Kurzgeschichte
Hilferuf im Zinkental

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"Hilferuf im Zinkental"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2025, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Meine Leidenschaft ist das Lesen, oft kann ich nicht aufhören zu lesen bis das Buch zu Ende ist, bis tief in der Nacht. ;)) Schon immer spielen Bücher eine große Rolle in meinem Leben. Kleine Geschichten habe ich immer schon geschrieben, die heute gut verwahrt in einer Schublade liegen. Manchmal nehme ich sie wieder raus, und schreibe aus ihnen eine neue Geschichte?
Hilferuf im Zinkental

Hilferuf im Zinkental


Fotograf ist Miles Iwes,

gefunden auf unsplash..







30.10.2011, ca. 13:10 Uhr.

Allein unterwegs beim Bergwandern, spürte ich die Einheit mit der Natur, dieses überwältigende Gefühl auf einem Gipfel zu stehen. Ich startete an der Postalm und wollte auf den Laben Berg (1.642 m). Dann die Südwestflanke

hinunter, vorbei am Zinkenbach, der vom Hohen Zinken (1.764 m), Osterhorn (1.742 m) und Pitschenberg (1.720 m) kam. Alles schien friedlich, bis zur Brücke über den Klausbach. Die Brücke war breit, betoniert, ohne Geländer. Ich ging am oberen Rand, als plötzlich mein linker Schuh wegrutschte. Sekunden später fiel ich, das Bachbett wartete 1,8 bis 2,2 m tiefer. Ich sackte zusammen. Mein linker Arm schlug unbewusst vor mein Gesicht, die Nase blutete, Stirn, Ellenbogen, Knie – überall brannte es. Mein rechter Fuß fühlte sich fremd und

schwer an, das Sprunggelenk tat höllisch weh. „Was machst du jetzt?“, dachte ich. Ich musste einen klaren Kopf bewahren. Den Stein, den ich für Marita mitgebracht hatte, legte ich aus dem Rucksack vorsichtig beiseite. Ich packte Kamera und Handy zusammen. Akku und Schale hatten sich gelöst, aber alles funktionierte noch. Ich musste die Böschung hoch, Schritt für Schritt, jeder Hümpel ein Kampf. Mein linker Fuß trug mein ganzes Gewicht, das rechte Knie stieß immer wieder gegen Felsen, Blut durchtränkte meine Hose. Endlich erreichte ich die Forststraße, doch mein Handy zeigte

immer noch kein Netz. Ich musste weiter, Richtung Brücke, höher, an einer Stelle, die frei war, sichtbar. Die Schmerzen wurden stärker, die Kälte kroch durch meine Kleidung. Ich rief um Hilfe, so laut ich konnte, meine Stimme hallte durch das Zinkental. Immer wieder sah ich auf die Uhr, die Zeit rann wie Sand. Die Angst war überwältigend, die Gedanken wirr: „Was, wenn mich niemand findet? Marita, die Kinder…“ Dann hörte ich das Summen von Rotorblättern. Ein Hubschrauber, am Hohen Zinken, kreiste. Mein Herz schlug schneller. Ich winkte, rief, versuchte

gesehen zu werden. Die Maschine flog weiter, doch ich gab nicht auf. Stunden fühlten sich wie Minuten an, ich fror, zitterte, doch mein Hilferuf hallte durch das Tal. Plötzlich rief jemand: „Hallo! Wo bist du?“ Ein Mann! Ich antwortete, konnte ihn sehen, er kam mir entgegen, Schritt für Schritt. Glücksgefühle überströmten mich, als er näherkam. „Vorsicht, die Brücke ist rutschig!“, rief ich. Er lachte, machte vorsichtig weiter, die letzten Meter schafften wir gemeinsam. Der Hubschrauber landete sanft auf der Forststraße. Ich setzte mich vorsichtig,

hielt mich an den Helfern fest. Endlich in Sicherheit, Tränen liefen unkontrolliert. Ich war gerettet. Die Piloten waren freundlich, ruhig, professionell. Sie flogen mich ins LKH Salzburg. Ich spürte Dankbarkeit wie ein warmes Licht, tief in mir: Nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren sind glücklich. Ich war beides zugleich.

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Über den Autor

PamolaGrey
Meine Leidenschaft ist das Lesen, oft kann ich nicht aufhören zu lesen bis das Buch zu Ende ist, bis tief in der Nacht. ;)) Schon immer spielen Bücher eine große Rolle in meinem Leben. Kleine Geschichten habe ich immer schon geschrieben, die heute gut verwahrt in einer Schublade liegen. Manchmal nehme ich sie wieder raus, und schreibe aus ihnen eine neue Geschichte?

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Phantasus Eine sehr spannende Geschichte, mit einer markanten Schlusspointe, Pamola. Man fiebert mit dem Verunglückten um seine Rettung.
Liebe Grüße
Phantasus (Ekki)
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Bleistift 
"Hilferuf im Zinkental..."
Höchst dramatisch geschrieben und es hätte in der Tat, auch das Leben kosten können.
Immer wieder erfährt man aus den Medien von verunglückten Bergwanderern,
aber auch von erfahrenen Alpinisten, die in den Bergen ihr Leben verloren haben...
beste Grüße vom
Bleistift :-)
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PamolaGrey Hallo liebe Gerlinde,
schön das du bei mir vorbeischaust, in der tat ist die Geschichte nicht erfunden. Allerdings schon älter Sie ist meinem Vater passiert, er war Naturbursche, er liebte die Natur, und auch die Berge.
Manchmal kommen so stücke die ich schreibe als Erinnerung an meinem Vater.
LG Pam

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Eichenlaub 
Ohje, was für eine dramatische Geschichte.
Hoffentlich war alles nur ausgedacht?
Du hast sie sehr gut geschrieben.
LG, Gerlinde
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