Humor & Satire
Es gibt immer einen Haken!

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"Es gibt immer einen Haken!"
Veröffentlicht am 27. September 2009, 24 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Es gibt immer einen Haken!

Es gibt immer einen Haken!

Beschreibung

Allzu oft verenden die bemitleidenswerten Protagonisten in meinen Geschichten, ich weiß. Mit dieser Erzählung gelobe ich offiziell Besserung, auch wenn die ganze Sache einen kleinen Haken hat.

»Jetzt hab ich aber die Schnauze voll«, rief Knut Koslowski lautstark und nahm Anlauf. Es war nicht so, dass ihn jemand gehört hätte, doch die sparsam eingerichtete Wohnung ließ die eigene Stimme so herrlich theatralisch bedrohlich von den Wänden widerhallen, dass allein dieser Ausruf an sich immer wieder ein ungemein geschmackvoller Auftakt für den nächsten Selbstmordversuch war. Knut zählte an diesem schicksalsträchtigen Morgen übrigens Nummer dreiundsiebzig, denn es sollte wohl einfach nicht sein. Mal hatten sich die Stricke entknotet, weil Knut das handwerklich einwandfreie Knüpfen selbiger nur halbherzig durchgeführt hatte. Ein anderes Mal war er beim versuchten Balkonsturz einfach in die falsche Richtung gefallen und so nicht als Brotaufstrich auf dem Asphalt, sondern lediglich mit zerbeulter Nase auf dem Kunstrasenteppich gelandet. Und wieder ein anderes Mal hatte er die Schlaftabletten mit den gleichfarbigen Abführpillen verwechselt und so den Tag nicht tot im Bett, sondern brüllend auf dem Lokus verbracht.

Ach, all das versuchte Sterben war doch eigentlich eine einzige Farce, und Knut selbst war mittlerweile das einzige verbliebene Individuum in seinem Leben, das sich diese Tatsache nicht eingestehen wollte. Seine Frau hatte diesbezüglich das Augenrollen längst eingestellt und sich zusammen mit den Kindern bereits vor Monaten zum Zigarettenholen verabschiedet, und selbst der einstmals treue Hund hatte die Schlappohren über die Augen geschlagen und war ausgerissen, um sich anschließend freiwillig den Hundefängern zu stellen. Die Wahrheit war doch, dass Knut nicht einmal ansatzweise vorhatte, die Welt ohne sich zurückzulassen. Er hatte einfach festgestellt, dass sich ein ansonsten übler Tag nach einem missglückten Sprung über den Jordan deutlich eher nach einer Neugeburt anfühlte, als wenn er sich einmal mehr literweise Kaffee intravenös verabreicht hätte.

Und insgeheim hatte Knut, während er soeben dabei war, wie ein Footballspieler vor dem alles entscheidenden Touch Down auf das geöffnete Schlafzimmerfenster zuzustürmen, bereits sehr genau geplant, welche Liegeposition auf der geräumigen Couch ihm anschließend besonders großes Wohlbefinden bereiten würde. Dumm war an diesem recht unkonventionellen Start in den Tag eigentlich nur die Tatsache, dass der chronisch müßige Knut nie wirklich dazu gekommen war, die Überbleibsel seiner entschwundenen Familie fortzuräumen, was pikanterweise auch die taktisch unvorteilhaft verteilte Spielzeugautoflotte seines Sohnes anbetraf.

Welch unbequeme Kausalitäten ein silberfarbenes Miniatur-BMW-Cabrio im Zusammenhang mit einem näherkommenden Knut und einem offenen Fenster im neunten Stockwerk eines Mehrparteienhauses haben konnte, hätte auch Knut selbst sicher geistesgegenwärtig erkannt, wenn seine müden Augen das kleine Gefährt denn entdeckt hätten. Das taten sie sogar im schreckgeweiteten Zustand, allerdings bedauerlicherweise erst postum, nachdem Knut bereits auf das heimtückische Ding getreten war, um sich sogleich, elegant wie eine betrunkene Ballerina, um die eigene Achse zu drehen und mit der schwungvollen Ästhetik eines Hochspringers über das Fensterbrett und damit dem Asphalt entgegenzurasen. So viel zum Tag auf der Couch, schoss es ihm durch den Kopf, bevor er jeglichen Gedanken vorerst verwarf, um sich voll und ganz auf das Schreien bei gleichzeitigem Armrudern zu konzentrieren.

Und so sah Knut zuerst die zunehmend größer werdende Straße unter sich, bevor sich sein Sichtfeld allmählich verdunkelte. Auf der schwarzen Mattscheibe prangte nun ein einziges, recht penetrantes Schild: »Himmel lädt – bitte warten!« Dann folgte für eine ganze Weile nichts mehr.

Eine eher nicht gefühlte Ewigkeit später, kam Knut wieder zu sich. Sein Schädel brummte wie ein Stahlwerk im Hochbetrieb und in seinem Rücken pochte ein fürchterlich stechender Schmerz, während sich alles unterhalb der Hüfte ziemlich taub anfühlte. Unter einem verkatert klingenden Murren öffnete er langsam die Augen und erwartete eigentlich den versprochenen Himmel, wo er doch wohl hoffentlich eine Wolke bekommen würde, die dem Komfort seiner Couch mindestens das Wasser reichen konnte. Und wehe, hier gibt es kein Kabelfernsehen, dachte Knut, bevor er erkannte, dass alles irgendwie noch immer so aussah wie vor seinem geistigen Wegtritt: Unter seinen Füßen zog sich die Straße entlang, auf der in wenigen Stunden das rege Stadtleben toben würde. Es dauerte einige Sekunden, bis Knut die Tatsache, dass zwischen seinen Socken und der asphaltierten Fahrbahn nicht weniger als zehn Meter Höhenunterschied lagen, reichlich seltsam erschien. Doch direkt nach der puren Erkenntnis riss er panisch die Augen auf und begann, so hektisch wie hilflos sowohl nach der logischen Erklärung für seine unvorteilhafte räumliche Position als auch nach einem Ausweg aus selbiger zu suchen.

Doch schienen ungeschicktes Rudern mit den Armen und das ständige Drehen des Kopfes nicht sonderlich zielführend zu sein – im Gegenteil, verstärkte beides doch lediglich den grässlichen Rückenschmerz – und so tat Knut das nächst Naheliegende: schreien, was die Stimmbänder hergaben.

»Hiiilfeeeeee. Hört mich jemand? Haaaallooooo«, rief er nach links, rechts, nach oben und ebenso nach unten. »Hiiiilfeeeeeee! So hilf-«

»Ja, jetzt schrei halt nicht so laut. Ich steh doch direkt neben dir«, mischte sich plötzlich eine glockenhelle Stimme ein, worauf Knut ruckartig den Kopf nach links riss.

Direkt neben ihm stand sehr plötzlich ein unbekannter Mann, der lediglich in Sandalen und eine Art weiße Toga gekleidet war und somit sehr befremdlich aussah, an der Hauswand. Das Faktum, dass eben diese Wand senkrecht verlief, dies jedoch dem jungen Herren in seiner strahlend weißen Erscheinung so rein gar nichts auszumachen schien, löste augenblicklich einen geistigen Schluckauf in Knuts ohnehin gerade reichlich verschwommenem Verstand aus.

»Uaaah«, stieß er aus und klang dabei wie eine Katze im Trockner.

»Oh hey, tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte der Unbekannte. »Ganz ehrlich.«

»W-w-w-w-w-w«, begann Knut, worauf der Unbekannte ein fragendes Gesicht aufsetzte. »Du musst dich schon richtig artikulieren. Ich kann zwar deine Gedanken lesen, aber das fände ich jetzt ein bisschen unhöflich. Eine dufte Unterhaltung ist mir allemal lieber«, sagte dieser.

»Wer, zum Teufel, bist du?«, fragte Knut gequält aber verständlich, obwohl er immer noch klang, als hätte er soeben eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen müssen.

»Na, den Teufel lassen wir mal aus dem Spiel. Der hätte nämlich keinen Finger für dich krumm gemacht. Aber um auf deine Frage zu antworten: Ich bin Rumpo Plötzbogen, Schutzengel und stets zu Diensten«, sagte der nun nicht mehr ganz Unbekannte und salutierte mit einem fröhlichen Grinsen.

»Ein Schutzengel?«, fragte Knut absichtlich ungläubig und schaute den neben ihm stehenden Mann zerknirscht an.

»Nicht irgendeiner. DEIN Schutzengel.«

»Aha. Ein Typ, der Rumpo Plötzbogen heißt, aussieht wie ein Student auf einer wilden Togaparty, der vorgibt, mein Schutzengel zu sein und der zudem ohne Halteseil an der Wand steht, als wäre das so normal wie Fußpilz im Freibadklo. Sag mal, willst du mich verscheißern? Entweder bin ich doch längst tot, oder irgendein Witzbold hat mir was ins Mundwasser getan«, sagte Knut und schaute dem vorgeblichen Engel säuerlich in die himmelblauen Augen.

»Hey, spar dir deine Ironie und guck mich nicht an, als hätte ich dir zehn Tage Regenwetter mitgebracht«, schimpfte der Mann, der sich Rumpo nannte. »Was kann ich bitte dafür, dass du dich aus dem Fenster schmeißt?«

»Was du dafür kannst? Ganz einfach, wenn du mir erzählst, du wärst mein Schutzengel, weshalb lässt du mich dann überhaupt aus dem Fenster fallen?«, fragte Knut und zeigte mit dem Arm in die etwaige Richtung, in der er das geöffnete Schlafzimmerfenster vermutete.

»Meine Güte«, sagte Rumpo und setzte eine genervte Miene auf. »Musst du denn nie aufs Klo? Jetzt sei nicht so undankbar. Hab ich dich gerettet, oder nicht? Hm?«

Darauf gingen Knut die Argumente aus. Irgendwie schien er schließlich noch zu leben, obwohl er sich eigentlich ganz offensichtlich als gigantisches Götterspeiseimitat über den Bürgersteig verteilen sollte. »Tja, na gut. Dann würde ich aber schon ganz gern wissen, wie das jetzt geht.«

»Wie was geht?«

»Na, das hier«, sagte Knut und zeigte auf sich selbst. »Weshalb falle ich nicht?«

»Ach so«, rief Rumpo, lachte schallend und warf verstehend die Arme in die Höhe. »Sag das doch. Ich hatte gerade gespült und mir die Hände gewaschen, als ich dich fallen sah. Also musste ich ziemlich schnell was einfallen lassen. Nun, und das erste, woran ich dachte, war eben ein Haken.«

»Ein Haken?«

»Ein Haken.«

Darauf machte Knut große Augen, atmete mehrfach tief ein und aus und sagte: »Du willst mir erklären, ich hänge hier an einem Haken wie ein Schwein im Kühlhaus?«

»Na ja, also dein Vergleich ist etwas unglücklich geraten, aber im Wesentlichen stimmt das. Ja«, entgegnete Rumpo und nickte zufrieden. »War eine gute Idee, oder?«

»Wenn man mal von meinen höllischen Rückenschmerzen absieht, dann vielleicht«, knurrte Knut.

»Pssst«, machte Rumpo und legte einen Finger an die Lippen. »Erwähn den da unten nicht so oft. Das hört der da oben nicht wirklich gern. Am Ende lässt er dich noch runterfallen.«

»D- der da oben?«, fragte Knut erschrocken. »Du meinst Gott?«

»Ja, ihr nennt ihn so. Ich nenn ihn Chef, aber wir meinen schon denselben Typ. Bei dem musst du mit solchen Floskeln jedenfalls aufpassen. Sonst lässt der den Haken abbrechen oder so.«

»So etwas würde der tun?«, stieß Knut erstaunt hervor und machte ein ungläubiges Gesicht.

»Ja, er ist ziemlich eigen, wenn es um diese ganze Symbolik geht«, antwortete Rumpo. »Ich meine, schau mich an. Gäb es nicht diese blöde Kleidungsempfehlung für konsultierende Engel, glaubst du, ich würde dann so herumlaufen? Hüte also lieber deine Zunge. Ich meine, der kann schließlich auch Wunder vollbringen.«

»Aha«, sagte Knut, der nun tatsächlich einen Hauch von innerer Neugier auf seinem sonst so stumpfen Gemüt verspürte. »Das soll ich jetzt alles glauben? Sag ihm doch mal, er soll ein paar Blitze vom Himmel zucken lassen.«

»Hey«, murrte Rumpo. »Siehst du da oben eine Wolke? Nee. Woher sollte also das Gewitter kommen? Der kocht auch nur mit Wasser. Aber wie wäre es mit der alten Nummer? Ich könnte ihn fragen, ob er das Wasser in deinem Haus hier zu Wein verwandelt. Da ist er eigentlich immer für zu haben.«

Knut überlegte für einen Moment und schüttelte dann entschieden den Kopf. »Nein, lass mal. Sonst fängt der Schmidt von nebenan wieder das Saufen an. Jemandem, der problemlos an einer Wand steht, glaub ich auch so.«

»Na gut, dann eben nicht«, sagte Rumpo und zuckte gleichgültig die Schulter.

»So, und ich glaube übrigens, du könntest mich so langsam herunterlassen. Dann schaff ich vielleicht noch den Anfang meiner Serie«, bemerkte Knut und schaute auf seine Armbanduhr. »Und wenn es dich nicht stört, setz mich bitte oben in meiner Wohnung ab, ja? Mir sind die Beine eingeschlafen.«

Darauf formte Rumpos Mund ein erstauntes O. »Ähm, da sollte ich dir vielleicht noch was gestehen«, sagte er und verkniff das Gesicht zu einem schmerzverzerrten Ausdruck.

»Was denn noch?«

»Na ja, deine Beine, also die schlafen nicht. Ich meine, schau mal, du hängst ja an diesem Haken und nun- Ach, machen wir es kurz. Ich hab etwas lange gebraucht und hatte keine Zeit mehr, dich sauber hier dranzuhängen. Jetzt hat’s halt irgendwie die Nerven in deiner Wirbelsäule erwischt. Sorry.«

»D-d-du meinst, ich bin g-g-gelähmt?«, stotterte Knut vor Schreck.

»Kurz gesagt, ja. Gelähmt aber am Leben. Am Leben und somit glücklich. Also quasi so etwas wie glücklich gelähmt. Oder gelähmt glücklich«, antwortete Rumpo im Versuch, die Situation weitestgehend zu retten. »Könnte doch schlimmer sein, oder? Sogar die Sonne scheint heute.«

Für Knut brach eine Welt zusammen. Jetzt würde er den Rest seines ohnehin kümmerlichen Daseins im Rollstuhl verbringen dürfen. Selbst seine morgendlichen Selbstmordversuche würden ihn nun kaum mehr auf Trab bringen können. Das war dann jetzt doch zu viel für sein täglich gepeitschtes Gemüt. Jeglicher Lebenswille fiel von ihm und zerplatzte zehn Meter weiter unten auf dem Asphalt wie eine überreife Wassermelone. Knut beschloss augenblicklich, es diesem gleichtun zu wollen. Dieses Mal wirklich und wahrhaftig.

»Lass mich bitte fallen«, sagte er kurz angebunden.

»Wie bitte? Aber dann stirbst du«, sagte Rumpo in energischem Tonfall.

»Das ist der Sinn der Sache, mein Freund. Los, mach schon. Ich hab’s jetzt echt satt. Ich lieg ja gern faul auf der Couch, aber nie wieder laufen? Nee, lass es gut sein. Danke, dass du versucht hast, mich zu retten, aber so will ich jetzt auch nicht mehr weiterleben.«

Rumpo schaute Knut für eine Weile nachdenklich an. Dann sagte er: »Hm, bist du dir da ganz sicher? Ich meine, da gibt’s dann kein Zurück, das muss dir klar sein.«

»Ja, ich bin mir sicher. Los, schmeiß mich einfach runter«, antwortete Knut ungeduldig.

»Also gut«, sagte Rumpo enttäuscht. »Aber dann musst du das hier noch schnell unterschreiben.« Plötzlich tauchte in seiner eben noch leeren Hand ein Formular mitsamt Stift auf.

Verwundert legte Knut die Stirn in Falten. »Was ist das jetzt?«

»Die Einverständniserklärung. Das übliche Bla bla«, sagte Rumpo und rollte genervt mit den Augen. »Du musst das halt unterschreiben, weil dein Tod sonst meine Quote senkt. Das sieht der Chef nicht gern, und außerdem geht das dann am Jahresende auf meinen Bonus. Ziemlich blöde Regelung, ich weiß.«

»Oh man«, sagte Knut resigniert. »Da oben ist es auch nicht besser als hier, was?«

»Hm, nee. Nicht wirklich, glaub ich«, sagte Rumpo, der nun ebenso resigniert klang. Dann reichte er Knut das Formular sowie den Stift. Dieser drehte den Kopf weg und setzte, ohne hinzusehen, sein Kürzel auf das Papier, das er nicht gelesen hatte, weil er sich jegliches Nachdenken ersparen wollte und das Kleingedruckte nun wohl ohnehin nicht mehr von Bedeutung sein würde.

»Gut okay, dann wollen wir mal«, sagte Rumpo darauf. Er ließ das unterschriebene Formular wieder verschwinden, als wäre es nie da gewesen und spuckte sich anschließend in die Hände. Während er selbige zur Aufwärmung aneinander rieb, fügte er hinzu: »Ach so, bevor ich’s vergesse: Anschließend bin ich nicht mehr für dich zuständig. Falls du es dir also gleich doch noch anders überlegen solltest, kann ich keine neue Rettungsaktion einleiten.«

»Schon okay«, sagte Knut noch immer resigniert, zugleich jedoch gefasst auf das, was nun wohl unweigerlich kommen würde: ein letzter Flug ohne Rückreiseticket. Es könnte auch schlimmer sein, dachte er. Zwar wusste er nicht wirklich, wie er sich das vorzustellen hatte, aber schlimmer ging es doch bekanntlich immer.

Rumpo begann nun, Knut mit aller Kraft vom Haken zu heben. Dieser fletschte angesichts der zunehmenden Rückenschmerzen die Zähne. Und dann war es so weit.

»War schön, deine Bekanntschaft gemacht zu haben«, sagte Rumpo freundlich und salutierte noch einmal, als es für Knut bereits wieder abwärts ging. Während seines Flugs konnte er noch sehen, wie sein ihm nachwinkender Schutzengel sich allmählich in Luft auflöste, bevor er selbst tatsächlich mit einem dumpfen Knall an Boden ankam.

Das war es also, dachte Knut und war sogleich verblüfft darüber, dass er ganz augenscheinlich nicht nur noch immer sehen, sondern vor allem auch denken konnte. Er versuchte den Kopf zu drehen, doch irgendwie wollte dieser ihm nicht gehorchen. Auch seine Arme blieben trotz aller Mühen so reglos am Boden liegen wie er selbst vormals auf seiner Couch. Und dann dämmerte in Knut Koslowski allmählich die erschreckende Erkenntnis herauf, dass er noch immer lebte und dass es nun tatsächlich noch schlimmer gekommen war.

»Hey Rumpo«, krächzte er unter immenser Kraftanstrengung. »Rumpooo.« Doch sein Ruf blieb ungehört. Natürlich, fiel es ihm ein, der Zuständigkeitsbereich. Und so sollte schließlich auch Selbstmordversuch Nummer dreiundsiebzig nicht von Erfolg gekrönt sein. Viel mehr lag ein vollkommen bewegungsunfähiger Knut Koslowski noch einige Stunden reg- und hilflos auf dem Gehweg und wetterte stumm gegen die himmlische Bürokratie, bis die alte Inge Baumann aus dem Erdgeschoss ihn gegen Mittag beim Ausführen ihrer Katze entdeckte und gütigerweise einen Krankenwagen rief.

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Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: ja -
Zitat: (Original von Himmelskind am 27.09.2009 - 16:52 Uhr) einen haken hat fast alles ;-)


lg

birgit

Hallo Birgit,

wie fast? Du kennst etwas, das keinen Haken hat? Also dann schätz dich glücklich! Mir fällt auf Anhieb nichts ein. Ich halte das ganze Leben irgendwie für eine, hm, Hakenorgie. Oder so. ;-)

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 27.09.2009 - 13:27 Uhr) Hmmmm, schon wieder sowas unschönes ;-) Aber war trotzdem Unterhaltsam. Einen schönen Restsonntag wünsch ich dir!!!!

Huhu Franzi,

warum denn unschön? :-P Na ja, gut. Aber hey, dafür war der Engel sehr freundlich. Ist doch auch mal was. Wünsch dir auch einen schönen Restsonntag (Warum eigentlich Rest? Der geht doch noch nicht lange.). Und vergiss das Wählen heute nicht. ;-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 ***** - Hmmmm, schon wieder sowas unschönes ;-) Aber war trotzdem Unterhaltsam. Einen schönen Restsonntag wünsch ich dir!!!!
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: Herrlich... -
Zitat: (Original von WortWichtel am 27.09.2009 - 12:06 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 27.09.2009 - 12:04 Uhr)
Zitat: (Original von WortWichtel am 27.09.2009 - 12:00 Uhr) ...makaber... :)))

Liebe Sonntagsgrüße
Uwe

Hallo Uwe,

danke schön. :-) Ja, mir war heute Nacht irgendwie nach makaberen Geschichten. Die Idee hatte ich aber glücklicherweise schon beim Lauftraining ersonnen, sonst würde ich mir wohl Sorgen um mich selbst machen. *g*

Liebe Grüße
PhanThomas

...Laufen heißt Leben - also kein Grund, sich Sorgen um den Autor zu machen... :)

Liebe Sonntagsgrüße
Uwe

Sehr schön gesagt. :-) Kann man nur zustimmen.

Liebe Sonntagsgrüße zurück
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Herrlich... -
Zitat: (Original von WortWichtel am 27.09.2009 - 12:00 Uhr) ...makaber... :)))

Liebe Sonntagsgrüße
Uwe

Hallo Uwe,

danke schön. :-) Ja, mir war heute Nacht irgendwie nach makaberen Geschichten. Die Idee hatte ich aber glücklicherweise schon beim Lauftraining ersonnen, sonst würde ich mir wohl Sorgen um mich selbst machen. *g*

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Moment... -
Zitat: (Original von Damian am 27.09.2009 - 11:58 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 27.09.2009 - 11:55 Uhr)
Zitat: (Original von Damian am 27.09.2009 - 11:37 Uhr) Die Wiederholung kommt grad, seh ich mir auch an.... Nur so als Tipp...
Und ja, Stimmung war das wohl!! *lach*
Ist ja auch genial deine Geschichte...

LG

Danke für den Tipp. :-)
Was die Geschichte betrifft: Mit Suizid kenn ich mich, was das betrifft, aus. Ist ja nicht der erste, den ich im fiktionalen Sinne über die Klinge springen lasse. Ahem. :-D

Aha, ein Selbstmord - Profi, beim Schreiben natürlich *lach*

Japp, aber nur da. Keine Sorge. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
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