Kurzgeschichte
Familienschicksal

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"Familienschicksal"
Veröffentlicht am 02. Juni 2007, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Familienschicksal

Familienschicksal

Als Paul Michels nach Haus kommt merkt er dass seine Frau Diana nicht zu Hause ist. Er geht zu dem Zimmer seiner Tochter Jenny, von wo er Musikgeräusche hört und klopft an ihre Tür. Da er keine Antwort bekommt öffnet er die Tür und tritt ein. Jenny ist gerade beim Hausaufgaben machen und hört, für seinen Geschmack, schreckliche Musik.
„Wo ist Mama“, fragt er Jenny. „Sie sagte zu mir das sie einkaufen wollte und das sie schnell zurück sein wollte“, gibt Jenny ihrem Vater zur Antwort, „ und im übrigen klopft man an, wenn man in ein Zimmer tritt. Hast du selber immer zu mir gesagt“. „Das habe ich auch getan und wenn deine Musik nicht immer so laut wäre, hättest du es auch gehört“, pflaumt Paul zurück und verlässt das Zimmer.
Als er im Wohnzimmer sitzt, öffnet Paul das Bier, welches er sich aus dem Kühlschrank genommen hat und schaltet den Fernseher ein. Es laufen Nachrichten, aber heute kann Paul sich nicht darauf konzentrieren. Irgendwie ist alles anders, nur kann er sich nicht richtig erklären was es ist. Als die Nachrichten zu Ende sind springt er plötzlich auf und geht zum Telefon, sucht das Telefonbuch heraus und schlägt die Seite auf, wo die Nummern der Krankenhäuser stehen. Nacheinander ruft er alle Krankenhäuser an und fragt jedes Mal ob seine Frau dort eingeliefert worden ist, aber er bekommt nur negative Auskünfte. An sich sollte dies ein gutes Zeichen sein, aber tatsächlich ist es für Diana ungewöhnlich zu dieser Zeit einzukaufen. Alles zusammen beunruhigt das Paul sehr und es ärgert ihn, dass Jenny dies scheinbar teilnahmslos hinnimmt, obwohl sie sehr an ihrer Mutter hängt und sich eigentlich auch Gedanken darüber machen sollte.
Nachdem Paul bei den Krankenhäusern keinen erfolg hat, kommt er zu dem Entschluss die Polizei anzurufen und eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Der Polizist mit dem er spricht sagt, er könne noch keine Anzeige aufnehmen, aber seine Kollegen würden bei ihren Streifen die Augen offen halten. Paul gibt eine Beschreibung seiner Frau ab und auch die des Autos und das Kennzeichen. Jetzt kann er nur noch abwarten.
Die Musik aus Jennys Zimmer dröhnt jetzt wieder lauter und Paul fängt es an auf die Nerven zu gehen. Er nimmt sich eine neue Flasche Bier aus dem Kühlschrank und setzt sich wieder ins Wohnzimmer, aber er kann sich nicht auf den Fernseher konzentrieren. Er fängt an wütend zu werden. „Diese Rotzgöre, sie weiß genau das ich das nicht will, wenn sie die Musik so laut hat“, flucht Paul, springt auf und rennt wutentbrannt in Jennys Zimmer.
Am nächsten Morgen, beide sitzen am Frühstückstisch, sieht Jenny ihren Vater aus rot verquollenen Augen hasserfüllt an, sagt aber kein Wort. Paul kann ihr nicht ins Gesicht sehen, sondern sagt nur, „Mach dich fertig, deine Schule fängt gleich an. Ich geh dann nachher zur Polizei und frag ob die deine Mutter schon gefunden haben“, steht auf, nimmt seine Aktentasche und geht zur Arbeit.
Als Paul auf seiner Arbeit ankommt, wie immer pünktlich, geht er sogleich zu seinem Vorgesetzten und fragt, nachdem er kurz geschildert hat was mit seiner Frau ist, ob er in der Mittagspause zur Polizei gehen kann. „Aber natürlich können sie das tun Herr Michels, aber sind sie denn überhaupt in der Lage jetzt zu Arbeiten, sonst gehen sie besser nach Hause und rufen nachher kurz durch um mir zu sagen wie es aussieht“, meint sein Chef. „Mir geht es ganz gut Herr Breitenbach und ich fühl mich auch in der Lage zu Arbeiten. Ich muss außerdem etwas tun, sonst verzweifle ich noch“. „In Ordnung, aber wenn sie merken das es nicht mehr geht, sagen mir bitte sofort bescheid“.
In der Mittagspause geht Paul zur Polizei, aber die hat bislang noch keine Spur gefunden. „Es tut uns Leid Herr Michels, aber wir tun was wir können. Haben sie heute Vormittag schon mal probiert bei sich zu Hause anzurufen um zu sehen ob ihre Frau nicht wieder dort ist“. Paul verneint es und verlässt das Polizeirevier um nach Hause zu gehen und dort nachzusehen. Als er dort ankommt trifft er aber niemanden an und ruft deshalb in seinem Büro an und sagt seinem Chef, dass er am Nachmittag nicht kommen kann, weil er sich selber auf die Suche nach seiner Frau machen will.
Paul läuft nun schon seit Stunden durch die Stadt und hat alle möglichen Stellen abgesucht. Parkplätze von Supermärkten, Tiefgaragen und viele andere Orte, von denen er vermutet, dass seine Frau dort sein können. Seine ganze Suche ist bislang vergeblich und er beginnt wieder wütend zu werden.
Es fängt an dunkel zu werden und Paul verspührt den Drang unbedingt etwas trinken zu müssen. Dann sieht er einen Kiosk, geht hinein und kauft sich eine kleine Flasche Schnaps, öffnet diese und trinkt sie aus. „Noch eine bitte“, sagt er zur Verkäuferin. Nach der fünften Flasche fällt ihm plötzlich ein, dass Jenny am Mittag gar nicht zu Hause gewesen ist, obwohl sie aus der Schule längst hätte zurück sein müssen. Er kauft sich noch zwei weitere Flaschen der kleinen Muntermacher und macht sich dann auf den Weg nach Hause, wobei es mehr ein wanken als ein Gehen ist.
Als Paul in der Siedlung ankommt wo er wohnt und vor seinem Haus steht, bemerkt er dass alles dunkel ist. Erst kramt er die Schlüssel aus der Tasche, was einige Zeit in Anspruch nimmt und dann versucht er mühselig in der Dunkelheit das Türschloss zu finden. „Jenny!“, ruft er ärgerlich, als er endlich im Haus ist, bekommt aber keine Antwort. „Ist das Miststück denn noch nicht zu Hause“, brüllt Paul wütend. Er versucht den Lichtschalter zu finden, aber es gelingt ihm nicht, also stolpert er im Dunkeln die Treppe nach oben. Er ist fast dort angekommen, als das Licht plötzlich angeht. „Du!“, ruft Paul. Dann spürt er eine Hand an seiner Schulter und bevor er versieht stürzt er rücklings die Treppe hinunter und bleibt unten regungslos liegen. „Jenny, ruf schnell den Krankenwagen“, sagt Diana zu ihrer Tochter und geht dann langsam nach unten um nach ihrem Mann zu sehen. Sie fühlt seinen Puls, kann aber nichts spüren.
Er sei sofort Tod gewesen, hatte die Notärztin ihr gesagt, er hat sich bei dem Sturz das Genick gebrochen. Danach hatte die Polizei noch ein paar fragen an Diana. Vor allem wollten die wissen wo sich Diana aufgehalten hatte, da Paul sie als vermisst gemeldet hat.
„Ich bin bei einer Freundin gewesen und habe da auch übernachtet. Jenny habe ich heute in der Schule aufgesucht und ihr alles erklärt. Da ich wusste, dass Paul mich suchen würde wenn man mich nicht findet, wollte ich am Nachmittag mit meiner Tochter das nötigste zusammenpacken und mit ihr weggehen und ein neues Leben anfangen.“, erklärt sie den Polizisten. „Können sie uns auch sagen, wie es zu dem Sturz gekommen ist?“, fragt ein Polizist. Diana gibt zu Protokoll , „Wir waren noch am zusammensuchen, als wir hörten das unten die Haustür aufging. Wir verhielten uns ganz leise und hofften dass Paul uns nicht finden würde, so dass wir das Haus schnell verlassen konnten, wenn er uns nicht mehr im Weg stand. Er konnte sehr gewalttätig sein müssen sie wissen und plötzlich hörten wir lautes gepolter von der Treppe und rannten sofort hin. Da sahen wir ihn liegen und Jenny rief sofort den Krankenwagen. Wie es genau zu dem Sturz gekommen ist haben wir nicht gesehen, wir waren in Jennys Zimmer und die Tür war zu“.
Nachdem Paul abtransportiert worden ist und auch die Sanitäter und Polizisten weg sind, sitzen Diana und Jenny in der Küche. Diana bricht zuerst das Schweigen, „Das Schwein ist weg und kann uns nichts mehr tun. Nie mehr! Warum habe ich nur die Augen vor all dem verschlossen und es geschehen lassen?“. „Aber Mama, er hätte dich doch auch wieder geschlagen und wer weiß was er gemacht hätte, wenn du mir versucht hättest zu helfen“. „Wahrscheinlich hast du recht, lass uns noch einen Tee trinken und anschließend gehen wir schlafen. Ab Morgen sieht dann alles viel besser aus“.
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Halvar

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Halvar Re: Moment mal... - @Dragonfly:

Ich bin dir nicht böse und als arrogant habe ich deinen Kommentar auch nicht aufgefasst.

Nur jetzt muss ich dir etwas sagen, also auch nicht böse sein ;-)

Die Geschichte entspricht einer Kurzgeschichte und ich habe den Eindruck, dass du bei deinem Kommentar schon einiges vergessen hast. Deine Anmerkung zu den Dialogen kann ich nachvollziehen bzw. da muss ich dir recht geben. Aber deinem Punkt 3 kann ich nicht zustimmen. Ich kann dazu nur sagen, dass du dir die KURZgeschichte noch einmal durchliest und anschließend deinen Kommentar.

@Hausmann: Auch dir danke für den Kommentar. Aber was sollte ich deiner Ansicht nach kürzen?
Vor langer Zeit - Antworten
Dragonfly *deleted* Moment mal... - Okay.
Ich bin eigentlich bekannt dafür, das ich sage was ich denke.
Allerdings erst einmal: Herzlich Willkommen auf dieser Seite!
Deine Geschichte hat mir nicht gefallen.
Ich glaube aber, das Du, wenn Du daran feilst und arbeitest eine gute Story machen könntest.
Ich möchte Dir (ohne überheblich wirken zu wollen) ein paar Tipps geben.
1. Die Dialoge wirken ein wenig hölzern, und um Sie interessanter zu machen müssen Sie viel peppiger daher kommen, sonst verliert man als Leser das Interesse an der Geschichte.
2. Präsens ist nicht unbedingt eine Zeitform die Laien beherrschen, in der Vergangenheit zu schreiben ist wahrscheinlich einfacher.
3. An der Geschichte fehlt eigentlich nur eines - die Geschichte!
Ich meine in Ordnung, das Thema ist sicherlich wichtig, doch in dieser Story fehlen einfach brachiale Dinge wie: Motiv,Hintergrundgeschehen,Emotionale Verknüpfung, und ein Spannungsbogen.
Sorry, aber ich bin lieber Ehrlich als ein Schleimer.
Am Anfang beschreibst Du die Situation der Ankunft.
Nachdem seine Tochter ihm gesagt hat das die Mutter schnell wiederkommen wollte, geht er sofort zum Telefon und ruft Krankenhäuser an.
Er wußte in diesem Moment nicht "WANN" seine Frau gegangen war.
Ein Kind, das seine Mutter (gerade in diesem Fall!) vermisst, bleibt glaube ich in dieser Situation nicht so cool und abgebrüht, vor allem nicht wenn es weiß das der Vater zu Gewaltausbrüchen neigt!
Das waren nur mal ein paar Punkte die ich sagen wollte.
Nicht böse sein, soll nicht arrogant rüberkommen, aber ich finde ich kann besser Hilfestellung anbieten als schleimen und hinter Deinem Rücken lästern.
In Ordnung?
Schöne Grüsse
Stefan alias Dragonfly
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