Gedichte
Bücher

Bücher

Kein Film,
keine Fotografie,
nichts erreicht die Freude,
den Reichtum,
mit den Fingern über
die Seiten eines
Buches zu streichen.
Der stille Akt der Poesie
hat etwas Erhabenes,
feierlich Intimes,
analaog der Liebe.

Ein Zimmer ohne Buch
ist ein Leib ohne Seele,
Bibliotheken atmen
Sehnsucht,
sind Orte der Stille,
der Besinnung;
Millionen von
Buchstabentränen
geperlt
auf weißes Papier.
Doch Bücher haben
die gleichen Feinde
wie der Mensch:
Feuer und Nässe,
Zeit und Gehalt.

Wenn Feuer frisst
die Seiten auf,
verbrennen Träume;
mein Herz schmort
zusammen, als
würde es selbst
verglühen;
die toten Seelen
der Dichter
steigen weinend
zum Himmel empor.

Amalia dreht
sich im Grabe.

Copyright Rajymbek 2004