Der Weihnachtsstern
Er steigt nicht – er erwacht.
Als hätte der Himmel selbst
für einen Atemzug innegehalten,
um ein kleines Wunder
in die Nacht zu legen.
Ein goldener Punkt, kaum mehr als ein Flüstern,
doch stark genug, um verlorene Wege
wieder warm zu zeichnen.
Er leuchtet nicht, um zu richten –
er leuchtet, um zu erinnern:
dass jeder Schritt, der gütig wird,
ein Stück Himmel herunterholt.
Und so hängt er über unseren Fenstern,
in Stuben und Straßen,
in Herzen, die längst glaubten,
ihr Licht sei zu schwer.
Doch der Weihnachtsstern kennt uns –
unsere Zweifel, unsere Frostnächte,
unsere verhaltenen Hoffnungen.
Er sagt nichts.
Er brennt einfach.
Und in seinem stillen Glanz
klingt ein Versprechen:
Dass selbst die dunkelsten Stunden
eine Tür haben,
durch die ein Funke tritt
und den ganzen Raum
mit Erwartung füllt.