Gedichte
Der eingebildete Pfau

0
"Der eingebildete Pfau"
Veröffentlicht am 03. Oktober 2009, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Sapere aude!
Der eingebildete Pfau

Der eingebildete Pfau

Beschreibung

Eine Fabel

 

Normal 0 21 false false false MicrosoftInternetExplorer4

Der eingebildete Pfau

 

Vor langer langer Zeit

In einem Land, von hier ganz weit

Ein junger Pfau war da zu Haus

Mit Schönheit kannte er sich aus

 

Ein Rabe war auch damals dort

Die Welt zu sehen flog er einst fort

Hugin wurde er genannt

Doch in der Gegend kaum bekannt

 

 

 

 

Nun saß er einsam auf dem Ast

Ohne Eile, ohne Hast

Schaute er in aller Ruh

Dem Treiben aller Tiere zu

 

Unter ihm, am Wegesrand

Sah er, wie der Pfau dort stand

Umgeben war er da von Pfauen

Allesamt ganz junge Frauen

 

 




Er war der schönste hier von allen

Schien jedem Fräulein zu gefallen

Sie waren wie hypnotisiert

Von seinem Glanz so fasziniert

 

Mit seinem Schwanz schlug er ein Rad

Das hier gewiss kein zweiter hat

Er machte keinen Hehl daraus

Streckte die Federn noch weiter hinaus

 


 

 

Des Weges auf der andren Seite

Jagte Frösche auf der Weide

Ein nicht zu junger Adebar

Der erschöpft von einer Reise war

 

In seine Richtung der Pfau nickte

Als er den Storch erblickte

Alle drehten sich herum

Betrachteten den Storch ganz dumm

 

 

 

 

„Schaut euch mal den Vogel an!

Wie ungepflegt man doch sein kann

Diese langen, roten Beine

Wie meine Federn, hat er keine!“

 

Stolz zeigte er auf seinen Schwanz

„Dagegen hat er keine Chance!“

Bei diesem sichtlichen vergleich

Lachten alle Fräulein gleich

 

 

 

 

Der Storch gab darauf keinen Ton

Und traurig flog er dann davon

Erst die äußerst lange Reise

Dann ausgelacht auf solche Weise

 

Der Rabe gesellte sich zum Storch:

„Mein guter Adebar, jetzt horch!

Den Schönen, die zum Protzen neigen

Werden wir es schon noch zeigen!“

 


 

 

Sie flogen in die gleiche Richtung

Bis zu einer kleinen Lichtung

„Ein alter guter Freund von mir

Lebt zwischen all den Bäumen hier.“

 

Aus dem Dickicht kam ein Tiger

Ein erfahrner, alter Krieger:

„Sei gegrüßt, mein Freund der Rabe

Der einzige, den ich hier habe.“

 


 

 

Hatte der Tiger erst die Geschichte gehört

War er darüber zutiefst empört:

„Den werden wir lehren, was es heißt

Wenn man andre ins Schmutzwasser schmeißt!“

 

Am selbigen Abend, zur späten Stunde

Machte der Pfau am Sumpf seine Runde

Plötzlich kam im hohen Bogen

Der Tiger auf ihn zugeflogen

 

 

 

 

Panisch versuchte der Schönling zu fliehen

Sich den Krallen des Tigers zu entziehen

In der Hoffnung, dass er es schafft

Sprang er in die Luft, doch verlor gleich an Kraft

 

Wie man es eigentlich von Vögeln kennt

Hat doch der Schönling das Fliegen verlernt

Mit einem Aufprall, laut dennoch stumpf

Fiel er kopf abwärts genau in den Sumpf

 


 

 

Bis ans Lebensende, bekam er den Dreck

Aus seinen Federn nie wieder weg

Langsam stieg der Rabe zu ihm hinunter

Sagte entschlossen, trotzdem ganz munter:

 

„Dies ist an dich heute mein Rat:

Bekamst du die Schönheit, wie keiner sie hat

Weil die Natur dir war freundlich gesinnt

Lass andre in Ruhe! Sie sind wie sie sind!“

 

                                                                          

© by A.D. Laupheim, 03.01.2007

 

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_25724-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_25724-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101002.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101003.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101013.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101014.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101015.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101016.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101017.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101018.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101019.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_101020.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Nurbat
Sapere aude!

Leser-Statistik
278

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Gunda Dieses Gedicht ... - ... überzeugt mich formal nicht so sehr wie die "Linde", Alexander.
Inhaltlich eine gelungene Fabel, aber ... na, du weiß schon: Die Metrik springt ein bisschen hin und her.

In diesem Gedicht hast du versucht, weitestgehend mit ganzen Sätzen zu arbeiten, bei der Linde hast du mehr SChlagworte gewählt, ein Kniff, der es einem oft formal leichter macht.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
mozimi eine schöne Geschichte - Ein Drama wollte man meinen. Oder eine Ballade vom Pfau, vielleicht auch eine Moritat, ich stell mir den Blänkelsänger dazu vor...
Kurzum eine Geschicht mit Potential !!
Frage: Was ist das Lenkrad des Autos in der Hand des Mannes ?
Antwort: Das Pfaurad
diesen Witz habe ich irgendwann mal gehört und der tauchte natürlich aus der Dunkelheit auf.
einen schönen Sonntag,
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
2
0
Senden

25724
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung