöpfe, die immer Hunger hatten und immer durch ihren Käfig rannten.

„Sie sind dir ähnlich Fluffie“, witzelte sie, während sie den kleinen zu Fressen gab. Die kleine Alraune jedoch war schon die ganze Zeit über schlecht gelaunt und verzog sich wortlos in ihrer Tasche.

„Was ist denn nur los mit dir? Du bist schon die ganze Zeit so komisch, seit wir in der Schule waren. Magst du die Tiere nicht oder war dir Tom unsympathisch?“ Schmollend guckte die kleine Alraune aus ihrer Tasche und starrte sie vorwurfsvoll an. „Weder noch.“ War ihre einzige Antwort. „Und wo ist denn dein Problem?“ „Hast du es nicht gemerkt?“ „Nein, was denn.“ „Du wirst es schon noch merken…“ Mit diesen Worten verschwand Fluffie wieder in ihrer Tasche. Talia wusste nicht so recht, was sie mit seinen Worten anfangen sollte. Es hieß, es wäre töricht den Worten einer Alraune keinen glauben zu schenken, aber seit sie Fluffie kannte, dachte sie eher, dass es heißen müsste, glaube nie einer Alraune. Fluffie war jedenfalls keine besonders intelligente Alraune, das stand fest. Blieb nur zu hoffen, dass sich der Elf, der einst sagte, eine Alraune ist das Spiegelbild seines Elfen, auch irrte. Bei den meisten Elfen galt es sogar als große Ehre Alraunen zu besitzen, aber Fluffie war schon bei ihr, seit sie zurück denken kann, deshalb erschien es ihr nie als etwas besonderes und bisher hatte er auch nie weise Voraussagen gemacht, was der eigentliche Grund war, warum man Alraunen so schätzte. Fing er etwa jetzt damit an? Nein, das glaubte sie eher nicht.

An diesen Abend blieb sie jedenfalls nicht lange wach, sie war zu erschöpft, von allem, was in der letzen Zeit passiert war und auch Fluffie ging nach einigem Mosern schlafen.

Trotzdem fühlte sie sich am nächsten Morgen müde und erschöpft, am liebsten wäre sie im Bett geblieben, aber sie hatte schließlich Pflichten. „Talia, hast du schon mal überlegt, eine andere Welt zu suchen?“ was war das für eine Frage und das am frühen Morgen. Stirnrunzelnd sah sie Fluffie an. „Ob ich was? Glaubst du etwa an so was?“ Sie schlurfte zum Küchenschrank und holte das Toast und warf es in den Toaster, wie schnell man sich an so etwas gewöhnen konnte. „Natürlich glaube ich an parallele Welten! Es wäre eine Schande für mich, wenn du es nicht tust.“ „Armer Fluffie, du hast bestimmt die ganze Nacht wach gelegen und bist jetzt Tod müde. Weißt du was, leg dich wieder hin, ich komm schon alleine zur Schule.“ „Talia, ich spinne nicht. Es gibt andere Welten, ich weiß nur nicht wie man sie betritt, aber vielleicht findest du bei den Menschen Bücher darüber.“ „Fluffie, wenn die Menschen wüssten, wie sie in andere Welten gelangen, dann hätten sie die schon längst zerstört!“ „Aber es gibt andere! Wenn wir es nur schaffen könnten unsere Parallelwelt zu finden, die soll fast sein wie diese, nur das die Magie dort vollends verloren ist. Es heißt jedoch, dass man diese ganz leicht betreten kann, wir müssten nur ein Tor oder so etwas suchen.“ „Ein Tor zu einer anderen Welt? Was hast du gegessen Fluffie? Und selbst wenn du recht hättest, wieso sollte ich in eine andere Welt reisen wollen?“ „Weil… Ich weiß auch nicht, mich fasziniert einfach der Gedanke an eine andere Welt.“ Das passte zu Fluffie… „Ach so.“ Damit war für sie die Sache erledigt. „ich muss gleich los, hier ist dein Essen, sei schön brav, füttere die Tiere und schlaf dich aus.“ „Soll ich auch die Hunde füttern?“ „Natürlich, sonst kommen die noch auf die Idee und essen die Meerschweinchen.“ „Aber ich bin ungefähr so groß, wie die Pfote von Bella.“ „Da siehst du mal, wie riesig du bist. Machs gut mein kleiner bis später.“ Sie schulterte ihre Schulmappe und war schon halb aus der Wohnung raus, da rief er noch hinter her „Aber du guckst heut nach ein paar Büchern, oder?“

Talia konnte es einfach nicht leugnen, die Schule hier gefiel ihr. Es war lustig mit den Menschen, sie waren so ganz anders, als die Elfen, die sie kannte. Der einzige den sie wirklich ignorierte war Ken, sie wusste nicht warum, aber er war ihr unsympathisch und sie ihm anscheinend auch, also was soll’s?

Nach der Schule fragte sie Fiona und Tom, mit den beiden verstand sie sich am besten, ob einer ihr eine Bücherei zeigen konnte und ob einer von beiden sie zum Meer brachte.

„Zum Meer? Was willst du erst in der Bücherei und dann am Meer? Erst kaufst du ein Buch und dann schmeißt du es ins Wasser?“ fragte Tom. Natürlich war das nicht ihre Absicht, sie hatte eigentlich die Hoffnung, am Meer Nile zu begegnen. Nile war ihre beste Freundin und hatte versprochen immer mal vorbei zu schauen, auch wenn es am Stadtmeer war. Nile war eine Nixe und fand den Namen den sie hatte ziemlich Geschmacklos, besonders weil ihre Mutter nie ein Geheimnis darum gemacht hatte, dass sie den Namen nur aus Spaß genommen hatte.

Talia brannte darauf endlich wieder mit Leuten zu sprechen, die ihr vertraut waren, Leute die auch etwas von Magie verstanden und so ein jemand war Nile nun mal.

Tom hatte keine Zeit ihr die Bücherei zu zeigen, da er heute noch zu tun hatte und auch Fiona war im Stress, aber Tom nahm sich noch die Zeit, ihr den Weg zu beiden Orten zu beschreiben und so machte sie sich alleine auf den Weg.

Als sie die Bücherei erreichte viel ihr auf, dass der Laden sehr groß war. Vielleicht gab es ja doch eine geringe Chance dem Wunsch ihrer scheinbar verrückten Alraune nach zu kommen.

Sie fragte eine Verkäuferin, ob sie ihr helfen könne, doch da Talia weder einen Namen für das gewünschte Buch nennen konnte, noch einen Autor, geschweige denn das sie wusste wovon das Buch eigentlich handeln sollte, teilte die Verkäuferin ihr mit, dass sie ihr leider nicht helfen könne und wandte sich ziemlich genervt ab. So suchte sie selber nach einem Buch, was zu dem passte, was Fluffie von ihr verlangt hatte. Schließlich verlor sie das Zeitgefühl und sie hatte keine Ahnung mehr wie lange sie schon suchte und auch ihre Laune wurde immer schlechter. Allerdings war sie so in Gedanken, dass sie sehr erschreckte, als eine Stimme hinter ihr ertönte. „Suchst du was Bestimmtes oder bummelst du nur so?“ Sie zuckte zusammen, dann drehte sie sich um. Vor ihr stand Ken. Ihre ganze Ablehnung gegen ihn stieg wieder in ihr auf, warum hatte er sie überhaupt angesprochen? Bisher hatte sie angenommen, er würde sie auch nicht mögen, doch jetzt lächelte er sie freundlich an. „ Hm, ich suche nach einem Buch, was ich für einen Freund besorgen soll, aber er konnte mir weder Titel noch Autor nennen.“ Ken lachte leise und lies sie dabei nicht aus den Augen. Ihr viel auf, dass seine Augen genau so schwarz waren, wie sein tiefschwarzes Haar, diese warf er nun zurück und musterte sie leicht schmunzelnd. „Weißt du denn wenigstens wovon das Buch handeln soll?“ „Na ja, es soll etwas über Parallelwelten berichten. Ach, keine Ahnung, ich weiß auch nicht, was er eigentlich will, sonst hätte ich schon längst ein Buch, was auf seine Beschreibung zutrifft.“ Sie sah den Jungen an und stellte fest, dass sein Lächeln verschwunden war, an seiner Stelle war nun ein forschender Ausdruck getreten. Sie hatte ein komisches Gefühl, als würde er sie genau beobachten und versuchen zu erraten, ob sie log oder nicht. „Parallelwelten also, da bist du hier aber falsch. Es sei denn, du erwartest ein Tor zu einer anderen Welt in einer Diätküche.“ Jetzt schmunzelte er wieder und dann ging er zu einem anderen Abschnitt des Bücherladens. Er warf ihr nur einen Blick zu, doch der reichte aus, um ihr zu verstehen zu geben, sie solle ihm folgen. Talia war dieser Junge unheimlich, auch wenn sie noch nicht sicher wusste, warum dem so war. „Hier sind viele Bücher mit dem Thema Parallelwelten. Was will dein Freund denn für ein Buch? Einen sinnlosen Fantasie-Roman ohne jeden Sinn, oder etwas, nun ja, etwas Spezielleres?“ Verwirrt starrte sie ihn an, nicht nur wegen der Frage an sich, sondern auch, weil er das Wort Freund so seltsam ausgesprochen hatte, als zweifelte er an ihren Worten. „ Ich denke eher letzteres.“ Er hatte schon ein Buch in der Hand. Wieder lachte er leise in sich hinein. „Hab ich mir schon gedacht“, sagte er mit, wie sie fand, zu sanfter Stimme. „Darf ich dich Fragen, warum dein Freund sich das Buch nicht selbst kaufen kann?“ „Er hat in seinem Bücherladen keines gefunden und deshalb hat er mich gebeten, ob ich hier mal danach gucken würde.“ „Also wohnt er nicht hier?“ „Nein, ich würde ihm das Buch schicken.“ „Ah, nun, ich denke, dass hier würde ihm gefallen.“ Er drückte Talia das Buch in die Hand. „Du kannst mir ja sagen, ob es das richtige Buch war, wenn nicht, gebe ich dir das Geld dafür wieder.“ Er lächelte kaum merklich und sagte, sofern das möglich war, noch leiser. „ Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Buch ist, was er wollte.“ Talia griff nach dem Buch, nuschelte ein Danke und huschte zur Kasse. Sie wollte nur weg von Ken und das Buch war doch eh nur für Fluffie. Sie bezahlte das Buch und war schon halb aus dem Laden raus, da stand er schon wieder neben ihr. „Weißt du, wo die Post ist? Tom sagte, er habe dir gestern die Stadt gezeigt, wenn nicht, zeige ich sie dir!“ Er lächelte nicht mehr, er sah sie nur aufmerksam an. Er machte ihr Angst, obwohl er sie nicht im Geringsten bedrohte hatte. „ich weiß wo die Post ist, danke.“ „Du gehst aber in die falsche Richtung“, sagte er und musste wieder schmunzeln. „Ich wollte erst noch zum Strand, auf wieder sehen.“ Er nickte. „Aber pass auf, dass das Buch nicht ins Wasser fällt.“ „Darauf hat Tom mich schon hingewiesen.“ „das passt zu ihm“, meinte er und lachte nun ausgelassen. „Egal, wenn du zum Strand musst, laufen wir ein Stück zusammen, ich arbeite dort in einer Eisdiele und ich muss da eh bald hin.“ Sie konnte es nicht fassen. Sie wurde ihn einfach nicht mehr los. Sie sprachen jedoch beide kaum auf dem Weg zum Strand und es stellte sich heraus, dass es durchaus hilfreich gewesen war, dass er sie begleitet hatte, denn sie hätte sich verlaufen, was sie natürlich niemals zugegeben hätte. Schließlich waren sie da. „Na dann, wir sehen uns Morgen Ken.“ Seine Augen blitzten wütend. „Mein Name ist nicht Ken!“ „Aber alle nennen dich doch so?“ sagte sie verwirrt, der Zorn in seiner Stimme verunsicherte sie aufs Neue. „Tom, ist der einzige der mich so nennt und das auch nur weil… Nenn mich bei meinem richtigen Namen: Kenneth!“ Sie stutzte. „Das ist ein außergewöhnlicher Name.“ Er lachte und es war sogar etwas lauer. „Ich bin auch ein außergewöhnlicher Mensch, mach es gut Talia.“ Verwirrt blickte sie ihm nach. Was sollte das jetzt wieder bedeuten?

Talia verdrängte den Gedanke an ihn und machte sich auf den Weg zum Wasser. Es dauerte lange, bis sie eine Stelle gefunden hatte, wo keine Menschen sich aufhielten. Als sie endlich alleine war, begann sie ein Lied zu singen. Talias Stimme durchdrang das Meer und sie wusste, dass Nile es hören würde. Wieder vergaß sie die Zeit, während sie dort reglos auf dem Sand saß und auf Nile wartete. Sie spürte, wie Tränen versuchten sich in ihren Augen zu sammeln, sie vermisste den Wald so, die Tiere die letzten magischen Wesen, die es hier noch gab und die Nixen, mit denen sie schon immer so gut befreundet gewesen war. Sie unterdrückte die Tränen und dann endlich war sie da, ihre Freundin Nile. Sie war weiter weg, weil sie so nah am Strand keinen Platz für ihre Flossen hatte und so sprang Talia ins Wasser und schwamm die kurze Strecke auf sie zu. Es war Aberglaube, dass Meerjungfrauen nicht über Wasser reden konnten, sie konnten zwar nicht dort Leben, aber das auch nur, weil ihre Flossen sie am laufen hinderten. Atmen konnten sie sowohl auf wie auch unter Wasser und Talia ging es genauso. Nile umarmte sie stürmisch. „Erst zwei tage weg und schon hatte ich das Gefühl, du hast mich vergessen!“ Talia musste lachen. „Als ob ich das könnt.“ Sie musterte die Meerjungfrau. „Was ist denn los du guckst so ernst.“ Nile schwieg einen Moment. „ Es herrscht Aufregung bei uns. Areno und seine Frau sind spurlos verschwunden und keiner weiß wohin.“ Talia sah sie überrascht an, aber sie konnte nicht hundertprozentig sagen, ob Areno ihr vielleicht Leid tat, dafür hatte sie es zu sehr getroffen, als auch er sie weg schicken wollte. „Also sucht mein Volk nach ihm?“ „dein Volk?“ Nile sah sie fragend an. „dein Volk war traurig das er weg ist, aber dass ist auch alles. Es gibt andere, wichtigere Personen auf der Welt. Wir Wasserwesen sind nervös weil er weg ist. Aber es tut mir Leid Talia, ich kann dir jetzt noch nicht genau sagen warum.“ Sie sagte es mit geheimnisvoller Stimme, doch Talia lies sich nicht täuschen. „Du weißt selber nicht, warum ihr so in Aufregung deswegen seid!“ Verlegen schaute die Elfe gen Himmel. „Nun ja, dass auch…“ sie stutze wie mit dem Kopf in Richtung Strand, tauchte unter und verschwand. Ein einsamer Mensch war auf dem Weg zu der Stelle, wo Talia vorhin ihr Buch hatte liegen lassen. Sie schwamm zurück, kam noch vor der Person an, nahm ihr Buch und drehte sich um, damit sie jetzt den Weg nach Hause beschreiten konnte. Auf dem weg zurück kam sie an der Eisdiele vorbei, wo Kenamaru arbeitete. Er entdeckte sie. „Du gehst schwimmen und nimmst dir weder Badesachen, noch ein Handtuch mit? Du bist wirklich seltsam, da hatte Tom wohl recht.“ Meinte er schmunzelnd und holte aus einer Tasche, die er schon vorhin dabei gehabt hatte ein Handtuch heraus. Seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre. „trockne dich wenigstens ein bisschen ab. Es ist zwar warm, aber trotzdem sollte man nicht klitschnass durch die Straßen rennen.“ Talia wandte den Blick ab, sie hatte ihm kaum zu gehört. „Also meint Tom ich sei seltsam.“ Irgendwie kränkte sie das und sie hatte Angst, man könnte sie durchschauen. Kenneth lachte. „Nun, er meinte es. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. So weit ich ihn verstanden habe, findet er das sehr ansprechend. Er meinte einfach nur zu mir du bist am Anfang etwas seltsam, aber er glaubt, dass hat damit zu tun, dass du neu hier bist und die Sache mit deinen Eltern und so.“ „Er hat mich gar nicht über meine Eltern ausgefragt, wie die anderen“, sagte Talia und zweifelte damit seine Aussage an. Er musterte sie nur nochmals eingehend. „Zeigt das nicht, dass er mehr Taktgefühl hat, als die meisten in der Klasse? Und außerdem kann er durchaus soweit denken, dass es nicht leicht ist, wenn einen die Eltern verlassen und könntest du mir einen Gefallen tun, dich jetzt abtrocknen mir das Handtuch geben und dann mit deinem, wie ich sehe noch einigermaßen trockenem Buch nach Hause gehen? Ich muss hier auch noch ein bisschen arbeiten.“ Talia ging seiner Bitte wortlos nach. Dann verabschiedete sie sich von ihm. Sie konnte sich nicht helfen, er war ihr immer noch nicht besonders sympathisch.

Fluffie wartete schon auf sie, als sie Hause ankam. „Eo warst du so lange? Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr. Weißt du wie spät es ist?“ „18 Uhr na und? Das ist doch nicht spät! Ich habe heute Nile getroffen und ich habe den Buch besorgt.“ Sie warf ihm das leicht durchnässte Buch auf den Tisch. „Hättest du nicht erst Nile treffen können und dann das Buch geholt. Dann wäre es dir auch nicht ins Wasser gefallen!“ „Es ist nicht ins Wasser gefallen.“ Sie hatte diesen dummen Spruch inzwischen satt. „So sieht es aber aus. Hm, aber ich muss sagen, es sieht ganz viel versprechend aus.“ Meinte die kleine Alraune. „Na dann freu dich und meckere nicht die ganze Zeit. Ach ja, sind die Tiere gefüttert?“ Fluffie verzog das Gesicht. „Oh ja, gefüttert sind sie, aber du hättest bedenken müssen, dass Hunde auch Gassi gehen müssen, bevor du solange weg gehst.“ Geschockt, ging Talia in das Tierzimmer und es war fast so schlimm, wie Fluffie es angedeutet hatte. Somit war sie erstmal eine Weile mit den Tieren beschäftigt. Sie machte das Zimmer sauber und führte die Hunde Gassi. Als sie endlich wieder zeit für andere Dinge hatte, nahm sie ihre kleine Alraune, die in ein Buch vertieft war und sagte: „Komm ich mach jetzt Abendbrot, zu Mittag hast du doch gegessen oder? Ich hab mir was in der Schule geholt. Fluffie nickte. „Talia, dass ist mir schon vorhin aufgefallen. Wonach riechst du eigentlich so intensiv?“ „Vielleicht nach Hund?“ „Nein, es war schon davor, aber ich kann den Geruch nicht deuten.“ „Du bildest ihn dir vielleicht auch ein! Wie ist das Buch jetzt eigentlich.“ „Es ist sehr gut. Es ist identisch mit dem, was man in der Alraunenschule lernt. Aber es ist noch viel genauer beschrieben, mit etwas Glück, könnte es uns helfen.“ Talia schwieg. Sie glaubte nicht an Parallelwelten, sie fand schon, dass ein Universum sehr groß war, wie groß war es denn erst, wenn noch andere Welten existieren sollten. Sie teilte Fluffie ihre Meinung mit, der schwieg für einen Moment. „ich habe nie gesagt, dass die Welten in einem anderen Universum sind. Es gibt nur ein Universum, genauso, wie es nur einen Gott gibt.“ Naturvölker wie die Elfen, Feen, Nixen und Alraunen, brauchten keine Kirchen, die ihnen den Glauben an Gott vermittelten, die meisten fühlten sich von Natur aus mit ihm verbunden, vielleicht wegen ihrer Magie. Aber egal was es war, was sie mit Gott verband, es war etwas weiteres, was sie von den Menschen trennte, denn da glaubten längst nicht alle an einen Gott. Sie schufen sich meist selbst erfundene Götter, was sie wohl als glaubhafter empfanden. „Also meinst du, es gibt Parallelwelten, die in diesem Universum existieren?“ „Das habe ich doch gerade gesagt und wo bleibt eigentlich mein Essen.“ Sie kam sich vor wie die typische Menschenhausfrau, nur das sie keinen Mann sondern eine Alraune bei sich hatte, die ihr sagte, was sie zu tun hatte.

 

Areno saß wieder alleine in seine Zelle, alle Bilder schienen sich in seinen Kopf zu drehen und er hatte das Gefühl, sein Herz währe im Leibe zerrissen. Welche Ironie einen das Schicksal doch bringen konnte Am Tage noch fragt man sich, wie es wohl ist, von einem vertrauten Menschen verraten zu werden und noch am selben Abend erfährt man es auf schmerzlichste. Erschöpft lies er seinen Kopf sinken. Er wusste, dass es Peter schnell zu viel werden würde, wenn er nicht bald klein bei gab und nur das war einer der Gründe, warum er immer noch so munter geantwortet hatte, als er seine eigene Frau an der Seite seines Entführers sehen musste. Doch jetzt, wo er alleine war, gingen ihn die Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder sah er sie an seiner Seite, wie er sie um die Hüfte fasste und leise grinsend eröffnete, dass sie beide ein Pärchen wären.

Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder gefangen hatte. Das wichtigste, was im Moment für ihn galt war, herauszufinden warum man ihn eigentlich entführt hatte. Wenn es aus purer Rache war, dann konnte er die Sache vielleicht ein wenig klären, wenn auch nicht die mit seiner Frau, dafür gab es keine Entschuldigungen mehr. Aber Areno hatte so ein unbestimmtes Gefühl, dass ihm sagte, dass er nicht nur hier war, damit Peter sich besser fühlen konnte.

Schon öfters hatte er sich inzwischen seine Zelle genau angesehen. Sie war nett eingerichtet, wahrscheinlich damit er sehnsüchtig auf das Bett starrte, während er gefesselt an einem Stuhl hing. Doch Peter täuschte sich schwer, wenn er glaubte, er könne sich nicht entfesseln, selbst wenn ein paar Banne auf den Schüren die ihn hielten lagen. Ungefähr zwölf Sekunden hatte er gebraucht um sich zu entfesseln, nicht sehr anspruchsvoll, befand er. Peinlich das so was mal sein Schüler gewesen war.

Nachdenklich musterte er den Schreibtisch der in seinem Zimmer stand und auch das kleine Fenster hatte er schon genaustens inspiziert. Draußen waren keine Wachen, das wusste er, auch ohne aus dem Fenster zu sehen, denn er sonst könnte er sie mit Magie erspüren. Alles in allem hatte Peter sich maßlos in ihm getäuscht. Wenn alles gut lief, würde er fünf Minuten brauchen um über alle Berge zu gelangen.

Aber ein Gedanke hielt Areno noch fest. Es war ein unbestimmtes Gefühl, das er nicht zu deuten vermochte, aber es sagte ihm, wie wichtig es war, Peters Gründe für die Entführung zu erfahren. So legte er sich erstmal auf sein Bett. Lange würde er nicht warten, entweder er erfuhr es in den nächsten Stunden, oder er würde gehen, etwas anderes kam nicht in Frage Als er hörte, wie Leute sich seiner Zelle näherten, falls man dieses Zimmer wirklich so nennen konnte, fesselte er sich schnell wieder mit etwas Magie an seinen Stuhl. Die Tür schlug auf und Peter starrte ihn an. „So“, sagte er mit einer Stimme, die deutlich machte, wie sauer er war, dass es Areno so wenig zu interessieren schien, was mit seiner Frau war. „Du hattest genug Ruhe, du kommst jetzt mit, wir werden dir etwas hübsches Zeigen.“ Areno sah, wie sich seine Frau neben Peter stellte. Kurz trafen sich ihre Blicke, ihrer war kalt, er lächelte hämisch an, was sie zu verärgern schien, denn ihre Augen wurden zu schmalen Spalten. Peter kam auf ihn zu und löste die Fesseln. Ein grinsen war auf seinem Gesicht erschienen. „Du konntest dich nicht einmal selbst befreien, dass zeigt, wie minderwertig deine Magie doch ist.“ Leonie sah ihn immer noch aus verengten Augen an. „Hoffentlich ist er wirklich in der Aufgabe gewachsen, die du für ihn hast“, sagte sie während ihr Blick verächtlich über ihn Glitt. Gelassen meinte er: „Nun, ich muss zugeben das die Fesseln meine Fähigkeiten weit überschreiten, doch ich glaube, es ist einen Versuch wert, mich mal Peters Aufgabe zu widmen. Er hat sich bestimmt solche Mühe gegeben, ich weiß doch, wie viel Mühe es ihm macht, sich etwas auszudenken, selbst wenn es ganz einfach ist und wie muss sein armes Hirn da erst gearbeitet haben, damit er auf eine schwierige Aufgabe kommt.“ „Schweig“, zornig funkelten Peters Augen ihn an. „Ich bin nicht mehr der kleine Junge von damals, nicht mal meine Fesseln konntest du abmachen. Versuch nicht über deine eigenen Schwächen hinweg zu täuschen, in dem du mich in Frage stellst!“ „Tu ich das?“ Areno sah in mit großen Unschuldsaugen an. Es war ein sehr seltsames Gefühl, auf der einen Seite mit Peter zu sprechen, als wäre dieser ein kleiner, dummer Junge und auf der anderen Seite das Gefühl zu unterdrücken, was in ihm aufstieg, wenn er Leonie ansah. Sein Herz schien wortwörtlich zerbrochen zu sein und das waren Schmerzen, die man sich nicht vorstellen konnte. Trotzdem stand er ruhig auf, als Peter nach langem Hin und her seine Fesseln gelöst hatte und folgte ihnen. Es gab nicht viel was er zu fürchten hatte, deshalb machte er sich wenig Sorgen um seine Sicherheit und außerdem hatte der Verrat von Leonie in ihm eine ungekannte Gleichgültigkeit ausgelöst. Es interessierte ihn nicht mehr ernsthaft, was man mit ihm machen würde. Der einzige Grund warum er über seine Flucht nachgedacht hatte war, weil er wusste, dass andere Leute nicht nur auf ihn warteten, sondern sich auch auf ihn verließen. Während er einen scheinbar endlosen Gang mit Peter entlang lief, erinnerte er sich an eine Unterrichtsstunde, die er mal mit ihm gehabt hatte, damals war Peter höchstens dreizehn Jahre alt gewesen.

Der keine Peter hatte die ganze Zeit im Unterricht damit verbracht, unruhig auf seinem Stuhl zu wippen. Nach der Stunde rief Areno ihn zu sich. „Peter, stimmt etwas nicht, du warst so nervös den ganzen Unterricht über?“ „Nein Areno, es ist alles in Ordnung. Kann ich jetzt gehen.“ Er hatte ihn genau beobachtet, wie unruhig seine Augen durch die Klassen huschten, als hätte er Angst, jemand könnte ihn mit seinem Lehrer sprechen sehen. „Nun, wenn alles in Ordnung ist sollte ich dir besser mitteilen, dass deine Noten immer schlechter werden, genauso wie dein Betragen im Unterricht. Peter, du warst immer ein guter Schüler, warum lässt du auf einmal so nach?“ „Es ist nichts! Mir fällt im Moment nur das lernen schwer.“ Areno hatte sich den Jungen noch mal genau angesehen. Er wusste, dass Peter vor kurzen in seine eigene Wohnung gezogen war, denn Frau Kern, die sich seit Jahren um Elternlose kümmerte, hatte so entschieden, weil sie ihn für reif genug hielt, alleine zu leben, doch inzwischen hielt er diese Entscheidung für falsch. „Kann ich denn jetzt gehen?“ Peter war schon auf dem halben Weg die Schule zu verlassen. „Peter komm doch ein paar Tage zu Leonie und mir, wir helfen dir ein bisschen in der Schule, damit du nicht völlig von den anderen abfällst und am Ende noch ganz verstoßen wirst.“ Areno hatte genau gesehen, wie Bitterkeit Peters Gesicht streifte. „ich bin schon längst ausgestoßen.“ murmelte er und mit diesen Worten war er verschwunden gewesen. Seine Worte hatten ihn damals sehr überrascht und das aus mehreren Gründen. Peter war im Gegensatz zu den meisten anderen Halbwesen ziemlich gut mit seinen nächsten verwandten klar gekommen. Er hatte sich damals sehr über diesen Wandel gefreut, denn er fand die Art, wie die Halbwesen teilweise behandelt wurden, grenzte schon an Rassismus. Das hatte sich seit Peters auftauchen damals stark zum Guten geändert, warum klagte also ausgerechnet er darüber verstoßen zu sein. Darauf fand Areno nur eine Antwort. Er musste es wissen, dass er mit sechzehn den Wald zu verlassen hatte. Denn dann ergaben seine Worte auch wirklich Sinn. Es war nämlich so, dass Schüler die eine Klasse wiederholen sollten, meistens aus dem Wald verstoßen wurde, nun ja, eigentlich wurde ihnen damit immer gedroht und das hatte sich bewährt. Bis jetzt hatte er noch keinen Schüler gehabt, der die Klasse wiederholen musste. Aber woher wusste Peter, was mit ihn passieren würde, wenn er sechzehn war und was noch viel wichtiger war, wusste er auch die ganze Wahrheit?

Diese Frage konnte sich Areno erst am heutigen Tage beantworten, als er mit Peter zusammen durch die Gänge schritt. Es war inzwischen eindeutig, dass er es nicht gewusst hatte und auch nie dahinter gekommen war, warum er verstoßen wurde und jetzt würde er ihm wahrscheinlich nicht mehr glauben. Areno befand, dass es an der zeit war, ernsthaft mit dem Rat über dieses Problem der Aufklärung der Halbwesen zu reden. Er hatte nämlich weder Lust dazu seine Schüler ständig unglücklich zu machen, noch wollte er von jetzt an jeden Tag Angst haben entführt zu werden. Eigentlich hatte Areno damals vorgehabt mit Peter über alles zu reden, doch dieser war ihn seit dem damaligen Tage immer aus dem weg gegangen und Areno war zu stolz, als das er einem dreizehnjährigen hinterher rannte.

Endlich schienen sie dazu sein. Sie standen vor einer großen Tür. Peter schloss auf. „Geh rein und wenn du fertig bist, sagst du bescheid, dann lassen wir dich raus. Essen bekommst du nach getaner Arbeit.“ Wortlos betrat Areno den Raum und vernahm noch das klicken der Tür, die ins schloss viel. Er stand in einem großen Raum, der nichts weiter besaß, als eine muffig riechende Tapete, einen Sessel, der wohl zum Schlafen diente und einem Stab, der die beachtliche Größe von 1,70m hatte und den Areno als sein eigen erkannte und mit Schrecken erkannte, was Peter von ihm verlangte.

Er nahm den Stock in die Hand und musterte die vielen Verziehrungen, die in zierten. Dann schüttelte er die kleinen Glöckchen, die am Ende des Stabes festgemacht waren. Wie weit war Peter gereist um ihn zu finden? Denn Areno wusste nur zu gut, wo er ihn damals versteckt hatte, als er zu den Elfen gegangen war.

Einst stand schon mal fest, er würde unter gar keinen Umständen das tun, was Peter offensichtlich wollte. Stattdessen begann er zu kichern, welch ein Peter doch war. Areno schwang den Stab vielleicht eine halbe Drehung um sich selbst, dann stand neben ihn auf dem Boden ein herrliches Festessen, an dem er sich nun zu schaffen machte. Bevor er ging, musste er noch ein paar Gedanken ordnen. Wenn Peter ihn den Stab gebracht hatte, dann wusste er anscheinend mehr über die Gründe der Verbannung, als wie Areno eben noch gedacht hatte, aber wenn dem so war, warum hatte er ihn dann entführt? Gab es niemand anderen er den Zauber hätte ausführen können? Doch die Frage konnte er sich selbst beantworten, nein gab es nicht. Er aß gedankenverloren seinen Salat, da spürte er, wie sein Stab erzitterte. Areno runzelte die Stirn. Irgendjemand hatte ihn eine Botschaft gesendet. Wie viele Jahrzehnte mögen seit dem vergangen sein und ob sie wohl noch von Bedeutung war? Er kannte niemanden, der in der Lage war, Botschaften mit Hilfe von Zauberstäben zu übermitteln.

Die Botschaft

Jetzt war ein ganzer Monat rum, seit Talia die Elfen verlassen hatte. Nile überbrachte ihr treu alle Nachrichten oder schwamm mit ihr durch das Meer. Auch Doremi und Hannibal hatten sie inzwischen mal besucht. Sie alle hatten auch interessante Neuigkeiten über das Verschwinden von Areno. Es hieß, es gäbe jetzt sogar unter den Elfen Aufregung, weil er nicht mehr auftauchte. Außerdem gab es Gerüchte, dass seine Frau noch mal gesehen wurde, nachdem Areno schon verschwunden war. „Der kleine Max, du weißt schon, der immer Steine ins Wasser wirft um uns zu ärgern, der war der letzte, der mit Areno gesprochen hat und er behauptet auch felsenfest, dass er seine Frau auf dem Weg nach Hause noch getroffen habe und er hätte sie wohl gefragt, warum Areno nicht zum Nachsitzen erschienen ist, aber sie hätte ihn ignoriert.“ Talia wusste nicht viel über Leonie, nur das sie eine Halbelfe war und äußerst nett und sympathisch. Aber Talia war sich ziemlich sicher, dass Areno sie mit irgendeinen Zauber belegt hatte, denn als sie sie zum ersten Mal getroffen hatte, da war ihr aufgefallen, dass mit Leonie irgendetwas nicht stimmte, dass musste nicht unbedingt negativ sein, aber sie war sich ganz sicher, dass etwas anders gewesen war und damit meinte sie nicht nur das Leuchten ihrer grünen Haut, als wäre diese mit Diamanten überzogen. Talia sprach mit Nile darüber. Die sah sie mit großen Augen wissend an. „Talia, Leonie wäre schon längst fort, hätte Areno nicht ein so großes Wissen über die Magie. Er hat sie mit einem Zauber belegt, der sie schützt.“ Talia runzelte verwirrt die Stirn. „Wodurch drohte ihr denn Gefahr?“ Niles Ausdruck wurde ungewöhnlich verschlossen. „ich bin nicht diejenige, die dir das erklären sollte. Vielleicht erfährst du es irgendwann. Ich sage dir nur das gleiche, wie an dem Tag, als du gehen musstest, sei froh darüber!“ Mit diesen Worten verschwand sie unter Wasser und lies Talia völlig verwirrt, enttäuscht und gekränkt zurück.

Auch wenn sie es nie zugeben würde, seit sie hier war, ging es ihr eigentlich viel besser. Sie mochte das Leben der Menschen, ja, sie mochte sogar die Menschen an sich, wenn manche auch etwas sonderbar und primitiv waren. Außerdem war Fluffie eigentlich immer bei ihr und das verlieh der ganzen Sache nur noch mehr Gutes. Fluffie war für sie schon immer das gewesen, was andere ihre Familie nannten. Deshalb war es eigentlich egal, wo sie sich befand, solange er bei ihr war. Außerdem stimmte es nicht, dass alle Menschen die Natur zerstörten, es gab durchaus welche, die sich für die Pflanzen und Tiere arrangierten.

Und die Schule war im Vergleich zu der Elfenschule wirklich eine Erholung. Nach der Schule ging sie meisten mit ihren Hunden Gassi und fütterte ihre ganzen Tiere, gegebenenfalls machte sie auch Käfige sauber. Fluffie hatte sein Gebrabbel von anderen Welten immer noch nicht eingestellt und las in jeder freien Minute dieses seltsame Buch, in das sie auch schon mal reingeguckt hatte, was ihr aber nicht besonders zu gesagt hatte.

Inzwischen war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie zu den Elfen zurück wollte, denn all ihre Freunde konnte sie auch hier sehen und insgesamt ging es ihr doch ziemlich gut.

Ihr Tag, den sie mit blendender Laune begann, sollte nur einmal kurz durch Fluffie unterbrochen werden, der ihr erklärte, sie solle heute aufpassen, da er so ein seltsames Gefühl hätte. Erst hatte sie sich seine Worte noch zu Herzen genommen, aber in Anbetracht seiner seltsamen Meinung zu anderen Welten und der Tatsache, dass ihr Tag heute nicht hätte besser laufen konnte, hatte sie seine Worte schon am Abend vergessen.

Talia schlief diese Nacht irgendwie auch wie auf Wolke sieben. Es war Freitag morgen war keine Schule, dass hieß für sie erst einmal richtig ausschlafen. Doch ihre Rechnung ging nicht ganz auf. Sie hörte ein Geräusch in ihrem Zimmer, dass sie geweckt hatte. Aber sie machte sich nicht einmal die Mühe die Augen zu öffnen, das war wahrscheinlich Fluffie, der Hunger bekommen hatte und sich jetzt ein Mitternachtsimbiss zu recht machte. Sie drehte sich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Da vernahm sie einen stechenden Schmerz an ihrer Kehle.

 

Areno entschloss dich die Botschaft nicht gleich zu hören. Peter war vielleicht nicht der aller schlauste, aber er hatte es geschafft, ihn zu entführen und das bewies, dass er nicht mehr der kleine Junge von damals war. Er würde ein paar Vorkehrungen treffen, um sicher zu gehen, dass der Stab nicht verflucht worden war. Sollte dies tatsächlich nicht der Fall sein, würde er testen müssen, ob Peter eine Möglichkeit hatte, die Botschaft mitzuhören, das wollte er lieber vermeiden, falls es etwas Wichtiges war. Als er in Ruhe aufgegessen hatte, befand er, dass es an der zeit war etwas zu schlafen und so legte er sich bequem auf ein kleines Sofa und schloss die Augen.

Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht, aber es war klar, dass es mehrere Stunden gewesen waren, denn er war sehr ausgeruht. Vielleicht hätte er noch etwas geschlafen, aber ein lautes poltern der Tür hatte ihn geweckt. Als er die Augen öffnete erblickte er seinen Entführer. „Wie kannst du es wagen hier zu schlafen? Ich habe dich entführt, du müsstest auf Knien vor mir kriechen…“ Mit einem lauten Gähnen unterbrach Areno ihn. „Würde ich ja machen, aber ich hab’s im Kreuz.“ Böse funkelte er ihn an. „Ich gebe dir noch drei Stunden, dann hast du deine Aufgabe erledigt, sonst…“ Er zögerte. „Sonst was? Sag nur, ich werde dann auch brav so tun, als wäre ich erschreckt. Ach, und was die Aufgabe betrifft, du hast mir nicht gesagt was ich tun soll! Also kann ich auch nichts machen.“ Peter schien sich wieder schrecklich aufzuregen. Langsam fragte sich Areno, ob es nicht doch pures Glück gewesen war, dass Peters Entführung hatte gelingen lassen. Es war so lange her, dass er ihn nicht mehr gesehen hatte und doch war er immer noch der kleine Aufbrausende Junge von damals, dabei musste er jetzt gut fünfzig Jahre alt sein, was natürlich kein Alter für Elfen war, aber trotzdem. „Erzähle mir nicht, du hättest den Stock nicht gesehen“, brüllte Peter ihn an. „Erstens, dass ist ein Stab, zweitens ich bin nicht blind, also habe ich ihn natürlich gesehen und drittens, weiß ich trotzdem nicht was ich tun soll.“ Wenn er so weiter machte würde sein Entführer bald umkippen, weil dieser sich so aufregte. „Ich… Nein warte, ich hole Leonie, soll sie mit dir sprechen.“ Peter verlies den Raum und wenig später betrat Leonie ihn. Arenos Ruhe war äußerlich unverändert, innerlich war da ein Schmerz, der ihn umbringen würde. Wahrscheinlich starb er noch diese Nacht, so zumindest fühlte er sich.

Die Tür schloss sich hinter Leonie. Sie waren alleine. Einen unendlich langen Augenblick sahen sie sich nur an. Areno wünschte, dass sie etwas sagte, was ihr Handeln erklärte, etwas was ihn helfen konnte sie zu verstehen und was sie wieder zu einem glücklichen Ehepaar machen würde. Doch ihre Worte lauteten. „ Peter und ich, wir sind der Meinung, dass du, wenn du nicht tust, was wir von dir erwarten, eine große Strafe verdient hast und diese wirst du auch erhalten. Allerdings will keiner von uns dir die Überraschung nehmen, solltest du dich entschieden haben, dich unserem Willen nicht zu beugen, dann darfst du hier nach Herzenslust auf deinen Tod warten.“ Sie lächelte und drehte sich dann schwungvoll um. „Leonie, warte einen Moment.“ Sie blieb stehen und meinte dann trocken. „Nein, ich habe dich nie geliebt!“ Areno sah sie ungerührt an. „Das ist es nicht was ich wollte, schließlich war die Hochzeit auch meinerseits nur ein Teil eine gut geplante Werbung für mich, damit ich im Rat ernster genommen werde. Ich wollte nur, nun da du dich ja von mir getrennt hast, auch etwas anderes rückgängig machen.“ Er sah, wie ihre Augen aufblitzten, sie wusste also, was er meinte. Eigentlich hatte er gehofft Betroffenheit in ihren Augen zu sehen, wenn er sagte, dass er sie auch nie geliebt habe, aber Leonie hatte das gar nicht interessiert. Er nahm den Stab, der neben ihn lag und schwenkte ihn leicht, dabei murmelte er ein paar Worte. Rein Äußerlich hatte sich kaum etwas an ihr verändert, außer das ihre Haut jetzt nur noch einen dumpfen Grünton hatte, dass Schimmern, das sie noch vor einer Minute geziert hatte, war verschwunden. Sie schien das gar nicht zu bemerken und lachte ihn einfach nur aus. „Wenn das alles ist, was du kannst, dann verabschiede dich schon mal von deinem Leben“, sagte sie und verlies hoch erhobenen Hauptes das Zimmer. Als die Tür geschlossen war, murmelte er leise ein sich hinein. „Natürlich ist das nicht alles und das sollte einem in der Ehe doch auffallen.“ Areno machte sich keine Sorgen wegen der Drohungen, er war sich ziemlich sicher, dass er sich aus jeder Situation einigermaßen gut retten konnte. Erstmal galt für ihn, immer noch so zu tun, als wüsste er nicht, was man von ihm wollte und dann musste er noch die Sache mit der Botschaft klären.

 

Entsetzt öffnete Talia die Augen und fasste sich an die Kehle. Sie spürte kein Blut, aber zwei Punkte, die sich wie Pickel anfühlten. Zumindest glaubte sie das, genau wissen konnte sie es nicht, da sie noch nie welche gehabt hatte. Ihr Blick wanderte durch das Zimmer und blieb an einer Gestalt hängen, die am Rande ihres Betts zu sitzen schien.

Ein Schock durch fuhr sie, denn automatisch war ihr alles klar. Ein Vampir! Da war ein Vampir am Rande ihres Betts. Wahrscheinlich würde er in den nächsten Minuten versuchen sie Vollendens auszusaugen, aber sie würde sich wehren! „Verschwinde.“ Eigentlich sollte dies ein wütender und bedrohlicher Schrei zugleich sein, aber irgendwie hörte es sich eher so an, als hätte sie panische Angst, was zwar stimmte, aber der Vampir ja nicht unbedingt wissen musste, dieser allerdings lachte nur auf. Talia durchzuckte ein weiterer Gedanke, denn sie kannte dieses Lachen und sie war sich ganz sicher, dass jeder Irrtum ausgeschlossen war.

„Kenneth“, murmelte sie und starrte die dunklen Umrisse der Gestalt an. „Ach, endlich darauf gekommen?“ Wieder lachte er, dieses typische leise Lachen, was er immer gebrauchte.

„Aber wie? Du bist doch ständig in der Sonne?“ Er erhob sich vom Bettrand und trat an das große Schlafzimmerfenster, wo der Mond sein Gesicht erhellte. „gerade du solltest die Antwort kennen.“ „Wieso sollte ich das? Ich habe nichts mit Vampiren am Hut gehabt, bis gerade eben.“ Er sah sie an und machte keine Anstalten sich ihr zu nähern oder etwas zu sagen, da wurde ihr noch eine weitere schreckliche Tatsache bewusst. „Du hast mich gebissen! Jetzt werde ich auch ein Vampir.“ Tränen traten ihr in die Augen, sie konnte sie einfach nicht zurück halten. Wieder lachte er leise. „Mach dir keine Sorgen. Wesen wie du können keine Vampire werden. Weißt du das denn nicht?“ Die Frage stellte er so leise, dass sie es kaum hören konnte. „Ich habe noch nie gehört, dass Halbelfen in irgendeiner Form vor Vampirangriffen geschützt wären!“ Jetzt kam er langsam näher und automatisch rückte sie weiter weg, wobei sie den immer noch schlafenden Fluffie weckte. Der kleine grummelte leise vor sich hin, dann schlief er weiter und überließ sie ihrem Schicksal.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dich nicht töten. Ich wollte nur wissen, ob du wirklich eine Halbelfe bist, dass frage ich mich schon die ganze Zeit.“ Sie starrte ihn trotz ihrer Angst empört an. „Und um das heraus zu finden musst du mein Blut trinken?“ Er sah sie ungerührt an. „Du hättest bestimmt auf keiner meiner Fragen mit ja klar geantwortet oder? Aber ich muss ehrlich sagen, dass es mich erstaunt, dass du keine Vermutung hast, was ich bin.“ Er war nun direkt vor ihr und sah ihr in die Augen. Sie starrte zurück, was sollte sie sonst tun? Wegrennen machte wenig Sinn. „Wenn du ein richtiger Vampir wärst hätte ich das sicher gespürt“, meinte sie mehr zu sich selbst als zu ihm. Wieder lachte er leise. „Und was bin ich, wenn ich definitiv kein Vampir sein kann?“ Sie überlegte. „Keine Ahnung, vielleicht ein Halbvampir, wenn es so etwas gibt.“ Nun lächelte er nicht mehr. „Du bist selbst ein Halbwesen und zweifelst daran, dass ich eines sein kann?“ „Na ja, ich habe gehört, dass Vampire sich nur die Bisse neue Kameraden anschaffen können.“ „Das stimmt aber nur so halb, es gibt ausnahmen und ich bin zufällig eine. Meine Mutter war ein Mensch, mein Vater ein Vampir.“ Er sprach sehr leise, was Talia inzwischen nervte. „ Schön und jetzt bist da du weißt, dass ich auch nur ein Halbwesen bin, kannst du ja wieder gehen. Ach, und solltest du vorhaben mich umzubringen, rate ich dir dringest davon ab.“ Die letzten Worte sollten eigentlich drohend klingen, aber irgendwie gelang ihr das nicht so richtig. Er starrte sie amüsiert an. „Und was tut die große Halbelfe, wenn der Vampir sie trotzdem angreift? Aber das spielt jetzt eh keine Rolle. Ich bin hier, weil wir einige Sachen zu klären haben.“ Talia starrte ihn an. „Wieso sollten wir etwas zu klären haben. Wir kennen uns kaum!“ Ein leises grummeln ertönte hinter ihr. „Kannst du nicht mal still sein ich versuche zu schlafen.“ Fluffie war aufgewacht und nörgelte sie voll. Super, das hatte sie gebraucht, ein Vampir der definitiv gefährlich werden konnte und von dem sie immer noch nicht wusste, was er jetzt genau wollte und dann eine Alraune, die sie von der Seite her anmotzte, als hätte sie nicht genug andere Sorgen. Fluffie jedoch verstummte schlagartig, als er den Vampir erspähte, der neben Talia stand, die wiederum immer noch im Bett lag. „Er ist ein Vampir?“ nuschelte Fluffie verstört an Talias Seite. „Na ja, so weit ich ihn verstanden habe, ist er auch nur ein Halbvampir.“ „Dir ist schon klar, dass Halbvampire eigentlich nur noch stärker sind als normale, da sie ganz in die gehen Sonne können und vieles mehr. Ein Halbelf hat da jedenfalls keine Chance.“ „Danke, dass du mir so viel Mut machst und du ihm auch noch erzählen musst, wie toll er ´doch ist und wie stark.“ „Ich…“ Genervt verdrehte Kenneth die Augen. „Das reicht, ich bin nicht hier, um mir euer Geplänkel an zu hören. Ich habe besseres zu tun, als faul im Bett zu liegen, während draußen die Welt im Chaos versinkt“, zischte er sie an. Talia starrte ihn an. „Also bis jetzt scheint doch alles ganz in Ordnung zu sein, da kann man sich wohl etwas Schlaf erlauben!“ Sie könnte das leise Sticheln in ihrer Stimme einfach nicht unterdrücken.

„Die Betonung liegt auf bis jetzt, aber ich bin ohnehin nicht hier, um die alles zu erklären. Mir geht es momentan um das wichtigste, du musst mir helfen Areno zu finden.“ Jetzt war Talia noch verwirrte als wie sie schon war. „Aber wie so um alles in der Welt sollte ich ihn suchen? Er war es doch, der dem Rat die ganzen Gründe aufgezählt hat, warum ich hierher sollte, obwohl ich es nicht wollte. Und dann soll ausgerechnet ich ihn suchen gehen? Ich habe bei weitem…“ sie verstummte, als eine heftig mit den Flügeln flatternde Fledermaus um ihren Kopf zu kreisen begann und sie wütend anzischte: „Sprich nicht so mit ihn.“ Für einen Moment war sie wie erstart. „Was macht den das Vieh bei dir?“ „Oh ja, es ist wirklich nötig, dass ich erkläre, warum eine Fledermaus in meiner Nähe ist, ich meine das kann man sich ja gar nicht denken!“ Talia lies sich von diesen Worten immer noch nicht beirren. „Nun, mir ist es neu, dass Fledermäuse sprechen.“ „Die meisten Alraunen sind auch eher schweigsam, es kommt eben darauf an, wer ihr Besitzer ist, kannst du dir das nicht denken?“ Jetzt reichte es Talia wirklich, die ganze Zeit tat er so, als wäre sie ein kleines Schulmädchen von sechs Jahren, dass hatte sie einfach nicht nötig! „Entschuldige, bislang hatte ich nicht viel Kontakt mit Vampiren und um es auch gleich vorweg zu nehmen, ich komme nicht mit, nur um Areno zu suchen. Außerdem woher soll ich denn wissen wo er ist? Was denkst du eigentlich von mir? Das ich mit ihm Briefkontakt führe?“ Er lachte wieder leise. „Nein, dass habe ich nicht gedacht. Es geht mir auch weniger darum ihn zu finden, dass habe ich eigentlich schon, ich dachte mehr, du könntest mir helfen, ihn da raus zu holen, wo er jetzt ist.“ „Du weißt also wo er ist, kannst ihn aber nicht alleine retten? Also ist er wirklich entführt worden… Aber dann ist die ganze Sache viel zu gefährlich. Ich schätze zumindest, dass seine Entführer älter als sechzehn sind.“ „Nur knapp vierzig Jahre älter. Deshalb will ich ja jemanden mitnehmen, alleine wäre das alles ein bisschen schwierig.“ Sie runzelte die Stirn, er konnte doch nicht glauben, dass sie mal eben da reinspazierten, wo immer Areno auch sein mochte und ihn dann einfach retten konnten. „Kennst du Areno überhaupt?“ Sie sah ihn durchdringend an, um ungefähr abzuschätzen, was er so dachte. „Wenn ja, dann solltest du doch eigentlich wissen, dass er nicht nur ein guter Lehrer ist, sondern auch gut in der Magie. Er ist bestimmt hundertmal so gut wie ich und seine Entführer müssen dann doch noch mal so gut sein. Also wie gedenkst du ihn zu retten?“ Er schien einen Moment über ihre Frage nach zu denken. Allerdings Talia nicht das Gefühl, dass es ihn schwer gefallen wäre die Frage zu beantworten, wenn er ihr alles sagen würde, aber irgendwie schien er gerade das vermeiden zu wollen. „Also Areno ist ein sehr guter Magier, schön das du das auch weißt, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch wesentlich besser als ich ist“, Talia zog bei diesen Worten eine Augenbraue hoch, dass war das erste mal, dass er sich fast so etwas wie einer schwäche bekannt hatte. „Aber“, setzte er erneut an. „Das heißt nicht unbedingt, dass seine Entführer auch so gut sind. Ich denke, nein, ich weiß, dass er sich längst befreit hätte, wenn ihm nicht etwas dazwischen gekommen wäre, deshalb …“ „Und was ist dazwischen gekommen.“ Er verzog das Gesicht, was es sehr deutlich machte, dass er diese Frage nicht hatte beantworten wollen. Er seufzte kurz dann fing er wieder an. „Ich bin ihn dazwischen gekommen! Seine Entführung war eigentlich das Beste, was mir passieren konnte. Bei den Elfen im Wald konnte ich keinen Kontakt zu ihn aufnehmen, aber seine Entführer haben sich sehr viel Mühe gemacht und ihm seinen alten Zauberstab besorgt, was es mir ermöglichte, mit ihm in Kontakt zu treten.“ Talia starrte sie an und wusste einfach nicht, ob sie ihm glauben konnte. Sie wusste, dass Botschaften zu versenden und dann auch noch auf einen Zauberstab unglaublich schwer war. Vielleicht dachte er sich das alles nur aus und doch hörte sie ihm gebannt zu, als er wieder weiter sprach. „Warum ich mit ihm in Kontakt getreten bin, erfährst du bei gegeben Anlass…“ Er fing ihren Blick auf und fügte sanft lächelnd hinzu. „Ich habe dich Areno gegenüber noch nicht erwähnt. Eigentlich hatte ich ihn erstmal nur eine Botschaft gesendet, als er mir antwortete, war ich ziemlich überrascht muss ich sagen. Sei es drum auf jeden Fall meinte er zu mir, es sei notwendig das ich ihm beweise, dass ich es ernst meine und nicht versuche ihn zu täuschen und ob ich mir bewusst wäre, auf welche Gefahren ich mich einlassen würde. Als ich dann fragte, wie ich es beweisen solle, sagte er zu mir, wenn ich es schaffe ihn zu finden und bis zu ihm zu gelangen, dann glaube er mit. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und ihn auch gefunden. Leider ist der Ort wo er versteckt ist ziemlich schlecht zu erreichen und es gibt ein paar durchaus beachtliche Fallen in dem Gebäude wo er ist, aber im allgemeinen haben wir Glück, sein Entführer neigt zu Wutausbrüchen und das ständig, somit brauchen wir nicht viel machen um ihn abzulenken, Vielleicht ein klein wenig Magie nichts großes. Aber alleine schaffe ich es nicht und Areno meinte ohnehin, dass wir mindestens drei sein müssten, wenn wir der großen Schritt wirklich wagen wollen.“ Talia starrte ihn immer noch an. „Das hast du ja ganz toll vorgetragen, aber wer kann denn mir beweisen, ob deine Worte auch wirklich war sind und vor allem, ich weiß immer noch nicht wo für das alles. Anscheinend sollen wir Areno noch nicht einmal retten, sondern nur zu ihm hinkommen, dass ist doch verrückt und wie kommen wir dann wieder raus, wenn wir erstmal drinnen sind?“ „Areno wird uns raus ringen, so viel steht schon mal fest. Zu deiner anderen Frage, ich kann sie dir noch nicht genau beantworten, weil ich Areno versprochen habe darüber zu schweigen, aber so viel kann ich dir sagen, es wird ein hübsches Abenteuer, wo bei weitem mehr von abhängt, als wie du dir im Augenblick auch nur vorstellen kannst.“ „Das ergibt aber keinen Sinn, wenn die Sache so geheim ist, wie du tust, wie hast du dann davon erfahren.“ Er seufzte erneut. „Du hast mehr Fragen, als ich erwartet hatte. Ich hoffe wir sind bald fertig mit dem Verhör, denn endlos Zeit haben wir nun mal auch nicht. Ich weiß schon relativ lange von der Sache, weil mein Vater es mit mal erzählt hatte, aber früher habe ich mich nicht darum gekümmert und alleine konnte ich so wie so nichts tun. Und eh du fragst, auch Areno weiß schon länger davon, ich glaube, er weiß es schon seit Jahrzehnten, aber ihm waren aus anderen Gründen die Hände gebunden und einer davon war auch, dass ihm die nötigen Leute dazu fehlten. Mit uns zusammen allerdings könnte sich einiges ändern und wir könnten endlich handeln, so langsam wird es nämlich Zeit, dass wissen nicht nur Areno und ich, auch die Nixen fangen an sich sorgen zu machen. Deshalb suchen sie auch schon so verzweifelt nach ihm.“ Jetzt schwieg er und Talia hing kurz ihren Gedanken nach. Sie erinnerte sich, wie Nile letztens noch zu ihr gemeint hatte, dass es ungewöhnlich sei, wie besorgt die Meerjungfrauen um Areno sein. Außerdem hatte man im Meer neue regeln zum Schutz der Unterwasserwesen aufgestellt, obwohl gar keine Gefahren drohten. Es hieß sogar, dass sich die Nixen aus diesen Gewässern zurückziehen wollen, wenn Areno nicht wieder auftauchte. Damals hatte sie Niles Bemerkungen für Maßlose Übertreibungen gehalten, doch jetzt war sie sich da nicht mehr ganz so sicher. Deshalb stimmte sie am Ende auch zu, was hieß, sie würde sich mit Kenneth auf die Suche nach Areno machen und während er wenigstens wusste, warum das alles so wichtig war, setzte sie vielleicht ihr Leben aufs Spiel für eine Sache, von der sich nicht einmal wusste, ob man sie ernst nehmen konnte.

Noch eine Frage durch zuckte sie, bevor sie ihm sagte, dass sie mitkommen würde. „Du wusstest also nicht, dass ich eine Halbelfe bin, aber es scheint dich trotzdem nicht überrascht zu haben, woher ich eigentlich Areno kenne.“ „Weil ich mir von Anfang an gedachte habe, wenn sie eine Halbelfe ist, dann weiß sie auch wer Areno ist. Der Wald aus dem du wahrscheinlich kommst ist nämlich der einzige hier weit und breit, in dem noch Elfen leben.“ Damit hatte sie keine Fragen mehr, die irgendetwas Wichtiges bedeutet hätten und somit teilte sie ihm mit, dass sie ihn begleiten würde.

Die Reise

Areno hatte nicht besonders lange gebraucht, um festzustellen, dass die Nachricht weder manipuliert wurde, noch ein schlechter Scherz von Peter sein konnte. Allerdings hatte die Botschaft an sich etwas erreicht, was ihn sonst eher selten passierte. Er hatte die Fassung verloren. Es war für ihn schon überraschend genug, dass noch jemand über die Probleme in den Parallelwelten bescheid wusste, aber das dieser jemand dann auch noch ein Vampir war.

Außerdem war er zugegeben erfreut gewesen, als dieser sich auch noch angeboten hatte, ihn zu helfen. Leider stellte sich heraus, dass jener, der vielleicht wirklich alles hätte retten können, erst sechzehn Jahre alt war. Areno war klar, dass das viel zu jung war.

Trotzdem hatte er sich auf diesen wahnwitzigen Vorschlag eingelassen, den der Junge ihn unterbreitet hatte.

Somit musste er hier noch länger ausharren, als wie er es erst geplant hatte. Große Lust hatte er nämlich nicht, Peters Überraschung kennen zu lernen. Doch das blieb ihm jetzt nicht mehr erspart. Zu lange würde Areno allerdings nicht auf diesen Vampir warten, denn er rechnete ohnehin nicht damit, dass der Junge es überhaupt schaffen würde, ihn auch nur zu finden.

Schließlich betrat Peter erneut den Raum und Areno war klar, dass er diesmal kam, um ihn zu zeigen, was passierte wenn man sich nicht seinem Willen beugen wollte. Peters Augen verengten sich. „Du hast dich also entschlossen zu sterben.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. Areno verdrehte die Augen. „Sehe ich so aus, als hätte ich mich zum sterben bereit gemacht? Du könntest mir einfach mal sagen, worum es überhaupt geht, vielleicht kann ich ja dann helfen.“ „Nein!“ schon wieder brüllte er. Areno sah für ihn einen ehernen Tod voraus als seinen eigen, wenn Peter nicht bald seine Wutausbrüche in den Griff bekam. So etwas macht ja nicht einmal ein Elfenherz all zu lange mit. „Wenn du nicht erkannt hast was du zu tun hast, dann bist du es gar nicht wert noch zu leben und jetzt folge mir!“ Er schien damit zu rechnen, dass Areno sich weigern würde, aber das tat er nicht. stattdessen schrumpfte er seinen Stab und steckte ihn in die Tasche. Peter schien dies nicht einmal zu bemerken.

Während sie sich auf dem Weg machten um Areno zu seinem „Untergang“ zu bringen, wie Peter es nannte, fragte er sich, wo um alles sie hier waren. Die Wege hier schienen hier fast unendlich lang zu sein und wenn es tatsächlich mal Fenster gab, dann sah man immer nur ein riesiges Gebirge, aber von dem Ort wo sie herkamen, bis zu dem nächsten Gebirge war es ein ziemlich langer Weg und er war schon mal dort gewesen, eigentlich sah es dort anders aus. Peter musste ihn also sehr weit weggebracht haben, mit aller der höchsten Wahrscheinlichkeit auf einen anderen Kontinent und hier musste ihn auch noch ein riesen Grundbesitz gehören. Das war alles ein bisschen seltsam, egal wie man das dreht und wendet. Aber daran konnte er jetzt auch nichts ändern und eigentlich sollte er auch wichtigere Sorgen haben. Endlich waren sie da. Die Tür vor der sie standen war einfach nur riesig. Der einzige Grund warum Peter sie öffnen konnte war, dass die Türklinke ganz unten angebracht worden war. Es gab nur einen logischen Grund dafür, dass die Tür so groß war und der lautete, dass darin etwas ebenso großes auf ihn wartete und der Gedanke gefiel im gar nicht.

Peter schmunzelte, anscheinend hatte Areno zu viel mit seinem Gesichtsausdruck verraten. „Nur zu tritt ein, da wartet jemand nur auf dich“, sagte er und grinste ihn höhnisch an. Areno machte sich auf den Weg und meinte noch: „Wie nett, dass ihr mir ein Empfangskomitee bereitet.“ Peters Grinsen verblasste nicht und das bestätigte Arenos schlimmsten Befürchtungen.

Am Anfang sah er gar nichts, als er den Raum betrat, denn es war zu dunkel. Dann vernahm er ein lautes Grollen. Und schließlich sah er einen riesigen Troll. Areno war froh, dass Peter nicht im Raum, denn diesmal hätte er sein Entsetzen nicht verbergen können. Wie hatte Peter es geschafft, einen riesigen Troll hier her zu schaffen und vor allem, diese galten längst als ausgestorben, was wiederum bedeutete, dass Peter entweder das letzte noch lebende Exemplar dieser Welt aufgetrieben hatte oder er hatte es geschafft, eine andere Welt zu betreten, aber wozu brauchte er ihn dann überhaupt gerufen? Vielleicht hatte er sich doch ein bisschen in Peter getäuscht. Noch hatte er Zeit über solche Sachen nach zudenken, denn noch schlief dieses riesen Viech, noch!

 

Talia konnte es nicht fassen. Es war sechs Uhr morgens, Samstag, und Kenneth zwang sie dazu, bei der Schule anzurufen und sich für die nächsten Wochen krankschreiben zu lassen. „Da werde ich eh keinen erreichen, es ist Samstag, da ist keiner in der Schule.“ „Darum geht es doch! Dann kann nämlich auch keiner dumme Fragen stellen und du kannst in Ruhe auf den Anrufbeantworter sprechen und einfach behaupten du seiest krank.“ „das klappt nie. Ich muss eine Entschuldigung vom Arzt vorlegen, wenn ich länger als drei Tage nicht da bin, wo soll ich die denn her nehmen.“ Kenneth verdrehte die Augen. „Du bist eine Elfe. Du bist nicht alle Gesetze der Menschen gebunden, mit ein bisschen Magie kümmert sich in der schule niemand um dich, sie haben dich so zu sagen vergessen.“ „Solche Magie beherrsche ich aber nicht.“ Kenneth lächelte sie herablassend an. „Habe ich auch nicht von dir erwartet, aber keine Sorge, ich mache das schon.“ „Und warum soll ich dann überhaupt anrufen“, fragte sie bissig. „ Nun ja, auch bei der Magie gibt es Regeln, aber die erkläre ich dir ein anderes Mal, im Moment haben wir es etwas eilig, also würdest du jetzt bitte anrufen?“ Sie gab sich geschlagen. Wie sollte das bloß werden, wenn sie mit ihm zusammen unterwegs war?

Die nächsten Stunden verbrachten sie zum größten Teil damit, alles zu klären, was ihnen Probleme machen könnte, falls sie länger weg blieben. Es durfte auf keinen Fall die Polizei verständigt werden. Endlich ging es los und da fiel ihr zum ersten mal wirklich die Frage ein, die eigentlich die größte Bedeutung für sie haben sollte. „Wohin gehen wir jetzt eigentlich?“

„Wir fliegen nach New Yoko. Ich habe dir schon ein Flugticket gekauft.“ Erschrocken spuckte sie ihr gerade in den Mund genommene Cola wieder aus. „Areno ist noch nicht einmal auf diesem Kontinent?“ Die Frage war überflüssig, das wusste sie auch und Kenneth machte sich auch nicht die Mühe ihr zu antworten, stattdessen warf er ihr einen Blick zu, als würde er an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifeln. „Und um diesen Ort zu erreichen, müssen wir mit einem Flugzeug fliegen. Meinst du, dass du das durchhältst?“ Er sprach so langsam, als wäre sie geistig behindert. Doch das störte sie nicht, denn ihre Freude, dass sie mit dem Flugzeug fliegen würde, war einfach zu groß. „Ich denke, dass werde ich schon schaffen“, rief sie begeistert aus. So machten sie sich also auf den Weg zum Flughafen. Die Stadt kannte Talia ja schon einigermaßen dank Tom und jetzt würde sie auch noch New Yoko kennen lernen, dass war so unglaublich. Endlich waren sie am Flughafen. Talia kannte sie bisher nur von Bildern, dass alles jetzt so life zu sehen, war für sie wie ein Traum. Kenneth dagegen ließ das alles ziemlich kalt. Im Gegenteil, er schien sich ziemlich zu langweilen. Außerdem gab er ihr Reisetabletten, denn er befürchtete, dass ihr schlecht werden würde, doch das glaubte Talia nicht. Sie irrte sich. Die Maschine war nicht einmal zwei Minuten in der Luft, da wurde ihr so schlecht, dass sie wahrscheinlich gebrochen hätte, wenn die Tabletten von Kenneth nicht tatsächlich geholfen hätten. „Alles in Ordnung“, fragte er, mit unüberhörbarem Desinteresse. „Klar, ging mir nie besser“, gab sie schnippisch zurück. Er ignorierte sie. Trotzdem war der Flug an sich ein Erlebnis, an das sie immer mit guter Erinnerung zurückdenken würde.

Doch der Flug war nicht das einzige, was beeindruckend war an dieser Reise. Hinzu kam der unglaublich schöne Ort an dem sie sich befanden und an den sich Talia einfach nicht satt sehen konnte. Wenn ganz New Yoko so aussah, würde sie wohl hier hinziehen. Es war hier einfach die perfekte Mischung aus Natur und Stadt, von nichts gab es zu viel oder zu wenig. Am liebsten wäre sie ein bisschen bummeln gegangen, aber Kenneth wies sie nicht gerade freundlich darauf hin, dass sie es eilig hatten. Zu allem Überfluss mischte sich später auch noch Fluffie ein. „Du nimmst die ganze Sache nicht ernst genug. Was ist, wenn Arenos Leben von ein paar Sekunden abhängt? Könntest du mit der Schuld leben, dass er gestorben ist, weil du getrödelt hast?“ Sie wusste, dass er Recht hat und och grummelte sie einfach nur in sich hinein und sagte nichts dazu.

Ihre anfängliche Euphorie ließ jedoch bald nach. Als sie unzählige Kilometer hinter sich gelegt hatten und New Yoko immer hügliger und unbegehbarer wurde, wollte sie endlich mal eine Pause machen. „Kenneth“, sagte sie. „Hm“, murmelte er. „Ich habe Hunger, wollen wir nicht mal ne Pause machen?“ Er drehte sich um und Talia traute ihren Augen nicht, er wirkte direkt verständnisvoll. „Tut mir Leid, aber dass hier ist nicht der richtige Ort für eine Pause, glaub mir.“ Normalerweise hätte sie wohl protestiert, aber sie merkte, dass er es ehrlich meinte und deshalb hielt sie sich zurück. „Darf ich fragen, warum dies nicht der richtige Ort ist?“ „Klar darfst du fragen“, meinte erschmunzelnd. „Aber du brauchst keine Antwort zu erwarten. „Und warum das jetzt wieder nicht“, fragte sie genervt. „Glaubst du ich würde die Antwort nicht verkraften?“ Er musterte sie kurz. „Verkraften würdest du sie bestimmt, aber wozu sollte ich dich beunruhigen, wenn vielleicht gar kein Grund dazu besteht?“ Es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass hier etwas Beunruhigendes auf sie warten könnte, von dem sie nicht einmal wusste, was es ist. Doch es würde nichts helfen, ihn zu nerven, bis er es ihr sagte, denn auf so etwas ließ er sich gar nicht erst ein. So schritten sie weiter ihre Wege ab, die immer mehr in ein tiefes Gebirge zu führen schienen. Irgendwann ließen Talias Kräfte sie im Stich und sie sackte in sich zusammen, sie liefen jetzt bestimmt drei Tage ohne Pause, Essen oder Trinken. Jeder Mensch wäre schon auf halber Strecke umgekippt. Kenneth blieb stehen und musterte sie. „Dann werden wir sohl hier unsere erste Rast machen.“ Sie sah das Unbehagen in seinen Augen und fragte sich immer mehr, was hier wohl auf sie lauerte.

Kenneth setzte sich neben sie auf den harten Felsen, auf dem auch schon Talia saß. Er reichte ihr etwas zu Essen, sie konnte zwar nicht erkennen, was das sein sollte, aber sie aß es trotzdem. „Hm, wenn du jetzt erst mal hier bleibst gehe ich auch mal kurz jagen.“ Mit schrecken wurde Talia zum ersten Mal wirklich bewusst, dass Kenneth ein Vampir war. „Wirst du Menschen jagen?“ „Klar, ich renne jetzt den ganzen Weg zurück um mir einen Menschen zu schnappen, da es hier ja auch keine anderen Lebewesen gibt, denen man das Blut aussaugen kann.“ Ihr lief ein Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, wie es den armen Wesen erging, wenn man ihnen das Blut aussaugte. Er bemerkte ihre Entrüstung und schmunzelte. „Wenn ich sie nicht jagen und ihnen das Blut aussaugen würde, dann hättest du da jetzt kein Essen in der Hand.“ Entsetzt starrte sie auf das etwas in ihrer Hand, was sie gerade aß. „Mach dir nichts draus“, meinte er trocken. „Wo ist der Unterschied, ob man sie nun am Spieß brät oder ihnen einfach das Blut nimmt. Außerdem würdest du mit einem Feuer auf dem du sie brätst nur ungebetene Gäste rufen. Nein, nein, es ist schon gut so wie es ist und ich habe auch mal gehört, dass das Fleisch besser schmeckt, wenn wirklich kein einziger Tropfen Blut darin ist. Also bis später.“ Und mit den Worten war er einfach verschwunden. Talia saß da und starrte ihm nach. „Der ist verrückt!“ Fluffie kroch gemächlich aus seiner Tasche hervor. Er schien nicht so überzeugt davon zu sein. „Ich meine erst müssen wir uns so beeilen, weil angeblich irgendetwas gefährliches auf uns warten könnte und dann lässt er mich hier mal eben ganz einfach allein zurück, als könnte ich mich in diesem Zustand verteidigen, nur um mal eben jagen zu gehen. Fluffie wollte gerade antworten, als ein Räuspern die Stille durchbrach. „Er hat dich durchaus nicht schutzlos zurückgelassen.“ Es war die kleine Fledermaus, die plötzlich vor ihren Augen flatterte und sie höflich darauf hinwies, dass sie sich wohl irrte. Talia konnte sich den Spott in ihrer Stimme nicht verkneifen. „Oh, klar, die große Fledermaus wird uns natürlich retten, wenn uns etwas angreifen sollte.“ Die Fledermaus schien sich gar nichts aus ihrem Spott zu machen, stattdessen antwortete sie schlicht: „Genau das wird sie und wenn ich mir erlauben dürfte zu sagen, mein Name ist Frithjof.“ Fluffie runzelte die Stirn. „den Namen habe ich noch nie gehört.“ „Mir ist auch noch nie ein so ordinärer Name wie Fluffie unter die Ohren gekommen“, konterte die kleine Fledermaus. Fluffie zog eine Schute und Talia fragte: „Kommt deine Familie aus einem Adelshaus oder hat Kenneth dir beigebracht so zu sprechen.“ Frithjof schmunzelte. „Beides.“ Egal wie sie es dreht und wendete, durch die Fledermaus fühlte sie sich nicht wirklich gesichert, aber letztendlich passierte so wie so nichts. Kenneth kam mit einem großen, toten Schwein zurück und warf es Frithjof zu, der begeistert daran saugte. Talia wand den Blick von diesem Bild ab und widmete Ihre ganze Aufmerksamkeit dem großen Berg, der noch vor ihnen lag und den sie noch überqueren mussten, darauf hatte sie nun wirklich keine Lust.

Es sollte sich jedoch herausstellen, dass das erst einmal ihr kleinstes Problem war. Sie machten sich gerade wieder auf den Weg, da ertönte hinter ihnen ein durchdringender Schrei, der sich sehr tierisch anhörte und Kenneth dazu anregte, Talia anzuweisen sich ein bisschen zu beeilen, was sie angesichts diesen Lautes so wie wo getan hätte.

„Es reicht“, brüllte sie ihn wütend an. „Ich will jetzt endlich wissen, womit wir es hier zu tun haben.“ Er verdrehte die Augen. „Hast du schon mal was von Wölfen, Wildschweinen und anderen bedrohlichen Tieren des Waldes gehört? Aber keine Sorge, sobald wir aus dem Wald raus sind, werden die Viecher uns in Ruhe lassen.“ Talia blieb stehen und begann haltlos zu lachen, sie lachte so laut, dass Kenneth sie wahrscheinlich für verrückt hielt, aber das kümmerte sie nicht. Nach dem sie sich etwas beruhigt hatte sprach sie ihn immer noch prustend an. „Du hast Angst vor Wölfen und Wildschweinen? Und das will ein Vampir sein! Nun zu deiner Beruhigung kann ich nur sagen, die werden uns nicht angreifen, weil ich nun mal eine Halbelfe bin und damit praktisch ihr Rudelanführer, so ist das übrigens bei allen Elfenähnlichenwesen.“ Zu ihrer Überraschung blickte er wenig beeindruckt zu ihr zurück. „Du solltest nicht vergessen, dass die Regeln nicht überall gleich sind!“ „Doch si…“ „Sei einfach still und beeile dich, glaub mir, dass ist das Beste.“ Talia verdrehte die Augen. „Du kannst das gar nicht einschätzen, ich habe in solchen Dingen viel mehr Ahnung.“ Er sah sie an und dann tat er etwas, was sie nie erwartet hätte, er gab ihr Recht. „Gut, meinet wegen, aber jetzt beeile dich bitte, schließlich muss Areno auch nicht länger warten, als wie es nötig ist.“ Mehr Entgegenkommen konnte sie nicht von ihm erwarten und so machte sie sich wieder auf den Weg. Während sie liefen jedoch fing eine Frage an sie zu quälen, warum hatte sie den Schrei des Tieres nicht selbst als den eines Wolfes deuten können, denn normaler weise viel ihr so etwas nicht besonders schwer. Hatte Kenneth sie vielleicht belogen und es war doch kein Wolf? Auf einmal ertönte wieder ein lauter Ausruf eines Tieres, nur diesmal schien es viel näher zu sein. „Scheiße!“ Kenneth drehte sich um. „Die holen uns ein, da gibt es nicht viel für dich zu tun. Geh ein Stück weg, ich kümmere mich darum, können wir nur hoffen, dass das gut geht.“ So langsam begann Kenneth wirklich sie zu nerven. „Hab ich dir nicht eben noch erklärt, dass ich mit Wölfen umgehen …“ Sie kam nicht dazu weiter zu sprechen, denn er hatte sie mit voller Wucht zur Seite gestoßen, doch eh sie sich noch beschweren konnte, sah sie auch den Grund dafür. Um sie herum waren jetzt drei Wölfe, allerdings hatten diese wenig mit denen gemeinsam, die Talia kannte. Sie waren nicht nur doppelt so groß, sie hatten auch seltsam intensive Fellfarben, von leuchtendem Blutrot bis hin zu unglaublich intensivem nachtschwarz. Außerdem schienen diese Wölfe hier extrem gereizt zu sein. Die Wölfe fletschten die Zähne und zu Talias Überraschung tat Kenneth es ihnen gleich, er hatte sich inzwischen in eine Kampfbereite Position gestellt. Talia schluckte, sie schätzte seine Chancen nicht all zu hoch ein, was konnte sie jetzt bloß tun, außer nutzlos am Boden zu liegen?

 

Während Talia und Kenneth mit ihrem Schicksal rangen, hatte Areno ein nicht weniger großes Problem am Hals, ganz im Gegenteil, seins war ungefähr zehnmal so groß. Der riesige Troll vor ihm schien langsam auf zu wachen und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte fragte sich ernsthaft, wie hatte Peter es nur geschafft den hier her zu schaffen? Der Troll ließ

ein unglaubliches Grollen aus seiner Kehle entrann. Ruhig nahm Areno seinen Stab aus der Tasche, der scheinbar automatisch wieder seine normale Größe annahm. Areno würde sich schon zu helfen wissen, blieb nur die Frage, wie lange er bleiben sollte, um auf seine Vermeintliche „Rettung“ zu warten. Ewig würde er jedenfalls nicht hier warten! Er gab dem Jungen noch zehn Stunden, länger wollte er sich unter keinen Umständen mit diesem Riesenvieh rumschlagen. Das eben benannte öffnete inzwischen langsam die Augen. Toll, dachte er, hätte es nicht noch etwas länger schlafen können? Es war überall bekannt das es nichts schlimmeres gab, als ein Troll der gerade aufwachte, da sie gerade dann am Hungrigsten waren und alles fressen wollten, was sich ihnen in den Weg stelle. Er überlegte kurz, es wäre durchaus möglich den Troll nochmals durch eine kleine Betäubung schlafen zu lassen, aber er hatte bedenken, dass Peter dies bemerken würde. Er durfte auf gar keinen Fall erkennen, dass er durch aus im Stande war das zu tun, was er von ihm verlangte. Areno befand als zu auffällig, wenn der Troll sich jetzt noch mal schlafen legen würde. Manchmal schliefen die Viecher fast drei Tage und wenn sie dann aufwachten blieben sie mindestens einen Tag lang wach.

Langsam stand der Troll auf und begann in der Luft zu schnüffeln und da kam Areno auf eine Idee, er brauchte nicht einmal seinen Stab dafür so einfach war der Zauber, den er jetzt ausführen würde, bestimmt beherrschte sogar Peter ihn. Areno schnipste mit seinen Fingern. Der Troll, der immer noch die Nase schnüffelt in der Luft hielt, machte auf einmal ein Gesicht, was wohl geekelt wirken sollte. Sein Blick wanderte auf Areno, der jetzt wie eine Blumenwiese duftete. Langsam senkte der Troll den Kopf. Areno blieb stehen. Trolle würden doch nie etwas in den Mund nehmen, was nach Blumen roch. Der Troll starrte ihn an. Sein Kopf war so groß wie Arenos ganzer Körper. Die Nüstern des Trolls weiteten sich, als er nochmals Arenos Geruch einzog. Dann öffnete er seinen Mund und stopfte Areno hinein.

Da hab ich mich wohl etwas geirrt, dachte Areno angewidert, während er sich im riesigen Mund des Trolls befand. Dieser versuchte verzweifelt Areno mit der Zunge unter seine Zähne zu schieben. Areno fragte sich wie der Mund nur so groß sein konnte, von außen hätte man denken können, er wäre kleiner. Immer wieder währte er sich gegen die riesige rosa Zunge, die ihn ständig voller Trollsabber überhäufte. Es war einfach nur ekelhaft, er war schon völlig durchnässt, weil das dumme Vieh immer mehr Spucke im Mund bekam, wenn das so weiter ging ertrank er noch darin. Nein, so wollte er nicht enden. Areno packte seinen Stab, schwenkte ihn leicht, der Troll öffnete seinen Mund, die Sabber floss, zusammen mit Areno, aus seinem Mund. Areno ließ auf dem Boden eine weiche Matte erscheinen, sonst hätte er sich bei einem Fall aus dieser Höhe wahrscheinlich alle Knochen gebrochen. Während er fiel kam ihn auch die Idee, wie er den Troll erst einmal unauffällig ausschalten konnte.

Er war noch nicht ganz auf der weichen Matte gelandet, da wollte der troll sich schon wieder über ihn her machen. Areno schwang seinen Stab in zwei Halbkreisbewegungen durch die Luft. Kurz bevor der Troll ihn verschlucken konnte hielt dieser inne und wandte sich a. Dafür gab es keinen offensichtlichen Grund und selbst wenn Peter sich die Mühe machen sollte den Troll zu untersuchen, Würde er nicht feststellen können, warum dieser auf einmal anfing um einen leeren Platz im Raum herum zu hüpfen und andauernd Brunstschreie ausstieß. Areno hatte eine Halluzination heraufbeschworen, die nur für Trolle sichtbar war. Der Troll sah an der leeren Stelle ein hübsches Trollweibchen, oder besser gesagt, er fand es wahrscheinlich hübsch, normale Menschen würden es sogar noch hässlicher finden als wie die männlichen Trolle. Areno wollte gerade den Mund öffnen und lachen, weil der versuch des Trolls einen Purzelbaum zu schlagen, sehr lustig wirkte, als er merkte, dass ihm sogar über sein Gesicht die Trollsabber ran. Es war nur ein kurzer Schlenker mit der Hand, schon war er wieder sauber, die Matte war verschwunden und der Troll konnte seinen Mund wieder schließen, was ihn ein wenigstens einigermaßen intelligentes Aussehen verlieh, zumindest für einen Troll. Areno sah sich um. Keine Spur von anderen Gefahren und Peter schien auch noch nicht vorbeikommen zu wollen, also konnte er sich ja ein bisschen entspannen und auf seinen „Retter“ warten. Er lies einen Liegestuhl der Menschenart erscheinen (die waren unglaublich bequem), ließ sch darauf sinken, dann zog er ein Buch aus seiner Tasche, was er schon ewig mal lesen wollte und machte es sich so richtig gemütlich.

 

Talia lag ebenfalls rum, allerdings weder entspannt, noch auf einer Matte oder mit einem Buch in der Hand. Sie überlegte verzweifelt, wie sie Kenneth helfen konnte. Die Wölfe versenkten ihre Zähne in seine Haut, dass schien ihn zwar nicht wirklich etwas auszumachen, aber das konnte jederzeit kommen, zwei Wölfe waren inzwischen verschwunden, aber dafür waren neue hinzugekommen. Als ein Wolf sich von Kenneth abwandte und sich zu ihr wandte, geriet sie schließlich in Panik, was sollte sie nur tun? „Aufhören! Macht Platz!“ Schrie sie und kam sich dabei vor wie ein Baby, zumindest einen Moment lang. Dann setzten die Wölfe sich mitten im Kampf mit Kenneth einfach hin und starrte sie mit großen treuen Augen an. Auch Kenneth hörte auf zu kämpfen und starrte sie mit erstaunten und leicht gereizten Augen an, Talia fiel auf, dass er nicht einen Kratzer am Körper hatte, wie war das nur möglich? Egal, erst einmal musste sie sich um die Wölfe kümmern. „Ähm, verschwindet!“ Die Wölfe trollten sich ohne ein Zeichen der Wut. Talia atmete tief durch, als alle Wölfe endlich weg waren. „Ich kann die Wölfe nicht befehligen, nein, überhaupt nicht, sie kommen ja nicht von hier und sind sooooo anders.“ Kenneth zuckte ungerührt mit den Achsel. „Wer hätte das gedacht, du kannst es doch.“ „Wie man sieht“, fauchte sie, doch Kenneth schien sie gar nicht gehört zu haben, er hatte sie schon wieder auf den Wege gemacht.

Der Weg über den berg erwies sich als anstrengender, wie Talia hätte erwarten können. Ihre Beine zitterten nach einigen Stunden zähem klettern. Auch ihre Augen brannten, weil ihr so langsam auch der Schlaf fehlte. Fluffie dagegen fühlte sich allem Anschein nach bestens. Er lag gemütlich in ihrer Tasche und hielt dann und wann ein Nickerchen. Auch Kenneth hatte keine Probleme mit den Bergen. Ihn schlitzen die Spitz herausragenden Steine auch nicht die ganzen Beine auf. Ihre waren inzwischen voller Wunden und getrocknetem Blut. Dieser Berg hier war jedenfalls kein Berg, den ein Mensch überqueren konnte. Schließlich geschah das unvermeidlich, sie rutschte ab. Es war, als würde sie jetzt alles nur noch in Zeitlupe war nehmen, sie ging die Möglichkeiten durch, die sie noch hatte um sich zu retten, doch das war nicht nötig, Kenneth hatte es irgendwie geschaffte sie mit einer Hand festzuhalten. Talia packte wieder eine feste Kannte an und zog sich weiter und weiter hoch. Endlich waren sie da. Das hieß, sie waren endlich oben am Berg angekommen, aber sie mussten ja noch die andere Seite wieder hinab. Talia ließ sich völlig erschöpft auf den Boden sinken und schloss die Augen. Kenneth setzte sich stumm neben sie. „Warte kurz, eh du einschläfst will ich deine Wunden verarzten.“ „Schläfst du eigentlich nie“, fragte sie mit schwacher Stimme. „Mmmh, ich kann mich nicht erinnern, jemals geschlafen zu haben “, sagte er und holte einen Verband aus seinen Rucksack. Er machte irgendeine Salbe auf ihre Wunden, die ihr unglaublich wohl bekam, doch sie kam nicht mehr wirklich dazu sich zu bedanken, sie schlief schon ein, als er sie noch behandelte.

Am nächsten Morgen ging es gnadenlos weiter. Talias Wunden schmerzten zwar kaum noch, aber trotzdem hielt sie den Abstieg kaum aus, er erschien ihr noch länger als der lange Weg bergauf. Auch ihre Vorräte an Essen hatten sich in Luft minimiert, da Kenneth ja keine Zeit mehr gehabt hatte jagen. Es erschien ihr wie der Himmel auf Erden, als sie endlich wieder am Fuße des Berges angelangt waren und etwas weiter südlich davon erstreckte sich sogar ein Tal, dass wirklich schön aussah und das von einem Fluss geteilt wurde. Dieses Tal war einfach zu schön, überlegte Talia, es sah so völlig unberührt aus. Kenneth steuerte darauf zu. „Das ist das Tal der Wünsche, sagt man, weil die Menschen hier noch nie auch nur einen Fuß reingesetzt haben, soll es noch voller Magie sein.“ Talia sog die Luft ein, die sie hier umgab, es war einfach ein schönes Gefühl wieder so auf festem Boden zu stehen und dieses Panorama genießen zu dürfen. „Wenn hier noch nie Menschen waren, was ist das denn da für ein riesiges Gebäude dahinten?“ Kenneth folgte ihrem Blick. „Da wollen wir hin, dort wird Areno festgehalten und zwar nicht von Menschen.“ Talia starrte das Gebäude an, sie waren noch einige Kilometer entfernt und doch wirkte es jetzt schon riesig, wie war es dann erst, wenn man davor stand? „Wie wollen wir Areno denn da finden?“ „Ohh, ich verlasse mich da ganz auf deinen Ideenreichtum.“ Erst jetzt wandte sie ihren Blick von dem Gebäude ab und drehte sie zu Kenneth um. „Was erwartest du denn von mir?“ Er zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung, denk dir einfach was aus, wenn wir da sind, z.B. wie wir da reinkommen.

Der Weg zu diesem seltsamen Ort erwies sich jedenfalls als reinste Erholungstour im Vergleich zu der Klettertour. Talia wäre beinahe optimistisch geworden und dann waren sie da. Das Gebäude war einfach unnormal groß und Talia fragte sich, ob man da überhaupt reinkommen konnte. Sie sah nicht einmal eine Tür und nur vereinzelt Fenster, die in einer Höhe waren, dass einem schlecht wurde, wenn man nur daran dachte, da irgendwie hochzuklettern. „Dass Gebäude umrunden würde noch mal Tage in Anspruch nehmen, wir müssen irgendwie hier rein kommen.“ Talia sah Kenneth an, der die Worte fast schon geistesabwesend zu sich selbst gemurmelt hatte. „Aber wie…“ Sie beendete die Frage nicht. Sein Blick wanderte zu den Fenstern. Ihrer ebenfalls, es war unmöglich, dort hoch zu kommen, dass war ihm sich auch klar und dann sagte er: „Es bleibt nur der Weg durch das Fenster da oben.“ Das konnte doch nicht sein ernst sein. „Und wie…“ wieder beendete sie die Frage nicht. Beide starrte sie nach oben. Talia wandte den Blich schließlich ab. Das Gebäude sah aus, als wäre durchaus von Menschen konstruiert. Es bestand komplett aus Stahl und sah einfach nur prachtvoll aus. Sie näherte sich dem noch mehr Gebäude und berührte die kalten, glatten Platten. Auf einmal stutze sie, da war doch eine ganz leichte Vertiefung in den Platten, sie hatte ungefähr die Größe einer Tür. Talia blickte sich um, alle zwanzig Meter schien so eine Vertiefung vorzukommen. Was soll’s, dachte sie und drückte mit ganzer Kraft gegen die Vertiefung. Ein Fehler, es hätte wahrscheinlich gereicht, nur mit dem Finger dagegen zu tippen, nun viel sie Kopf über in einen großen Gang.

Hinter sich vernahm sie ein leises Lachen. „Hut ab, den weg hätte ich wohl nicht alleine entdeckt.“ Die Worte wirkten so, als wären sie ehrlich gemeint und deshalb nahm sie ein sein Lachen auch nicht weiter übel. „Tja, und wo jetzt lang?“ Er zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Sie schritten durch die ewig langen Gänge, ohne auch nur die Spur einer anderen Lebensform zu entdecken. „Komisch müsste hier nicht total viele arbeiten? Ich meine wozu sonst das große Gebäude?“ Kenneth zuckte die Achseln. „Wir werden garantiert noch auf Leute stoßen.“ Letzen Endes behielt er Recht. Sie waren vielleicht eine Stunde gelaufen, da stießen sie auf einmal auf eine Abteilung in der eine ganze Menge Halbelfen arbeiteten, aber auch andere Wesen, sogar Feen erblickte Talia. Nachdem sie den Gang passiert hatten betraten sie keinen Gang mehr, wo nicht ein Haufen Leute waren. Leider half ihnen das auch nicht weiter, da sie ja niemanden einfach fragen konnten, wo sich Areno befand. Das einzige positive an ihrer momentanen Situation war, dass niemand auf sie zu achten schien. Kein Wunder, schließlich gab es hier sogar Halbvampire, was hieß, dass hier anscheinend alles zusammen traf und man sie einfach als Kollegen ansah. Talia hatte auf einmal einen Einfall, wie sie vielleicht etwas erfahren konnten, ohne sich weiter in Schwierigkeiten zu bringen. Leider konnte sie Kenneth nichts davon berichten, da das vielleicht ein richtiger Angestellter mitbekommen hätte. „Mister Kenneth, ich muss ihnen sagen, dass hat so keinen Sinn. Ich müsste wenigstens mal mit Areno reden dürfen.“ Sie blieb stehen und musterte ihn streng. Sie hatte befürchtet und sogar ein bisschen gehofft dass er etwas aus der Fassung geraten würde, aber das passierte nicht, er blieb völlig ruhig. „Misses Tal’ wie oft soll ich noch sagen, dass ich vergessen habe, wo er ist, so etwas ist doch nur normal. Ich bin auch nicht mehr der jüngste.“ Sie fand vor allem den letzten Satz albern, wer würde ihn den schon glauben, so wie er aussah? „ Aber keine Sorge hier irgendwo war es. Hier irgendwo war es, da bin ich mir ganz sicher“ Talia und Kenneth natürlich auch vernahm ein leises Hüsteln an ihrer rechten Seite. „Entschuldigung, ich kam nicht umhin, ihre Unterhaltung mit anzuhören und ich muss ihnen sagen, dass sie hier doch noch ein gutes Stück zu laufen haben, ehe sie da sind.“ Die Dame, die diese Worte sagte, schien in den mittleren Jahren zu sein und warf Kenneth einen glühenden Blick zu. Talia runzelte die Stirn, die Frau war ganz sicher eine Elfe, hielten die sich nicht eigentlich von Vampiren fern? Kenneth jedenfalls erwiderte ihr Lächeln und meinte. „Sehen sie Misses, was habe ich gesagt? Wir gehen jetzt immer gerade aus und dann sind wir da.“ Die Elfe kicherte. „Aber am Ende dieses Ganges müssen sie rechts abbiegen“, erinnerte sie ihn. „Ich danke ihnen“, sagte er und schenkte ihr ein gütiges Lächeln, dann machte er sich mit Talia wieder auf den Weg. So bald die Frau aus ihrer Sicht und Hörweite verschwunden war, verdrehte Kenneth die Augen. „Die war ja dämlich…“ Talia konnte ihm im Stillen nur Recht geben. Es stellte sich heraus, dass das Ende des Ganges ein ziemliches Stück Weg mit sich brachte, eh man es erreichte. Sie hatten es gerade erreicht, als Talia jemanden sah, dem sie besser nicht über den Weg lief, doch die Frau hatte sie schon entdeckt.

Kenneth ging einfach weiter und Talia folgte ihm hilflos.

Leonie hatte Talia definitiv gesehen, doch anscheinend erkannte sie sie nicht und auch Talia war sich nicht mehr ganz sicher, ob diese Frau wirklich Leonie war, die Frau von Areno. Was sie an Leonie immer so bewundert hatte war der Glanz ihrer Haut gewesen und die strahlenden Augen. Wenn man Leonie gesehen hatte, wie nur das Grün darauf hin, dass sie kein „richtiger“ Elf. Ihre Schönheit an sich war einfach immer Atemberaubend gewesen, doch davon fehlte jetzt jede Spur. Im Gegenteil, sie wirkte seltsam stumpf und ausdruckslos, als hätte man ihr allen Glanz und jede Schönheit geraubt und doch erkannte man sie noch. „Was wollt ihr hier? Der Korridor ist verboten!“ Selbst ihre Stimme war ganz verändert, sie war nicht mehr weich und zart sondern rauchig und kratzig, als hätte sie zu viel geraucht. „Oh, entschuldigen sie, wir haben gedacht, dass wäre der Gang in die Computerabteilung.“ Die Frau schüttelte den Kopf. „Die Computerabteilung finden sie genau diesen Gang runter. Entschuldigen sie meinen schroffen Ton. Es ist bloß so, dass sich hier ständig Leute verlaufen und wen ich ständig erklären muss, wo es lang geht, wird das auf Dauer doch ein wenig lästig, besonders, weil immer die gleichen Leute fragen. Aber sie habe ich hier noch nie gesehen. Kein Wunder, wie viele Mitarbeiter haben wir jetzt inzwischen? Man kann sie schon gar nicht mehr zählen. Aber das Gebäude ist ja auch so riesig.“ Jetzt war Talia sich sicher, dass war Leonie. Schon immer hatte sie sich gewundert, was der eher stille und ruhige Areno mit dieser Plappertante wollte. Bisher hatte sie das auf ihr gutes Aussehen zurückgeführt. „Danke, für die freundliche Auskunft“, sagte Kenneth und lächelte. „Ach, kein Problem, ich helfe doch immer gerne! Falls sie etwas Essen wollen, hinten einfach die Treppe hoch ist die kostenlose Cafeteria für Mitarbeiter. Es ist jetzt sowie so erst einmal Pause für die Techniker“, sagte sie mit einen Blick auf ihre Uhr. Wieder nickte. „Danke nochmals.“ Er wollte sich schon wegdrehen, da fing Leonie schon wieder a zu plappern. „Sag mal Süße, kenn ich dich nicht irgendwo her. Ich überlege schon die ganze Zeit, war mir aber nicht sicher, ob du diese Frage vielleicht unhöflich finden würdest.“ Talia schüttelte lächelnd den Kopf. „Aber ganz und gar nicht. Ich freue mich, dass sie mich erkannt haben. Ich habe sie schon einmal getroffen, da haben sie versucht ein paar Elfen zu erklären wo sie hin müssen und ich habe sie mitgenommen, weil ich die Abteilung kannte. Ich bin ja erst heute verlegt worden.“ Leonie lachte. „Ach stimmt, ich erinnere mich, ich war ihnen damals sehr dankbar, ich dachte schon ich werde die nie mehr los. Aber ich rede und rede und sie kommen hier gar nicht mehr weg, wenn sie kein Problem damit haben, begleite ich sie gerne mit in die Cafeteria. Ich habe einen ziemlichen Hunger und sie doch sicherlich auch?“ Kenneth teilte ihr natürlich mit, dass sie gar kein Problem damit hätten und auch Talia stimmte dem fleißig zu, während sie sich fragte, was für eine gute Lügnerin diese Frau doch war. Man hätte ihr glatt glauben können, dass sie sich an den Vorfall mit den nach dem Weg suchenden Elfen erinnert hätte, dabei hatte Talia sich den einfach nur ausgedacht.

Inzwischen war sie sehr dankbar, dass sie sich nur einmal kurz mit Leonie hatte unterhalten müssen, bevor sie den Wald verlassen hatte. Ansonsten hatte sie sie immer nur aus der Ferne gesehen, meistens mit Areno zusammen. In der Cafeteria ging ihr munteres Geplapper weiter, sie schien besonders Interesse an Kenneth zu haben. Langsam fragte Talia sich, ob er irgendwas Besonderes an sich hatte, was ihr bisher entgangen war. Warum sonst hängten sich alle Frauen so an ihn ran? Kenneth jedenfalls schien das gewohnt zu sein. Natürlich war er das, dachte sie, er kannte es schließlich schon aus der Schule, da lagen ihm ja auch alle Mädchen zu Füßen. Naja, fast alle, sie hatte sich da ja eher zurückgehalten. Während die beiden angeregt über Computer faselten, strich Talia sich vorsichtig über ihren Hals. Sie spürte die Stelle, wo er die Zähne in ihren Hals versenkt hatte. Es waren zwei Punkte, die ganz leicht mit Schorf überdeckt wurden und Talia war sich ziemlich sicher, dass sie Narben behalten würde, wenn auch nur ganz kleine. Nein, sie konnte einfach nicht begreifen, was an ihm so toll war. Er konnte nett sein, aber meist war er das auch nur, wenn im Gegenzug dafür ein Vorteil für ihn raussprang. So wie jetzt im Moment, wo er Leonie unauffällig aushorchte, wo man hier am Besten schlafen konnte.

Es war eine Erlösung, zumindest für Talia, als sie endlich verschwand. „Wir hatten wirklich Glück sie zu treffen. Ich meine die war ja eine Goldgrube an Wissen. Woher kanntest du sie jetzt eigentlich?“ „Durch Areno, sie ist doch seine Frau“, murmelte Talia. Sie wollte noch sagen, gut dass sie mich nicht erkannt hat, aber Kenneth unterbrach sie. „Was? Das ist Arenos Frau gewesen? Hast du eine Ahnung, was sie hier macht?“ „Eine Vermutung“, gestand Talia. „Und?“ „Na ja, also es klingt vielleicht lächerlich, aber es ist möglich. Weißt du, ich habe sie kaum erkannt, sie war früher irgendwie ganz anders. Nicht von der Art her, sie hat schon immer so viel dummes Zeug geredet. Obwohl so genau weiß ich das auch nicht, ich habe nur einmal mit ihr gesprochen. Jedenfalls ist es möglich das Areno sie verlassen hat, weil sie nicht mehr schön ist…“ „Nicht mehr schön? Wie sah sie denn früher aus? War wohl so eine Art Halbgöttin?“ Er kicherte und sie musste mitlachen, es stimmte ja, Leonie war immer noch sehr schön. „Keine Ahnung, kann doch sein. Ich meine du hat sie nicht gesehen, sie war einfach unglaublich. Aber wo war ich… Ach ja, also Areno verlässt sie und ihr Herz bricht. Vielleicht hat sie schon mal hier gearbeitet oder sie hat einfach hier angefangen um möglichst weit von ihm wegzukommen und dann kam ihr die Idee ihn zu entführen und die hat sie dann auch ungesetzt.“ „Mmmh“, machte Kenneth und dann begann er haltlos zu kichern. „Entschuldige, aber, dass ist so was von unrealistisch.“ „Bitte, wo ist deine Erklärung?“ „Verzeihung, aber du konntest gar nicht auf die richtige Lösung kommen, weil du vieles noch nicht weißt. Areno hatte mir z.B. erklärt, dass sein Entführer Peter heißt, was bedeutet…“ er brach ab, denn Talia war in haltloses Gekicher ausgebrochen. „Peter“ wiederholte sie. „Das wäre sogar in der Menschenwelt ein Witz. Welcher Entführer hat schon so einen Namen?“ Kenneth kicherte leise mit, doch dann wurde er wieder ernst und sagte. „ Ich denke du hast in so fern recht, dass sie an der Entführung beteiligt war, aber ich glaube nicht weil er sie verlassen hat.“ „Vielleicht hat Peter sie gezwungen? Sie wirkte so unglücklich, auf eine gewisse weise zumindest, wenn man nicht nur auf ihr munteres Geplapper geachtete hat.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Das ist dir auch aufgefallen. Mmmh, ich glaube nicht, dass sie gezwungen wurde, aber sie war auch nicht glücklich mit den Geschehnissen, so wie sie gekommen sind, oder sie hatte am Ende einfach en schlechtes Gewissen. Eigentlich auch völlig irrelevant für uns. Ihrem Geplapper habe ich entnommen, dass sie am Tag fünf Stunden auf den Korridor aufpasst. In der Zwischenzeit sind bestimm andere da, aber es gibt ganz sicher auch kurze Phasen, wo keiner da ist und wenn ich mich nicht irre, wird das heute um sechs Uhr abends sein, da hat sie nämlich frei und sie meinte vorhin, sie möge es nicht auf andere zu warten. Mit etwas Glück kommen wir so zu Areno, ohne dass es jemand merkt.“ „Wir können es zumindest versuchen, aber da fällt mir noch ein, woher wusstest du, dass hier Computerabteilungen sind?“ Er verdrehte die Augen. „Wie bist du auf die Geschichte mit den Elfen gekommen? Habe aufgepasst und gesehen, dass wir an ein paar Computerabteilungen vorbeigekommen sind, also konnte ich behaupten, wir wollen zu einet.“ Talia schwieg, sie hatte natürlich nicht bemerkt, dass sie an solchen Abteilungen vorbeigekommen sind. Es war halb drei, als sie die Cafeteria verließen.

Kenneth war dafür, dass sie erst einmal wirklich in die Computerabteilung gingen. Dort blieben sie bis halb sechs, ohne das sie aufgefallen wären. Dann machten sie sich so langsam auf den Weg zum Korridor, wo sich wahrscheinlich Areno befand. Beide wussten, dass der Plan versaut war, wenn Leonie sie entdeckte, die würde bestimmt wieder Stunden mit ihnen reden wollen und in der Zeit war dann längst ihr Ablösung gekommen. Doch Kenneth hatte richtig geraten um Punkt sechs sahen sie nur noch, wie Leonie hinter einer Ecke verschwand und von ihrer Ablösung war noch keine Spur. Als Leonie ganz verschwunden war, huschten die beiden eilig durch den Korridor, der erst nach einer halben Ewigkeit zu Enden schien. Beide stutzten, als sie die riesige Tür sahen, dessen Türgriff jedoch auf genau der richtigen Höhe war. „Durch die Tür würde ja ein Troll passen“, meinte Talia erstaunt. „Mmmh, vielleicht finden wir genau das ja dort vor… Schließlich ist das ganze Gebäude groß genug für einen Troll und wir wissen immer noch nicht genau, was die hier eigentlich machen. Ich meine die in der Computerabteilung gearbeitet haben, schienen nur darauf aus zu sein, die Computer zu verbessern und die in den anderen Abteilungen, scheinen am Meisten durch die Gegend zu rennen.“ Sie standen da und starrten die Tür an. „Und was machen wir jetzt?“ „Na ja, ich würde sagen, wir öffnen die Tür.“ Kenneth trat auf die Tür zu und drückte den Türknauf hinunter. Irgendwie hatten beide etwas erwartet, vielleicht einen Zauber, der verhinderte, dass man hinein kam oder Wächter der plötzlich auftauchte. Aber nichts von alledem geschah, die Tür ging einfach auf. Da sieht man es mal, dachte Talia, in Fernsehen und Büchern wird die Welt immer viel komplizierter dargestellt, als wie sie eigentlich ist. Dann fiel ihr Blick auf den Troll und nahm alles eben Gedachte zurück. Sie war nicht eines dieser Mädchen die sofort anfingen zu schreien, wenn sie irgendetwas Furcht einflößendes sahen, aber dieser Troll war so riesig, dass man es ihr hätte nicht verübeln können. Aber sie riss sich ohnehin zusammen und ihr Schreck ließ nach, als ihr Blick auf Areno fiel, der genüsslich in einem Buch las, während er gemütlich in einem Liegestuhl lag. Außerdem merkte sie schnell, dass der Troll durch irgendwas abgelenkt war, wenn sie auch nicht wusste durch was.

Areno hatte inzwischen von seinem Buch aufgeblickt und musterte sie beide. Während sich ihre Blicke trafen fühlte sie auch einen jähen Anflug von Wut, darüber wie er sie einfach weggeschickt hatte. „Du hast es also wirklich geschafft… Nein, ich sollte besser sagen ihr, wobei du mir gar nicht erzählt hast, dass dich jemand begleiten würde und schon gar nicht, dass dieser jemand ausgerechnet Talia ist.“ Kenneth nickt stumm. Es entstand eine längere Pause, dann meinte er: „Wir haben viel zu bereden, aber es wäre besser, wenn wir dies an einem anderen Ort täten.“ Areno hob seinen Stab und machte ein paar sehr seltsame Bewegungen damit. Talia spürte nur kurz, dass sie keinen Boden unter den Füßen mehr hatte, dann ganz plötzlich stand sie wieder auf beiden Beinen. Es war allerdings zu schnell gegangen, als das man es hätte beschreiben können. Nur jetzt befanden sie sich definitiv nicht mehr am selben Ort, wo sie eben noch waren. Talia sah sich um, sie waren in einer gemütlichen kleinen Wohnung, die sie bald als die von Areno wieder erkannte, obwohl sie erst einmal dort gewesen war. Areno gebot ihnen mit einer Bewegung seiner Hand, dass sie sich setzen sollte und nachdem sie dieser stummen Aufforderung Folge geleistet hatten, setzte auch er sich auf den kleinen Sessel. Talia vernahm den angenehmen Geruch von Moos, der das haus zu umhüllen schien. Dann setzte Areno zum sprechen an. „Nun meine Retter“, er konnte sich eines leichten Schmunzelns nicht verwehren. „Ich denke, wir haben uns einiges zu sagen.“

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Über den Autor

Misaki
Also hier etwas über mich:Ich lese sehr gerne und bin dadurch auch auf die Idee gekommen mal sebst etwas zu schreiben. Meistens habe ich viele Ideen, was ich schreiben könnte und setzte die dann so gut wie möglich um. Ich weiß selbst, dass man an meinen Texten noch viel verbessern kann und arbeite auch daran. =))

Da hier nur Lieblingsbücher erwähnt werden, hier noch drei Mangas die ich besonders mag: \"Soul Eater\", \"Death Note\" und \"Casshern sins\".

Außer lesen und schreiben noch andere Dinge, die ich gerne mache:
- Freunde treffen
- zeichnen
- fotografieren
- schwimmen
- und vieles mehr @. @

.So, ich denke, dass waren einige Informationen über mich. Wenn ihr noch etwas wissen wollt, könnt ihr mich ja einfach fragen ;)

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Misaki Re: Wow -
Zitat: (Original von NanaBella am 09.06.2012 - 23:05 Uhr) coole Idee und klasse umgesetzt ;D hoffe du schreibst weiter :)
Lg Nana


Vielen Dank für deine Meinung und es freut mich sehr, dass dir die Idee gefällt! :) aber ich werde die Geschichte vermutlich nicht mehr beenden...
(und mir auch nicht mehr die Mühe machen und die ganzen vorhanden Fehler korrigieren :P)
Vor langer Zeit - Antworten
NanaBella Wow - coole Idee und klasse umgesetzt ;D hoffe du schreibst weiter :)
Lg Nana
Vor langer Zeit - Antworten
MagicMarlene ^^ - FORTSETZUNG!!! xD
Ich kann es nicht mehr abwarten... =P
Wir haben ja jetzt bald Ferien, da schreibst du doch sicherlich noch was, oder? =D
Vor langer Zeit - Antworten
MagicMarlene ... - Kam endlich mal dazu, weiterzulesen!^^
Bin im letzten Kapitel und finde deine Geschichte sehr spannend, witzig und super gut.
Nur stört mich, dass du manchmal vielleicht zu wenig Beschreibungen eingebaut hast. Sag ruhig, wie genau der Troll oder die Nixen aussehen, auch wenn man sie sich ansich schon vorstellen kann. =)
Und eine Sache stört mich voll, die aber keinen Fehler darstellt:
Dass Areno den beiden nie einfach mal eine reinhaut (ganz einfach jetzt ausgedrück)! xD
Der lässt sich diese dummen Sprüche die ganze Zeit gefallen und das hat mir garnicht zugesagt...er ist immerhin meine absolute Lieblingsperson in deinem Buch.
Neeee, aber das folgt bestimmt noch, schreib schnell weiter....ist echt toll! =D
Vor langer Zeit - Antworten
Misaki Re: Tipp - Also, danke erst mal für die konstruktive Kritik.
Ich weiß, ich müsste meinen Text eigentlich noch Korrektur lesen, aber irgendwie fehlte mir dazu bis jetzt die Motivation. Bevor ich weiter schreibe, werde ich mich darum aber kümmern.
Vor langer Zeit - Antworten
MagicMarlene Aaaaaalsooooo...^^ - Ein wenig noch am Ausdruck und an den Rechtschreibfehlern arbeiten, dann wird das eine super Geschichte (ich weiß ja, dass du da noch was ändern wolltest).
Inhaltlich gefällt sie mir sehr gut.
Ich liebe Areno jetzt schon, weißt du ja. xD
- Und ich verabscheue seine Tussi... -.-
Die Idee mit der Alraune ist auch nett.^^

~ Malli XXX
Vor langer Zeit - Antworten
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