Sonstiges
Der richtige Zeitpunkt ...

Kleine Inhalts-Übersicht

(ich denke, dass ich das hier noch ein wenig ausbauen werde) ... ...

1. Gedanken zum Thema "Schreiben"

2. Gedanken zum Thema "Reisen"

...

Woran merke ich, wann es wieder soweit ist aufzubrechen und wie macht sich das bei mir bemerkbar? Und welche Bedeutung hat das Schreiben - auch und vor allem auf Reisen - für mich?

Hm ... gute Fragen!

1. SCHREIBEN ...

Ich schreibe derzeit an mehreren Tagebüchern und eines davon ist "Mein spezielles Reisetagebuch".

Hier notiere ich alles, was mir während meiner Reisen, aber auch während meiner Spaziergänge durch den Kopf geht - assoziativ, einfach so, wie es mir in den Kopf kommt. Sortieren kann ich es hinterher ggf. immer noch, wenn ich der Meinung bin, dass sich das, was ich aufgeschrieben habe, für ein neues Schreibprojekt oder auch für ein neues Kapitel in meinem Speziellen Reisetagebuch eignet.

Es ist erstens eine gute Möglichkeit, Gedanken, Gefühle, Eindrücke, Erlebnisse, Träume etc. zu sammeln und mit dem Aufschreiben vor dem Vergessen zu bewahren.

Weiterhin glaube ich auch, dass es mir hilft, um schreibtechnisch im Fluss zu bleiben. Schreiben ist die beste Möglichkeit für mich, um fiese Schreibblockaden zu umgehen bzw. schnell mit ihnen fertig zu werden.

Ich nehme mir ein Blatt Papier und einen Bleistift, schreibe ein Wort in die Mitte des Blattes und schreibe dann einfach alles, was mir dazu - oder einfach nur so, ohne mit diesem einen Wort etwas zu tun zu haben - in den Sinn kommt, auf.

Und, ob Ihr es nun glaubt oder nicht - wenn man erst einmal angefangen hat, zu schreiben, auch, wenn es nur Buchstaben sind, oder einzelne Wörter - dann passiert nach ein paar Minuten etwas Wunderbares:

ES schreibt von ganz allein!

Die Hand scheint ein Eigenleben zu entwickeln, welches sich auf den Bleistift überträgt - ES schreibt! Ich finde diesen einen Augenblick, in dem dieses Wunder immer wieder aufs Neue passiert, einfach erhebend! Die Angst vor einem weißen Blatt Papier kommt erst gar nicht auf, man schreibt, freut sich, dass es "flutscht" und ist erstaunt, was sich da nach kurzer Zeit alles so auf dem bis vor kurzem noch strahlend weißen Blatt angesammelt hat - wenn man jetzt noch versucht, einige der aufgeschriebenen Wörter in einer kleinen Zusammenfassung aufs Papier zu bringen, all dem dann noch einen Titel gibt, vielleicht eine kleine Zeichnung dazu fertigt - na, das bringt doch glückliche Gefühle, oder nicht?

Und so füllen sich auch nach und nach die Seiten meines Reisetagebuches mit Minigeschichten ...

Auch hilft es mir, wenn ich merke, dass ich doch noch schreiben kann und nicht nur stundenlang hilflos vor einem weißen Blatt Papier sitze, nach diesen "Aufwärmübungen" mit einem Notizblock und einem Stift bewaffnet hinaus zu gehen in die Natur - spazieren zu gehen im Park, mich auf das einzulassen, was mich dort umgibt und meine Empfindungen und Gedanken/Gefühle hierzu aufzuschreiben - und beim Laufen kommen mir meist auch wieder Ideen, die ich in mein aktuelles Schreibprojekt einfügen kann - ein Satz, ein Gedanke ...

Ich schreibe ihn auf, mache ggf. auch eine kleine Skizze dazu oder ein Foto - die Hauptsache ist ja, dass ich schreibe ...

Und wenn ich nachher wieder zu Hause bin, stelle ich erfreut fest, dass ich während meines Spazierganges einige kreative Momente hatte und im eigentlichen Schreibprojekt dadurch einen großen Schritt vorangekommen bin. Die Freude darüber gibt mir gleich wieder neue Kraft und neue Zuversicht und ich habe total viel Lust, zu schreiben ...

Und so schließt sich für mich der Kreis.

Und irgendwie genauso oder ähnlich verhält es sich, wenn ich weiß "jetzt ist es soweit aufzubrechen" - wie schon gesagt, im Falle einer Schreibblockade habe ich mitten im Schreiben den Wunsch, aufzustehen, mich zu bewegen, zu laufen, raus aus dem Haus und hinein in die Natur --- ich merke es irgendwie, wann es soweit ist.

Wie, weiß ich auch nicht, aber der Drang, plötzlich alles stehen und liegen zu lassen, mich anzuziehen, mit Digicam, Stift und Papier das Haus zu verlassen und mich hinaus in die Natur - oder auch in den Garten - zu begeben, überfällt mich ganz plötzlich und ich gebe ihm nach, soweit ich kann. Am Wochenende ist das ja nicht schwer - Zeit ist da, und alles andere kann warten ... In der Woche ist es meistens nicht wirklich möglich, diesem Drang hinaus zu laufen, nachzugeben.

Dennoch versuche ich, sobald ich merke, ich möchte los, dies auch irgendwie zu tun. Manchmal hilft es ja auch schon, einfach das Zimmer zu verlassen, den langen Flur entlang zu laufen, dabei aus dem Fenster zu sehen und den Wolken bei ihrer Reise über den blauen Horizont zuzuschauen.

Wenn die Fenster im Flur offen stehen, bleibe ich gerne einen Moment stehen, atme die frische kühle Luft, schließe für einen winzigen Moment die Augen, lausche dem Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Windes ...

SO merke ich, wann es Zeit ist aufzubrechen ...

{Erste Gedanken von mir hierzu - auch heutiger Schreibanlass - gegen Schreibblockade angekämpft --> jetzt, denke ich, kann ich in meinem "Speziellen Reisetagebuch" weiter schreiben und außerdem mit meinen anderen Schreibprojekten fortsetzen - ich merke doch, wie es "flutscht" ... Zeile reiht sich an Zeile, ach, wie schön ist dieses Gefühl, wenn sich eine leere weiße Seite endlich wieder mit vielen Buchstaben füllt, die nach und nach wie mit Magie gefüllt zu Wörtern werden, zu Sätzen, zu Absätzen --- beflügelt Euch dies nicht ebenso, wenn Ihr merkt, dass sich das, was Ihr gerade schreibt, mit eigenem Leben füllt und es scheinbar ganz von alleine funktioniert, ganz von allein die Wörter aufs Papier "hüpfen" ??? ... }

1. REISEGEDANKEN

Ich bin unwahrscheinlich gern unterwegs - ob es nun zu Fuß, mit dem Auto, dem Bus oder auch dem Flugzeug ist - ich liebe es, zu reisen, neue Länder, fremde Menschen, bezaubernde Gegenden kennen zu lernen, mich unters Volk zu mischen, mich treiben zu lassen und jeden einzelnen Augenblick dabei zu genießen.

Ich wandere sehr gerne und so bin ich, soweit es meine Zeit erlaubt und auch das Wetter mitspielt, sehr oft in den herrlichen Wäldern des Thüringer Waldes unterwegs. Ich kann dort stundenlang laufen, ohne müde zu werden, und dabei die Umgebung, den Duft des Waldes, den leisen Wind, der die vielen grünen Nadeln der großen Bäume um mich herum sanft rauschen lässt und die warmen Sonnenstrahlen, die durch die vielen Äste und Zweige hier und dort bis auf den Waldboden kommen, auf meiner Haut zu spüren.

Wenn ich im Sommer so durch das Unterholz der Wälder streife, allein mit mir und meinen Gedanken, genieße ich den herbwürzigen Duft des Waldes, lasse mich gerne auf einem mit einem dicken weichen Moospolster bewachsenen Baumstumpf nieder, schaue mich um, höre den Waldvögeln bei ihren fröhlichen Gesängen zu, erfreue mich an kleinen Pilzen, die hier und da um mich herum wachsen und ihre lustigen braunen, roten, weißen und auch gelben Hütchen mutig der schräg stehenden Sonne entgegen strecken, streife eine Tannennadel von einem Pilzhütchen und fahre mit den Händen über die kuschelweichen grünen Moospolster um mich herum.

Hier und da krabbelt es auf dem Waldboden - ich sehe genauer hin: Eine ganze Ameisenkolonie ist im Anmarsch! Und jede von diesen Winzlingen trägt etwas - einen kleinen Krümel, ein Stück einer Waldbeere ...

...

Mich erfreut, was ich sehe - und ich spüre tief in mir, wie ich ruhiger werde und wie ich mich entspanne.

All das, was mich belastet hatte, fällt plötzlich von mir ab - ich bin eins mit mir, und eins mit der Natur um mich herum. Ich fühle mich wohl, wie schon lange nicht mehr. Und ich bin glücklich! Ein kleiner winziger glücklicher Moment - der dennoch tief in mir und meinem Herzen verwurzelt wird und mir so für immer bleibt. In Zeiten, in denen es mir nicht so gut geht, hole ich diese Glücksmomente immer wieder gerne hervor!

Reisen bedeutet für mich eigentlich nicht unbedingt nur, motorisiert durch die Gegend zu brausen - Reisen bedeutet für mich, mobil zu sein, in Bewegung, in Aktion - nicht durchzuhängen, auch, wenn es mal nicht weiter geht ... mich zu bewegen, unterwegs zu sein durch Raum und Zeit, in Wald und Feld -

selbst, wenn dies nur in meinen Gedanken passiert ...

Und wie merke ich nun, dass es an der Zeit ist, wieder einmal auf eine Reise zu gehen?

Ganz einfach:

Ich MERKE es einfach! Ich weiß genau, wann es soweit ist, mich aufzumachen, loszulaufen oder abzufahren - weg, einfach nur weg!

Es ist tief in mir drin - ein vages Sehnen und Drängen ...

Erste, noch nicht vollständige "Version" meiner Gedanken hierzu ... das, was mir spontan dabei durch den Kopf ging; aufgeschrieben ...

[c] Text + Foto: Katrin Rüdel, Weimar, 2009

im Web:
http://tinchens-buecher.blogspot.com
http://katrinruedel-leseproben.blogspot.com

erreichbar:

mybooks@katrinruedel.de

Weimar, 04.06.2009