Gedichte
Die Eule ruft

Die Eule ruft zu Stund der Nacht

Die Eule ruft zur Stund der Nacht,
Kiuwit, Kiuwit, hört der, der wacht.
Der Zweifler hört Kommmit heraus,
er meint der Tod holt ihn, oh Graus.

Der Sonntag trägt ein Sonnenkleid,
grad wie der Namen ihm geweiht.
Schon ziehen auf die Wolken grau,
dass selbst dies Werden eine Schau.

Die Welt ist wie ein Farbenmeer,
mit Mensch und Pinsel gibt's viele her.
Ein jeder Tag trägt sein Gesicht,
der Morgen traut dem Abend nicht.

So spielen beide stets Verstecken,
der Tag ist Geist und will sie Necken.
Er stellt sich zwischen sie im Reigen,
lässt sie vorm Angesicht verneigen.

Der Tod ist nur ein fahrend G'sell,
er ist mal da und dort zur Stell.
Er hat, dass viel ihn nicht mögen,
das Recht des Sein in seim Vermögen.

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