Biografien & Erinnerungen
Arbeiten - na budowe

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"Arbeiten - na budowe"
Veröffentlicht am 21. Juli 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Arbeiten - na budowe

Arbeiten - na budowe

Arbeiten  

Ja – deshalb waren wir ja gekommen.
Wir – der Lutz und der Webster und ich, wir waren ja die Sondereinheit.
Außerdem wurde nach Notwendigkeit jeden Morgen neu eingeteilt.
So schippten wir Erde, trugen Sand und Kies und Mutterboden.
Wir ersetzten Mörtelmischer und mixten mit der Hand in großen Flachbottichen, die auch mit dem Kran transportiert werden konnten. Wir zogen den fertigen Mörtel auf eine U - Schiene zum First der Orangerie, mit dem Erfolg, dass oben nur noch ein Drittel im Eimer war.
Wir planierten Wege, suchten Brennholz und verdrückten uns zu einem Päuschen in geeignete Ecken. Den Sowjets brachten wir bei, dass dies zur Baustelle gehört und „Pjerekur“ bedeutet auf deutsch „ne Fufzehn machen“.
Unsere Maurermeister mauerten Gesimse auf, die tiefer als einen Meter waren und ich kann mich nur erinnern, dass sie stets am Murren waren.
Ein besonderes Erlebnis trug sich an einem Sonnabendvormittag zu, denn ich meine, wir mussten da arbeiten. Ich bekam den Einsatzbefehl an der Orangerie von innen nach außen ein Loch in den Boden zu stemmen, denn man hatte vergessen, dass da noch ein Heizungsrohr durchmuss. Der Estrich war schon lange hart und nur der Presslufthammer konnte helfen. Man drückte mir also einen Presslufthammer in die Hand und los ging es. Nach einer Stunde kam sogar die „Technische Hilfe“ und baute mir einen anderen Meisel an. Unter dem Zementestrich hatte man Bauschutt eingebaut und als ich den Schutt gelockert hatte, rutschte mein Meisel immer wieder weg. Ich wühlte mich mit den Händen durch den Schutt und zum Vorschein kam eine Granate aus dem WK II. Sie war ca. 40 cm lang und hatte einen Durchmesser von etwa 15 cm.Ohne an irgendwelche Gefahren zu denken buddelte ich das Teil aus und rief  Xa (die niedliche Vietnamesin) zum Foto zu mir. Ein kurzes Knipsen und alsbald flog das Geschoss in hohem Bogen in den Kanal, der den ganzen Park durchzog.
An einem anderen Tag haben wir bei Planierungsarbeiten noch Teile einer Tellermine ausgegraben – das war weniger spektakulär.
Summierend muss man sagen, dass auf der Baustelle ein ungeordnetes Chaos herrschte und viel verschwendet wurde. Wir haben auch zu keiner Zeit eine koordinierende Leitung festgestellt, aber der Komplex war ja groß und in alle Ecken sind wir gewiss nicht gekommen. Unsere Kommandantur, d.h. die Personen, die Kommandant und Kommissar waren, konnten wir auch selten bei der Arbeit beobachten, sicher haben die die Arbeit abgestimmt. Schwere und schmutzige Arbeiten wurde überall von Frauen bewältigt. Wir sahen sie auf dem Gerüst beim Putzen der Wände, derweil ein Mann gemütlich an der Baubude saß und Birkenbesen für die Sauna band (wahrscheinlich ein Nebenverdienst). 
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Boris
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