Weihnachten in Familie
Weihnachten beginnt leise, mit einem Licht, das behauptet, Wärme zu sein, obwohl es nur flackert. In der Küche raschelt die Kittelschürze wie ein altes Gewissen, das sich nicht mehr um Höflichkeit bemüht. Hier wird gerührt, dort geschwiegen, und zwischen beidem liegt der Tisch, gedeckt mit Erwartungen.
Der Kullerpfirsich aus der Dose hat seinen großen Auftritt, süß und ein wenig beleidigt, weil er jedes Jahr dasselbe soll: Kindheit retten. Man löffelt ihn langsam, als könne man Zeit
zurückdrehen, als ließe sich mit Sirup versöhnen, was längst gärt. Gespräche gleiten wie Schlittschuhe über dünnes Eis, immer kurz vor dem Knacken.
Doch dann passiert es: jemand lacht zu laut, jemand anderes vergisst, gekränkt zu sein. Das Licht bleibt an. Die Kittelschürze hängt schief, der Kullerpfirsich ist fast leer. Weihnachten in Familie ist kein Frieden – es ist ein Waffenstillstand mit Dessert. Und manchmal reicht genau das, um weiterzugehen, satt an Hoffnung, klebrig vor Nähe.