Humor & Satire
Menschenfeind - oder: Küss doch einfach mal die Wand

Ja ja, man kennt es ja schon aus dem Leben.
Es gibt gewisse Situation, die hat man einfach nicht geplant, und dennoch passieren sie.
Mistbiester! Wieso tauchen die auch immer dann auf, wenn man sie nicht braucht?
Aber hey, wir sind schließlich Menschen und somit ja die Krone der Schöpfung.
Okay, bei ein paar Leuten bin ich mir da nicht so sicher, ob sie wirklich Anspruch auf diesen Titel haben, aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.
Als Mensch sollte man über gewisse Dinge stehen.
Sollte man...

Ist schon komisch, dass es dennoch Menschen gibt, die einfach nicht über solche Sachen stehen können. Gerade die Verschiedenheit der Menschen ist in meinen Augen ein Reiz um neue Kulturen kennenzulernen. Aber nur weil das für mich ja so ist, heißt das noch lange nicht, dass es alle so sehen. Und wenn ich jetzt schreiben würde "Schade eigentlich!" würde ich mir doch nur widersprechen, weil ich mir insgeheime ja doch wünschen würde, dass die Gleichheit zumindest soweit zum Tragen kommt, dass die Menschen es so sehen wie ich.^^
Verzwickte Kiste, ihr merkt schon.

Leider gibt es halt wie gesagt, eben jene Menschen die die Gleichheit anstreben.
Eine andere Religion, eine andere Hautfarbe, einfach anders zu sein, reicht denen dafür schon als Grund aus. Muss man sich mal vorstellen. Das wäre ja so als würde ich in die Stadt hinausgehen und meinen ganz eigenen Kleinkrieg provozieren, indem ich jedem der mir nicht passt das unter die Nase reibe. Welche Wirkung hätte das? Richtig. Die würden mich doch sicherlich glatt vermöbeln. Aber wieso klappt es dann bei diesen Kriegshetzern, dass sich so viele Menschen um ihre Ideologie scharen? Sprechen die etwa nie aus wen die nicht leiden können? Und woher wissen wir dann trotzdem, dass sie andere nicht leiden können?

Zu den Leuten die man nicht mag hinzugehen, wäre wirklich der falsche Weg. Nein, so machen das auch nicht unsere lieben Kriegshetzer. Die gehen nämlich zu den Leuten die ihre Ansicht teilen. Wie man die erkennt? Nun, manchmal gibt es da schon äußere Merkmale die bestechend sind. Als gern gesehenes Beispiel nehmen wir hier unseren Lieblingsdeutschen Hansi Hinterwäldler, der mit seinem Alltagsoutfit, welches aus Springerstiefeln und Bomberjacke (dazu vielleicht noch ein Lonsdale Pullover, weil man da mit ein bißchen Fantasie ja die NSDA mit dem gedachten P erkennen kann) besteht. Der liebe Hansi kann zwar auch kalt haben und deshalb die Jacke tragen, aber dann würde sich mir eine berechtigte Frage aufdrängen. Wenn er doch so kalt hat, wieso hat er dann ausgerechnet eine Glatze?

Damals vor Jahrmillionen Jahren gab es diese Probleme noch nicht. Die Menschen (wenn auch primitiv) waren alle gleich und keiner scherte sich um Aussehen oder Religion. Letzteres war zu der Zeit ohnehin nicht möglich, weil es sie schlichtweg nicht gab. Es bestand nur das Gesetz des Stärkeren. Alphamännchen war also schwer damit beschäftigt den Weibchen zu Imponieren. Und dies mit einer Haudraufmentalität in keulenschwingender Form. Was Alphamännchen haben wollte, nahm es sich einfach.

Nun machen wir wieder einen Sprung zurück ins Hier und Jetzt. Hansi Hinterwäldler eifert dem Verhalten des Alphamännchens aus Urzeiten nach und schwingt noch heute seine Keule, welche sich nur heute Baseballschläger schimpft. Zum Glück ist die Keule aber nicht das einzige Fragment welches aus dieser Zeit mit in die heutige transferiert wurde. Denn, auch wenn er weniger behaart sein mag, so weisen die Denkprozesse die in Hansis Kopf vorgehen ein ähnliches Schema auf wie schon vor Anno Tuck als unser keulenschwingendes Alphamännchen noch hinter dem T-Rex herjagte, bis es merkte, dass er doch sehr viel größer als er ist und aufgefressen wurde.

Leider haben wir heutzutage keinen T-Rex mehr, der uns der lästigen Plage entledigen könnte. Aber es wäre ja nicht nur ein Problem mit den Hansis unserer Zeit. Ebenso muss man auch über den großen Teich schippern, rüber zu unseren Nachbarn, den Cowboys aus dem Amiland. Ja genau die. Die George Bush geschädigten Paranoiker, welche hinter jedem noch so fremdlich aussehenden Staatsbürger sofort einen Handlanger Bin Ladens und Co. sehen. Is ja auch so eine Sache. Ich meine, da finanziert man dem Bin Laden jahrelang seine Geschäfte und dann kommt der doch glatt auf die Idee mal eben das Welthandelszentrum in Schutt und Asche zu legen. Hätte man ja auch verhindern können, wenn man früher Bescheid gewusst hätte. Weil 2 Monate sind ja nun auch wahrlich nicht genug Zeit um sich auf sowas vorzubereiten.

Aber hey, das ganze sollte man auch positiv sehen. Jetzt darf man natürlich als guter Amerikaner wenigstens sein Land verteidigen. Schon komisch, dass man das eigene Land immer in fremden Ländern verteidigen muss, aber is ja auch wurscht. Letztlich bekämpft man ja den Terror und das kommt ja allen zu Gute. Naja, mal abgesehen vom lieben Ali Alimente, der immer schon ein tüchtiger Mensch war und nun so rein gar nicht vestehen kann, warum plötzlich Kugeln durch sein Wohnzimmer fliegen beim allabendlichen Fernsehen mit der Familie. Ist ja auch eine komische Situation. Ich meine Stellen Sie sich das mal vor. Da sitzen sie mit ihrem Freunden beim Fußball und plötzlich stürmen Amerikaner in ihr Haus und konfiszieren ihr Bier mit der Begründung, dass man den Verdacht hat das es sich dabei um eine ABC-Waffe handeln könnte. Warum man dann die Waffe aber ausgiebig kostet bis kaum noch ein Fitzelchen drin ist, bleibt mir ein Rätsel.

Aber die Amerikaner wollen ihren neuen Freunden aus dem Nahosten ja doch etwas Gutes tun, versteht sich. Darum bekommen manche ja sogar nette Freiflüge spendiert um ferne Orte kennenzulernen. Kuba zum Beispiel. Die gastfreundliche und einladene Unterkunft klingt ja auch wirklich prachtvoll. Guantanamo Bay. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Klingt nach Freiheit. Klingt nach Küste und Meerwasser. Naja, aber nur weils so klingt muss es ja doch nicht so sein. Freiheit hat man dort leider sehr wenig. Noch weniger hat man da allerdings Menschenrechte. Aber wieso sollte man die auch haben? Schließlich wollte man ja mit seinem kalten Bier die Welt auslöschen. Sowas muss natürlich bestraft werden. Immerhin haben sie Wasser. Und damit kennen sich unsere Cowboys gut aus. Die kennen da echt nette Spielchen mit diesem Element. Simuliertes Ertrinken, zum Beispiel. Wie nett von ihnen, dass sie einem nahebringen wollen wie sich sowas anfühlt. Tun die ganz sicher aus Vorsorge. Sodass man beim Schwimmen auf sich Acht gibt und es niemals darauf ankommen lässt zu Ertrinken. Weil wir wissen ja, die Amis sind ja die Guten. Die machen ja nix böses. Ausser die böse vermeindliche ABC-Waffe selbstlos vernichten.

Jetzt fragt man sich natürlich, warum so viele Bösewichte auf der Welt es ausgerechnet auf die Amerikaner abgesehen haben. Wo die doch so viel Gutes tun. Naja, die Welt ist einfach schlecht wie mir scheint. Sie ist durch und durch verdorben. Und es sind ja nicht mal nur Hansi, Ali oder unsere Cowboys. Den Verfall merkt man auch in simplen Strukturen. Bei all den Mördern und Triebtätern unserer Zeit muss man sich gar nicht wundern. Auch hier lohnt sich wieder ein Blick zurück um die Ursachen zu analysieren. Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass es so ausarten konnte? Was war der Auslöser dafür?

Mord und Totschlag gab es schon damals. Julius Cesar wurde von seinem eigenen Sohn erstochen, zum Beispiel. Da wars der Neid. Oder nehmen wir mal den ersten dokumentierten Mordfall unserer Zeit. Kain erschlägt Abel. Brudermord. Man sieht, die eigene Familie bringt einen gerne mal ins Grab. Und wenn ich mir meine Familie heute so ansehe, dann denk ich mir: "Die sind auch nicht besser!" Die versuchen es nur auf eine subtilere Art. Ein Mord ist so grausam. So brutal. Und außerdem würds noch den Teppich versauen wenn man es wirklich tun würde. Nein, da muss schon wirklich ein anderer Weg her. Zum Beispiel kann man das eigene Kind doch bei der DLRG anmelden. Okay, mag ja sein dass es nicht schwimmen kann, aber so lernt es dann wenigstens die Rettungsmaßnahmen am eigenen Leib und es behält sie sich vielleicht besser.

Falls man aber doch die Kindheit übersteht, heißt das noch lange nicht, dass man es wirklich geschafft hat zu Überleben. Man kann immer noch gewisse Fehler begehen, die einem dann noch Jahre lang anhaften. Es gibt ja soetwas wie ein Frühstadium vom Tod. Und das Ganze hat sich auch noch die Kirche ausgedacht. Eine kirchliche Institution die den Plan verfolgt, dass man sich schon mal an den Tod gewöhnen kann. Ihr kennt sie sicher alle. Sie nennt sich Ehe.

Man sollte eigentlich meinen, dass wenigstens die Kirche soviel Anstand besitzt und solch eine Grausamkeit nicht zulässt. Schließlich hat sie ja auch so wundervolle Dinge hervorgebracht wie zum Beispiel Inquisition und Hexenverbrennung, zur Belustigung des Volkes. Aber warum wartet sie dann mit der Ehe auf? Treffend hat diese Istitution der bekannte Herr der Ringe Autor J.R.R. Tolkien beschrieben. Viel mehr noch hat er sie perfekt getarnt indem er drum herum dieses Fantasyszenario geschaffen hat. Aber ich helfe euch gerne mal bei der Entschlüsselung.

Schon die Einleitung verriet den wahren Hintergrund.
Da heißt es schließlich: "Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden!" Treffender hätte man die Ehe wirklich nicht beschreiben können, oder? Und der Mann wusste wirklich Bescheid. Okay, ich weiß jetzt nicht ob er gern mal einen mit Freunden getrunken hat. Aber ich trau es ihm zu. Denn so macht auch die Erfindung des allsehenden Auges, des dunklen Fürsten Saurons Sinn. Höchstwahrscheinlich meinte er damit seine Frau, die mit schwingendem Nudelholz schon auf seine Heimkehr wartete, so als hätte sie gesehen wo er sich rumgetrieben hatte. Das Rumgenörgel welches man im vollen Kopf dann ohnehin nicht mehr versteht, erklärt dann auch dieses komische Flüstern im Film, wann immer man das Auge sieht.

Nörgelnd geht die Welt zu Grunde. Liegt aber nicht nur an den lieben Ehefrauen. Auch an der Brut die sich dann Nachwuchs schimpft. Nicht nur, dass man sich die Fesseln der Ehe selbst auferlegt. Nein, man züchtet sich auch noch Nachkommenschaft die dann zum finalen Todesstoß ansetzt. Hatte man in der Ehe wenigstens noch die Abende mit Freunden, bei denen man sich über all das auslassen konnte was einem am Tage beschäftigte, ist es sobald die eigene Schreckensbrut ins Haus steht, sofort damit vorbei. Dann warten neue Herausforderungen auf einen. Und wenn du bisher gern Fußball gesehen hast, hast du sehr bald schon eine neue Lieblingssportart die Du notgedrungen mitmachen musst. Die Schwangerschaftsgymnastik. Gut, man könnte jetzt wohl fieserweise sagen, dass man dort vielleicht im weitesten Sinne immer noch an den Fußball erinnert wird obgleich der vielen runde Bäuche die entfernt an Bälle erinnern. Aber man käme wohl nie auf die Idee wirklich dort Anlauf zu nehmen und zu sagen: "Jetzt kommt der Abstoß, Baby!"

Wenn dann erst das Baby auf die Welt kommt und man die Hand der eigenen Frau bei der Geburt halten muss, verspürt man spätestens dann ein wenig Genugtuung und kommentiert das ganze Geschehen nur mit einem grinsenden: "Pressen Schatz! Einfach nur Pressen!"

Kaum sind die eigenen Kinder aber dann mal etwas älter tun sich auch schon wieder neue Probleme auf. Wenn man eine 14-jährige Tochter hat die plötzlich den Benjamin Blümchen Pullover nebst passender Jeans mit einem Minirock und einem viel zu tief ausgeschnittenen Top austauscht, spätestens dann nimmt man sich das liebe Töchterlein beiseite und erklärt ihr mal, was sie damit provozieren könnte.

Erstmal konfrontiert man sie mit Namen die sich sicherlich niemals gehört hat. Dies tut man nur aus dem Grund, damit sie später selbst Nachforschungen anstellt, da sie ja die jugendliche Neugierde nicht unterdrücken kann. Wenn sie dann aber feststellt, dass Marc Dutroux kein belgischer Nationalspieler ist, sondern ein verurteilter Kinderschänder, möchte man schon am liebsten den Gesichtsausdruck sehen. Zuvor gilt es aber sie auf die Gefahren ihres Outfits hinzuweisen, da sie die Nachforschungen ja erst später anstellen wird. Somit ist es dann an der Zeit, dass man endlich den Punkt "Aufklärung" anschneidet, auch wenn es der eigenen Tochter wohl nicht gefallen mag. Kleiner Tipp hierbei: Erzählen Sie am besten keine Erlebnisse von Ihnen und ihrer Frau. Das würde der Tochter sogar noch weitaus weniger gefallen.

Stattdessen können Sie aber endlich mal einen pädagogisch wertvollen Nutzen für ihre über Jahre hinweg angesammelte Pornosammlung beanspruchen. Was soll man auch sonst die ganze Zeit über getan haben, als die eigene Frau keine Lust mehr auf Sex hatte, weil sie keine erneute Schwangerschaft wollte? Irgendwie muss man sich ja seinem Druck Luft verschaffen. Und dies eben nicht auf die Art wie es ein Marc Dutroux tat. Jetzt kommt dies also wirklich mal zur nützlichen Geltung, dass Papa ein wenig pervers veranlagt ist. Aber auch hier sollte man die Tochter dann nicht überanspruchen. Titel wie "Rohrstockspiele im Keller" oder "Scheiß die Wand an: Analkunst der Rittmeister" sollte man tunlichst vermeiden. Stattdessen reicht da der 08/15 Porno von Gina Wild und der Satz; "Wenn du das anlässt, dann machen die bösen Männer sowas mit dir!"

Dumm nur, wenn es doch Tochter gefällt was sie sieht und sich schon auf ihre Verabredung freut. Aber richtig dumm wäre es, wenn man dem vermeindlichen Freund der Tochter die Türe öffnet und vor einem ein noch recht junger Hansi Hinterwäldler steht. Zuerst wirkt man geschockt, kann sich dann aber den Satz "Na! Die Keule heute zu Hause vergessen?" sicher nicht verkneifen. Wenn man dann die Tochter fragt, was sie denn nun vorhaben, also ob es in die Disco, ins Kino oder zum gemeinsamen Wohnheim anzünden geht, und dann nur ein "Da haben wir noch nichts geplant!" kommt, sollte man als Vater hellhörig werden.

Okay, sollte man im Grunde schon aufgrund der Tatsache, dass es ein Hansi ist, aber nun noch viel mehr. Denn nun weil Töchterchen nicht weiß was sie vorhaben, heißt das nicht dass unser keuleschwingendes Alphamännchen der Neuzeit genauso denkt. Mag er auch noch so primitiv und ungebildet wirken, gerade in dem Punkt kennt der Verstand bei ihm keine Grenzen. Also beschränkt man die Ausgehzeit von 22 Uhr auf 20 Uhr und ermahnt mit Nachdruck, dass die Zeit eingehalten wird. Wenn es dann schon Viertel vor Acht ist, ist das wohl das Pech vom lieben Hansi, den man mit den Worten: "Komm doch einfach ein andermal wieder, oder vielleicht gar nicht mehr!" freundlich zur Türe bittet.

Sollte er dann einen Aufstand machen, kann man es so wie Al Bundy halten, der nur allzu oft die Liebhaber seiner Tochter Kelly mit dem Türrahmen oder der Wand in Bekanntschaft brachte. Das ist vielleicht nicht die feine englische Art, aber zumindest eine die sich unser Alphamännchen ins Hirn hämmert. Und wenn schon nicht er, dann wenigstens meine Wenigkeit. Und zwar so lange bis das es sitzt.