Beschreibung
Da meine weibl. Bekannten immer gerne lasen, aber für lange Geschichten keine Zeit hatten, habe ich eine Kurzgeschichte verfasst und da sie begeistert waren, habe ich immer wieder neue geschrieben.
Wiedersehen am Strand.
Mary ging langsam den Strand entlang, den Strand den sie so liebte und doch jahrelang fern geblieben ist. Hier verlebte sie ihre glückliche Jugendzeit bei ihrer Tante Lissy, die sie jeden Sommer über besuchte und hier begegnete sie auch ihrer großen Liebe. Sie erinnerte sich wie sie Jörg, hier am Strand, vor die Füße stolperte und im Sand lag. Lachend zog er sie hoch, sah ihr wie gebannt in die Augen und zog sie fest an sich und küsste sie ganz zart. Von da ab verbrachten sie den ganzen Sommer gemeinsam, es waren glückliche Tage. Bis Jörg von einen Tag auf den anderen nicht mehr kam und sie wusste nicht warum. Ganz verzweifelt ist sie danach nach Süddeutschland heim gefahren.
Zehn Jahre sind vergangen und nun war sie zum erstenmal wieder hier, zusammen mit ihrem Sohn Tom.
Es tat so gut hier zu sitzen und aufs Meer hinaus zu schauen. Sie war so in Gedanken vertieft dass sie erschrak, als sie ihren Sohn Tom ganz aufgeregt rufen hörte, Mutti, Mutti komm schnell, schau einmal was für eine tolle Muschel ich gefunden habe. Mary ging lachend zu ihrem Sohn und gemeinsam bewunderten sie die wirklich wunderschöne Muschel. „Mutti die muss ich ganz schnell Tante Lissy zeigen“, „ja Tom mach das und sage ihr doch bitte ich bleibe noch ein klein wenig hier und komme dann auch.“ „Klaro Mutti, wird gemacht“ und schon rannte er wie ein Wirbelwind über den Strand zurück zum Haus.
Mary sah Tom nach, wie sehr er doch seinem Vater ähnlich sieht, die gleichen blonden Haare, die blauen Augen und das gleiche Lächeln, dachte sie.
In kurzer Entfernung stand ein Mann und schaute auf die Gestalt die er im Sand sitzen sah, er konnte es nicht begreifen, er dachte seine Sehnsucht spielte ihm einen Streich. Er stand da wie erstarrt, er konnte und wollte sich nicht bewegen, denn er hatte Angst die Gestalt könnte sich auflösen.
Mary stand auf und ging mit gesenkten Kopf langsam zurück, sie war so in Gedanken vertieft dass sie nicht darauf achtete wo sie entlang lief und prompt stolperte sie und fiel in den Sand, genau vor ein Paar Füße. Mary schaute langsam hoch und dachte ihr Herz bleibt stehen, sie sah in blaue Augen, die sie nie vergessen konnte.
Jörg schaute in die weit aufgerissen Augen von Mary, ganz langsam bückte er sich und zog sie hoch und mit einem aufstöhnen riss er sie an sich und küsste sie voll Verlangen. Mary vergaß alles um sich herum und erwiderte seinen Kuss genauso leidenschaftlich. Doch auf einmal kam Mary wieder zu Bewusstsein, sie drückte Jörg von sich und rannte geschockt davon. Jörg sah ihr einen Moment wie gelähmt nach, aber dann rannte auch er los und kurz vor Tante Lissys Haus holte er Mary sie ein, hielt sie fest.
„Oh nein Mary so schnell entkommst du mir nicht, jahrelang habe ich nach dir gesucht und niemand hat mir Auskunft gegeben, es war als wenn du spurlos verschwunden wärst.“ Jörg zog sie fester an sich und Mary wehrte sich gegen seine Umarmung und in diesen Moment trommelten Kinderhände gegen Jörg.
Lass meine Mutti los, schrie Tom ganz aufgeregt, verdutzt schaute Jörg nach dem Jungen und erstarrte, denn er hatte das Gefühl er würde sich als Kind vor sich sehen. Er schaute erst Mary und dann den Jungen an. Mary dabei festhaltend schaute er wieder den Jungen an und sagte zu ihm „ich tue deiner Mutti bestimmt nichts, aber sag wer bist du und wie alt bist du denn. Tom schaute fragend seine Mutti an und diese nickte benommen, darauf sagte er, „ich heiße Tom und bin neun Jahre alt und wer bist du.“ „Tja mein Junge wer ich bin muss ich erst mit deiner Mutter klären, würdest du so lieb sein und zu Tante Lissy rein gehen und ihr sagen Jörg muss etwas mit deiner Mutti klären und dies könnte etwas länger dauern. Tante Lissy weiß dann schon Bescheid, machst du dieses mein Junge“ und streichelte ihm zärtlich über den Kopf. „Klaro wird gemacht“ und schon rannte er zurück ins Haus.
„So Mary ich glaube wir zwei müssen uns wirklich ernsthaft unterhalten und dazu müssen wir an einen ruhigen Ort“, Mary konnte nur nicken und gemeinsam gingen sie schweigend runter zum Strand und gingen zum Yachthafen. Schweigend gingen sie über den Steg und blieben vor einer Segeljacht stehen und sie schaute nur auf den Namen des Schiffes, es hieß Mary. Sie schaute Jörg fragend an, aber er hob sie nur schweigend hoch und trug sie aufs Schiff. Machte den Motor an und fuhr hinaus auf die See, weit draußen machte er den Motor aus, lies den Anker runter und nahm Mary in den Arm. „So, jetzt musst du mir hier Rede und Antwort stehen und kannst nicht mehr davonlaufen.“
„Mary warum hast du damals nicht auf meinen Brief geantwortet“, fragend sah er sie an. Mary schaute ihn nur verständnislos an, „welchen Brief, ich habe keinen Brief von dir bekommen, du warst doch auf einmal spurlos verschwunden und keiner konnte mir Antwort geben wo du bist.“ „Dies kann nicht sein, denn ich habe meinem Cousin Bernd einen Brief für dich dagelassen, denn ich musste ganz schnell zurück, da mein Vater einen schweren Unfall hatte.“
„Bernd hat mir keinen Brief gegeben und als ich ihn fragte, sagte er zu mir, er wüsste auch nichts was mit dir los sei,“ erwiderte Mary. „Oh jetzt weiß ich warum Bernd mir seit damals aus dem Weg geht, er hat dieses mir Absicht gemacht, denn er war auch verrückt nach dir.“
“Mary bitte sage mir nur eines, ist Tom mein Sohn, denn er schaut aus wie ich in diesem Alter? Ich dachte ich phantasiere als ich ihn sah.“ „Ja Bernd, Tom ist dein Sohn und ich habe damals alles versucht um es dir zu sagen, aber keiner konnte mir sagen wo du warst und so bin ich zurück und bin seither nie wieder hier gewesen. Tante Lissy hat mich bearbeitet doch endlich wieder zu kommen und dies müsste unbedingt jetzt sein und jetzt weiß ich auch warum, denn sie wusste dass du auch hier bist“ „Ja mir erging es genau so und ich bin auch wieder zum ersten mal hier.“ „Oh Mary all diese verlorenen Jahre und ich habe meinen Sohn nicht aufwachsen sehen können.“ Er zog sie zärtlich an sich und trug sie runter in die Schlafkoje. Eng umschlungen und heiß küssend versanken sie ins Traumland der Liebe.
Als die Sonne beim untergehen langsam das Meer verbrannte kehrten sie zurück,
Vor dem Haus standen Tante Lissy und ein aufgeregter Tom. Als er sie dann kommen sah rannte er los, als er sie erreichte sah er seinen Vater ganz aufgeregt an und fragte „bist du wirklich mein Papa, wie Tante Lissy sagt?“ „Ja mein Sohn ich bin dein Papa und ich bin genau so überrascht wie du und freue mich so dich kennen zu lernen“ liebevoll hob er seinen Sohn hoch und gemeinsam gingen sie in das Haus.
Freudestrahlend ihre Hände reibend folgte ihnen Tante Lissy zurück ins Haus.
© Copyright MarianneK 24.01.2008
Bild Hohwachter Strand.