Romane & Erzählungen
Der verbotene Pavillon

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"Der verbotene Pavillon"
Veröffentlicht am 21. März 2009, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Das Lächeln, das Du aussendest, kehrt zu Dir zurück ;-)
Der verbotene Pavillon

Der verbotene Pavillon

Ich steche mich an den Dornen der Rose,während ihr Duft mein innerstes königlich erfüllt. 

Der Pavillon ist wunderschön. Sein Zauber beflügelt meine Phantasie. Ich streiche mit den Fingern über das sonnengewärmte Holz. In der Luft liegt der Duft nach Tannenharz und Wald. Kleine Schafswölkchen segeln luftig leicht über den Himmel, unbeschwert und frei.
 Deine Küsse rauben mir den Verstand,meine Knie werden weich, auf den Boden tropft frisches Blut. 

Rosen. Sie versprühen ihr zartes Parfüm. Ihre purpurrote Farbe leuchtet verführerisch im verbotenen Garten, all den verlorenen Seelen entgegen. Verloren? Ja, in der Liebe verloren.
 

„Sonja.“ Stöhnte der Mann zwischen einem leidenschaftlichen Kuss ihren Namen. „Sonja, meine Königin!“

Sie spürte seine Hände unter ihrem azurblauen Rock aus samt. Ihr Atem ging hastig. Ein süsser Schmerz erfüllte ihren Körper, ihr Verlangen nach ihm steigerte sich ins unermessliche. Mit beiden Händen umfasste sie sein Gesicht, hielt dabei inne und versenkte ihren Blick in seinen Augen. Sie fühlte wie sein warmer Atem ihr Gesicht streichelte. Seine Lippen leicht geöffnet, abwartend, bebend, sehnten sich lusterfüllt nach einem nächsten, brennenden Kuss.

„Musst du wirklich gehen?“ fragte sie mit gefasster Stimme.

Er sah, wie eine Träne in ihren Augen glitzerte. Ihre Augen, die leuchteten wie die Sterne, mit ihnen um die Wette funkelten, in dieser klaren, warmen Sommernacht. Ihre Augen!
 Farbenspiele sehe ich darin, wie in Kirchenfenstern, die von Sonnenstrahlen durchflutet werden. Lodernde Flammen brennen in ihnen, heiss und verschlingend, hautnah verbrenn ich mich unter diesem Blick. Und jetzt, wo sie weint, fühle ich den Schmerz wie ein Dolch der mein Herz durchbohrt. Jede Träne in ihren Augen ist mein Verderben.  

„Ich kann nicht weiter als Hofnarr hier bleiben! Ich werde meine Berufung finden an einem anderen Hof, wo es nicht so wunderschöne Prinzessinnen gibt wie dich!“

Kraftlos sackten ihre Arme an ihrem zierlichen Körper nieder. Sie war so blass, oder war es der Mondschein, der ihr diese Farbe auf den weichen Körper malte? Weiss wie Milch. Zart, ihre Wangen waren zart wie ein Pfirsich. Ihr Busen wölbte sich unter ihrem geschnürten Kleid. Sie trug nichts darunter, konnte frei atmen, ohne lästiges Korsett. Frei sein, während im Hintergrund schemenhaft das Schloss in den Himmel ragte. In einen sternenklaren, weiten Himmel. Ach wären doch unsere Leben so frei wie dieser Himmel! Könnte man lieben, ohne den Tod zu befürchten!
 

Sie lächelte zaghaft. Nicht über seine Worte wegen den schönen Prinzessinnen. Sie lächelte nur um ihn zu trösten, dabei weinte ihre Seele bitterlich.

„Ich werde es nie bereuen, dich getroffen zu haben!“ flüsterte sie. Ein Schluchzer liess ihre schmalen Schultern erbeben. Ihr langes, dunkles Haar ergoss sich wie ein seidiger Vorhang über ihren Rücken. Es roch wie eine blühende Blumenwiese, und nach Honig!

„Deine Küsse, deine Liebe, sie sind in meinem Herzen fest verankert! Wir hatten nur Momente, doch diese Momente reichen für die Ewigkeit,….mein Liebster, mein Leben!“
 

Ihre Worte werden niemals sterben, so wenig wie die Erinnerung an ihren süssen Mund. An den wundervollsten Körper, der so empfänglich war für meine Liebe! Ihr Blick wird mich begleiten, wo immer ich auch bin, und der Druck ihrer zarten Hände, werde ich mir hervor rufen, wenn ich einmal sterbe. Oder sterbe ich jetzt schon? Ist dieser Abschied unser Tod?
 Wir trafen uns wie die Sonne den Mond. Eine Sonnenfinsternis. Verschmolzen begehrlich ineinander, mit Leib und Seele, eine Liebe voller ungezügelter Leidenschaft.  

Kurze, heimliche und verbotene Momente.

Ich liebe Dich bis in die Ewigkeit! sagte ihr Blick. Sie senkte ihre Augen, dabei warfen ihre langen Wimpern sanfte Schatten auf ihre Wangen.
 

Die Vögel zirpten in den Sträuchern. Die Sonne blendete mich, während ich im Pavillon sass, mein Blick in die Ferne gerichtet. Plötzlich lösten sich Tränen aus meinen Augen. Sie schlängelten sich über meine zitternden Lippen und tropften auf meine gefalteten Hände hinunter. Ich fröstelte.
 Der wärmende Mantel der Sonne verliess mein Gemüt. Dichte Wolken zogen herbei und raubten mir den Durchblick. 

Ich stand auf, warf einen letzten Blick auf die Holzbank und ging auf kraftlosen Füssen einige Schritte in Richtung Schloss davon. Abrupt hielt ich inne. Am Boden lag eine verdorrte Rose. Sachte hob ich sie vom Boden auf, und pikste mich an einem Dorn. Frisches Blut tropfte auf den Boden. Ich atmete tief ein und langsam wieder aus.

Die Rose musste wunderschön gewesen sein. Ihr Duft hielt bis über ihren Tod hinaus.
 Ich stach mich an den Dornen der Rose,während ihr Duft mein innerstes königlich erfüllte. 

Conny B.


 

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ConnyB Re: Der verbotene Pavillon -
Zitat: (Original von wanove am 14.02.2011 - 19:46 Uhr) Einfach wunderschön geschrieben, wirkte wie Schökolade für meine Phantasie und bewirkte aber auch eine wehmütige und nachdenkliche Stimmung!

Gefällt mir sehr!
Wano


Hallo lieber Wano

Da hast Du ja eine ältere Geschichte von mir gefunden, das freut mich natürlich sehr, auch dass sie Dir gefällt!!! Vielen Dank fürs Lesen und Deine super Antwort!!

ganz liebe Grüsse von mir
Conny :)
Vor langer Zeit - Antworten
wanove Der verbotene Pavillon - Einfach wunderschön geschrieben, wirkte wie Schökolade für meine Phantasie und bewirkte aber auch eine wehmütige und nachdenkliche Stimmung!

Gefällt mir sehr!
Wano
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: Wie aus einem "Liebes"-Roman entsprungen! -
Zitat: (Original von ParadiseKiss am 23.03.2009 - 16:17 Uhr) Wobei ich diese Romane immer als Porno bezeichne. Sehr bildlich geschrieben, versuch´s doch mal mit Pornoromanen, würde sich bestimmt gut vermarkten lassen - und ich würde es auch ganz gerne lesen!

Lydi ;)


hi Lydi grins
Mal schauen, was ich nächstens so zusammen schreiben könnte :), ein "Pornoroman"? Na, wenigsten eine Leserin wäre mir gewiss! Lächel.
Danke fürs Lesen, hat mich gefreut!
glg von mir
Conny
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: @)----;---- - Zitat: (Original von Mondsucht am 22.03.2009 - 16:00 Uhr) Hofnarren... waren im Mittelalter für Hohn und Spott verantwortlich, standen stets gegenüber dem König. Aber sie waren nicht dumm. Ganz im Gegenteil. Wann immer ein König dem Volk mit Poesie und Versen beglückte, entstanden die Zeilen im Wahren aus der Feder des Hofnarren.

Deswegen veehre ich die Figur des Hofnarren. Und wenn wir, mein Stern, im Mittelalter gelebt hätten, dann wären mir viele Ideen in den Sinn gekommen damit wir unsere Minne u.a. im Pavillion ohne Tränen und Leid hätten genießen können!

In Love... dein geliebter Hofnarr zu Schloß Hunegg!!

*schmaaacht* Hallo mein innigst geliebter und verehrter Hofnarr!
Was bin ich froh bin ich keine Prinzessin :), obwohl, ich rede mal mit meinem Vater, vielleicht überlässt er uns das Schloss Hünegg laaaaach
Herzliche Grüsse und viele Küsse
Dein Stern
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: traurig -
Zitat: (Original von anteus am 22.03.2009 - 13:52 Uhr) schön und was für einen romantischen Menschen, wie ich es< nun mal bin.
Liebe Conny
Du hast mich mit der Geschichte verzaubert.
Liebe Grüße
Anteus


Wow!!
hallo lieber Anteus
Das ist ein schönes Kompliment, wenn ich mit meinen Worten zu verzaubern vermag!! Steckt auch sehr viel Herzblut dahinter :)
glg von mir und Danke fürs Schreiben!
Conny
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: cool -
Zitat: (Original von Nera200 am 22.03.2009 - 04:07 Uhr) mir hats gefallen
sorry das ich erst nach so langer zeit wieder was von dir lese ^^


Hallo liebe Nera
Danke für Deine Zeit die Du dir genommen hast meine Geschichte zu lesen und für Deine Antwort. Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und bis bald wieder :)
glg von mir
Conny
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: Du -
Zitat: (Original von sanktpauli am 21.03.2009 - 21:33 Uhr) bist beseelt vom Feuer der Leidenschaft.
Dank dafür daran Teil haben zu dürfen.

:-)Manni


Lieber Manni :)
Ich danke Dir, fürs Lesen und für Deine lieben Worte! Ich schicke Dir ein Lächeln und wünsche Dir noch einen schönen Abend!
glg von mir
Conny
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: Der ... -
Zitat: (Original von MarianneK am 21.03.2009 - 21:18 Uhr) Seufz ... traurig schön geschrieben.

Lieben Gruß Marianne


Liebe Marianne
Ja, ist so eine Art Romeo und Julia Geschichte, und doch hat sie etwas schönes an sich, eine unvergängliche Liebe trotz der schmerzenden Umständen...
Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten, ich freue mich darüber!
glg, Conny
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Re: WOW -
Zitat: (Original von HijoDeLaLuna am 21.03.2009 - 13:36 Uhr) Eine Liebesgeschichte.
Sehr schön,
sehr traurig,
sehr zum nachdenken.
Eine Liebesgeschichte.

Sie gefällt mir,
wie alles von dir sehr gut


hi Bella-Müsli :)
Merci viel mal für Dein Kompliment! Bis bald!!
glg von mir und Muntsch
"Dis Huehn" lach
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