Gedichte
Brief eines Psychopathen

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"Brief eines Psychopathen"
Veröffentlicht am 02. März 2009, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch. Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun ...
Brief eines Psychopathen

Brief eines Psychopathen

Beschreibung

Wachrütteln! Zu oft werden klare Zeichen nicht erkannt. Man hört es immer wieder: "Ich hätte nie gedacht, dass er dazu in der Lage wäre!" oder "Er war doch immer so freundlich!" Die Menschen haben ein verzerrtes Bild von einem Psychopathen im Kopf. Dabei wird vergessen, dass es auch der nette Nachbar von nebenan sein kann! Das soll jetzt kein Aufruf zur Psychopathenjagd werden. Nein, es soll nur dafür sorgen, dass man wieder etwas objektiver ist!

Ich habe es schon wieder getan.
Ich bin dem Wahnsinn verfallen.
Doch sie ist selber Schuld!
Warum musste sie die Faust ballen?

Sie hätte es doch wissen müssen.
Die Zeichen waren doch da.
Warum sah sie denn niemand?
Sie waren doch so klar.

Immer wieder die Geräusche.
Schreie die aus meiner Wohnung drangen.
Sie haben niemals aufgehört.
Haben immer wieder neu angefangen.

Doch niemand hörte sie.
Oder niemand wollte sie hören.
Vielleicht hats niemanden interessiert.
Vielleicht schien es niemanden zu stören.

Und jetzt sucht ihr sie.
Das kleine Mädchen aus der Nachbarstadt.
Niemand weiss wo sie ist,
weil niemand von euch etwas gesehen hat.

Und wieder hörtet ihr nicht die Schreie,
die in meinen Räumen verhallten.
Nicht das Gewimmer und Geweine,
und die Gebete die verschallten.

Sie hatte geweint, nach ihrer Mutter,
doch da ich krank bin hab ich gelacht.
Ich habe gehofft ihr haltet mich auf,
doch da habe ich falsch gedacht.

Ich lache noch immer und höre die Stimmen,
die mich weiter antreiben.
Doch ich will nicht mehr, tu es aus Zwang,
am liebsten liesse ich es bleiben.

Wo seid ihr nur, ihr lieben Leut!
Das Mädchen hätte euch gebraucht.
Ich brauch euch auch, doch ihr findet mich nicht,
darum bin ich untergetaucht.

Nur diese Zeilen sind mein Zeugnis,
das ich euch hier vererbe.
Ich hoffe nur ihr haltet mich auf,
bevor ich ganz normal sterbe.

Ich bin ein Monster doch trage eine Maske.
Keiner verdächtigt mein Engelsgesicht.
Und auch die Polizei von der Wache,
verdächtigen mich einfach nicht.

Was soll ich noch tun, damit ihr mich fasst?
Ich will mich nicht einfach so stellen.
Doch ihr denkt weiter kleinkariert:
Hunde beissen nicht wenn sie bellen!

Ich leg euch die Zeichen doch ihr nehmt sie nicht wahr.
Das ist der pure Wahnsinn!
Warum seht ihr es nicht? Warum glaubt ihr es nicht,
dass ich ein Psychopath bin?

Naja egal. Ich komme zum Schluss.
Ich muss nun weitermachen.
Mein nächstes Opfer wartet schon.
Vielleicht hört ihr mich Lachen!
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Hörbuch

Über den Autor

punkpoet
Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch.

Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun wollt.

Mensch sein! Das ist es was wir alle tun. Doch dabei befassen wir uns nicht damit was es wirklich bedeutet. Wir verlieren den Fokus weil die Welt immer schnelllebiger wird und lassen viele Dinge ausser Acht. Sonnen- wie auch Schattenseiten durchleben wir gleichermaßen beiläufig. Und das lässt unsere wahre Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund rücken. Ich schreibe das hier nicht um zu belehren, sondern weil ich genauso wie ihr dieses Leben lebe.

Ich versuche daher das Leben einzufangen. Mit Worten. Verpackt in verschiedenste Emotionen. Nicht nur die schönen Seiten des Lebens, welche unsere Sinne sanft umspielen können und die Seele streicheln, sondern ebenso die bitteren Seiten, welche wie ein Schlag in die Magengrube wirken können.

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Boris der Psychopath - will nicht gefasst werden,
denn dann schränkt man ihn ein.
Er sieht das "Unrecht" nicht als solches an,
weil er eine andere Bezugswelt hat.

Gruß Boris
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ich nehme ... - ... an, dieses ist das Gedicht, auf das du dich in deinem Kommentar bei Karsten beziehst?
Ja, es ist genauso eindringlich geschrieben.

Die drittletzte Strophe schreit die Sehnsucht des LIs heraus, endlich gefasst zu werden, damit die Qualen - die, die der Psychopath unterschwellig selbst wegen seiner Taten empfindet und die, die er anderen zufügt - ein Ende haben.

LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Brief ... - Jeder schaut weg und will nicht hören, denn es geht sie ja nichts an was der Nachbar in seiner Wohnung macht. Es könnte ja etwas harmloses sein und dann wären sie ja die Dummen. Manches Unglück könnte vermieden werden, wenn jeder besser aufpassen würde.

Klasse geschrieben über ein solche krankes Monster.

Lieben Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi Ja - warum hören und sehen wir die Zeichen nicht? Weil jeder nur auf sein Wohl bedacht ist.Und wenn du eine Anzeige machst dann heißt es nur: wir können nichts machen,es ist doch noch nichts passiert.
Und wenn er dann doch endlich mal gefaßt wird dann ist er ja krank und bekommt mildernde Umstände.
Das sind total scheiß Gesetze hier in Deutschland.

LG,Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
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