Mein Stilles Land
Das Meer, es ruft in grauer Nacht,
so tief, so weit, so ohne End’ —
sein Schweigen ist von Macht gemacht,
das Meer, es ruft in grauer Nacht,
sein Atem stürmt, sein Herz erwacht,
und schlägt an jedes Menschenherz wie Wind.
Das Meer, es ruft in grauer Nacht,
so tief, so weit, so ohne End’.
Schleswig-Holstein, mein stilles Land,
so herb, so klar, von Sturm umweht,
du trägst das Meer an deiner Hand,
Schleswig-Holstein, mein stilles Land!
In dir mein Herz den Frieden fand,
wo still das Watt im Abend steht.
Schleswig-Holstein, mein stilles Land,
so herb, so klar, von Sturm umweht.
Das Meer erglüht im Sonnenschein,
die Stille singt in meinem Blut;
kein Tag vergeht, ich bin daheim,
das Meer erglüht im Sonnenschein.
In seinen Zügen — schlicht, doch rein —
liegt Gottes Nähe, klar und gut.
Das Meer erglüht im Sonnenschein,
die Stille singt in meinem Blut.
Schleswig-Holstein, was will ich mehr?
Hier ruht mein Herz, hier atmet’s frei,
die Sonne glüht, das Meer wird schwer,
Schleswig-Holstein, was will ich mehr?
Kein Reich ist reicher, nirgendsher
ist Glück so schlicht und doch dabei.
Schleswig-Holstein, was will ich mehr?
Hier ruht mein Herz, hier atmet’s frei.
Und leise tanzt im Abendglanz
die Welle, weiß wie junger Schnee —
ihr Spiel ist uralt wie der Kranz,
und leise tanzt im Abendglanz.
Der Blanke Hans in seinem Tanz
vergisst die Wut, die einst ihn schmäht.
Und leise tanzt im Abendglanz
die Welle, weiß wie junger Schnee.
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