Romane & Erzählungen
Break Down - Tagebuch eines Mörders

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"Break Down - Tagebuch eines Mörders"
Veröffentlicht am 04. Juni 2009, 48 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Break Down - Tagebuch eines Mörders

Break Down - Tagebuch eines Mörders

anfang oder ende ?

„Ein kleiner, dunkler Raum. Nur eine kleine Luke spendet Licht. Da, plötzlich ein scharren unter der Tür. Ich zittere am ganzen Körper. Mir läuft der Schweiß eiskalt über die Stirn. Unter der Tür ein Schatten, abrupt verschwunden. Ich weiche zurück, aus Angst, Angst vor der Wahrheit. Ich stoße mit dem Rücken an die Wand. Das Licht verdunkelt sich, ich stehe vor der Luke. Dort, eine Bewegung in den Schatten. Dann schnellt eine Klaue hervor, packt mich, “ nach einer kurzen Pause fuhr Rose O’Cell mit ihrer Geschichte fort, während ihr Psychiater, Prof. Dr. Allen Preet ihr aufmerksam zuhörte und sich ein paar Notizen machte. „, dann ist alles schwarz, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Meistens wache ich dann im Garten, vor dem Tor auf und habe die Hand auf der Klinke, weiter bin ich noch nie gekommen. Wenn es überhaupt weiter geht.“ Er machte sich noch ein paar Notizen, sah sie dann mit seinen forschenden, braunen Augen an und fragte mit seiner klaren, dröhnenden Stimme: „Seit wann, sagten sie, haben sie diesen merkwürdigen Traum, Miss O’Cell?“ Rose lag auf dem, in rot gehaltenem Behandlungsstuhl, den Blick starr an die Decke gerichtet. „Vor ungefähr einem halben Jahr hatte ich ihn zum ersten mal. Seit der letzten Woche habe ich ihn jeden Tag; aber das alles wissen sie ja schon, nicht wahr?“ Mit einem Blick, auf das etwas verwundert dreinschauende Gesicht ihres Psychiaters, wusste sie, dass er trotz seines, noch nicht sehr hohen Alters, schon sehr vergesslich geworden war. „Oh, ja. Das hatte ich doch glatt vergessen. Das tut mir wirklich Leid.“

Den Blick wieder auf die Decke gerichtet wartete Rose auf die Analyse von diesem Tag. Dies war ihr zweiter Besuch hier und sie war sehr gespannt, wie er ihren Zustand beschreiben würde. Vielleicht sagte er genau das Gleiche wie alle anderen Ärzte: Es sei nur ein Alptraum, der von schlechten Filmen herrühre; oder, er war total anders. Das meinte zumindest ihre Beste Freundin Joanne Leth. Sie war auch öfter zu Besuch bei Dr. Preet, wegen ihrem Verfolgungswahn.

Noch ein letzter rascher Blick auf seine Notizen und Dr. Preet ging zu dem, für ihn bereitgestellten Stuhl neben Rose. „Also, ich bin nicht irgendein Großstadt Arzt, sondern einer der Besten hier außerhalb und ich bin nicht der Meinung, dass dieses Trauma von irgendwelchen schlechten Filmen kommt, die sie vielleicht nicht wirklich vertragen haben. Wissen sie,“ Er legte seinen Notizblock beiseite, auf einen kleinen Beistelltisch, wobei er jede seiner Bewegungen genaustens verfolgte. Dann wandte er sein Gesicht wieder Rose zu und fuhr fort. „Ich beschäftige mich schon sehr lange mit übernatürlichen, ja, magischen Sachen. Und ich habe durchaus Beweise dafür, dass es Magie gibt, beziehungsweise auf eine Art gegeben hat, die wir heute noch nachvollziehen können. Also, zu ihnen. Was wäre, wenn es eine Botschaft, eine Vision ist. Dass sie ein Ereignis der Zukunft gesehen haben.“ Er gestikulierte wild mit seinen Händen und seine Augen begannen zu rasen. „Oder sie sind gewarnt worden; durch übernatürliches.“ In seinen stahlgrauen Augen lagen Hoffnung, Freude und eine Spur von Wahnsinn und Rose war in diesem Moment bereit, alles erdenkliche in die Wege zu leiten, um ihn in eine geschlossene Anstalt zu bringen, und doch hatte sie etwas glaubwürdiges an seiner Geschichte entdeckt. Manche Menschen erzählten von Vision, Träumen, die Wirklichkeit wurden und ähnlichem, dass sie Ereignisse aus der Zukunft gesehen hätten. In Büchern, die Rose gelesen hatte stand, dass nur sehr wenige Menschen, wenn überhaupt so etwas konnten. Vielleicht war sie so Jemand? Vielleicht konnte sie ihre Zukunft oder die Zukunft anderer sehen. Sie wandte sich an Dr. Preet. „Wie wahrscheinlich ist es, dass es wirklich zutrifft, was sie sagen?“ Die Frage hing für einige Minuten einfach so im Raum, er überlegte und schien sich eine Zahl auszurechnen. „Etwa 1 zu 1.000.000! Aber was macht das schon?!“ rief er überheblich laut und stand auf, ging ans Fenster, um zu überlegen. Er überlegte, ob sie ihn für verrückt hielt, aber das taten sowieso alle. Er hasste Vorurteile und wurde aber ständig von diesen Überhäuft. Rose hatte sich währenddessen aufgesetzt und schaute ihm nach. Wenn er doch nicht so verrückt ist, wie es scheint und alles wahr wäre was er sagt? , ging es ihr durch den Kopf.

Eine halbe Stunde später saß sie in ihrem Auto und war schon fast zu Hause, als ihre Beste Freundin auf ihrem Handy anrief. „Rose, komm schnell! Hier ist etwas!“ Und schon hatte sie aufgelegt. Rose wendete sofort ihr Auto und drückte das Gaspedal voll durch. Sie wusste, dass Joanne Verfolgungswahn hatte und wollte sie nicht alleine lassen und ihr zeigen, dass sie nichts zu befürchten hatte.

Rose fuhr so schnell sie konnte. Als sie jedoch nur noch zwei Ecken von Joannes Haus entfernt war, geriet sie in einen Stau. Die Baustelle hatte sie vollkommen vergessen. „Das gibt’s doch nicht. Ausgerechnet jetzt!“ Sie fuhr ihr Auto an die Seite, zog die Schlüssel ab und schloss zu. Wie von der Tarantel gestochen raste sie zu Fuß weiter. Hier in der Gegend war es sehr ruhig. Es gab nur große Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten. Die Kriminalitätsrate in diesem Viertel war auch sehr niedrig, was mit ein Grund war, wieso sich Joanne für ein Haus hier entschieden hatte. Auch Dr. Preet meinte, dass es eventuell ihrem Leiden an Verfolgungswahn helfen würde, wenn sie zwar allein wohnen würde, aber in einer Gegend, in der noch nie etwas passiert ist und in welcher eine Frau nachts auch alleine spazieren gehen kann. So wie Rose das einschätzen konnte half es Joanne wirklich ein bißchen. Sie hatte schon lange keinen akuten Fall von Verfolgungswahn mehr gehabt. Und Freunde hatte sie hier auch auf Anhieb viele gefunden. Meist Hausfrauen, die den ganzen Tag damit verbrachten die Kinder zu hüten und darauf zu warten, dass ihre Männer wieder nach Hause kamen. Eigentlich war das ja nicht Joannes Welt, sie hatte noch nie eine Beziehung geführt, die länger als  ein halbes Jahr gedauert hatte, doch dieses Bodenständige Leben, ohne Angst, schien ihr zu gefallen, das war alles was Rose für ihre beste Freundin wollte. Das es ihr gut ging.

An Joannes Haus angekommen, sah Rose nichts weiter Auffälliges. Alles war wie immer. Kinder spielten auf der Straße, die Autos der Männern waren noch nicht wieder da und die Gärten waren gepflegt wie eh und je. Das Einzige was Rose hätte auffallen können war das Fahrzeug von Dr. Preet, welches weiter hinten in der Straße am Gehsteig geparkt war. Doch es viel ihr nicht auf, vielleicht weil es ihr nicht auffallen wollte oder weil sie einfach viel zu beschäftigt war mit der Tatsache, dass sie Haustüre ihrer Freundin aufstand. Sie sprang mit einem Satz über den Kniehohen Gartenzaun und rannte die wenigen Meter über den frisch gemähten, saftig grünen Rasen zur Tür hin. Sie war wirklich offen. Joanne schloss sonst jede Tür dreimal ab, wegen ihrem Verfolgungswahn. Vielleicht hatte die offene Tür den Anfall ausgelöst aber Joanne war zu verstört um sie wieder zu zu schließen. „Joanne? Wo bist du? Joanne?“ Rose rief als erstes nur ein Paar Mal etwas leiser den Namen ihrer Freundin, sie konnte ja schließlich nicht so weit entfernt sein. Wahrscheinlich saß sie in einer Ecke oder in einem Schrank versteckt, so wie es Kinder zu tun pflegen, wenn sie vor etwas Angst haben. Doch sie bekam keine Antwort. Jetzt fing sie an lauter zu rufen, fast zu schreien und durch das Haus zu rennen. Doch sie fand Joanne nirgends. Alles was sie sah war, dass das Haus vollkommen verwüstet war. Überall lagen Zeitschriften, Kleider und zerbrochenes Porzellan. Der erste Gedanke der Rose in den Sinn kam, wollte sie nicht wahrhaben. Hier in der Gegend gab es keine Gewalt. Joanne mußte es selbst gewesen sein. Ihr Wahn mußte sie so eingenommen haben, dass sie das Haus selbst so verwüstet hatte. Rose wußte, dass sie sich damit nur die Angst nehmen wollte, doch es half ihr für den Augenblick. Als sie ins Wohnzimmer kam, stand die Tür zum Garten hin weit offen und an der Klinke klebte Blut. Jetzt konnte sie sich kaum noch einreden, dass Joanne das alles selbst gewesen war. Sie hätte zwar das Haus verwüsten können, jedoch hätte sie sich niemals selbst verletzt. „Joanne! Oh mein Gott! Joanne!! Verdammt noch mal jetzt sag was!“ Rose lief in den, eigentlich so wundervoll blühenden Garten. Joanne verbrachte fast ihre gesamte Freizeit damit ihren Garten zu hegen und zu pflegen. Doch jetzt war jede einzelne so prachtvoll blühende Rote Rose Schwarz, schwarz wie die Nacht. Und das perfekt geschnittene, grüne Gras war mit Blutspritzen übersäht. Rose blieb in der Mitte des riesigen Gartens stehen und blickte hektisch zu allen Seiten. Plötzlich hörte sie ein Wimmern, Schluchzen. „Joanne, bist du das!?“ Langsam ging sie auf das alte, morsche Gartenhäuschen zu, welches einzig aus dem Grund noch dort stand, weil Joanne es als mystisch betrachtete. Mit dem Efeu und den anderen Schlingpflanzen an den Seiten, welche es zu halten schienen. „Joanne?“ Das Wimmern verstummte. Rose überlief ein eiskalter Schauer. Abrupt drehte sie sich um. Ihr Blick fiel auf die alte, graue Eiche die schon seit Jahrzehnten hier in der hintersten Ecke des Gartens stand und ihren Schatten auf einen Großteil der Fläche warf. „Joanne! Da bist du ja!“ Überglücklich lief Rose auf sie zu, ihr stiegen schon Freudentränen in die Augen, als sie bemerkte, dass das, was sie da sah nicht mehr ihre Freundin, sondern nur noch deren leblose Hülle war. Die Leiche hing dort oben im Baum wie ein Engel. Mit dem weißen Sommerkleid, welches sich Joanne erst in der letzten Woche gekauft hatte. Es war  mit Blut durchtränkt und man konnte kaum noch einen Flecken mit der ursprünglichen weißen Farbe ausmachen. Sie hing dort oben in den dicken Ästen des Baumes mit gespreizten Armen und Beinen. Sie war dort mit Stahlketten empor gezogen worden. Die Rinde des Uralten Baumes wies Schleifspuren auf, wo die Kette das Gewicht Joannes hinauf gezogen haben mußte. Die Kette war um ihre Gelenke gewickelt worden und hatte sie ihr offensichtlich auch gebrochen. Ihr Kopf hing schlaff zur Seite und jegliche Farbe war aus ihrem Körper gewichen, mitsamt dem Blut, welches einst durch ihre Adern floß. Es war ein scheußlicher Anblick, der sich in Roses Gedächtnis einprägte, als ob es mit einem glühenden Eisen hinein gebrannt wurde. „Joanne!“ war des einzige was sie noch sagen konnte, bevor sie vor dem Baum auf die Knie sank und in Tränen der Verzweiflung ausbrach. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und saß dort einfach einige Zeit. Als sie sich so weit gefaßt hatte, dass sie wieder aufblicken konnte, bemerkte sie, dass sie nicht alleine vor dieser schrecklichen Szene saß. Sie wollte schon wieder anfangen zu weinen, um mit den Tränen das Bild vor ihren Augen verschwinden zu lassen. Denn das was sie noch erblickt hatte identifizierte sie als eine weitere Leiche, welche unter dem Baum lag. Doch genau in diesem Moment sah Rose, dass sich die Gestalt bewegte. Sie konnte aus der Entfernung nicht genau erkennen ob es ein Mann oder eine Frau war, denn sie war vollkommen mit dem herabfließenden Blut bedeckt und in weite, einstmals helle Kleider gekleidet. Doch das was sie sah, war schon zu viel für Rose. Die Person grinste. Sie schien es zu genießen, dass das Blut, Joannes Blut, auf sie herunter tropfte. Nun hob die Person die Arme, um ihrer Erregung und der Freude platzt zu machen und öffnete die Augen, um mit anzusehen wie das noch warme Blut den Baum herunter ran und auf sie fiel. Jetzt erkannte Rose wer diese Person war. Jemand dem sie ihr Vertrauen geschenkt hatte. Es hätte genauso gut ihr passieren können hier zu hängen. Er hätte auch sie für seine Spielchen auswählen können. Es war ihr Psychiater, Dr. Allen Preet, der da vorne Kniete und diese Perverse Szene inszeniert hatte. Automatisch zog Rose ihr Handy aus der Hosentasche und wählte wie von selbst die Nummer der Polizei. So ruhig sie konnte gab sie die Adresse und die Umstände an, wegen denen sie anrief. Ein Mord. Und ein wahnsinniger Mörder.

Noch bevor sie aufgelegt hatte schien Dr. Preet sie bemerkt zu haben. Er stand auf. Das Blut, welches nicht mehr von seiner Kleidung aufgesaugt werden konnte, lief ihm an seinen nackten Beinen hinunter und sammelte sich zu seinen Füßen im grünen Gras. Er bewegte sich ganz langsam, wie in Zeitlupe. Er stellte sich ganz gerade hin, genau gegenüber von Rose und starrte ihr in die Augen. Ohne dass er etwas sagte oder tat fühlte sie sich bedrohte. Sie machte einen Schritt Rückwärts und war drauf und dran davon zu rennen, als sie wieder in den Baum blickte und beschloß ihre Freundin nicht alleine mit diesem Verrückten lassen zu können, egal was dieser Kerl mit ihr tun würde. Er schien die Entschlossenheit in ihrem Blick entdeckt zu haben und legte seinen Kopf schief. Jetzt hob er einen Arm. Die Hand zu einer Faust geballt. Erst als die Hand auf Höhe seines Gesichts war, streckte er seinen Zeigefinger an die Lippe. Er signalisierte ihr zu Schweigen. Hoffte er etwa, dass sie der Polizei nicht sagen würde, dass er es war, der seine Freundin dort aufgehängt hatte? Nein, das konnte er vergessen! Sie würde dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe bekam. Doch anstatt auf sie zu zukommen, bewegte er sich Rückwärts, auf die Hecken am Ende des Gartens hin. Rose war wie erstarrt. Er deutete jetzt mit seiner rechten Hand auf den Baum, die Linke immer noch mit seinem Zeigefinger an den Lippen. Er wollte nicht dass sie seinetwegen schwieg, sondern wegen Joanne. Er wollte nicht, dass sie in ihrer Totenruhe gestört wird. Rose war so gebannt von diesem Gedanken und auf eine Weise, die sie selbst nicht begreifen konnte, so fasziniert von der Perversität dieser Tat, dass sie nicht bemerkte, wie Dr. Preet vollends in den Hecken verschwand. Erst als die Polizeisirene so unerträglich Laut wurde, dass sie sie nicht mehr ignorieren konnte, wachte sie aus ihrer Trance auf.

 

 

polizei ? dein freund und helfer?

„So, Miss O’Cell, jetzt erzählen sie doch mal, was sie beobachtet haben.“ Rose saß nun schon seit anderthalb Stunden im Verhörsaal der Polizeiwache. Es war ein kleiner grauer Raum mit einem alten Holztisch in der Mitte und auf jeder Seite einen passenden, alten Stuhl. Die Stahltür wurde von außen verschlossen und besaß ein kleines Fenster in Augenhöhe, damit der Wachhabende Polizist ins Innere des Raums blicken konnte und sehen konnte, ob es irgendwelche Schwierigkeiten gab. Vor dieser Tür stand niemand, Rose wurde als ungefährlich eingestuft, da sie nicht als Täter in Frage kam. In den anderthalb Stunden, die sie nun schon hier saß  waren schon etliche Polizisten bei ihr gewesen und hatten ihr verschiedene Getränke und Zigaretten angeboten. Sie lehnte alles ab, sie wollte einfach nur alleine sein mit ihren Gedanken und Gefühlen. Sie wollte mit niemandem darüber reden, schon gar nicht mit einem Psychiater. „Miss O’Cell? Bitte, können wir fortfahren? Ich verstehe ja, dass der ganze Vorfall sie ziemlich mitgenommen hat, aber wir müssen des hier machen.“ Rose sah den Polizisten vorwurfsvoll an, aber es half alles nichts. Er hatte ja schließlich recht, außerdem wollte sie, dass Dr. Preet für immer hinter Gittern kam. Nach wiederholten Protestversuchen ergab sich Rose schließlich und erzählte widerwillig die Geschichte. Als sie zu der Stelle kam, wo sie die Leiche beschrieb, stellte sie fest, dass sie es auf eine irrationale Weise schön fand wie die Leiche ihrer bester Freundin in der alten, grauen Eiche präsentiert worden war. Dieser Gedanke erschreckte sie zutiefst, doch sie beschrieb weiter wie sie dort oben gehangen hatte, die Arme ausgebreitet wie ein Engel, der gen Himmel fliegen wollte. Sie stockte beim reden. Der Officer hörte ihr überhaupt nicht mehr zu. Er schien gar nicht mehr zu merken, dass er noch im Verhörsaal saß. Er war wie erstarrt und blickte nur noch auf seinen Notizblock und das Bild der Spurensicherung, welches er dort liegen hatte. Rose wußte, dass sie eigentlich nicht ihren Platz verlassen durfte, doch sie mußte einfach wissen, was ihn so entsetzte. Sie befürchtete schon, dass es das Bild von Joanne war, welches sie gerade beschrieben hatte. Also stand sie ganz vorsichtig auf, auch darauf bedacht sich ganz schnell wieder hinzusetzen, sobald jemand den Raum betrat oder der Officer aus seiner Trance erwachte. Doch dieser schien es weiterhin nicht zu bemerken. Sie sah sich nochmals ängstlich um, dass auch niemand sie beobachten konnte, denn es konnte sie ein Bußgeld kosten, wenn sie sich nicht daran hielt auf ihren Platz sitzen zu bleiben. Aber da war niemand, es gab noch nicht mal einen großen Spiegel, welchen man aus Spielfilmen kannte, durch den die Polizisten das Verhör beobachten konnten. Doch sie bemerkte etwas anderes. Etwas das ihr noch viel mehr Angst machte, als ein hohes Bußgeld bezahlen zu müssen. Sie saß in einem kleinen Raum. Die kleine Lampe die hier hing spendete kaum Licht, also viel der Großteil des Lichts durch das Fenster in der Tür. Es war die kleine Luke aus ihrem Traum. Jetzt erkannte sie es. Plötzlich überlief sie ein eiskalter Schauer. Gleich würde sie zurückweichen, aus welchem Grund auch immer. Sie lief langsam um den eckigen grünen Tisch herum. Ihre linke Hand ließ sie auf dem alten Lack des Tisches entlang gleiten, es war ihr einziger realer Halt, in einer sehr irrealen Situation. Die Farbe war alt und spröde und blieb in kleinen Fetzten an ihren Fingern hängen. Sie näherte sich mit langsamen, vorsichtigen Schritten  dem Officer. In ihren Augen hätte nun jeder die Angst lesen können, die sie empfand. Der Officer hatte sich nicht ein einziges Mal bewegt oder auch nur geblinzelt, seit sie aufgestanden war. Wie viel Zeit war eigentlich seitdem vergangen? Sie wußte es nicht. Es hätte eine Minute sein können, aber auch schon eine Stunde. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und zwei weitere Polizisten betraten den Raum. Einer schaute zu Rose und bedeutete sich wieder hinzusetzen. Rose gehorchte und nahm wieder Platz. Sie beobachtete die Szene wie aus einer sehr großen Entfernung. Die Polizisten waren sehr erschrocken, als sie das Foto der Spurensicherung sahen, welches Joanne zeigte, wie sie im Baum hing. Doch das war nicht das Einzige, der Officer hatte, wie Rose ihm berichtet hatte, Joanne als Engel dargestellt, indem er auf das Bild Engelsflügel gemalt hatte. Es was das gleiche Gefühl von Ekel und Anziehung, welches Rose von verspürt hatte, als sie Joanne da hängen gesehen hatte. Sie wußte genau, dass alle drei Polizisten auch exakt das fühlten und sich vor ihren eigenen Gedanken ekelten. Sie wußten genau was vor sich gegangen war. Dass ihr Mörder Joanne hatte ausbluten lassen. Doch genau diese blasse Haut, das Herunterhängen ihrer Beine, die ausgestreckten Arme, alles erinnerte an einen Engel, der endlich Heim kehrt. Einer der beiden Polizisten die nachträglich in den Raum gekommen waren, rannte schnell hinaus. Rose vermutete, dass er sich auf der Toilette übergab. „Das Verhör ist nun zu Ende, Miss O’Cell. Sie werden in einen anderen Raum gebracht, um dort auf den, von uns zur Verfügung gestellten, Psychiater zu warten. Er wird ihnen helfen alles zu verkraften. Ihm können sie sich anvertrauen.“ Rose riß vor Angst die Augen so weit auf, wie sie nur konnte. Nicht noch einen Psychiater! Doch es half nichts, sie wurde in einen anderen Raum gebracht, ohne dass man ihr zuhörte.

Dieser Raum war größer als der vorherige. Es befanden sich auch mehr Mobiliar in ihm, was Rose ein wenig beruhigte, denn es sah damit alles gleich viel netter aus. In der einen Ecke des Raumes standen deckenhohe Bücherregale, davor standen ein recht bequem aussehender Ledersessel und ein wuchtiger Schreibtisch aus massivem Holz. Auf der anderen Seite stand eine Liege wie Dr. Preet sie auch in seinem Behandlungszimmer stehen hatte. Das wiederum beunruhigte Rose zutiefst. Sie wurde unwillkürlich an all die schrecklichen Bilder des Tages erinnert die sie versucht hatte zu verdrängen. Sie begann zu weinen. Die Tränen strömten ihr wie reißende Flüsse die Wangen herab. Sie brach zusammen. Lag schluchzend und zuckend auf dem nackten Fußboden. Die Kälte bemerkte sie gar nicht. Wie konnte jemand so etwas nur tun? Wieso ausgerechnet Joanne? Wieso nicht irgend jemand anders? In einem anderen Staat, weit weg von ihr. Plötzlich kam ihr etwas in den Sinn, wäre sie die nächste gewesen? Sie war ja auch eine von Dr. Preets Patienten. Wollte er sie als nächstes umbringen? Hatte er schon einmal so etwas getan und niemand hatte etwas davon bemerkt? Als ihr das alles bewußt wurde fing sie noch mehr an weinen. Ihre Tränen glichen einem Wasserfall und das Zucken ihres Körpers, welches sie vorher schon nur sehr schwer unter Kontrolle hatte, entwickelte vollends eine Eigendynamik. Endlich kam jemand herein, auch wenn es nur der Psychiater war. Er war ein kleiner, intelligent aussehender, schwarzhaariger Mann mit Brille. Das erste was er tat war ihr ohne ein Wort aufzuhelfen. Er setzte sie in den Sessel und holte sich einen Hocker, um neben ihr sitzen zu können. Dann reichte er ihr ein Päckchen mit Taschentüchern. Sie war froh darüber, dass er nichts sagte und nahm dankbar ein Taschentuch aus der Packung. Anscheinend kannte er ihre Geschichte schon, denn er begann nicht mit ihr zu reden wie mit einer Patientin, er fragte sie nichts über das Geschehen und er hatte sie schließlich nicht auf der Liege Platz nehmen lassen. Wegen all dieser Umstände fühlte sie sich gleich viel wohler. „Also,“ begann er mit ruhiger, wohlklingender Stimme, die Verständnis für ihre Situation zeigt. „Wenn sie möchten können sie einfach drauf los erzählen. Wenn sie nicht wissen wie oder wo se anfangen soll helfe ich ihnen gerne. Sie müssen mir auch nicht von Heute erzählen, erzählen sie mir von ihrem Beruf, ihrem Haus. Fangen sie einfach an, wenn sie sich dazu in der Lage sehen.“ Rose atmete tief durch. Sie war fest entschlossen ihm von Heute zu erzählen. Sie wollte mit jemandem reden der eventuell etwas davon verstand. „Ich, ich…“ Sie fing wieder an zu weinen und er reichte ihr erneut das Päckchen Taschentücher. „Sie ist Tot!“ Sie konnte nicht mehr. Die Verhöre waren einfach zu viel gewesen. Sie war Todmüde und nicht in der Lage noch irgend etwas zu erzählen. Das sah auch der Psychiater, dessen Name Rose nicht kannte, und schickte sie wieder in einen anderen Raum. Diesmal war sie ganz alleine dort. Es war eine art Zimmer mit einem Bett und einem Kleiderschrank, so wie es aussah war vorgesehen, dass sie sich hier ausruhte und danach weiter vernommen wurde. Und da sie jetzt nicht unbedingt alleine in ihrer Wohnung liegen wollte, kam ihr das ganze ziemlich gelegen. Sie legte sich auf das Bett und schloß die Augen. Sofort holten sie die Bilder wieder ein, diesmal aber nicht die Bilder von Joanne, sondern aus ihrem Traum. Sie war wieder am Gartentor, die Hand auf der Klinke. Und zu ihrer eigenen Verwunderung drückte sie die Klinke herunter und lief aus dem Garten heraus. Es war Nacht und sie konnte nicht viel erkennen. Sie lief eine dunkle Straße entlang, die ihr nicht bekannt vorkam. Rechts von ihr stand ein alter Baum, den sie glaubte schon einmal gesehen zu haben. Jetzt stad sie vor einem großen Haus, welches sie ohne jeden Zweifel schon einmal gesehen hatte. Es war die Villa von Dr. Preet. Sie stand vor dem großen tor, welches durch einen langen Kiesweg mit der Haustür verbunden war. Sie trat durch das Tor und lief den Weg entlang, bis sie vor der Haustür stand. Doch anstatt durch diese in das Haus zu gelangen, wandte sie sich nach links und lief an der Hauswand entlang und in einen riesigen Garten hinein mit einem großen Swimmingpool. Das Gartenhäuschen stand im Schatten eines riesigen Baumes, der seine Äste quer über den Garten spannte. Sie lief geradewegs auf das Häuschen zu. Sie trat ein und stand im Dunklen. In einer Schublade zu ihrer Rechten entdeckte sie eine Kerze und ein Feuerzeug, welche wie es schein extra für sie bereit gelegt wurden. Jetzt da sie Licht hatte trat sie auf einen Schrank zu, der and er hinteren Wand stand. Sie öffnete eine Klappe und langte hinein. Sie zog eine Holzplatte heraus, die als Rückseite gedient hatte und holte aus dem Loch in der Wand ein recht kleines, altes, verstaubtes Buch heraus. Sie hatte ein solches Buch noch nie zuvor gesehen und konnte sich auch nicht daran erinnern, dass Dr. Preet es in seinem Büro gehabt hätte. Ein plötzliches Geräusch erschreckte sie und da lag sie wieder in dem Zimmer der Polizei und dort in der Tür stand der Polizist der sie als aller erstes Verhört hatte. Er hatte eine dampfende Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen dabei, welches er ihr reichte. „Haben sie gut geschlafen?“ Rose setzte sich auf, nahm den Kaffee und den Kuchen und dachte nach. Über den Traum und seine Bedeutung. Was war das für ein Buch? Gab es das wirklich, so wie es auch den dunklen Raum wirklich gab aus ihrem ersten Traum? „Ja, ich habe gut geschlafen. Wie spät ist es?“ Er setzt sich auf den Stuhl gegenüber ihrem Bett und blickte auf seine Uhr und dann wieder zu Rose. „ Es ist viertel vor zwei. Sie haben nur drei Stunden geschlafen. Sind sie nicht mehr müde? Ich kann noch einmal gehen und sie später abholen.“ Sie blickte von ihrem Kaffee auf. „Wieso abholen?“ Ihr Blick war fragend und er erwiderte ihn mit einem Schuldbewußten zu Boden schauen. „Man möchte sie heute noch einmal verhören. Speziell wegen Dr. Preet. Wir wissen nicht wo er sich noch aufhalten könnte und hatten gehofft vielleicht von ihnen Hilfe zu bekommen. Ob er eventuell einmal etwas in einer Sitzung erwähnt hat oder ähnliches. Außerdem hat die Spurensicherung am Tatort einen Zettel gefunden, auf dem etwas von einer art Tagebuch berichtet wird. Haben so etwas schon einmal bei Dr. Preet gesehen? Sie können sich ja darüber Gedanken machen, während wir zu den anderen gehen.“ Rose nickte, stellte ihren immer noch heißen Kaffee ab, nahm das Stück Kuchen in die Hand und verließ noch vor dem Officer Das Zimmer. Er führte sie wieder in einen anderen Raum. Diesmal wartete man schon auf sie. Sie setzte sich auf den einzigen freien Stuhl und blickte in die Runde. Es waren fünf Leute anwesend. Zwei davon sahen besser gekleidet aus als die anderen, sie schienen sie Chiefs zu sein. Der dickere der Beiden saß in der Mitte, umringt von allen anderen und ihr gegenüber. Er begann auch als erstes zu reden. Er hatte eine laute, kratzige Stimme, die Rose nicht lange hören wollte. „Hallo Miss O’Cell. Wie sie vielleicht schon erfahren haben brauchen wir ihre Hilfe bei dem Fall. Wissen sie eventuell einen Aufenthaltsort von Dr. Preet. Ob er irgendwo ein Ferienhaus hat? Hat er in irgendeiner Sitzung vielleicht etwas erwähnt? Oder ein Lieblingsreiseziel? Irgend etwas? Auch von einem Tagebuch? Ob er immer das ein und selbe Buch vielleicht dabei hatte, aber nie etwas Sitzungsrelevantes hineingeschrieben hat?“ Rose wußte nicht ob sie von ihrem Traum erzählen sollte, es paßte zwar zu dem was sie hören wollten, aber sie hatte das Gefühl niemand würde ihr Glauben schenken. Dennoch war es das Einzige was sie zu berichten hätte. Also erzählte sie ihnen davon und bekam verschiedene Reaktionen darauf. Einer der Polizisten mußte sich sehr zusammen nehmen um nicht lauthals loszulachen. Zwei weitere, davon der eine mit dem Anzug, hörten gespannt zu, so als ob sie einen Thriller erzählt bekommen würden. Der Officer der sie gerade aus ihrem Zimmer geholt hatte und der Chief hörten mit einem anderen Interesse zu. Bei ihnen schien die Geschichte einen Sinn zu geben, der für die anderen drei noch nicht ersichtlich war. Der Chief nickte ab und zu und notierte sich auch die verschiedenen Stationen in ihrem Traum, wie zum Beispiel Dr. Preets Haus, das Gartenhäuschen und das lose Brett im Schrank. Als Rose fertig war, verfielen alle in ein nachdenkliches Schweigen. „Sind sie sicher, dass das alles zutrifft was sie da erzählen?“ Der Chief wirkte skeptisch. „Nein, Chief. Es war wie gesagt nur ein Traum. Ich kann nicht garantieren, dass das wahr ist. Ich weiß noch nicht einmal ob Dr. Preet überhaupt ein Swimmingpool hat. Aber mein erster Traum hat mir auch etwas Wahres gezeigt. Vielleicht stimmt es dann jetzt auch.“ Rose war traurig ihnen nicht helfen zu können. Aber sie wußte es schließlich wirklich nicht und anlügen wollte sie die Polizei nun auch nicht. Obwohl sie gern gewußt hätte, in wie weit sie die Wahrheit geträumt hatte. „Okay. Auch wenn sie sich nicht sicher sind, wir werden das nachprüfen. Schließlich handelt es sich hier um einen Mord und einen weitern Anhaltspunkt haben wir im Moment nicht. Wir werden gleich ein Team zusammenstellen welches zum Haus fährt. Wenn sie recht haben und dort ein Buch versteckt ist, dann verrät es uns vielleicht wo wir diesen Mistkerl finden können. Und vielleicht erfahren wir noch viel mehr.“

 

 

tagebuch eines mörders ?

Rose saß wieder in ihrem Zimmer bei der Polizei und trank schon ihre fünfte Tasse Kaffee. Das Team, das zur Hausdurchsuchung eingeteilt war, war immer noch nicht zurück, obwohl sie schon mehrere Stunden unterwegs waren.

Der Officer, der ihr den Kaffee und Kuchen gebracht hatte, hatte sich ihr inzwischen als Jason Mandrake vorgestellt. Jetzt trat er in ihr Zimmer und erzählte ihr von den Ergebnissen der Untersuchung. „Hallo. Wir haben vor drei Minuten einen Anruf bekommen, dass das Haus in San José kein Gartenhaus hat. Aber Dr. Preet besitzt noch ein Haus und zwar in Oakland. Das Team ist schon Weg dorthin. Rose, sie werden es bestimmt finden. Dann werden wir ihn schnappen und er bekommt die Strafe die er verdient! Er wird sich wünschen niemals auch nur auf so eine Idee gekommen zu sein!“ Er blickte stumm zur Seite und atmete Tief durch. Ja, dachte Rose, hoffentlich.

Eine Viertelstunde später kam noch ein Anruf, das haus in Oakland hatte ein Gartenhaus. Und es sah genauso aus, wie Rose es beschrieben hatte. Mr. Mandrake fuhr nun auch zu diesem Haus und bot Rose an auch mitzufahren, es war schließlich nur durch sie zu Stande gekommen. Sie nahm die Einladung ohne zu zögern an, was sie im Nachhinein etwas verwunderte. Auf der Fahrt im Privatwagen von Mr. Mandrake fing Rose an darüber nachzudenken, was wohl in dem Buch stehen könnte. Hatte er vielleicht aufgeschrieben, wer als Opfer in Frage kam? Hatte er vielleicht schon mehrere Opfer gehabt und das alles aufgeschrieben? Nein, dieser Gedanke war zu absurd. Niemand würde so etwas tun. Es wäre das ideale Beweisstück. Aber wenn doch, schrieb er wie er sie umbringen wollte? Wie er sie hetzte? Das Messer ansetzte? Wie er sie drapierte und sie dann für Tot erklärte? Es lief ihr eiskalt den Rücken runter, hatte er auch schon für die Zukunft Opfer ausgesucht? War sie vielleicht auch eines davon? Diese Gedanken ließen sie nicht mehr los. Sie mußte das Buch unbedingt sehen. Es lesen, studieren. Wie konnte ein so netter Mensch etwas so grausam, perverses tun? Stand das alles auch in dem Buch? Es gab so viel was sie wissen wollte, sie mußte es einfach wissen. Gerade als sie noch weiter darüber nachdenken wollte, ob es ihm vielleicht sogar Freude bereitete, stoppte der Wagen. Sie waren am Ziel.

„Hier entlang. Sie haben die Tür noch nicht aufgeschlossen, sie haben extra auf sie Beide gewartet.“ Der Agent, der Eingeteilt war, um die Ermittlungen zu leiten, empfing Rose und Jason schon am Eingang. Nun lief er hinter das Haus und die Beiden folgten ihm. Dort stand es. Das Gartenhaus aus ihrem Traum. Es sah genauso aus wie sie es geträumt hatte. Es würde mich nicht wundern, wenn das lose Brett genauso vermodert und faul ist, mit all den gerosteten Nägeln darin, dachte Rose. Sie stellten sich zu den anderen Agents vor die Tür des Häuschens und warteten, daß der Spezialist das Schloß aufbrach. Mit einem lauten, quietschenden Geräusch schwang die Tür endlich auf. Ihnen schlug eine warme, modrige Luft entgegen, als sie es betraten. Es war ganz Dunkel, man konnte kaum die Hand vor Augen erkennen. Der ganze Raum wurde mit Lampen versehen und erst dann durften alle mit ihrer Arbeit beginnen. Rose stand mitten in diesem eher kleinen Raum. Hier standen überall Geräte herum, wie zum Beispiel ein Rasenmäher, eine Heckenschere und verschiedene Dünger für den Rasen und die zahlreichen Pflanzen, die hier zu finden waren. Rose drehte sich langsam im Kreis, die Szene kam ihr bekannt vor, sie schloß die Augen und sah die alte, graue Eiche im Garten von Joanne vor sich. Schnell öffnete sie sie wieder, um die Bilder zu verdrängen. Nun hatte sie sich halb herum gedreht und schaute auf die Wand neben der Tür. Dort war es. Sie fühlte eine innere Anspannung, die sich langsam in eine hoffnungsvolle Erwartung verwandelte. Jason sah sie aufmerksam an, er hatte bemerkt wie ihre Augen größer wurden vor Aufregung und beschloß sie draußen warten zu lassen. Er gab einem seiner Untergebenen den Befehl sie vors Haus zu bringen und dort mit ihr zu warten. Rose weigerte sich diesem Befehl folge zu leisten. „Ich will dabei sein. Wenn ich schon diesen Traum hatte, will ich auch wissen, was davon wahr ist! Und ich will wissen was dieses Schwein meiner besten Freundin angetan hat!“ Sie fing an zu weinen und der Agent führte sie zur Vorderseite des Hauses, ohne dass Rose sich zur Wehr setzte. „Okay Männer. Da an dieser Wand ist irgendwo ein Brett lose. Findet es und nehmt es ab. Sobald es ab ist, schießt ein Foto und danach holt ihr es raus. Ich will, dass alles genaustens Dokumentiert wird. Keine Fehler. Von allem doppelt so viele Fotos. Nichts vergessen!  Verstanden? Gut dann an die Arbeit!“ Er zog sein Funkgerät aus der Tasche und erstattete seinem Vorgesetzten Bericht.

„Ich glaube ich hab hier etwas.“ Aufgeregt kam Jason näher. Ja, da war ein Brett lose. „Nimm es ab und mach ein Foto. Sei aber vorsichtig.“ Der Agent nahm ein Brecheisen zur Hand und entfernte das Brett fast ohne es wirklich berühren zu müssen. Ihm kam eine richtige Staubwolke entgegen und er mußte sich Mund und Augen bedecken. Dann nahm er seinen Fotoapparat und schoß drei Fotos von dem Loch in der Wand aus verschiedenen Winkeln. Er streifte sich Handschuhe über, die wichtig warne, wegen der Fingerabdrücke und dann zog er mit aller Vorsicht ein Buch aus der Wand. Es war nicht so sehr verstaubt wie sie alle dachten, doch man konnte erkennen, dass es schon längere Zeit dort drin lag. Etwas das auch auffiel war die dicke. Dafür dass es recht klein war, war es erstaunlich dick, das beunruhigte Jason. Was hatte dieser Verrückte alles dort hinein geschrieben? Jetzt zog auch Jason seine Handschuhe an, er wollte endlich wissen womit sie es zu tun hatten. Die Aufschrift verhieß schon einmal nichts Gutes:

 

„Geschichten vom Tod“

Es las sich wie ein Thriller, nur dass es leider Wirklichkeit war. Man konnte erkennen, dass diese Aufschrift über eine ehemalige geklebt worden war. Wahrscheinlich diente es anfangs nur als Tagebuch, wurde dann aber umfunktioniert. Jason schlug das Buch auf der ersten Seite auf und fing an zu lesen.

„13. Juli 1976.

Sie ist echt hübsch. Eine wahre Schönheit. Sarah. Meine Freundin. Anführerin der Cheerleader unserer Highschool. Einen wundervollen Körper. Lange, blonde Haare. Tiefblaue Augen. Einen bezaubernden Mund. Jeder bewundert mich. Heute habe ich gehört wie sie zu einer Freundin gesagt hat, dass sie Schluß machen will. Diese Schlampe, dafür wird sie bezahlen! Ich weiß auch schon wie. Heute habe ich sie auf den Jahrmarkt eingeladen, sie wird nicht ahnen, dass es ihr letzter sein wird. Wir werden uns dort um 20.00 Uhr treffen. Erst gehen wir noch Zuckerwatte essen, dass mag sie nämlich. Dann wird sie mir bis aufs Letzte gehorchen. Die Droge in der Zuckerwatte wird sie nämlich nicht schmecken. Ich werde sie in den Park bringen und ihr genau erzählen was mit ihr geschehen wird. Wenn sie wieder so weit zu sich kommt und versucht abzuhauen, muß ich ihr leider die Beine brechen. Oder eines nach dem anderen, sollte sie es abermals versuchen. Eigentlich ist es ja schade darum, sie sind so perfekt. Na ja, sie wird darüber hinweg kommen. Und ich auch.

So, jetzt ist alles vorbei. Sie liegt zu Hause in ihrem Bett und schläft, für immer. Sie hat den Abend mit mir richtig genossen, sie hat sogar vor Freude geweint. Ist das nicht toll?! Soll ich dir erzählen womit wir alles Spaß hatten? Es war echt lustig! Also, erst habe ich ihr die Augen verbunden, damit sie nicht weiß wo sie ist, dass ist viel lustiger. Davon bekommen Menschen nämlich noch mehr Angst. Ich habe ihr auch die Arme und Beine gefesselt, damit sie nicht wegläuft, es wäre wirklich schade um ihre schönen Beine gewesen. Aber ich glaube die Stacheldrahtfesseln haben ihr nicht so doll gefallen. Oder zu sehr, den Tränen zufolge war es sehr schön. Auch die Zahnspange muß sie toll gefunden haben, sie hat sich ja sowieso eine machen lassen wollen. Jetzt bekam sie die Gratis. Sie hat nur noch gegrinst! …“

Weiter konnte Jason nicht lesen. Was dieser Kranke schon alles gemacht hatte, als er erst 16 Jahre alt war. Unfaßbar. Seine Eltern mußten definitiv etwas falsch gemacht haben, eher alles falsch. Jason blätterte weiter in dem viel zu dicken Buch und entdeckte sogar Fotos auf ein paar Seiten. Es waren Fotos von Frauen, meist nackt. Sie waren entweder gerade dabei gefoltert zu werden oder schon tot. Er hatte jede Einzelne präzise drapiert und die Szene fast meisterlich Ausgeleuchtet, um für das jeweilige Foto einen perfekten Ausgangszustand hatte. Er blätterte weiter bis zum letzten Eintrag. Das war, wie Jason schon gedacht hatte, der Mord an dem sie gerade arbeiteten. Er zwang sich dazu den Absatz durch zu lesen.

„Sie ist echt hübsch. Eine wahre Schönheit. Sie wird die Nächste sein. Ich muß alles genau planen. Nichts darf schief gehen.

13. Juli 2006

Heute ist es so weit. Alles ist geplant. Sie hat vertrauen zu mir. Heute Abend werde ich ihr einen Überraschungsbesuch abstatten. Sie wird nicht ahnen, dass ich ihr letzter Gast sein werde. Ich werde um 20.00 Uhr bei ihr sein.

Mist! Ihre kleine Freundin kam zu früh! Alles ist schief gelaufen! Sie hat mich gestört! Jetzt sucht mich auch noch die Polizei. Ich habe ihnen einen Zettel hinterlassen, in dem ich ihnen von dir erzähle. Und wenn die kleine Rosie jetzt noch den Traum hat, den ich ihr ins Ohr geflüstert habe und der Polizei davon erzählt, dann werden sie dich schon bald in Händen halten und meine Taten bewundern können!“

Jason legte das Buch weg. Es schüttelte ihn bei dem Gedanken, dass das alles geplant war und er fragte sich, was dieser Kranke noch alles im Voraus geplant hatte. Hatte er schon wieder ein neues Opfer ausgewählt? Jason nahm das Buch wieder in die Hand und las widerwillig weiter.

„Genau in diesem Moment werde ich wohl ziemlich gut versteckt euch Bullenschweine beobachten. Und auch die kleine Rosie. Sie ist echt hübsch. Eine wahre Schönheit. Aber jetzt erzähle ich dir erst einmal von Joanne. Sie ist eine tolle Frau. Sie hat schöne schwarze Haare, die sie meistens zu einem Zopf zusammengebunden hat. Und ihr weißes Kleid ist auch schön. Ich habe es leider schmutzig gemacht. Aber das mußte sein. Sie hatte einfach zu viel Blut in ihrem Körper. Und Höhenangst hatte sie. Ja, große Höhenangst. Ich habe ihr die Angst genommen. Sie schaut jetzt ganz friedlich runter auf den Boden und hat keine Angst mehr. Auch nicht mehr vor mir. Gestern hat sie ganz schön geschrieen, viel zu laut fand ich. Jemand mußte sie ja endlich zum Schweigen bringen, sonst hätten vielleicht die lieben Nachbarskinder noch etwas gehört und es ihren sorgenvollen Müttern erzählt. Wer hätte es denn sonst getan wenn nicht ich. Ihr sicherlich nicht. Ihr findet das Falsch.

Als ich bei ihr ankam war sie sehr verwirrt. Sie dachte sie hätte eine Sitzung vergessen. Als ich ihr dann sagte, dass ich einfach nur mal so vorbei gekommen bin, um sie zu besuchen, begann sie zu zittern. Sie hatte bestimmt eine schlechte Vorahnung. In den Gesprächen mit ihr hatte ich schon festgestellt, dass sie dafür ein Gespür hatte, wenn auch meistens durch ihren Verfolgungswahn geprägt. Diesmal war es berechtigt. Sie mußte schon darauf gefaßt gewesen sein, dass ich als nächstes ein Messer aus meiner Tasche zog. Sie rannte auch ziemlich schnell, deshalb sieht ihr Haus so durcheinander aus, dafür entschuldige ich mich. Das war so nicht gedacht. Ich wollte ja nichts kaputt machen. Das war alles ihre Schuld, sie hätte ja auch einfach stehen bleiben können. Tot ist sie sowieso. So war es für sie qualvoller und langsamer. und für mich um einiges schöner. Mit dem Messer schnitt ich ihr mehrmals in Arme und Beine. Das muß beim Laufen ganz schön weh getan haben, aber sie wollte ja nicht stehen bleiben. Einmal ist sie hingefallen. Da habe ich, höflich wie ich bin, gewartet bis sie wieder aufgestanden war und weiter laufen konnte. Das wäre ja sonst unfair gewesen. Findest du nicht auch? Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie schön es ist, wenn eine Frau Todesängste aussteht und du die einzige Person bist, die ihr helfen kann? Verzweiflung. Angst. Tränen, sie sind das Schönste daran. Jede Frau weint anders. Samantha hat ohne einen Ton geweint, Joanne hat geschrieen. So laut, dass ich ihr leider die hübsche Kehle aufschneiden mußte. Nachdem sie aufgehört hatte zu schreien, konnte ich endlich in Ruhe weiter machen. Dabei beschmutzte ich ihr schönes, weißes, reines Kleidchen. Jetzt ist es aber auch wieder schön, schön rot. Nicht wahr? Na ja, jetzt wahrscheinlich schon nicht mehr, jetzt ist es eher braun. Das ist aber eure eigene Schuld, ihr hättet dabei sein sollen. Wie es sich von weiß zu rot färbte, ein toller Anblick. Und dann dieser Geruch. Ihr Blut riecht besser als das der anderen, ich hätte mir etwas davon aufhaben sollen. Sie hat eine besondere Duftnote. Einfach himmlisch. Aber ich kam ja nicht zum Ende. Nur wegen dieser kleinen Rosie.“

Das reichte. Jetzt konnte Jason sich nicht mehr zusammen reißen. Er ließ das Buch aus seinen zitternden Händen fallen und lief schnell ein paar Meter weg und übergab sich dort in einen Busch. Er konnte nicht fassen, dass das was er  da gerade gelesen hatte von einem Menschen geschrieben war, nicht als Roman, als Tagebucheintrag. Es war kein normaler Mensch, das war ihm klar. Aber doch ein, eigentlich vertrauenswürdiger Mann. Ein Arzt. Jemand dem man seine Beschwerden berichtete. Jemand, dem man vertraut, weil man weiß, dieser Mann kann einem helfen. Und dann so ein schrecklicher Vertrauensbruch. Jason wußte, dass er in der nächsten Zeit erst einmal niemand neuem so schnell vertrauen schenken würde wie früher vielleicht noch.

„Officer Mandrake? Ist alles in Ordnung? Die Lady fragt, ob sie denn wieder herkommen dürfe.“ Der Agent stand hinter Jason und hielt das Buch in der Hand, welches Jason hatte fallen lassen. Er überlegte kurz. „Nein. Sie soll sich in den Wagen setzten. Setzten sie sich zu ihr, sonst versucht sie doch nur hier her zu kommen. Sagen sie ihr, dass nichts Interessantes in dem Buch steht. Dass es recht dünn ist und auch ihre Freundin in keiner Weise erwähnt wird. Sagen sie ihr auch, ich würde bald kommen. Ich habe nur noch ein paar Kleinigkeiten mit den Agents hier zu besprechen, dann fahren wir wieder auf die Wache.“ Der Agent sah etwas verwirrt auf das Buch, dann wieder auf Jason und zurück auf das Buch. „In Ordnung. Ich werde mit ihr im Wagen auf sie warten.“ Damit reichte er Jason das Buch, dreht sich um und verschwand auf der anderen Seite des Hauses.

 

„Kann ich jetzt endlich das verdammt Buch sehen? Wo ist Officer Mandrake? Ich möchte ihn sprechen.“ Rose war ziemlich aufgebracht und mußte von zwei Agents daran gehindert werden hinter das Haus zu gelangen. „Miss O’Cell, Officer Mandrake möchte, dass wir im Wagen warten. Er hat nur noch etwas mit den Agents zu besprechen, dann werden sie Beide wieder zur Wache zurück fahren.“ Rose schaute ihn verwundert an. „Was steht in dem Buch? Hat er etwas erwähnt?“ Der Agent erzählte ihr genau das, was ihm von Jason aufgetragen worden war. Doch man sah Roses Augen an, dass sie ihm kein Wort glaubte. Doch sie schien sich damit zufrieden zu geben. Jedenfalls sagte sie nichts weiter und ging ohne Proteste zum Auto und wartete.

Nach einigen Minuten kam Jason von der Rückseite des Hauses her. Er hatte einen Rucksack bei sich und erklärt, es handele sich dabei um einige Sachen, die im Labor untersucht werden müßten. In Wirklichkeit war es nur das Buch, welches den Rucksack so ausfüllte.

 

Auf der Wache angekommen verschwand Jason sofort in seinem Büro, mit der Ausrede er habe noch sehr viel Papierkram zu erledigen. Er schickte Rose nach Hause, natürlich mit Polizeischutz, und versprach ihr sich zu melden, sobald er noch etwas herausfinden würde. „Noch einen schönen Tag, Miss O’Cell.“ Er winkte ihr zu bevor er in der Tür verschwand und die Vorhänge der Fenster zu zog. „Auf Wiedersehen.“ Rose starrte wie gebannt auf die Tür, in der Hoffnung er würde wieder herauskommen, sobald die anderen Agents verschwunden waren und ihr alles Haarklein erzählen. Doch sie irrte sich. Also ging Rose, begleitet von zwei hünenhaften Polizisten, nach Hause.

Sie fuhren ungefähr eine viertel Stunde, bis sie das Mehrfamilienhaus erreicht hatten, in dem Rose mit drei anderen Familien lebte. Es war ein einfaches, weißes, zweistöckiges Haus. Dahinter befand sich ein kleiner Garten, in welchem die Kinder der Familien spielen konnten. Das Erste was die Polizisten taten war, dass sie drei riesige Koffer aus dem Kofferraum ihres Dienstfahrzeuges hievten. Darin befanden sich Alarmanlagen für Roses Wohnung und den Garten und ganz viele, verschieden große Kameras, die rund um das Haus und im Haus angebracht wurden.

 

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