wir brauchen menschlichkeit
Wir brauchen Menschlichkeit
Hein Mollotoff saß an seinem kleinen Küchentisch in seiner bescheidenen Zwei-Zimmer-Wohnung im malerischen Dorf Mollofer. Das Glatzengesicht, das ihm den Spitznamen >Mister Frieden< eingebracht hatte, strahlte eine unbeschwerte Gelassenheit aus. Rund um ihn lebten internationale Nachbarn, die die bunten Facetten der Welt in sein kleines Dorf brachten. Von den herzlichen Gesprächen mit der italienischen Familie nebenan bis hin zu den exotischen Gerichten, die der
indische Nachbar zubereitete-das Leben in Mollofer war ein Schmelzsiegel der Kulturen.
Doch trotz all dieser Vielfalt war Hein oft besorgt. > Auf der ganzen Welt brauchen wir keine Kriege <, murmelte er leise, während er seinen Tee umrührte. > Was wir brauchen, ist Wärme, Menschlichkeit und Liebe. <
Er träumte von einer Welt, in der die Menschen sich umarmten statt sich zu bekämpfen. In seinen Gedanken malte er sich aus, wie es wäre, wenn die Regierungen ihre Bomben gegen Freundschaftsbriefe
eintauschten.
Die Nachbarn in Mollofer hatten sich an Heins ungewöhnliche Ansichten gewöhnt. Sie fanden seine Vorliebe, den Frauen an den Ohren zu knabbern, eher amüsant als seltsam. Für Hein war es eine Art, Zuneigung, zu zeigen- eine liebevolle Geste, die er in seiner Kindheit gelernt hatte. Er glaubte daran, dass kleine, liebevolle Gesten die Welt verändern könnten, und so knabberte er fröhlich an den Ohren seiner Nachbarinnen, während er ihnen Geschichten von seiner Version eines friedlichen Lebens erzählte.
Eines Tages, als die grinsende Sonne über Mollofer aufstieg, beschloss Hein, eine Friedensversammlung, im Dorf zu organisieren. Er hängte bunte Plakate auf, auf denen stand. > Frieden beginnt mit einem lächeln! < und kommt vorbei und knabbert mit uns an den Sorgen! < Die Dorfbewohner waren neugierig und erschienen zahlreich.
Es war ein buntes Durcheinander aus Stimmen, Lachen und dem köstlichen Duft von frisch gebackenem Brot.
Hein sprach mit leuchtenden Augen über
seine Ideen.
> Stellt euch vor, wir könnten die Waffen niederlegen und stattdessen ein großes Fest feiern! Ein Fest der Menschlichkeit!<
Die Menschen hörten gebannt zu, und als er seine berühmte Ohrknabbertechnik vorführte, brach das Publikum in schallendes Gelächter aus. Es war der Beginn einer neuen Tradition in Mollofer.
Von diesem Tag an wurde das Dorf zu einem Symbol des Friedens. Die Menschen kamen nicht nur zum Feiern, sondern auch, um sich gegenseitig zu
unterstützen. Hein Mollotoff hatte es geschafft, die Herzen der Menschen zu erreichen. Mit jedem Ohr knabbern und jedem Lächeln, das er verschenkte, verbreitete sich die Botschaft: Frieden ist möglich, wenn wir bereit sind, einander mit Liebe und Menschlichkeit zu begegnen.
So lebte Hein weiter in seiner kleinen Wohnung, umgeben von Freunden aus aller Welt. Auch wenn die großen Konflikte weit entfernt schienen, wusste er, dass er in Mollofer einen kleinen Teil der Welt verändert hatte. Und das war für ihn
genug.
ENDE