Unwiederbringlich
ist das unbeschwerte Lachen der Jugend, die erste große Liebe, die alles in Sonnenlicht tauchte, die erste Lektüre, die man auch physisch verspürte als wildes Herzschlagen, als Gänsehaut, das jugendliche Feuer, das glaubte, die Welt von Grund auf verändern zu können, das Vertrauen in Worte, die sich noch nicht abgenutzt hatten. Du weißt das und verfällst in Melancholie, die du manchmal selbstironisch genießt. Doch wenn die Anwandlung vorbei ist, erkennst du, dass jeder Lenz Blüten bringt, die du noch nicht entdeckt hast, dass aus den Trümmern jeder Revolution etwas Neues sprießt, dass Worte, die du als verbraucht überhören wolltest, in einem neuen Kontext stehen,
dass Liebe jeden Tag aufs Neue gegen Zerstörung kämpft, dass du noch immer Unwiederbringliches erfahren kannst, wenn du dich offen hältst.